Hallo All Ihr Lieben
Heute kam mir ein Artikel in unserer regionalen Zeitung unter, den ich hier gerne dazustellen möchte. Aus mehreren Gründen.
1. Seit dem plötzlichen und sooooo unerwarteten Tod meiner Christa, weiß ich weder wohin mit Ihrer, noch mit meiner Seele. Mein Glauben an Kirche und Dergleichen fehlte mir zuvor schon, und seitdem erst Recht.
2. Mein persönlicher Gedanke ist, dass sich auch noch Mehrere unter uns, mit dem Thema Seele befassen. Vor allem im Anschluss an die Tage, an denen die Liebsten gegangen sind. Mit oder ohne vorheriger Verabschiedung. Aber mit der Seele???
3. Ich möchte auch Jenen in diesem Forum ein Mitspracherecht über diesen Artikel geben, die nicht im Umkreis dieser regionalen Zeitschrift wohnhaft sind. Also für reges Antworten, und Fragestellen ist dieser Thread gedacht.
Ich wünsche mir sehr, dass ich mit dem Hereinstellen dieser Zeilen Niemanden verletze. Zumal ich gar nicht gefragt habe, ob ich dies überhaupt darf. Weder die Autorin untenstehenden Beitrages, noch die Verantwortlichen dieses Forums. Sollte es jedoch so sein, so bitte ich um Entschuldigung und sofortiger Löschung dieses Threads. Danke.
Von Maria Reisigl --- TT Leben --- So.23.01.2010
Unendliche Suche nach der Seele
Gibt es überhaupt eine Seele? Wie schaut sie aus? Fragen, denen die Menschen seit jeher auf der Spur sind. Der Wiener Autor Thomas Vasek hat sich auf die Suche nach der Seele begeben und einen Erklärungsversuch gestartet.
Wie einen Schmetterling haben sich die alten Griechen die Seele vorstellt. Auch als Vogel wurde sie in der Antike gezeichnet. Für die Römer war der Atem und Lebenshauch die Seele. Im Wind, in einem Lufthauch, im Wasser oder Feuer wollten Naturvölker die Seele erkennen. Die Buddhisten sehen in der Seele ein großes Ganzes, eine Art Weltseele. Jeder Mensch trägt Zeit seines Lebens einen Teil davon in sich und gibt ihn nach seinem Tod dorthin wieder ab.
Beinahe jede Religion und Kultur hat ihre eigene Vorstellung davon, wie die Seele oder ein entsprechender Begriff aussieht, was die Seele ausmacht und umfasst. Deshalb gibt es auch in der Kulturgeschichte die unterschiedlichsten Darstellungen, Beschreibungen und Erklärungen oder zumindest Erklärungsversuche. Denn einen Beweis für die Seele konnten weder Naturwissenschafter noch Philosophen bisher erbringen, auch wenn für viele von ihnen die Suche nach der Seele ein zentrales Thema ist. So hat man beispielsweise einst versucht, das Gewicht der Seele zu ermitteln. 21 Gramm soll sie haben. Das ergaben zumindest die Messungen, für die Personen vor und nach dem Tod gewogen wurden. Heute würde man diesen Gewichtsunterschied wohl anders erklären als durch die Seele, die nach dem Tod den Körper verlassen hat.
Dass es bisher keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, heißt aber noch lange nicht, dass es die Seele nicht gibt, unterstreicht der gebürtige Wiener Thomas Vasek. In seinem Buch „Seele. Eine unsterbliche Idee. Warum wir mehr sind als die Summe unserer Teile.“ hat er sich auf die Suche nach einem neuen, für ihn schlüssigen Seelenmodell begeben.
Vasek hatte dafür einen äußerst interessanten Ausgangspunkt. Sein Vater leidet seit vielen Jahren an Demenz und ist seit fast zehn Jahren ein Pflegefall. Er kann nicht mehr sprechen, nicht mehr essen, sich längst nicht mehr bewegen und auch nicht mehr aktiv kommunizieren. Und doch ist Vasek überzeugt davon, dass sein Vater, obwohl sein Geist durch seine Erkrankung nicht mehr funktioniert, weit mehr ist als nur ein Körper. „Ich spüre, dass bei meinem Vater noch mehr da ist, dass er eine Persönlichkeit hat“, unterstreicht Vasek im TT-Gespräch.
Davon ausgehend hat sich Vasek gefragt, was dieses Mehr sein könnte und worin es liegt. Er hat sich dafür die unterschiedlichsten Seelenmodelle der Geschichte angeschaut – vom Vogel, den Schmetterling über einen kleinen Zwerg, der über einem Leichnam schwebt, bis hin zu den unterschiedlichen philosophischen und naturwissenschaftlichen Ansätzen – und sich überlegt, was für ihn die Seele ausmacht.
Die Hirnforschung geht nämlich davon aus, dass all das, was einen Menschen geistig ausmacht, auf seinen Gehirnfunktionen basiert. Auch Nahtoderfahrungen lassen sich unter Umständen durch physikalische Veränderungen im Hirn erklären. Glaubt man der Wissenschaft, müsste man in letzter Konsequenz davon ausgehen, dass nach dem Tod nichts mehr kommt. Und das wollen viele nicht glauben. So öffnen auch heute noch häufig Menschen das Fenster, sobald jemand verstorben ist, um die Seele hinauszulassen. Eine Idee, die Vasek zwar gefällt, die er aber nicht teilt.
„Ich glaube nicht, dass die Seele im Inneren eines Menschen steckt“, erklärt er. Und wendet sich damit von der weit verbreiteten Vorstellung ab, dass die Seele als eine Art immaterielle Substanz in einem Menschen wohnt, ihn nach seinem Tod verlässt und danach körperlos präsent bleibt. „Ich glaube, dass die Seele in den Beziehungen der Menschen zu anderen Menschen steckt“, sagt Vasek. „Solange ein Mensch also fähig ist, bei einem anderen Menschen etwas hervorzurufen, ist auch seine Seele lebendig“, schildert er seinen Seelenbegriff. Damit überdauert die Seele auch für Vasek den Tod. Schließlich könne eine Erinnerung an einen Verstorbenen oder ein Brief Jahre nach dem Tod Emotionen hervorrufen, nennt er als Beispiel.
Vasek ist sich bewusst, dass auch seine Vorstellung der Seele eine sehr persönliche ist. Wie sie tatsächlich aussehen mag, bleibt wohl auch weiterhin ein Geheimnis.
Zusatzwort von mir persöhnlich.
Gerade jener Satz gegen Schluss dieses Artikels; "Solange ein Mensch also fähig ist, bei einem anderen Menschen etwas hervorzurufen, ist auch seine Seele lebendig“ , bewegt mich dabei am Meisten. Ich denke, das gilt auch für einen bereits verstorbenen Menschen. Also lebt dieser dann doch noch weiter. Wo auch immer. Ein großer Trost.
Lieb Gruss
Walter (...ich lese noch immer oft hier herinnen, ...bin mit den Gedanken viel bei Euch, ...bin also immer noch unter Euch. ...)