Tiertrauer: Gina / Alexia

  • Da und dort und auch in diesem Buch habe ich gelesen, dass man versuchen soll, sich an die schönen Momente/die schönen Zeiten, die man mit dem Verstorbenen verbracht hat, zu erinnern.


    Das geht bei mir einfach nicht. Das schnürt mir die Luft ab....ich merke sofort, wie ich anfange in ein Loch zu fallen. In jenes Loch, aus dem ich dann möglicherweise wochen- ja monatelang nicht mehr herausfinden kann. In jenem Loch gibt es nur pure Verzweiflung und totale Hoffnungslosigkeit. Davor fürchte ich mich wie vor nichts anderem. Diese Angst ist immer da, begleitet mich durch den Grossteil meines Lebens. Manchmal ist sie sehr präsent, manchmal gelingt es mir, sie zu "vertreiben", doch hockt sie dann halt einfach in meinem Unterbewusstsein auf der Lauer. Denn sie ist blitzartig wieder da, wenn ich nicht aufpasse....


    Ich weiss, dass man diese Aengste anschauen und behandeln muss/kann/können sollte....das versuche ich schon seit über 40 Jahren mit Hilfe von Fachpersonen. Denn ich hatte meinen ersten schweren Zusammenbruch im Alter von 19 Jahren und verbrachte in der Folge 1 1/3 Jahre in einer psych. Klinik. Seither bin ich noch weitere paar Male in der Klinik gewesen, doch waren das dann viel kürzere Aufenthalte. Dazwischen war immer wieder in längeren therapeutischen Behandlungen.


    Und seit 15 Jahren bin ich nun ohne Unterbruch bei derselben Psychiaterin, ebensolange nehme ich auch ohne Unterbruch Antidepressiva ein. Lange Zeit hat mir eines dieser Medikamente recht gut geholfen, dann aber hat die Wirkung massiv nachgelassen, die Suizidalität nahm mich wieder drängendst in ihre Klauen und liess mich nicht mehr los (anders kann man das nicht sagen).


    Ein anderes Medikament brachte mir dann wieder ein bisschen Milderung, doch die Suizidalität brach immer wieder durch. Manchmal nur für paar Tage, manchmal auch um einiges länger.


    Seit ungefähr 6 Jahren haben wir I-Net-Anschluss und so fand ich irgendwann mal ein Forum für psychisch Kranke. Dort habe ich dann einige Zeit mitgemacht. Eines der Themen dort war AD(H)S und aufgrund einiger Beschreibungen - einige andere wiederum waren mir total fremd, hatten nichts mit meinen Befindlichkeiten zu tun - kam dann bei mir doch der Verdacht hoch, dass ich möglicherweise auch an dieser Störung leiden könnte. Es wurde bei dieser Thematik auch über das Medikament Ritalin diskutiert.


    Und somit habe ich meine Psychiaterin darauf angesprochen. Das war vor ca. 3 Jahren. Sie selber stand meinen Vermutungen zwar eher skeptisch gegenüber, konnte in meinem "Sein" nicht unbedingt AD(H)S erkennen. Obwohl sie eigentlich spezialisiert ist auf Kinder- und Jugendpsychiatrie und mit dieser Störung und deren Problematiken sehr vertraut ist.


    Sie meinte, wenn diese Störung bei mir vorhanden wäre, dann in einer doch eher leichten Form. Sie würde einem Versuch mit Ritalin auf keinen Fall im Wege stehen, doch würde sie mir empfehlen, für das "Einschleichen" des Ritalins in eine Klinik zu gehen. Was sie dann sonst noch alles mir zu erklären versuchte, daran kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Inetwa in diesem Sinne: dass, wenn ich kein AD(H)S hätte, dieses Ritalin möglicherweise verheerende Auswirkungen haben könnte. Dass es möglich ist, dass ich absolut keinerlei Kontrolle mehr über mein Handeln haben könnte im Hinblick auf meine Suizidalität, und dass sie das in ihrer "Funktion" nicht verantworten dürfte, mich mit dem Einschleichen des Ritalins unbeobachtet zu lassen.


