Verwaiste Eltern

  • Liebe Chris,


    ja, das habe ich auch schon gemerkt und auch selbst erlebt, dass man etwas sagt, aber ganz anders meint.


    Ein guter Satz zum Thema; Was hilft, was kränkt:


    Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.


    Das habe ich meiner Mutter heute vermittelt.


    Klar kann ich sie verstehen, dass sie sich um mich Sorgen macht und eigentlich nur will, dass es mir wieder gut geht.
    Ich musste ihr aber heute zeigen, dass es verletzende Worte waren, die sie mir sagte, das war ganz wichtig für mich, weil ich sie sonst schlucke, mich kränke und sie meiden würde. Davon hätten wir beide nichts.
    Ich glaube nicht, dass sie diese Worte benutzt hätte, wenn sie den Schmerz kennen würde.
    Wir verletzen uns ja auch nicht im Forum.


    Ich drück´dich gaaaanz fest!

  • Liebe chris,


    ja, es hilft mir schon und ich war auch überrascht, als mir das die Therapeutin sagte. Sie hat mir bewusst gemacht, das ich kaum mit ihr über die Trauer so wie am Anfang rede.
    Und auch wir schreiben ja schon über verschiedene Themen und nicht ausschliesslich, dass es so furchtbar weh tut.


    Du hast völlig recht, ich fühle mich hier sehr wohl und vertraue euch. Und es sind die vielen (kleinen) Ideen oder Erfahrungen, die mich zum Nachdenken anregen und die mir gut tun.


    Nachdem ich nicht gemerkt habe, und mich somit mein Gefühl im Stich gelassen hat, dass mein Kind von mir geht, habe ich noch kein Vertrauen oder zumindest nicht so wie früher.
    Ich muss das erst wieder lernen.


    Chris, ich danke dir für deine Worte, du bist auch mich eine ganz tolle und einfühlsame Frau.
    Du machst dieses Forum so wertvoll und hilfreich!


    Viiiieeellllllen Dank! :]

  • Liebe chris,


    ich bin sehr unsicher, was mein Gefühl und dieses auf den Bauch hören, betrifft. Das ist wohl etwas an dem ich noch länger nagen werde. Das Muttergefühl hat es nicht bemerkt. Wer war schuld? Niemand? Dann muss ich wohl einen Fehler gemacht haben. Das dauert noch, ich weiss es wird irgendwann auch vergehen, aber noch ist dieser Gedanke da.


    Ich habe auch einmal gehört, dass sich die Kinder ihre Mütter aussuchen. Ich mir meine auch.


    Es ist mir wichtig zu hören, wie und was meine Therapeutin von einzelen Dingen hält, sie zeigt mir auf, woran ich gar nicht denke und gibt mir den Anstoß darüber nachzudenken.
    Daher ist mir Ihre Meinung wichtig, ich glaube weil ich so für etwas gekämpft habe und im Endeffekt verloren habe, das hat mich völlig aus der Bahn geworfen.
    Zu wissen, dass ich nie wieder so unbefangen sein kann, wie vorher,und für den Rest meines Lebens mit diesem Schmerz und der Sehnsucht leben zu müssen, braucht und verbraucht enorm viel Kraft.


    Ich habe mich verändert, bin noch sensibler geworden und höre nun viel mehr darauf, was mir gut tut und was nicht, und dieser Zustand ist nicht leicht, das weißt du sicher selbst.


    Für mich hat es sich verändert, das ich überleben muss und nicht das ich, ich sag mal unbeschwerter als früher, leben kann. Ein: Na komm, nicht aufgeben


    Das war für mein Leben bestimmt?


    Ich bin heute sehr nachdenklich und weiss gar nicht mehr, was ich schreiben soll.


    Ich werde ein wenig Musik hören, vielleicht hilft das.


    Alles Liebe, liebe chris.


    Habe den Beitrag "andere Kulturen" gelesen und darüber nachgedacht, über das Schwarztrauern. Werde aber später oder morgen darüber schreiben.


    Bis bald!

