Papa fehlt mir so...

  • Liebe Claudia!
    Auch von mir,alles Liebe zum Geburtstag!
    Hattest du einen schönen Tag?
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo ihr Lieben!


    Erstmal vielen Dank für eure Glückwünsche!!!


    Mein Geburtstag war halt doch leider mehr traurig als schön (ja gut, wenn man 2 Tage nach Allerheiligen Geburtstag hat, kein Wunder...). Und dann noch die erste Geburtstagskarte nur von Mama... :13: Und Zeichen hab ich auch keines vom Papa bekommen, obwohl ich ihm schon Tage davor immer wieder gesagt habe, dass ich mir zum Geburtstag ein Zeichen von ihm wünsche... Naja, ich kanns halt nicht bestimmen...


    Jetzt hab ich gerade gesehen, dass ich ja schon wieder ewig nicht hier im Forum war... wie die Zeit vergeht... die Welt dreht sich weiter, der Alltag ist schon längst wieder da, man muss wieder funktionieren.... eigentlich wieder so wie früher...


    ...zumindest alles um mich herum ist wieder wie früher... und ja irgendwie auch ein Teil von mir... der Teil meines Ichs der arbeiten und den Haushalt machen muss... ich kann auch lachen und Blödsinn reden wie früher, aber das ist dann immer so unheimlich anstrengend!!! Nach ein paar Stunden "Normalität" bin ich sowas von geschlaucht, dass ich am Liebsten einen ganzen Tag durchschlafen würd... und wenn ich dann mal Zeit habe mich auszuruhen, schaff ich es nicht... dann streiche ich Wände, versuch mich als Handwerkerin, bilde mir ein ich muss sofort alles auf den Kopf stellen und ausmisten und dann neue Sachen kaufen... und das alles nur, weil ich Angst davor habe, was passiert, wenn ich zur Ruhe komme... Wenn mir dann wieder bewusst wird, dass da etwas fehlt....


    ... und ich weiß auch nicht ob das "normal" ist? Wie war/ist das denn bei euch? Dieser Übergang von der - ich nenn es mal "akuten" Trauerphase - hin zur Normalität? Wenn zwar immer noch im Hinterkopf der Verlust steckt, und es unheimlich weh tut.. aber wenn man einfach nicht mehr die Kraft und die Ausdauer hat sich intensiv damit zu beschäftigen...


    Achja und noch was: kann mir vielleicht irgend jemand einen guten Psychologen / eine Psychologin in Wien empfehlen? Ich habe irgendwie so das Gefühl, dass ich das brauche...


    Ganz liebe Grüße
    Claudia

    Tretet her, Ihr meine Lieben,
    nehmet Abschied weint nicht mehr,
    Heilung war mir nicht beschieden,
    meine Krankheit war zu schwer,
    wär so gern bei Euch geblieben,
    die Ihr wart mein ganzes Glück,
    doch ich musste von Euch scheiden,
    lasse Euch allein zurück.


    Schmerz hat man nicht gespürt, solange man nicht einen lieben Menschen verloren hat.

  • Liebe Claudia,


    bist du nach ein paar Stunden "Normalität" geschlaucht, weil du eigentlich nur "normal spielst" oder einfach so?
    "Einfach so" würde ich normal finden, Trauer ist Schwerarbeit und es dauert, bis man wieder "die alten" Kräfte hat. "Lachen und Blödsinn reden" find ich gut (kann sooo heilsam sein ;) ), wenn es in dem Moment aus dem Herzen kommt und für dich "stimmt".


    Wenn du aber doppelt müde bist, weil schauspielen " nur für die anderen" auch doppelt viel Kraft kostet, solltest du dir vielleicht überlegen, "wozu" du dich verstellst.
    Und deine "Arbeitswut" klingt schon ein wenig nach "davonlaufen". Das tut auf Dauer nicht gut. Denn erstens kostet dieser Kampf gegen sich selbst unendlich viel Kraft. Und zweitens - irgendwann holt es dich sowieso ein. Und dann ist es noch viel schwerer, als wenn man seine "Hausaufgaben" gleich macht.
    Ich weiß - es tut unheimlich weh, Kraft und Ausdauer sind "einfach weg". Gönne dir eine "Trauerpause", versuche, dir möglichst viel Gutes zu tun um wieder Kraft zu tanken. Und dann versuche wieder an die Hausaufgaben zu gehen.


    Viel Kraft und alles Liebe, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo Jutta!


    Nein schauspielern brauch ich Gott sei Dank nicht, alle Leute in meiner Umgebung verstehen es, dass ich im Moment noch nicht die "Alte" bin. Es ist wohl eher eine Mischung aus schlechtem Gewissen und einfach dieses Gefühl in mir, dass ich am Liebsten die Zeit anhalten würde, und nicht einfach wie gehabt weitermachen....