    Und ich sprach mich ganz klar gegen einen Klinikaufenthalt aus. Sie hat sich von mir "überschwatzen" lassen, hat mir dadurch aber auch ihr Vertrauen in mich gezeigt, hat mir ihre privaten Telefonnummern mitgegeben, mir das Versprechen abgenommen, dass ich sie unbedingt anrufe, wenn es mir nicht gut geht.



    Und es ging gut. Meine Suizidgedanken, denen ich zu jenem Zeitpunkt mal wieder seit längerer Zeit ganz massiv unterworfen war, sie nahmen ab, der Wunsch sterben zu dürfen, der war schon noch da, aber nicht mehr dermassen zwanghaft bedrängend.


    Und somit haben wir herausgefunden, dass ich doch an AD(H)S leide, wenn auch an einer leichten Form, denn die Ritalin-Dosis, die ich einnehmen muss, ist die schwächste, die es auf dem Markt gibt.


    Und mit dieser Störung bin ich wohl schon auf die Welt gekommen.....AD(H)S ist vererblich. Doch damals, als ich Kind war, da wusste man noch nichts, oder kaum etwas über diese Störung....jedenfalls gabs noch keine Bezeichnung dafür.


    Fortsetzung folgt....vielleicht.

    Du bist weit. Ich bin allein.
    Niederkniend muss ich zagen
    Strom der Dinge ich ertragen
    Und in Sehnsucht wortlos sein.


    (Aus <Weisser Kerbel> von Silja Walter)

  • Hallo Alexia!


    Willkommen hier im Forum. Du musstest schlimme Dinge schon in ganz jungen Jahren erleben, bei so einer Pflegemutter wäre ich auch schwerkrank geworden, die ist ja direkt herzlos zu Dir gewesen, sie hätte Dich in den Arm nehmen sollen und Dich trösten und nicht anschreien. Auch ich kann Deine Trauer gut verstehen.


    Wir haben auch 2009 unsere geliebte Blacky und unseren 10 Jahre alten Kater Kazimir innerhalb einer Woche hergeben müssen, sie war erst 3 Jahre alt gewesen, es war ein total schlimmer Schlag, ich konnte damals nicht mehr zur Arbeit gehen, der Hausarzt hat mich und meinen Jüngsten krank geschrieben, er konnte nicht mehr zur Schule gehen und war da auch erst 12 Jahre alt. Sie war eine wunderschöne schwarze Mieze mit einem Fell wie Samt und pechschwarz. Sie war schmusig und zärtlich, nie hat sie jemanden gekratzt oder gebissen, sie war auch so supersauber, brauchte ihr Katzenklo nie. Sie ging am Morgen immer in den Stall und dann wieder ins Haus, im Winter am liebsten neben dem Ofen, im Sommer eher draußen, wenn es einem von uns schlecht ging, ging sie mit ins Bett oder aufs Sofa und legte sich meinstens auf den Bauch. Eben so das man sie gut zum streicheln erreichen konnte und dann kam dieser 21. Juli 2009, sie ging raus und kam auch bald wieder, aber wie, sie schrie ganz laut, konnte nicht mehr gut laufen, wir haben sie gleich zur Tierklinik gebracht, obwohl es Sonntag war, dort machte man uns wenig Hoffnung, sie hatte einen Gehirnschlag erlitten und die Ärzte dort konnten nicht helfen, soe bleib sie dann noch bis zum Donnerstag und wurde dann erlöst, wir waren alle da und haben uns verabschiedet und sie gestreichelt und geweint, es war so furchtbar schmerzhaft.
    Als es vorbei war haben wir sie mit nach Hause genommen und bei den anderen Miezen die wir vorher schon hatten begraben, wir haben sie in einen Karton gelegt, den wir mit Blüten und Gras ausgelegt hatten, das hat sie so geliebt. Die Kinder haben ihr einen Grabsstein gemacht, der steht heute noch.
    Damals konnte ja niemand ahnen, das ein Jahr später gleich noch mein Sohn und der Schwiegervater sterben würden.


