Meine Schwester fehlt mir so sehr

  • hallo zusammen,


    meine Schwester Marie verstarb vor 6 Jahren bei einem schrecklichen Verkehrsunfall.Sie war damals erst 17 Jahre alt gewesen,ich 15 jahre.Auch nach 6 Jahren ist der Schmerz und die Trauer nicht besser geworden bzw ich habe nach 6 jahren noch immer keinen Weg gefunden meine Trauer zu zulassen! Diese schmerzlichen Erinnerungen an ihren Todestag komme jede Nacht,sodass ich seit ihren fortgehen massive Schlafprobleme entwickelt habe.Mir fällt es so unglaublich schwer darüber zu erzählen,deshalb habe ich mich hier angemeldet in der Hoffnung es vielleicht besser schreiben zu können,aber ich merke jetzt schon wieder diesen Knoten im Hals...als wenn mir jemand die Luft wegnehmen würde.Meine Schwester fehlt mir so sehr das ich dafür keine Worte finden kann. Mein einziger Halt ist meine Mutter und mein Vater...ich bin so stolz auf die beiden,sie sind so unglaublich tapfer! Seit meine Schwester ihre letzte Ruhe gefunden hat,war ich nie wieder mehr auf den Friedhof....ich hatte es 1-2 versucht mich zu überwinden,um meine Eltern etwas zu unterstützen-aber ich kann es einfach nicht! 2 Jahre als Marie schon nicht mehr real bei uns war sind meine Eltern und ich zur Kur gefahren um dort gemeinsam mit anderen trauernden das schreckliche irgendwie aushalten zu können/damit leben können....einen Weg zur Trauer finden.Es hatte mir gut getan zu wissen das all die anderen menschen meine Trauer verstehen können...aber darüber reden konnte ich trotzdem nicht.


    Z.zt bin ich in ambulanter Therapie,mein Therapeut ist sehr nett und er gibt mir zum glück die nötige Zeit die ich brauche um darüber sprechen zu können.Aber (es mag vielleicht etwas verwirrt klingen) ich schäme mich dafür das ich anscheind so schwach bin.Ich möchte gerne stark sein,das hätte sich meine Schwester gewünscht.Sie selbst war so ein lebenslustiger und humorvoller Mensch.Aber ich finden nicht den Weg in ein normales Leben.Ohne meine Schwester ist es nicht mehr normal,es ist alles anders geworden.Ich bin anders geworden!Sie fehlt mir soooooo wahnsinnig,sie fehlt mir immer und überall!

    Wie schön muß es erst im Himmel sein,
    wenn er von außen schon so schön aussieht!


    Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)

  • Es tut mir leid,das deine Schwester so jung schon gehen musste,ich verstehe deinen Schmerz!
    Du arbeitest an deiner Trauer,wie du schreibst.Du kannst nicht darüber reden-vielleicht hilft es dir hier zu schreiben!
    Jeder verarbeitet Trauer auf seine Weise und dein Leben ist nicht mehr das gleiche wie früher,deine Schwester wird dir immer fehlen!
    Aber deine Schwester möchte sicher nicht das es dir so schlecht geht,sie möchte das es dir gut geht das du dich an die schönen Zeiten erinnerst.
    Ich weiß wie schwer es fällt jemand loszulassen,aber nur so können unsere Liebsten ihren Frieden finden.
    Hier sind ganz viele die dir zuhören und dich verstehen, und schreiben hilft sehr,jedenfalls hat es mir geholfen ich rede auch sehr wenig über die Trauer.
    Ich schick dir ein bisschen von meiner Kraft und hoffe es hilft dir!
    L.G.Lisi

  • Liebe Mondkatze,


    ein liebes Willkommen hier bei uns im Forum. Es tut mir sehr leid, daß du deine Schwester so früh verloren hast.


    Bleibe eine Weile bei uns und schreibe - erzähle uns von Marie und von dir, glaub mir, es wird dir helfen. Schreiben fällt meist leichter als reden, und auch wenn auch beim schreiben sehr oft dieser Kloß im Hals sitzt oder die Tränen fließen, sehr oft fühlt man sich danach etwas leichter.


    Du mußt dich nicht schämen, daß du "deinen" Weg noch nicht gefunden hast. Jeder Mensch hat seinen eigenen Rhythmus und seine eigene Geschwindigkeit beim bearbeiten der Trauer. Wir können dir deinen Schmerz nicht nehmen, aber vielleicht können wir dir ein wenig dabei helfen, deinen Weg zu finden und über deinen Schmerz zu reden. Wir verstehen dich und hier ist immer jemand, der "zuhört"


    Ja, wenn ein geliebter Mensch uns verläßt ist auf einmal alles anders, nicht mehr, wie es einmal war. Unser Leben hat sich geändert und natürlich verändern auch wir uns. Unsere Lieben werden uns immer fehlen, immer und überall. Es ist unsere Aufgabe, zu lernen, damit leben zu können. So gut, wie wir es eben schaffen - und egal, wie viel Zeit wir dazu benötigen, die Hauptsache ist, daß wir nicht aufgeben, sondern unser Bestes versuchen.