    Ja ich glaube auch, dass ich im Moment ein bisschen davonlaufe... Obwohl das wahrscheinlich auch nicht der einzige Grund ist. Zu einem Teil will ich mir sicher auch beweisen, dass ich von Papa doch ein bisschen was gelernt habe (er war auch ein Bastler und war immer ein bisschen am Herumwerken...). Und ein Freund hat gemeint, dass ich damit wohl versuche diese Leere ein bisschen zu kompensieren - dass ich möchte, dass es in meiner Wohnung so schön und gemütlich und perfekt wie möglich ist, damit ich mich möglichst "wohl" fühle in meinen sicheren vier Wänden... Das stimmt zum Teil sicher auch... Also es ist wohl eine Mischung aus Allem...


    Du hast Recht, Trauer und alles was drum herum passiert ist wirklich Schwerstarbeit.... :(


    Ganz liebe Grüße :24:
    Claudia

    Tretet her, Ihr meine Lieben,
    nehmet Abschied weint nicht mehr,
    Heilung war mir nicht beschieden,
    meine Krankheit war zu schwer,
    wär so gern bei Euch geblieben,
    die Ihr wart mein ganzes Glück,
    doch ich musste von Euch scheiden,
    lasse Euch allein zurück.


    Schmerz hat man nicht gespürt, solange man nicht einen lieben Menschen verloren hat.

  • Liebe Claudia,


    na, diese Mischung ist doch gar nicht so schlecht, das klingt schon besser ;)
    Dein Satz


    und das alles nur, weil ich Angst davor habe, was passiert, wenn ich zur Ruhe komme... Wenn mir dann wieder bewusst wird, dass da etwas fehlt....


    hat mich halt irgendwie "alarmiert".
    Dein "Basteln" in deiner Wohnung erinnert mich ein wenig an mein Stiege betonieren und Waschbetonplatten legen vom Sommer. Vati hat soetwas auch immer selbst gemacht, also mußte ich das doch auch können...
    War da oft sehr an meinen Grenzen - körperlich und vor allem seelisch - aber es war gut, daß wir es getan haben.


    Claudia, du machst nicht "weiter wie gehabt"! (sonst wärst du nicht hier!) Also KEIN SCHLECHTES GEWISSEN (auch wenns nicht so leicht ist, es abzulegen. Und so von Zeit zu Zeit sucht es uns alle wohl immer wieder mal heim ;) )


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Jutta,


    ich weiß, dieser Satz war schon etwas heftig. Und in dem Punkt würde ich auch sagen, dass ich versuche Papas Tod zu verdrängen. Nicht weil ich es nicht wahrhaben will, sondern einfach weil ich es halt nicht glauben kann... weil für mich mein Papa noch da ist... Aber wenn ich dann eben mal zur Ruhe komme, dann merke ich, dass ich beginne nachzudenken und dann kommen wieder diese Bilder hoch, als es Papa so schlecht gegangen ist... und das verkrafte ich irgendwie nicht. Und deswegen versuche ich mich abzulenken. Aber wie gesagt, das ist sicher nicht der einzige Grund... ;)


    Am Wochenende haben wir wieder Feuerwehrheurigen... es ist der 20. Und es wäre Papas letzter Heurigen als Kommandant gewesen... Er hat damals damit angefangen, dass wir einen Heurigen machen, und seit ich denken kann, war dieses Wochenende immer sehr schön. Es war zwar immer anstrengend für uns alle (für Papa, weil er quasi rund um die Uhr am Heurigen war und für Mama und mich, weil wir auch jeden Tag mitgeholfen haben). Und jetzt darf er "seinen" letzten Heurigen nicht mehr miterleben. Und es ist das erste Mal, dass Mama und ich nicht mithelfen... (Papas Kameraden haben uns zwar gefragt, aber wir schaffen es einfach nicht... das sind zu viele Erinnerungen - die Feuerwehr war Papas Leidenschaft...). Meine Mama wird wohl das ganze Wochenende fix und fertig sein, und ich bleibe dieses Wochenende in Wien... zum ersten Mal seit Papas Tod. Ich hoffe ich kann mich halbwegs gut ablenken...


    Liebe Grüße
    Claudia

    Tretet her, Ihr meine Lieben,
    nehmet Abschied weint nicht mehr,
    Heilung war mir nicht beschieden,
    meine Krankheit war zu schwer,
    wär so gern bei Euch geblieben,
    die Ihr wart mein ganzes Glück,
    doch ich musste von Euch scheiden,
    lasse Euch allein zurück.


    Schmerz hat man nicht gespürt, solange man nicht einen lieben Menschen verloren hat.

  • Liebe Claudia!


    Du warst ja schon lange nicht mehr hier drinnen. Vielleicht liest du ja Mal diese Zeilen.


    Wollte nachfragen, wie es dir im letzten Jahr ergangen ist?? Willst erzählen?


    Möchte dir auch herzlich zu deinem Geburtstag gratulieren, alles Liebe und Gute!!


    Die Wohnung schön und gemütlich?


    Wie geht es deiner Mama?


    Sei herzlich gegrüßt


    Linda