    Kazimir wurde einfach von einem unachtsamen Autofahrer überfahren, man hat nicht viel gesehen, es muss ihm am Kopf getroffen haben, er war sofort tot und wieder ging es uns so schlecht, sogar mein Schwiegervater hat um ihn geweint, er war immer bei ihnen im Haus gewesen und so treu, konnte vom Streicheln nie genug bekommen und war so sanft, nie wieder haben wir solche guten Tiere bekommen, wir haben jetzt auch wieder eine Blacky und noch drei andere Miezen, aber sie sind anders und haben ihre eigene Art. Die beiden werde nie ersetzt werden können, das geht bei den Menschen ja auch nicht. Meinen Martin hat das mit Kazimir noch mehr getroffen als mit Blacky, denn er ist ja quasi mit ihm groß geworden, er hat ihn damals ausgesucht und ihn so geliebt, ich denke oft, das die vier jetzt im Himmel wieder zusammen sind und miteinander spielen, das hat Kazimir immer wieder gerne gemacht, auch als er schon soooooo erwachsen war.


    Mona

  • Wie Ihr ersehen könnt, ich bin ebenso lange bei meiner Psychiaterin in Behandlung, wie unsere Gina bei uns war.


    Und das kam so.
    Der Vorgänger von der Gina das war der Duca. Er war 10 Jahre bei uns, auch so ein feiner Hund, im Gegensatz zu der beigen Labrador-Gina ein schwarzer Labrador-Rüde.....wir mussten ihn unter dramatischen Umständen einschläfern lassen. Vielleicht werde ich noch irgendwann darüber schreiben.


    Ich bin darauf hin in eine ganz schwere Depression gefallen....es war einfach unbeschreiblich entsetzlich, das ging über viele Wochen lang. Ein Psychiater des Sozialpsychiatrischen Dienstes hat mich betreut und begleitet. Die Medikamente halfen mir nicht wirklich.....obwohl ja doch - damals noch - die Möglichkeit wieder einen vierbeinigen Begleiter zu uns nehmen zu können/dürfen offen stand.


    Doch wussten wir, dass der Lift im Haus revidiert wird, dass er für einige Wochen nicht in Betrieb ist - wir wohnen im 4. Stock - und dass auch unsere Wohnung saniert werden musste. Also mussten wir abwarten, bis das alles erledigt ist.


    Je näher der Zeitpunkt kam, wo wir wieder - nach diesen baulichen Hindernissen - ein Hündchen zu uns nehmen konnten, desto besser ging es mir. Doch das war ein Trugschluss, wie es sich später herausstellte. Ich kann das, was damals abgelaufen ist, heute noch nicht wirklich einordnen. Denn wenn es mir bewusst gewesen wäre, wie marode meine psychische Verfassung tatsächlich noch ist, dann hätte ich mit Sicherheit noch zugewartet. Denn ich habe eigenltich ein recht ausgeprägtes Gefühl für Verantwortung, und wusste auch, was mit einem Welpen an Anforderungen auf mich zukommt.


    Die Gina zog also bei uns ein. Vom Temperament her das pure Gegenteil vom Duca. Der Duca hatte schon als kleines Hundchen eine Art gefestigte Persönlichkeit, den nichts und niemand aus der Ruhe bringen konnte. Wenn ich mit ihm von den Bisi-Ründelis nach Hause kam, dann hat er erstmal für ein Weilchen geschlafen.