    Liebes Mondkätzchen (ich liebe Katzen und ich liebe den Mond ;-) ) ich schicke dir Kraft und Mut für deinen Weg
    alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Danke für eure lieben Worte!


    @Juttap...meine Schwester und Ich liebe Katzen auch sehr,deshalb auch der Name ;) ...Marie sagte immer das ich eine "Katzenmutti" bin...Abends (besonders im Winter) gingen Marie und ich zum Bahnhof weil dort immer viele Straßenkatze sich aufhielten.Marie war dann immer vollgepackt mit Katzenfutter.Ja das war unsere gemeinsame Liebe-die Katzen! Wir zogen sogar ganz kleine Kätzchen groß und am ende wenn aus den kleinen,zarten Kätzchen ein stadtlicher,großer Kater geworden war-waren wir beide doch sehr stolz und wollte am liebsten alle Straßenkatze mit nach Hause nehmen.Meine Schwester wollte immer Lehramt studieren-Grundschullehrerin das war ihr Traum und weil Marie immer 1000 Bienchen im Po hatte und Kinder immer einen Draht zu ihr hatten-passte der Job wie die Faust aufs Auge.Ich hingegen bin das krasse Gegenteil.Ich bin eher die ruhige und nachdenklichere von uns beiden.


    LG Mondkatze

    Wie schön muß es erst im Himmel sein,
    wenn er von außen schon so schön aussieht!


    Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)

  • Wieder ein Tag ohne Dich..ohne Dich mein Herz! Morgen ist der 1. Mai...ohne Dich im Hier.Du fehlst mir schrecklich,aber das weißt du ja...ich wünsche mir einfach nur das es dir dort wo du jetzt bist gut geht.Wie oft habe ich gefragt wie es dir wohl geht-die Antwort blieb stumm.Wie oft habe ich nach dir geschrien-meine Worte kommen nicht an.Wie oft habe ich geweint-aber keine Tränen dieser Welt holen Dich wieder zurück.Ich hoffe mein Herz,meine geliebte Schwester das es dir gut geht,das du frei und fröhlich bist...ja,das du deine Freiheit genießt.


    Nun beginnt der Abend und wenn es dunkel ist weiß ich ganz genau das du auf deinen Sternchen sitzt und mich anfunkeln wirst,so als ob du sagen würdest "hey Schwesterlein,hier bin ich,ich bin bei dir mir geht es gut" und dann schicke ich dir wieder ganz viele Küsschen auf deinen Stern.Also dann Marie,bis heute Abend.Ich Liebe Dich!!!

    Wie schön muß es erst im Himmel sein,
    wenn er von außen schon so schön aussieht!


    Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)

  • Liebe Mondkatze,
    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Schön, dass du bei uns gelandet bist. Wie Jutta schon schrieb: WIr können dir deinen Schmerz nicht nehmen, aber wir könne für dich da sein. Das Schreiben hat mir sehr sehr viel geholfen bei der Trauerbewältigung. Ja jeder geht anders mit der Trauer um, hier gibt es keine schlauen Sprüche, wie die, die manchmal wahrscheinlich von außen kommen. Wir verstehen deinen Schmerz.


    Lass deinen Gefühlen freien Lauf, schreib dir deinen Schmerz von der Seele. Wir begleiten dich.


    Liebe Grüße
    Michi

  • huhu mondkatze,


    schön, dich zu lesen auch wenn der anlass ein trauriger ist. mein beilied zum tragischen tod deiner schwester marie. euch hat sicher sehr viel verbunden.


    das schreiben im forum über sie und deine erlebnisse kann ein hilfe sein um trauer zu zulassen. ich finde es super das du in therapie bist. ich frage mich wie du darauf kommst schwach zu sein? wie jutta schon geschrieben hat, hat jeder mensch seine zeit zur verarbeitung solcher erlebnisse.


    dein mut hier zu schreiben und dein mut zur therapie zeugt von sehr viel stärke. nicht verdrängen ist stark, sondern daran arbeiten zeugt von wahrer stärke!!
    *aufmutend auf die schuter klopf*


    geh deinen weg in deiner zeit


    burkhard

  • Hi Mondkatze,


    auch von meiner Seite mein Mitgefühl zum Tod von Marie. Ich stimme den anderen hier zu, die meinen, dass jeder seine eigene Trauerzeit hat und sich auch nehmen muss. Trotzdem erscheint mir der Zeitraum von sechs Jahren doch auch ein wenig lang, wenn Du immer noch unvermindert mit einer so starken Trauer zu kämpfen hast, die Dich in Deinem Alltag beeinträchtigt.


    Ich habe mich gefragt, was denn damals passiert ist, bzw. wie Du den Unfall erlebt hast? Vielleicht magst Du uns ein wenig davon erzählen - aber nur, wenn es für Dich okay ist.


    LG Markus