  • liebe darina,


    auch mir kommst du heute sehr in dich gekehrt vor.
    aber ich finde deine gedanken sehr interessant!


    schuld? das ist immer eine sehr gut frage, die einem nie wirklich beantworten kann. sinn? auch wir werden den sinn des er- und gelebten nie wirklich herausfinden. es passiert einfach.


    heute nacht war ein tier bei uns im garten und hat höllenlärm gemacht. ich bin aufgewacht und konnte dieses geräusch nicht zuordnen. tausend dinge schossen mir durch den kopf, ich hatte angst. angst, dass schon wieder etwas passiert, angst, dass dies ein hinweiß ist und auch ein klein wenig angst, ob mit dem kleinen alles okay ist.


    wir verändern uns alle, nach solchen schicksalschlägen noch viel mehr. auch ich bin anders geworden. ich lebe! ich lebe jeden tag sehr bewusst und habe aufgehört, ständig gemocht zu werden. ich bin einfach so und hab ein recht darauf.


    liebe darina, du hast es schon so weit geschafft, du kannst stolz auf dich sein. höre auf dich und vertraue dir! man hat dir ein leben auferlegt, dass du auch schaffen wirst, mehr gibt man einem nicht. und wir sind hier etwas ganz besonderes, denn wir haben schon sehr viel erleben müssen, aber wir schaffen es!!


    genieß die musik und lass die seele baumeln, ich denke an dich.
    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe chris, liebe Petra,


    ja, gestern war kein guter Tag und heute eigentlich auch nicht.


    Mein größtes Problem war ein Streit, der hin und wieder vorkommt.
    Nur hat es auch ein wenig mit dem Forum zu tun, weil ich sehr viel Zeit damit verbringe. Weil ich euch brauche.
    Ich konnte es aber heute klären und möchte euch sagen, dass ich auch in Zukunft hierher komme, nur eben vielleicht nicht so oft wie sonst, ich sag mal auf die Dosis kommt es an, denn es soll mein Familienleben nicht darunter leiden.


    Ich seid alle sehr wichtig für mich geworden und ich fühle mich hier so verstanden, das wird auch voll und ganz angenommen und akzeptiert nur war es offensichtlich neben anderen emailen und HP schreiben zuviel und meine Familie fühlte sich zurückgestellt.


    Danke für eure Worte, danke, für alles ihr seid so großartig.
    Und chris , wir hatten heute Früh Schnee.


    Ich denke an euch, alles alles Liebe.


    Noch etwas, ich habe es mir noch nicht verziehen, dass ich mein Kind verloren habe, dass wird noch länger dauern, das geht nicht so einfach weg auch wenn ich weiss, dass es von 1000den Schwangerschaften einer passieren kann und am Friedhof sehe ich wie vielen es passiert, dass sie ihr Kind verlieren. Trotzdem geht dieses Gefühl nicht weg.


    Danke fürs Zuhören.

  • liebe darina,


    das kenne ich leider sehr sehr gut!
    ich bin seit der schwangerschaft in einem kleinen privaten babyforum, wo wir uns alle sehr gut kannten - jedoch natürlich nicht persönlich. ich bin heute noch täglich dort. als meine mama gestorben ist, war ich tag und nacht im forum und hab mir alles von der seele geschrieben. ich hab geweint, geschrieben und geweint. die mädels waren alle sehr verständnisvoll und ohne es zu wissen, haben sie mir sehr geholfen.


    zuhause gab es dafür auch streit. es blieb alles liegen, der haushalt, die wäsche, einfach alles. klar, dass das ein streitpunkt ist. aber mein mann merkte, wie gut mir das forum getan hat und hat mich unterstützt. er ist sehr stolz auf mich, dass ich heute hier in dem forum bin und so gut über meine trauer reden kann.


    liebe darina, es ist so schön, dass du hier bist und ich hoffe, deine familie merkt, wie gut wir dir tun. es wird mit der zeit dann immer weniger, dass du hier bist, wenn du dazu bereit bist. gibt dir zeit!


    du hast dir nicht verziehen, dass du dein baby verloren hast? du bist ganz schön hart zu dir, aber warum? warum suchst du den fehler bei dir?


    ich umarme dich und weiß, dass du eine ganz liebe bist.
    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,


    bitte entschuldige, wenn ich schreibe, dass ich froh bin, dass nicht nur mir das passiert ist, das es der Familie aufgefallen ist und aufgezeigt hat.


    Ich werde versuchen alles unter einen Hut zu bekommen. ;)


    Ich denke, dass es nicht in mein Hirn hineingeht, dass der Körper die Aufgabe hatte, dieses Kind zu beschützen und es für mich bestimmt sein soll, dieses Kind nicht zu bekommen. Das kann doch nicht sein, zum Kuckuck.