    Die Gina aber, sie hat den ganzen lieben langen Tag überhaupt keinen Schlaf, keine Ruhe gefunden. Sie ist das eine und andere Mal in einen 1 - 2 minütigen Tiefschlaf gefallen, und dann speedete sie wieder in der Wohnung rum.....und ich hinterher. Denn, um einen Hund stubenrein zu machen, muss man ihn möglichst immer genau dann, wenn er sein Geschäftchen machen will, erwischen. Ihn dann sofort aufzunehmen und nach draussen zu tragen, dorthin, wo er was machen kann. Jedes Mal, wo man das verpasst, ist ein Rückschritt in Sachen Bemühungen um Stubenreinheit. Kam noch dazu, dass unsere ganze Wohnung - ausser Küche und Bad - mit Spannteppichen ausgelegt ist.


    Also war ich den ganzen Tag gefordert.....keine Chance, mich paar Minuten entspannen zu können. Ich spürte dann, wie meine inneren Kräfte immer mehr nachgelassen haben. Es war mir sehr bewusst, dass das die Gina auf keinen Fall mitbekommen darf. Denn Ungeduld und Nervosität verunsichern so ein kleines Hündchen ganz enorm und kann sogar auch prägend sein für sein ganzes weiteres Leben.


    2-3 Wochen ging das so, bis ich eines Tages, das war ein Samstag, mein Mann war zuhause, kompett zusammengebrochen bin. Nicht nur psychisch, sondern auch körperlich. Meine Beine hielten mich nicht mehr, ich konnte die Knie nicht mehr durchdrücken, konnte meine Arme nicht mehr heben.....ich sehe mich heute noch total kraftlos zusammengekauert in der hintersten Ecke unseres Korridors. Ich flehte meinen Mann an, mich zum Hausarzt zu bringen, damit er mich in die Klinik einweist.


    Ich sehe mich heute noch durch die Eingangshalle der Klinik gehen, wie ein Zombie, auf der einen Seite gestützt vom meinem Mann, auf der anderen Seite von jemandem vom Klinikpersonal. Und immer wieder denselben Satz an meinen Mann wiederholend: "Du musst die Gina der Züchterin zurückgeben, ich schaffe das nicht mehr!"


    Und diesen Satz sagte ich dann auch zum Arzt, zu dem ich gebracht wurde. Und dieser Arzt hat grossartig reagiert. Er sagte, dass das ist nicht die Lösung der Problematik ist, ganz im Gegenteil. Er fragte meinen Mann, ob er eine Möglichkeit sähe, den Hund für die Zeit, die ich in der Klinik zubringen muss, irgendwo unterzubringen. Mein Mann sagte darauf hin, dass er für 2 - 3 Wochen Ueberstunden hätte, dass er diese eventl. einziehen könnte, müsse das aber mit der Firma absprechen.
    Und er konnte diese Ueberstunden einziehen....ich blieb 2 Wochen in der Klinik, dann drängte es mich wieder nach Hause, sie liessen mich nur unter der Bedingung gehen, dass ich eine weitergehende psych. Betreuung vorweisen konnte. Und somit fand ich dann diese meine Psychiaterin in unserem Dorf, bei der ich nun seit 15 Jahren bin.


    Fortsetzung folgt....eben vielleicht halt.


    Doch es erleichtert mich schon eîn Stückchen weit , über all das zu schreiben zu können.....


    Nachtrag: Es sind da auch immer, eigentlich soweit ich zurückdenken kann, Schuldgefühle in mir, dass ich nicht so funktionieren kann, wie ich das gerne möchte....

    Du bist weit. Ich bin allein.
    Niederkniend muss ich zagen
    Strom der Dinge ich ertragen
    Und in Sehnsucht wortlos sein.


    (Aus <Weisser Kerbel> von Silja Walter)

  • Guten Morgen Mona


    Du hattest innerhalb kurzer Zeit einen um den anderen Verlust zu beklagen. Wie hast Du das denn überhaupt ertragen können? Wie geht es Dir und Deiner Familie denn jetzt?



    ******



    Mir ging es gestern Abend gar nicht gut. Ich dachte, jetzt bricht alles zusammen....ich versuche ja immer mich halten zu können, doch spüre ich schon, dass es nicht viel braucht, dass ich ins tiefe Loch falle, und dann vielleicht endgültig darin stecken bleibe.


