Verstorbene Geschwister von Mama

  • Heute und Vorgestern hätten Mamas Brüder Geburtstag. Einer ist schon vor 9 Jahre und der andere Bruder 2 Jahre von uns gegangen.
    Ich durfte sie beide noch sehen, als sie schon gestorben waren.


    Vor 9 Jahren lag Mama im Krankenhaus wegen ihres Schrittmachers. Da kam ihr jüngster und lieblings Bruder.
    Er und seine Frau wollten Samstag in den Urlaub fahren. Sie kamen also um sich zu verabschieden. Mama hatte gerade Abendbrot gegessen. Onkel Manfred hat häufig bei uns zu hause mit uns gegessen, weil seine Frau berufstätig war. Ihm schmecke es immer sehr gut bei seiner großen Schwester. Er sagte immer: Hmmmm, wie bei Mama.
    Jetzt also an dem Freitag waren sie noch bei Mama.
    Samstag, ich sah einen RTW durch unsere Straße jagen. Mit Blaulicht und Martinshorn.
    Er wohnte 4 Häuser von uns entfernt.Hab doch nicht gedacht, daß es meinen Onkel getroffen hat. Zur Zeit kam gerade ein heftiges Sommergewitter runter. War am frühen morgen. So gegen 7.30.


    Später kam ein Pfarrer zu Mama und hat ihr gesagt, daß ihr Bruder auch hier im Krankenhaus liegt. Sie meinte zu ihm, Ach was, der ist in den Urlaub gefahren.
    Nein, ihr Bruder ist gerade verstorben.


    Das war wie ein Schlag auf den Kopf für Mama. Sie war bei seiner Geburt dabei. Als älteste, 14 Jahre, musste sie der Hebamme helfen.
    Mama durfte nicht mehr zu ihm. Auch zur Beerdigung hat man sie nicht raus gelassen.
    Ich glaube, seit der Bruder gestorben war, ist auch ein Stück von Mama gegangen. Seit der Zeit ging es ihr nie mehr richtig gut.
    Sie hat viele Wochen geweint.
    Mich reibt die Sache auch immer noch auf. War er doch mein Patenonkel.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    ich kann mir gut vorstellen, dass der Tod Deines Patenonkels ein tiefer Einschitt in das Leben Deiner Mama war. Für uns, die wir noch jünger sind, ist es schwierig zu verstehen, was in Menschen vorgeht, wenn sie miterleben, wie Teile der Familie einfach von einer Minute auf die andere nicht mehr unter uns sind - umso schlimmer, wenn dann nicht mal ein ordentlicher und guter Abschied möglich war.


    Von meiner Mutter ist jetzt die erste Schwester gestorben - insgesamt sind sie 6 Kinder - und auch da merke ich wie es in meiner Mama arbeitet, dass jetzt ihre Generation langsam aber sicher die Bühne verlassen muss!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Ja Markus, das stimmt.
    Mama hat immer gesagt: Ich bin doch die ältese, warum gehen die jüngernGeschwister alles vor mir?


    Hab dann gemeint: Weil ich Dich noch lange brauche.


    Dann hat sie nur gelächelt.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Wilma !
    Da gebe ich Markus vollkommen recht,wenn man bedenkt unsere Mütter wen sie aller schon verloren haben.
    Meine Mama hat alle ihre Geschwister,zwei davon damals nicht einmal vierzig,und vier weitere Geschwister verloren,ihre Eltern,Schwägerinnen,Neffen.Meinen Vater nach 32 Jahren Ehe und zuletzt,ihr Enkelkind,also meinen Sohn.
    Manchmal kommt mir Mama ziemlich hart vor,aber ich glaube man wird dann so. Vor allem waren unsere Eltern ja noch in der Kriegsgeneration,auch wenn unsere Mütter noch Kinder
    waren.
    Liebe Wilma,hab einen schönen Tag ! :24: Alles Liebe Chrisu
    Du bist eine vorbildliche Tochter,von Dir kann ich mir einiges abschauen ! :2:

  • Ach Chrisu. :24:
    Ich hatte einen sehr schönen morgen. Die Zeit ist wie in Flug vergangen.


    Föhchen und ich haben uns getroffen. Petra wohnt nciht weit weg von mir. So haben wir uns auf halben Weg verabredet.
    War echt schön, mal jemanden hier aus dem Forum live zu treffen.


    Ob ich eine vorbildliche Tochter bin, keine Ahnung. Ich weiß nur, daß ich Mama vermisse. Ihre Ruhe sei Mama gegönnt.
    Ist halt schwer für mich.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo ja das kenne ich selber von meiner Mama, sie selber hat vor 24 Jahren ihren Bruder an Krebs verloren. Und auch sie leidet noch sehr stark drunter. Genauso ist es bei meinen Großeltern auch die leiden sehr stark drunter. Ich weiß wie sich deine Mama fühlt. Und auch wenn es sehr lange her ist ,wünsche ich dir mein Beileid