    Daher meine Gedanken, das ich besser aufpassen hätte sollen.
    Ich weiß eh, es nützt mir gar nicht, aber so gar niemanden die Schuld geben können ist halt auch nix, wenn ich das so schreiben kann.


    In der Zeit, als ich ein Brot gegessen hatte, weil ich im Spital darum bat vor lauter Hunger, ging mein Kind ganz still und leise.
    Und ich hab es nicht gemerkt! Das ist es, ich wurde vom Wehenschreiber abgehängt, damit ICH in Ruhe essen konnte!!


    Wie egoistisch, ?(


    Das nagt an mir und diese verdammten Bilder gehen mir nicht aus dem Kopf.


    Ja, ich bin sehr hart zu mir selbst, das sagt meine Therapeutin auch immer zu mir: Da spricht wieder die Strenge.


    Weil das nicht in meinen Kopf hinein will. Das ich nichts gemerkt habe.


    So, da bin ich gleich auf 180, sapalott.


    Hab mich schon wieder gefangen und bin wieder normal.
    Aber was ist schon normal?


    Ich drücke dich auch ganz fest und danke dir für deine Worte.

  • Liebe Chris,


    ja sag einmal, jetzt habt´s die Sonne dann wollt´s auch noch den Schnee? Könnt´s eh haben is zu kalt :D


    Ich wollte dir gestern noch zurückschreiben, aber es war dann wieder genau der Punkt da, wo ich mich meiner Partnerschaft "gewidmet" habe und wusste, genau so geht es, ich kann auch morgen schreiben und niemand ist böse.


    Wenn es für mich einen Schuldigen gibt, ist es ein wenig erträglicher, auch wenn ich es mir ja eigentlich dadurch selbst schwerer mache. So nach dem Motto, hätte ich .. dann wäre es nicht passiert. und dann würde er noch leben. Das klingt doch positiver, oder?


    Als wenn ich sage, ich hätte es eh nicht ändern können.


    Ich wünsche euch einen schönen Tag.

  • Liebe Chris,


    wenn du mich jetzt sehen könntest, ich wippe schon den ganzen Tag hin und her, weil ich Musik höre, die mir gut tut und dann lese ich gerade deine wundervollen Worte!


    ICH DANKE DIR UNENDLICH!!!!


    Ja, ich hab viel alleine Regel müssen oder zumindest alleine überstehen müssen, wenn es auch immer Menschen geben hat, die mir helfen konnten und wollten, hab ich etwas dann auf ihre Art zurückbekommen, ob es nun wirklich Hilfe war?


    Ich wippe schon wieder, Hmmmmm, es ist so beschwingend heute, saukalt aber die Sonne scheint und das ist schön.



    Chris, ich hatte wie schon bei Marcel SWDiabetes und hab auf mein geliebtes Cola verzichtet, hab aufgepasst, was ich essen darf, hatte schon wunde Finger vom Zuckermessen, diese wöchentlichen Kontrollen gingen mir aber sowas von am Geist, ich hab nichts schweres getragen ( Was ich alles bei Marcel nicht gemacht habe, ja schon geschon ein wenig, aber ich war 10 Jahre jünger und hab da gar nicht so aufgepasst) Und bei Michael hab ich alles gemacht, was man mir erzählt hat, worauf ich achten soll und oft war es schon anstrengnder aufzupassen als schwanger zu sein.


    Was habe ich davon?


    Zwei Vergleiche, das es eigentlich egal ist was man macht, wenn dich jemand holen will, holt ER dich.


    Merkt man eigentlich, wie beflügelt ich heut bin?
    Fast übermütig, gell?


    Aber auch das muss einmal sein, es tut mir ja gut.


    Ich habe damals mit erlebt wie die Fendrichs ihr Kind verloren hatten und hatte bei Marcel große Angst, diese Angst kam auch bei Michael, als er noch im Bauch war, aber das ich ihn VORHER verlieren könnte, darauf das dies möglich sein kann, hätte ich mir niemals vorstellen können und überhaupt, mir passiert sowas eh nicht, nur den anderen. Vielleicht habe ich durch die wunderbare Erfahrungen, die ich mit Marcel hatte und habe, ein wenig zu viel die Augen davor verschlossen, aber würde heut noch jemand Kinder in die Welt setzen, wenn uns wirklich bewusst wäre, dass wir sterben müssen?