    Oft, wenn ich in der Tagesschau mitbekommen habe, was Menschen einander antun können, all diese Kriege, die Grausamkeit mancher Staatsführer.....dann bin ich zur Gina gegangen, habe mich neben sie gelegt, sie umarmt, mein Gesicht in ihr warmes Fell gedrückt....und war dankbar dafür, dass wir ein Lebewesen bei uns haben durften, das so ganz frei ist von Niedertracht und Bösartigkeit.

    Du bist weit. Ich bin allein.
    Niederkniend muss ich zagen
    Strom der Dinge ich ertragen
    Und in Sehnsucht wortlos sein.


    (Aus <Weisser Kerbel> von Silja Walter)

  • ich habe auch schon im Internet nach Büchern zum Thema gesucht aber leider auch nichts brauchbares gefunden.
    Wollte heute einen Termin bei einer Psychotherapeutin vereinbaren, die haben nicht mal Zeit war bis jetzt immer nur bei meiner Hausärztin aber das allein hilft mir nicht mehr. Ich bin so wütend auf diese Welt man hat mir das Liebste genommen. Fühle mich so furchtbar allein. Ein Verwandter hat heute früh zu mir gesagt ich würde ihnen nur Sorgen machen und soll endlich mal normal essen und an die Zukunft denken. Welche Zukunft? Mein Kätzchen war mein Leben. Ich könnt gleich wieder los heulen. Habe auch schon überlegt mir wieder einen neuen Vierbeiner zu holen, aber im Moment habe ich das Gefühl das ich gar keine Liebe mehr geben könnte alles nur noch Leere.

  • Liebe Alexia!


    Ich bin ganz unten und weine jeden Tag, dann kommt meist unsere neue Blacky und ich muss sie dann streicheln und kraulen, das liebt sie und mir tut es gut. Aber leider ist sie halt auch nicht immer da. Dann wird es immer schlimmer und es zieht mich ganz nach unten, da kann es schon sein, das ich bis zu zwei Stunden am Weinen bin. Das Leben ist nicht fair mit uns. Ich frage mich oft, warum wir so hart bestraft werden? Ich wünsche Dir viel Kraft um den schlimmen Verlust durchzustehen.


    Mona

  • Guten Morgen Manina
    Ich weiss halt nicht, in welchem Land Du wohnst, doch so viel ich weiss, gibt es in CH/ D und glaubs auch in A, Anlaufstellen für Notfälle, für Menschen in schweren seelischen Bedrängnissen.


    Bei uns in der Schweiz ist es der Sozialpsychiatrische Dienst, den es in Städten und grösseren Ortschaften gibt.


    Dein Hausarzt sollte eigentlich Bescheid wissen, wohin Du Dich wenden kannst, er könnte möglicherweise auch Dringlichkeit geltend machen und Dich überweisen, wo Du erstmal aufgefangen und begelitet wirst, bis Du einen Termin bei einem Psychotherapeuten Deiner persönlichen Wahl bekommen kannst.
    Ich weiss aus einem anderen Forum, dass die Wartezeiten bei Psychologen/Psychiatern der eigenen Wahl in Deutschland sehr lange, bis zu paar Monaten gar, dauern können.


    Wir haben bei uns in der Schweiz noch ein Angebot, das in akuten Bedrängnissen über die ärgste Not hinweg helfen kann, das ist die DARGEBOTENE HAND, das Sorgentelefon. Tel. Nr. 143. Dort kann man Tag und Nacht anrufen.
    Die Mitarbeiter dort wissen auch um mögliche Anlaufstellen in der Nähe....


    Ob es so eine Telefonhilfe auch in D und A gibt, das wüsste ich jetzt nicht. Doch findest sich darüber sicher etwas im I-Net.


