Meine geliebte Mama

  • Liebe Karla. Die Zeit vergeht langsam und gleichzeitig auch schnell.
    Heute am 30. ist meine Mama nun 3 Monate nciht mehr bei mir.
    In dieser Zeit hab ich das Schlafzimmer umgebaut. Das ist alles. Meine Gedanken kreisen und kreisen.
    Vielleicht bin ich egoistisch? Mama war alt und krank. Ich gönne ihr die Ruhe und den Frieden. Oft hatte sie in den letzten Wochen gesagt, daß sie so nicht mehr leben möchte.
    Immer nur im Haus. Früher war Mama sehr aktiv. Wir sind oft verreist oder haben kleine Touren gemacht. Sie ging gern "shoppen".
    Alles das konnte sie nicht mehr. Also ist der Tod eine Erlösung für sie gewesen.
    Aber es tut so weh, hier allein ohne sie zu sein.


    Habt Ihr auch solche Gedanken? Egoistisch zu sein. :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne!Ich glaube nicht,das dies egoistische Gedanken sind.Du hast deine Mama verlohren! Auch wenn sie krank und schon älter war,du ihr diese Ruhe nun von Herzen gönnst-sie sich diese Ruhe sogar gewünscht hat-so fehlt sie doch unendlich.Du konntest mit ihr reden,ihr wart einfach beieinander,eine verschworene Gemeinschaft.Mit deiner Mama ist auch ein Teil deiner wurzeln gegangen,ein Teil deiner Vergangenheit (geht ein Kind-geht die Zukunft).
    Ich hab einen Teil meiner Wurzeln,und kurze Zeit später einen der Gegenwart(meinen Bruder) verlohren.Das ist so schwer.
    Ich versteh dich verdammt gut!
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Danke Karla.
    Gestern meint die Frau in der Apotheke,: Sie stehen ja noch ganz am Anfang ihrer Trauer :huh: .
    Dabei dachte ich 3 Monate ist schon viel und ich jammere immer noch.
    Aber wenn ich mich hier umsehe, Ihr trauert auch alle und zum Teil schon viele Jahre.
    In den letzten 14 Jahren habe ich insgesammt 5 liebe Verwandte gehen lassen müssen. Es kann doch nicht so weiter gehen :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    nein, "egoistisch" ist das sicher nicht, daß Du Deine Mama vermisst !!!! bzw: Trauer IST ich-bezogen - aber nicht im negativen Sinn egoistisch !! Meine Mama ist ja jetzt auch 3 Monate nicht mehr da und mir geht es genau wie Dir. Ich "gönne" ihr die Erlösung von einem Leben, das in letzter Zeit sehr beschwerlich wurde und keine Aussicht auf Besserung mehr hatte und kann ihr weggehen meistens auch akzeptieren - trotzdem vermisse ich sie. Aber ein schlechtes Gewissen hab ich deshalb nicht ...


    Und mit 3 Monaten sind wir eben noch nicht sehr weit in unserer Trauer. Mir hat auch gerade heute, als ich gesagt habe, daß ich unendlich müde bin, gesagt: "Aber es ist doch schon so lange her" ... bums. Nein, es ist erst sehr kurz und ich muß mich immer wieder daran erinnern, mir Zeit zu geben und den Verlust so zu bewältigen, wie es für mich richtig ist. Manche verstehen´s, manche nicht.


    Und Du bist ja auch viel allein und mußt durch vieles alleine durch und Dich an eine völlig neue Lebenssituation gewöhnen ! Und, wenn ich das sagen darf ?, Du machst das toll - Du igelst Dich nicht ein, sondern versuchst durch Kontakte neue Kraft zu schöpfen - und auch das kostet Kraft.


    Vielleicht darf ich an Dich weitergeben, was eine Therapeutin vor noch nicht allzu langer Zeit zu mir gesagt hat: "Nimm Dir Zeit !"


    Liebe Grüße und eine kl. Umarmung


    Anna

  • Liebe Susanne!