    Verdrängen ist menschlich und die Ohnmacht, die da auch einen zukommt eine Wucht, mit der wir nicht zurecht kommen.


    Ui, jetzt ist es besser ich höre auf.


    Alles Liebe und vielen Dank nochmal!!!


    Ich drücke dich gaaaanz fest :))

  • Liebe Chris,


    ich finde es überhaupt nicht egoistisch, wenn du schreibst:


    ..aber MIR gehts nicht gut!


    Damit hast du Recht. Wir bleiben hier und müssen den Schmerz aushalten.


    Ich glaube jetzt auch mehr, dass ich die Angst (nämlich die um Marcel) viel intensiver spüre als voher jemals Angst gespürt habe.


    Zefix, ich habe ein Pflaster am Finger und vertippe mich dauernd, da muss ich löschen und verliere den Faden. X(


    Ich habe diese Angst, die sich in meinen Körper so richtig einbort, wenn z.B. Marcel ein paar Minuten spöter nach Hause kommt als sonst, denn... ich will nicht noch ein Kind...


    Ich bin sonst eher lockerer bei anderen Dingen oder sogar bei Menschen, da ich es nicht zulassen möchte, dass es wieder weh tun könnte, wenn jemand geht, deshalb habe ich auch so mitgefiebert, als Petra auf dem Begräbnis war, weil ich mir das für mich gar nicht vorstellen könnte.
    Ich will kein Begräbnis erleben, noch nicht, ich hab ja nicht einmal das Letzte überwunden.
    Ob mir das wirklich in nächster Zeit erspart bleibt kann ich nur hoffen. Aber eine gewisse Abwehr spüre ich und da ich dabei bin mich zu schützen, fällt mir soetwas auf und ich spreche es aus.
    Es verstehen mich nicht alle, weil sie meinen ich sei hart oder Gefühllos, den anderen gegenüber, und solle Gefühle zulassen, doch dann muss ich die Angst haben, jemanden zu verlieren der mir am Herzen liegt und wieder , dazu , nochmal trauern, diese Kraft hab ich noch nicht. Ich mag nicht und diese Recht, diese Zeit nehme ich mir.
    Soviel zum Egoismus.


    Wenn es uns dafür gut geht, dann können wir doch für uns sein und nicht für die anderen, oder war jemand für mich?


    Ich klinge schon wieder sehr hart, aber das ist die Wut, die nach wie vor in mir steckt und ich ein stures bockiges Kind bin, dass reagiert, weil man mir etwas weggenommen hat, was ich sehr lieb gehabt habe.


    Puh, das war auch wieder schwer, das hinaus zu lassen.
    Aber es geht schon wieder.
    Auch dir danke ich chris, weil du mich dazu anregst über solche Dinge zu schreiben und vielleicht damit die Gefühle und Reaktionen trauender Menschen zu erklären, zumindest ist es für MICH so.


    Ich wünsche dir und allen anderen auch eine gute und friedliche Nacht mit einem (Plastik) SonnenblumenNarzissenPrimmelundMozartkugelmeer :D

  • Liebe Chris, guten Morgen !


    Und auch allen anderen, guten Morgen!


    Ja, wer mich nicht kennt, wo ich noch eine Fremde bin, mache ich nicht gleich auf und verstehen mich die Menschen falsch.


    Ich habe zum ersten Mal, seit ich das Buch geschrieben habe, die Geschichte gerade jemanden erzählt (gemailt)
    und gemerkt, das ihr dafür einen großen Anteil dazu beigetragen habt, das ich das konnte.


    Ich möchte euch einen Teil daraus zeigen:


    Also, wir hatten am 9.8. Besuch und ich merkte wie mein Bauch hart wurde, ich war gerade in die 32.SSW gekommen und spürte so ein Ziehen. Ja, was ist denn da los? Das Kind hat sich total quer gelegt. Na jetzt dreh dich schon, na geh! Na was ist? Das tut ja weh, ach der mag so liegen bleiben.
    Na gut. Ich hatte noch keinen schlimmen Gedanken.
    Ich fuhr einkaufen (alleine, weil meine Männer beim Frisör waren) und plötzlich wurden die Schmerzen immer stärker.
    Mit den Einkaufssackerl in der Hand schleppte ich mich nach Hause.
    Dort angekommen rief ich sämtliche Leute an, die mir dann rieten ich solle die Rettung anrufen.
    Als ich im Spital war, sagte mir die Ärztin: Sie haben Wehen.
    ( Ich habe schon ein Kind und Wehen hatte ich anderns in Erinnerung)
    Aber bitte. Sie sagte, dass sich das Kind quer gelegt hatte und das zusätzlich unangenehm ist, aber sonst ist alles in Ordnung. Sie gab mir noch zusätzlich eine Lungenstärkungsspritze, falls es wirklich kommen solle.

