Hallo,
ich bin neu hier - ich bin durch zufall auf dieses forum gestoßen und konnte mich in K 87 ihren beiträgen zum Teil wieder finden. auch ich habe vor noch nicht mal 2 jahren meinen Vater verloren. und auch bei uns war es so, dass nach der ersten intensiven zeit, nicht mehr oft über das geschehene geredet wurde. Da jeder mit seiner trauer beschäftig war und nebenbei irgednwie das gefühl hatte, den anderen nicht belasten zu wollen und auch nicht die kraft hat, noch jemanden (neben sich selbst) zu trösten.
Allerdings und darüber bin ich sehr froh, haben wir es inzwischen geschafft über meine Vater "ganz normal" zu sprechen. Sprich: es kommt öfters vor, dass jemand aus der familie in einer situation erwähnt, dass papa jetzt wohl dies oder das gesagt hätte, und das ganze ohne dass danach tiefes schweigen am tisch herrscht. auch können wir wieder ohne ständig in traurige situationen zu geraten, zuhause von papas dingen reden und danach fragen. zB heute nehme ich papas fahrrad, oder wo finde ich dieses buch - in papas regal (diese dinge werde wohl immer papas dinge bleiben) - dadurch bleibt er auch immer bei uns.
dadurch möchte ich euch zeigen, dass es auf jeden fall möglich ist, verstorbene menschen in das alltägliche leben zu integrieren, ohne dass jedes mal eine "traurige situation" entsteht.
natürlich gibt es auch öfters traurige momente...aber nicht nur! so wie mein papa teil unseres lebens war als er bei uns war, ist er jetzt immer noch ein teil unseres lebens in vielen verschiedenen situationen (traurige aber auch lustige!) - halt auf eine etwas andere art!
ich wünsche allen trauernden viel kraft
Festhalten ist stark, aber Loslassen zeigt wahre Stärke!