    Ja, ihr ward ein Team, ihr habt die gemeinsame Zeit so liebevoll miteinander verbracht und wußtet immer was zu tun. Nun fehlt ein Teil von diesem Team und du schlägst dich ganz alleine durch. Ist einfach nicht leicht, damit fertig zu werden und es tut weh. Ja, man gönnt ihnen die Ruhe, so wie auch Anna geschrieben hat, aber das lindert nicht den Trennungsschmerz. Aber ich würde das auch nicht als egoistisch bezeichnen.


    Sei ganz lieb gegrüßt


    Linda

  • Wenn Ihr das so sagt, :( Ist doch alles .......
    Mama hat immer gesagt, wenn wir mal einen kleinen Disput hatten, oder sie geschnacht hat, ( hab sie dann im Spaß aufgezogen, : Du wirst mich noch vermissen.
    Wie Recht sie hatte.
    :24: :24: :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    wie sagt Markus immer?
    "Die Trauer ist die Verlängerung unserer Liebe" (oder so ähnlich - bin schon müde)


    Wir lieben - so müssen (und dürfen!) wir auch trauern, solange wir eben brauchen!
    Das ist nicht egoistisch. Verstand und Herz sprechen da eine andere Sprache, arbeiten besonders am Anfang "gegeneinander".
    Und die Frau in der Apotheke hat ganz recht - wahrscheinlich weiß sie aus eigener Erfahrung, wovon sie spricht - nach drei Monaten stehen wir erst am Anfang.
    Ich dachte etliche Monate: warum geht es mir heute so schlecht? Und wenn ich dann auf den Kalender sah - war der 29.
    Ich möchte Annas Worte wiederholen: "Nimm (bzw. gib) dir Zeit!"
    Die Zeit rückt vieles, was uns so zu schaffen macht, aus dem "Mittelpunkt" - und damit wird es "leichter". Aber es dauert eben.
    Also - du mußt wirklich kein schlechtes Gewissen haben.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Ihr Lieben.
    Ich möchte es gerne versuchen.
    Die Frau aus der Apotheke hat ihre Schwiegermutter lange Zeit begleitet. Sie weiß wirklich wovon sie spricht.


    Am Samstag hat meine Freundin Geburtstag. Dieses Jahr kann ich nun auch hin, wenn am Abend gegrillt wird, aber so richtig kann ich mich nicht freuen.


    Werde da ja auch auf die Schwiegertochter meiner Freundin treffen. Das Mädel hat ihre Mama am selben Tag wie ich verloren.
    Die Frau war erst 54 Jahre. Das Mädel ist jetzt in Behandlung. Hat einen guten Therapeuten gefunden.
    Da ihr Vater vor 15 starb, ist sie jetzt mit gerade 30 Jahren, ganz ohne Eltern.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne !


    Wie geht es Dir heute?Bist immer schon sehr zeitig auf den Beinen!Ich denke es ist gut wenn Du am Samstag diese Dame triffst,Ihr werdet Euch sicher gut austauschen können,und ein Grillabend ist doch eine gute Abwechslung.Ich weiss,Du bist im Kopf immer bei Deiner Mama und auch wenn man sich unterhält bleibt immer dieser ziehende Wehschmerz in der Brust,gelt?
    Du bist ein besonders lieber Mensch,Du findest auch im Forum immer die richtigen Worte,für alle,hab einen schönen Tag ! ;) :24:

  • Du bist im Kopf immer bei Deiner Mama und auch wenn man sich unterhält bleibt immer dieser ziehende Wehschmerz in der Brust,gelt?


    Liebe Chrisu, Du kennst mich schon sehr genau :24: .
    Aber wahrscheinlich geht es Dir nicht anders :(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Heute fühle ich mich einfach nur leer und schlapp. Denke immer nur an Mama :13:
    Wenn ich koche, wie heute, es gab Pfifferlinge mit Pasta. Das hat Mama auch gerne gegessen. Dachte erst, ob das überhaupt machen soll?
    Ich kann doch nicht alle Sachen die Mama gern hatte nicht mehr machen ;(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    das schlapp sein hängt ja vielleicht auch mit der Hitze zusammen. Und die leeren Tage, das riesige Loch, müssen wir erst ganz langsam wieder mit Neuem füllen. Daß Du immer an Deine Mama denkst, ist sicher ganz normal und auch - so hab ich gestern gelesen - nach dieser Zeit auch gesund. Man kann ja nicht nach ein paar Wochen so tun als ob es die Mutter nie gegeben hätte. Aber es wird sicher leichter - noch nicht so schnell, aber irgendwann.