    Das mit den Büchern, in denen man Tröstliches finden könnte, damit hat es halt so seine Sache. Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen. Den einen kann ein Buch sehr ansprechen und weiterhelfen , dem anderen überhaupt nicht.


    Lass es uns doch wissen, wenn Du denn magst, ob Du raschmöglichst eine fachmännische psychologische Anlaufstelle finden konntest, das wäre schon ganz wichtig jetzt für Dich.


    Meine besten Wünsche für Dich, dass Du sofortige Hilfe finden kannst.



    Guten Morgen Mona
    Ich frage mich auch oft, warum es Menschen gibt, die so unendlich viel Leid aufgebürdet bekommen.....vielleicht liegt ein Sinn dahinter, ich weiss es nicht. Vielleicht bekommen wir dereinst im Jenseits einmal Antworten auf all unsere Fragen.


    In meiner Grundschul-Klasse gab es ein Mädchen, die Magdalen. Sie war was ganz Besonderes, war blitzgescheit, enorm liebenswürdig, ein richtiges kleines Respekts-Persönchen vor dem wir alle grosse Achtung hatten.
    Sie studierte später dann, machte den Doktor und ist heute Historikerin.


    Im Alter von ungef. 20 Jahren hatte sie mit ihrem Papa zusammen einen schweren Auto-Unfall. Ihr Vater blieb unverletzt, sie selber war für einige Zeit klinisch tot.
    Sie ging durch jenen Tunnel von dem alle Menschen mit Nahtod-Erfahrungen berichten in ein helles, wärrmendes Licht. Unbeschreibliche, wunderbare Gefühle erfassten sie....Sie konnte hinunterschauen auf das Geschehen am Umfallort und hörte immer wieder drängend und bittend ihren Namen rufen, das war ihr Papa, der sie zurückholen wollte ins irdische Leben.


    Sie erzählte mir ihre Nahtod-Erlebnisse viele Jahre später an einer Klassenzusammenkunft. Nebst manch anderem was sie mir erzählte ist ein ganz eindrücklicher Satz mir immer noch sehr präsent: "Ich bekam Antworten auf alle meine Fragen, doch leider konnte ich keine davon mitnehmen, zurück ins irdische Leben." Jedenfalls freut sie sich sehr auf das Leben danach.


    Hier befindet sich ein Bericht und ein Foto von der Magdalen Bless-Grabher
    EINMAL JENSEITS UND ZURÜCK

    Du bist weit. Ich bin allein.
    Niederkniend muss ich zagen
    Strom der Dinge ich ertragen
    Und in Sehnsucht wortlos sein.


    (Aus <Weisser Kerbel> von Silja Walter)

  • Hallo Alexia, hallo Manina,


    zu diesem Buch, das Alexia gelesen hat: Derartige Literatur würde ich nicht empfehlen und wenn es auch möglich ist, dass es mehr zwichen Himmel und Erde gibt, als wir wissen, so wäre ich mit solchen "Medien" sehr vorsichtig und was du über dieses Buch bzw. diesen Autor schreibst, klingt nicht seriös.
    Mit dem Leid, der Hoffnung und der Sehnsucht von Trauernden wird sehr viel Schindluder getrieben und Geld gemacht ...


    Wenn du etwas über die Trauer lesen möchtest, dann gibt es sehr viel gute Literatur: Du kannst, um etwas Orientierung zu finden, damit beginnen, in unseren Trauerratgeber hineinzulesen, wir haben aber auch Literaturtipps:


