• Liebe Knopfauge,

    Dein Verlust tut mir schrecklich unsagbar leid. Alkoholismus ist eine entsetzliche Krankheit, weil man zuerst den unbändigen Willen haben muss, ihn zu besiegen, wenn man ihn nicht kontrollieren kann. Und erst dann hätte ihm geholfen werden können. Dass Du ihn trotzdem geliebt hast, das kann man unzweifelhaft lesen in Deinen Woten, ebenso Deine Wut und Verzweiflung, auf den Dämon und auf Deinen Freund, dass er es nicht geschafft und sein Ende damit selbst gewählt hat. Es ist gut, dass Du Euer Kind geschützt hast.

    Glaube mir, er hat das so sicher nicht gewollt. Alkoholkranke Menschen sind unter Alkohol nicht sie selbst. Und diese Droge ist wahrlich die schlimmste aller Drogen.

    Gib nicht auf und lass Dir von seiner Familie nichts sagen. Da musst Du schlicht drüber weg hören.

    Dein Freund hat jetzt keine Probleme mehr. Er wird nicht mehr von dieser Droge beherrscht und er ist ganz sicher immer bei Dir und passt auf Dich auf….so, wie er es zu Lebzeiten nicht konnte.

    Schreib Dir hier alles von der Seele , Wut, Trauer, Liebe egal….es liest immer jemand.

    Liebe Grüße

    Dirkie

  • Ich rede immerzu mit ihm, erzähle wie es gerade, was unser kleiner schon alles gelernt hat mit seinen zarten vier Monaten. Und eben, kam der Gedanke, och Böba, ich seh dich nicht mehr, du wirst nie mehr Böbi zu mir sagen, mir nie wieder rote Nudeln kochen, mich nie mehr auf die Stirn küssen, wir halten uns nie mehr beim einschlafen an den Händen, wie die Seeotter damit sie sich nicht verlieren. Ich rieche an deinen Sachen, trage mir dein Parfum auf. Ich lass dich an allem teilhaben.

  • Liebe Knopfauge,


    mach das ruhig wenn es Dir gut tut mach es einfach.


    Ja dieses Nie wieder begleitet uns alle hier und es ist einfach grausam.

    Er ist dennoch immer da bei Dir, durch Dich, durch euren kleinen Immer.


    Vlg. Linchen

  • Es wird nichts verblassen, wenn Du das nicht zulässt….rein gar nichts, wenn Du ihn liebst, da glaube getrost…..

    Und Eurem Kleinenerzöhlst Du vom Papa und dass Du seine Böba warst….Du musst es Dir nur bewahren und mit ihm sprechen…..dann wird nichts verblassen

  • Echt Liebe Knopfauge, die kann nicht verblassen und die kann man auch nicht vergessen.

    Dein Böbi lebt weiter in Dir und deinem Herzen und nichts auch kein Tod kann Euch trennen, das ist so. Was der Alkohol, das Arschloch nicht geschafft hat, schafft gewiss der Tod schon gar nicht.

  • Er ist weg, einfach weg, und wir hatten so verdammt viel vor, wir hatten Träume, wir waren doch jetzt unsere eigene kleine Familie, doch dieser elendige Alkohol, war erbarmungslos. Die Tage sind relativ schnell vorbei, doch wenn es Nacht ist, alles still um mich herum, unser kleiner schläft, da kommt es wie ein Schlag, das du nicht an meiner Seite bist, wir zusammen sind, du, einfach du. Egal was andere sagen, was deine Familie sagt, du warst der Mensch für mich, und die können noch so oft sagen ich solle mich zusammenreißen, es tut weh, und es schmerzt ganz tief in mir, es schnürt einem den Hals zu, ich leide, und dennoch muss ich Stärke an den Tag legen. Und dieser Schmerz darf nur kurz an die Oberfläche.

  • Liebe Knopfauge,

    ich fühle mit dir und möchte dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Meine Exfrau war auch Alkoholikerin, ich weiß wovon du sprichst. Ein hochintelligenter Mensch, sehr belesen und sozial. Ich hatte jahrelang damit zu kämpfen, brachte sie Mithilfe vom blauen Kreuz zum Entzug. Es nützte alles nichts, sie wurde vor 6 Jahren tod in ihrem Zimmer gefunden. Ich musste nachts zusätzlich arbeiten um ihren Konsum zu finanzieren. Meine jetzige Frau, meine Sonne ist im Mai letztes Jahr gestorben. Sie hat mich vor 15 Jahren gerettet, ich war damals am Boden.

    Was ich dir sagen möchte. Du musst gar nichts. Nur dich um dein Kind kümmern.

    Zusammenreißen. Was bilden die sich ein. Gefühllose Vollidioten, sorry. Mach dein Ding so wie es für dich richtig ist. Nur so.

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Heute wärst du 43 jahre alt geworden. Statt dir gratulieren zu können, fing der tag mit einem dicken Kloß im Hals an. Es werden noch ganz viele solcher Tage kommen, ich weiß. Der Gedanke ist fremd für mich und wird es bleiben, dass ich dich vor zwei Wochen das letzte mal gesehen habe, da warst du schon tot, lagst da.

    Ich kann es nicht oft genug sagen, ich würde es am liebsten schreien, denn es tut sooo weh. Ich vermiss dich so sehr. Ich weiß auch nicht ob mir das aufschreiben hilft. Einerseits möchte ich weinen, einfach raus damit, und dann erschrecke ich und sage mir, nein du kannst dich nicht so gehen lassen. Da ist noch dein kleiner, und der brauch dich. Und schon werden die Tränen weggewischt, und es bleibt dieser dicke Kloß.

  • Liebe Knopfauge,


    nicht unterdrücken das tut nicht gut, raus lassen ist besser wirklich.


    Dein kleiner braucht Dich natürlich und das machst Du auch.

    Die Trauer darf ihren Platz dabei haben sollte sogar ihren Platzt haben.


    Vlg. Linchen

  • Der Tag ist vorbei, unser kleiner hält mich etwas auf Trapp, denn er will nicht recht schlafen. Morgen fahre ich zur Trauerbegleitung, denn ich bin hier nur alleine, deine Familie meldet sich nicht. Ich hoffe, das sie sich wenigstens melden, um mir zu sagen, wann du beerdigt wirst. Im Grunde denke ich über deine Familie, im Augenblick nichts mehr gutes, für die bist du, weg, und wir aus den Augen aus dem Sinn. Ich reg mich nicht einmal wirklich darüber auf, dann ist es eben so. Es gibt jetzt nur uns zwei. Du hättest den Tag heute genießen können. Baby, ich hab mir ein stück Kuchen gekauft, und leise für dich Happy Birthday gesungen. Ich weiß das ich schief singe und das du gelacht hättest, doch für so kleine Gesten hast mich doch auch geliebt. Ich vermiss dich, ich vermisse deine Hand die mich hält.