    Als ich stätionär aufgenommen war, standen meine Männer und ein Freund im Zimmer. Ich hatte solchen Hunger und verlangte etwas zum Essen.
    Mein Sohn aß mit mir 2 Brote und dann verabschiedeten sie sich. Für diese Zeit, hängten sie mich vom Wehenschreiber ab.

    Als die Hebamme kam und mir den dicken und harten Bauch eingelte um die Herztöne zu hören sah ich auf die Uhr. Es war kurz nach 21Uhr.
    Sie fuhr auf meinem Bauch herum und meinte, es kann sein, dass der Bauch zu hart sei, dass man nichts hören kann, ja, ja. Man glaubt alles, nur nicht, das das Kind nicht lebt.

    Als der Arzt kam mit einem U-Gerät und den Monitor aufdrehte, war das erste, dass ich nicht sah, das pumpende Herz. Ab da, wusste ich, MEIN KIND IST TOT.

    Ich kann dir (euch) noch kurz beschreiben, dass ich dann in den Kreissaal kam, um eine entgültige Diagnose von diesem Arzt, der Tränen in den Augen hatte, zu bekommmen.
    Und weil ich ja etwas gegessen hatte, konnte ich nicht operiert werden sondern musste auf dennächsten Morgen warten.



    Dieser Text war möglich, ohne zu weinen, weil ich so von euch gestärkt bin!
    DANKESCHÖN!!!!

  • Liebe chris,



    ich lange mit mir zu kämpfen, weil ich in der Zeit, als ich aß (von 19-21Uhr) vom Wehenschreiber abgehängt worden bin, keine Überwachung hatte, nur weil ich Hunger hatte und essen musste. Das war ein großes Problem für mich. In der Zeit, als ich aß ist mein Kind gegangen.
    Oder, WEIL ich gegessen habe konnte man nicht merken, dass mein Kind starb.



    Heute geht es mir ganz gut. Ich fühle mich ausgeglichen, angefuttert ( War zum ersten Mal bei einem Brunch)
    und habe es mir gut gehen lassen.


    Es war zwar saukalt, aber das machte mir überhaupt nichts aus, die Sonne (Michael) hat mich gewärmt.



    Schönen Abend und danke, für deine Worte!!!

  • Liebe chris,


    hm. Ja so wie du das schreibst klingt das positiv. Ich werde darüber nachdenken.


    Ich habe schon öfter gehört, dass Michael genau diesen Moment gewählt hat.


    Ich glaub eh nicht, dass ich es verhindern hätte können, aber so klang es bis jetzt immer mit der Hoffnung, wäre... dann... verstehst du, das macht es hoffnungsvoll.


    Ich bin wirklich angefuttert, 3 Stunden essen!!
    Es war im Hotel Mariott, und so lecker!!! Ganz toll, zu erst habe ich mich vor den vielen Gabeln gefürchtet, bis zum Schluss wurden sie aber meine Freunde.
    Es war ein tolles Erlebnis.


    Ich bin ein Würfel, breit wie hoch :]


    Danke, Danke, du hilfst mir so sehr!!

  • Liebe "angefutterte" ;) Darina!


    Es ist schön zu hören, dass es Dir gut geht!


    Das mit den Selbstvorwürfen ist schon so ein kleiner Teufelskreis! Hätte ich . . . wäre ich doch . . .
    Es hätte wirklich nichts daran geändert - viele Dinge liegen nicht in unserer Hand!
    Die Schuldgefühle fressen einen auf,
    und wenn man darüber nachdenkt, dann ist das ja nichts hoffnungsvolles - oder?


    Ich finde es schön, dass Michael's grosser Bruder auch da war - er war nicht allein!


    Deine Kate

  • Liebe Kate,


    ist das schön, dass du da bist!! :]



    Ich meine "hoffnungsvoll" als Ausweg, wenn ich annehme, das ich es nicht ändern hätte können, so nehme ich es an und hin. Aber das will ich nicht.
    So meinte ich das. Aber mittlerweile, weiss ich ja, das er auch dann nicht zurück kommen wird, egal wie ich was denke oder versuche zu drehen.


    Ich wünsche dir einen schönen und erholsamen Abend und möchte dir hier noch schreiben, das du gebraucht wirst!
    Ich finde es so schön und so toll, das es dich gibt!


    Ich drücke dich!

  • Liebe chris,


    offensichtilich habe ich gerade gespürt, dass du geschrieben hast, weil ich gerade im Bett lag und jetzt sitze ich hier und schreibe dir zurück, komisch, gell?


    Also:


    ja ich hatte nun mitbekommen, das in mir ein totes Kind liegt und es kam zum Schutz (das habe ich im Nachhinein erfahren), das ein gewisser Ekel entstand, da ich sonst das Kind vielleicht nicht her gegeben hätte. Und so war es eher grauslich mit einer Leiche herumzurennen.
    Das muss man sich vorstellen! ich habe das auch erst später verstanden, denn es war ja mein Kind.


    Ich wurde also in der Früh mit einem Kaiserschnitt operiert und verlor ziemlich viel Blut dabei.


    Ich kann euch noch erzählen, dass ich erst einige Tage danach meinen Michael sah, weil ich nicht gleich aufstehen konnte, ich bekam 2 Blutkonserven. Bei der 2. war auch wieder ein gewisser Ekel dabei, dass ich fremdes Blut in mir haben werde und mir wurde zum ersten Mal bewusst, wie knapp es für mich eigentlich war.


    Puh.


    OK, weiter.
    Ich habe Michael nur angesehen, ich traute mich ihn nicht zu berühren, ich hätte sonst gemerkt, dass er tot ist und so bewundere ich euch, wenn Mütter erzählen, dass sie ihr kInd gewaschen haben und angezogen haben.
    Das fehlt mir, ich konnte es damals nicht und es fehlt mir heute so. Ich finde die Arbeit von Christine so wichtig, weil ich es auch gerne erlebt hätte. Das kann ich nie wieder nachholen und das nagt an mir, für immer. Ich hatte niemals die Möglickeit mein Kind im Arm...
    Tut mir leid, das geht nicht mehr.

  • .... unterm Schreiben sind mir auf einmal so die Tränen herunter geflossen, weil ich so überwältigt wurde. Ich bin noch ganz durcheinander und werde euch wohl ein andermal ausführlicher davon schreiben.


    ich habe halt von Marcel dieses Glücksgefühl gekannt und musste nun mit einer ganz anderen Erfahrung umgehen lernen. Ich musste ohne maxi Cosi aus dem Spital gehen, wo ich doch wusste, wie es sich anfühlt mit seinem ganzen Stolz endlich nach Hause gehen zu dürfen.


    Es war furchtbar, weil ich froh war, entlassen zu werden und doch mein Kind zurücklassen musste.
    Ich kam nach Hause und da war kein Baby, und niemand war da der sich mit mir freuen konnte, dass die Mutti mit ihrem Baby nun zu Hause ist.


    So, ich höre jetzt auf und leg mich hin.


    Ich denke an euch und werde wieder kommen, versprochen.

  • Liebe chris,


    ich habe es nicht als bohren empfunden ;)


    Ja, ich finde esauch ganz wichtig, dass sich Eltern verabschieden sollen. Und wenn man es nicht für gut hält oder glaubt man schafft es nicht sein Kind zu sehen oder anzugreifen, finde ICH soll man es trotzdem tun, man bekommt nie wieder diese Chance!
    So wie beim Begräbnis. Niemand hätte mich davon abhalten können. Da war mein Hirn damals schon klarer und ich konnte wieder denken und entscheiden.


    ich hätte mir eigentlich eine Begleitung wie Christine gewünscht, wenn ich lese, wie sie es macht.


    Aber nun ist es zu spät.


    Es geht mir wieder besser, kann ohne Tränen weiterschreiben, aber traurig bin ich trotzdem.



    Im Spital hatte ich damals ( ich war von Mittwoch bis Montag) nur einen Wunsch; Endlich in meine gewohnte Umgebung!
    Ich hatte so einen enorme Willenskraft, die sogar dem Arzt aufgefallen ist und es wirkte sich sogar auf meine Wundheilung aus.


    Ich wusste ja noch nicht, was mich dort erwarten würde.


    Ich setzte mich damals erst einmal hin.
    Dann kamen die Tränen. Die Tränen über den Verlust, die ständigen Schmerzzuführungen( Spritzen und so),
    und zu merken, dass ich dieses zu Hause mit einem dicken Bauch verlassen habe und nun ohne Kind hier sitze. Und mich kaum rühren kann.


    Genau, diese zeit habe ich gerade durch diese Verkühlung durchlebt es war sehr schwer.


    Nun bin ich auf dem Weg der Besserung und kann schon wieder fleissig schreiben. :D


    Ich fühle mich hier sehr wohl, sonst könnte ich euch diese Zeilen nicht schreiben.


    Ich bin dir für deine Fragen sehr dankbar, weil ich heute wieder gesehen habe, wie weit ich bin und was ich noch nicht kann und es kann mir nichts passieren ich habe den Mut aufzuhören, wenn es zu viel ist, danke Chris und allen anderen auch.

  • Liebe chris,


    ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen!


    Hast du dich ausgemützelt :] ?


    Ich habe mir gerade noch einmal unsere Beiträge von gestern durch gelesen, puh, das war ja was gestern, aber heute geht es mir schon besser damit. Es musste wohl heraus.


    Ich habe eine Frage, hast du dich damals schwarz angezogen?
    Welche Erfahrung hast du gemacht?


    Ich habe mich ganz Schwarz gekleidet, für , ich glaube 2Wochen. Dann habe ich gemerkt, wie sehr mich diese Farbe noch mehr deprimiert und mich ganz bunt angezogen, mir wurde bewusst, wie froh ich sein konnte zu leben und das spiegelte sich in meiner Kleidung.


    Alle haben gesagt: Na wie gut du aussiehst, du strahlst ja richtig!


    Ja, das war auch eine Phase, wie gesagt eine Phase, denn dann kam dieses Realisieren, was überhaupt geschehen ist und dass ich es ohne prof. Hilfe nicht schaffen würde, weil ich zu Hause da saß und nur weinte.


    Wie war das bei dir?
    Möchtest du mir davon erzählen?


    (Marcel war auch krank, der Lauser hat mich angesteckt)
    (Ist aber wieder gesund!)
    Ich drücke dich mit dem Stern von dir in meiner Hand, Danke.

  • Liebe Darina!


    War auch grad' den Tränen nahe, als ich Deine Beiträge von gestern
    gelesen hab'!
    Ich hab' es mir schon oft vorgestellt, wie es für Dich gewesen sein mag -
    als Du ohne Michael nach hause kommen musstest.


    Ich kann mir auch vorstellen, dass Du Michael nicht berühren konntest - ich wüsste auch nicht,
    ob ich es gekonnt hätte!
    Es ging ja auch alles so unheimlich schnell bei Dir.
    Ich kann nur sagen, dass es für mich sicher "leichter" war Jan anzukleiden, zu berühren - ich hatte das
    ja schon 4 1/2 Jahre täglich für ihn gemacht und wollte es das letzte Mal keinem Fremden überlassen, dies zu tun.
    Du hast Michael im Bauch erlebt, wie er in Dir strampelte, heranwuchs und auf den
    Ultraschallbildern hast Du ihn gesehen!
    Wir bauen dort schon eine Beziehung zu unseren Kindern auf, die sich aber verändert,
    wenn die Kleinen dann mal da sind!
    Als er dann da war und Du ihn zum ersten Mal gesehen hast, war er bereits gegangen . . .
    Ich hab' Dir aber schon mal geschrieben, dass ich ganz fest glaube, dass er sicher gespürt hat,
    dass Du nochmal bei ihm warst!


    Mich plagt oft ein schlechtes Gewissen, wenn Chris und ich über unsere Erinnerung mit
    unseren Kleinen erzählen - denke dann immer, dass es für Dich sicher schwer ist, das zu lesen!


    Ich glaube, es war wichtig für Dich, das Geschehene hier niederzuschreiben und bin stolz auf Dich,
    dass Du es getan hast!


    Drück' Dich ganz fest und bin froh, dass Dir der Kaffee schon wieder schmeckt!
    Das ist immer ein gutes Zeichen!


    Deine Kate