    Daß Du trotz allem gut für Dich selber kochst, finde ich super !! Du hast ja Pasta mit Pfifferlingen sicher auch gerne - warum sie also nicht auch für Dich alleine kochen ? :thumbsup:


    einen lieben Gruß aus der Ferne und doch Nähe in gemeinsamer Trauer :005:
    Anna

  • Ja Anna, ich versuche immer was für mich zu kochen.
    Du nicht?
    Mama hat mich das gelehrt. Sie war eine sehr gute Köchin. Aber auch stolz, daß ich in ihre Fußstapfen getreten bin. Denn die letzten Jahre konnte sie nicht mehr so viel machen. Das schwache Herz ließ keine Anstrengung mehr zu.
    Aber sie war ja immer da und ich konnte sie fragen und mich vergewissern. Mama musste immer probieren.
    Nur gelingt es nicht, so kleine Portionen zu kochen. Hab meist für zwei Tage. Allerdings lohnt sich das gekoche sonst auch nicht und ist zu teuer.


    Eine Frau bei uns in der Nachbarschaft, deren Mann vor zwei Jahren verstarb, meint bei ihr ist es im Moment auch sehr schlimm. Sie vermisst ihren Mann jeden Tag mehr. Die beiden waren über 50 Jahre verheiratet.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Heute bin ich ja ( nach dem Spiel ) zum Geburtstag meiner Freundin eingeladen.
    Im letzten Jahr konnte ich nicht hin, weil Mama da schon so krank war.
    Jetzt kann ich hin, aber könnte nur heulen :13: .
    Dann muss ich auch noch meinen Hund hier lassen, weil da auch zwei Hündinnen sind. Das geht dann nicht.
    Hoffentlich kriegen wie nichts von dem angesagten Unwetter mit.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


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    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Danke Chrisu.
    Wo finde ich Deine Geschichte? Bin manchmal etwas verwirrt. So viele Namen und alle haben wir doch ein ähnliches Schicksal :(


    Hier ist eben eine Gewitterfront vorbei gezogen.
    Zum Glück ist sie jetzt weg. Sonst würde der Grill gleich unter Wasser stehen.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    Trauer ist nicht nur die Verlängerung der Liebe über den Tod hinaus, sondern es ist Bewältigungsarbeit. Auch wenn es verdammt weh tut, wenn du eine sehr schlimme Phase hast, wie eben jetzt, dann geht auch bei der Trauerarbeit was weiter!


    Ich hoffe aber dennoch, dass die Feier dir heute dann doch ein bissl Ablenkung verschafft, weil Erholungsphasen zwischendurch sind auch sehr wichtig!


    Alles Liebe


    Christine

  • Guten morgen.
    Der Abend war ganz schön. Leider fing es um 20 Uhr zu regnen an. Zum Glück hat meine Freundin einen großen Wintergarten. Alle haben ihre Teller, Gläser, Stuhlkissen geschnappt. Der Grill wurde unter einen dichten Baum gestellt. Zum Glück war gerade noch eine Lage Grillgut fertig geworden.
    Dann hat mir der Sohn noch sein neues Zahnlabor gezeigt. Das ist nun das modernste Zahnzentrum Deuschlands.
    Es war eine kleine Ablenkung vom Allagstrott.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Wilma !
    Du sagst es,man ist für jede kleine Abwechslung dankbar,vom Alltagstrott,morgen soll es bei uns auch unbeständig werden das Wetter,macht nix,wenn man nicht baden geht,ist es sowieso egal ;) Hoffe es geht Dir halbwegs gut?
    Danke der Nachfrage wegen meinem Thread Findest Du unter "Alles zuviel,lg Alles Liebe Chrisu :24: :24: :24: