Vater stirbt. Ich weiß nicht was ich machen soll

  • Hey, ich bin ein bisschen aufgeschmissen und weiß nicht mehr weiter… Mein Vater, welcher schon seit geraumer Zeit bei uns wohnt, wurde vor ein paar Monaten mit einem Pankreaskarzinom diagnostiziert. Wir hatten ihn damals zu uns geholt, weil er allein in seiner Wohnung nicht mehr zurechtkam und immer mehr abnahm. Zum Zeitpunkt der Diagnose sagte man uns, dass er nicht operabel sei und es eigentlich keine Aussicht auf Heilung gäbe…

    Er war schon immer dünn aber in den letzten Wochen isst er so gut wie überhaupt nichts mehr und klagt über teilweise starke Schmerzen im Bauch. Das was mich wirklich an der Sache belastet ist, dass er sich überhaupt nicht helfen lässt. Sobald ich das Thema Krankenhaus auch nur anspreche, wird er wütend und sagt, dass er auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus will. Ich weiß nicht was ich machen soll… Ich will mich nicht über seinen Willen hinwegsetzen aber ich schaffe das alleine einfach nicht mehr…


    Kann mir irgendjemand sagen an wenn ich mich wenden kann? Ich weiß nicht was ich machen soll..

    LG Thomas

  • Hallo Thomas,

    die Situation, die Ihr da habt, ist nicht einfach. Es ist toll, dass ihr den Vater zu Euch geholt habt aber der Alltag und alles damit verbundenen Anforderungen sind nicht so leicht zu handeln. Ihr könntet mit der Krankenkasse Deines Vaters sprechen, es gibt da in der Regel die Abteilung Pflegeberatung. Hier kann man z.b. den Vater in einen Pflegegrad einstufen lassen und kann dann entsprechende Pflegemittel und personelle Unterstützung bekommen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Hausarzt ist da wichtig. Das könnte Euch das Leben deutlich leichter machen. Ich habe das seinerzeit auch bei meiner Mutter so gehandhabt……

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    Lg Herzschmerz

  • Lieber Thomas -

    gut, dass du dir Unterstützung suchst - hier und bei professionellen Stellen.

    Die Diagnose, die ihr bekommen habt, müßte für einen Hospiz-Aufenthalt reichen.

    Offenbar hat dein Vater bereits Krankenhaus-Erfahrung.

    Normalerweise gibt es dort eine Art Sozialberatung, die Kontakt zu Hospizen hat.

    Wenn ihr euch gemeinsam das nächstgelegene anschaut, kann er sich überzeugen, dass es dort nicht wie im Krankenhaus zugeht.

    Er hat Privatsphäre, Selbstbestimmung und trotzdem Betreuung und auf Wunsch Gemeinschaft.

    Kontakt zu Krankhaus oder gleich zu einem Hospiz wäre das, was ich versuchen würde.

    Wenn du nicht weiter kommst, melde dich - dann am besten mit Angabe der Stadt, um die es geht.

    Sicher ist jemand hier, der Kontakt hat / nennen kann.

    Falls kein Platz frei ist, gibt es alternativ eine ambulante Hospiz-Betreuung.

    Auch dann mußt du die Last der Verantwortung und Betreuung nicht allein tragen.

    Dass du dich nicht einfach über seinen Willen hinwegsetzt und ihr ihn zu euch genommen hast, ist sehr liebevoll.

    Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr das letzte Wegstück gehen könnt, ohne dass jemand das Gefühl hat, auf der Strecke zu bleiben.

    Alles Liebe

    Desidera

  • Ja geh unbedingt über den Hausarzt. Es gibt Palliative Care für zuhause, die dich auch schult was zu tun ist bei verschiedenen Beschwerden und Hilfsmittel organisiert für den Alltag.


    Viel Kraft und Ausdauer🙏

  • Lieber Thomas, du könntest dich an eine Beratungsstelle oder Hospizorganisation wenden, die Erfahrung mit der Betreuung von Menschen in solchen Situationen haben. Sie können dir und deinem Vater helfen, die bestmögliche Unterstützung und Pflege zu finden, auch wenn dein Vater nicht ins Krankenhaus möchte. Du bist nicht alleine in dieser Situation, es gibt Menschen, die dir helfen können. Halte durch und pass gut auf dich und deinen Vater auf. Alles Gute für euch.

    Viel Kraft und Ausdauer.


    Liebe Grüße,

    Trauernde2.0