    Trauerratgeber


    Literatur


    AL
    Christine

  • Hallo, ich wohne in Deutschland habe aber heute von einem Psychologen der zwar selbst leider auch keine Termine frei hat eine Empfehlung bekommen für eine Psychotherapiestelle wo man wenigstens für erst Gespräche innerhalb von 2 Wochen einen Termin bekommt das hilft mir schon mal weiter, am Montag werde ich wohl noch mal zu meiner Hausärztin gehen, da ich heute denn Gedanken vor ein Auto zu laufen oder ähnliches nicht aus meinem Kopf bekommen habe. Heute Nachmittag hat mir dann ein Telefonat mit einer Bekannten etwas geholfen. Sie hat vor über 30 Jahren ihr Kind verloren irgendwann hat sie angefangen zu trinken, weil sie einfach keinen anderen Ausweg fand, sie hat schlimme Zeiten durch und kann mich wenigstens ein bisschen verstehen aber helfen kann sie mir halt auch nicht wirklich aber sie hört wenigstens zu.
    Ja, so Notfallnummern gibts hier auch das habe ich in den letzten Tagen auch schon genutzt, viel geholfen hat es nicht, immer nur ein bisschen für den Moment. Ich kann mich immer mal für ein paar Stunden zusammen raufen bis ich dann wieder heulend in der Ecke sitze und nicht aufhören kann zu weinen. Aber hier schreiben hilft schon, ich fühle mich nicht mehr so allein mit meinem Problem. Bei mir ist es halt auch so das ich nie das Gefühl hatte das meine Eltern mich geliebt haben, irgendwie sind wir uns fremd, wenn einer von denen gestorben wäre hätte mir das wahrscheinlich nicht besonders weh getan, ich hätte sicher auch geweint wäre aber nicht daran zerbrochen. Klingt hart ich weis, ist aber so.
    Mein Katzenmädchen hat mich geliebt so wie ich bin, ohne an mir herum zu nörgeln. Ihren plötzlichen, schlimmen Tod werde ich nie überwinden. Vor zwei Jahren ist meine Tante verstorben auch sehr plötzlich. Sie hatte Krebs was man aber nicht erkannt hat bzw. viel zu spät. Sie war eine der wenigen Menschen die mir in meinem Leben wirklich was bedeutet hat. Sie hatte wirklich auch noch ein paar schöne Jahre verdient.

  • Herzlich Willkommen hier im Forum, ich wünsche euch etwas mehr Kraft für eue Trauer.


    der hund von meiner mutter ist auf tragischer weise gestorben, ich selbst habe geheult als wenn es mein hund gewesen wäre, er war erst 10 monate, wurde von einem pferd getreten, ich selber habe 2 yorkies, timi 13,1/2 Jahre , unf floh wird im januar 10j, selbst wenn sie krank sind oder irgendwas haben leide ich mit, wenn ich denke, timi würde sterben, laufen mir schon die tränen, mir war vor 4 wochen ein kanarienvogel zugeflogen, wir hatten ihn 4 wochen als er morgens unten auf den boden sass und komisch atmete, mein mann und ich hatten beschlossen mit ihm zum tierarzt zu fahren, ich war im bad als er starb, den ganzen tag musste ich nur an den kleinen kerl denken, auch die nächsten tage war es schwer auszuhalten, ich war dann viel unterwegs und hab mich abgelenkt.


    ich persönlich halte von diesen büchern über Kontakt zu Verstorbene für geldmacherei, überlegt mal, sollte es sowas geben, wie lange gibt es diese erde schon ??? würde es nicht selbstverständlich sein ???? das wir kontakt hätten ???? warum sollte es nur ein paar menschen sein ??? würden unsere lieben verstorbene nicht sofort kontakt aufnehmen, sollte es sowas geben, ich denke man sollte den Verstand bei sowas einschalten und genau überlegen


    ich vertraue drauf, das der Schmerz leichter wird, es war bei meiner oma, die ich über allles liebte und sehr viel zeit verbrachte so, und drauf vertraue ich, und somit brauche ich solche Bücher nicht. ich denke, man muss den schmerz aushalten und nicht dagegen ankämpfen, ihn weghaben wollen, das wird nicht klappen.


    so, ich wünsche euch alles liebe , mit lieben grüssen petra

  • Liebe Mania, ich glaube jede Klinik ist verpflichtet dich aufzunehmen und zu helfen wenn du solche Gedanken hast,


    wenn du hilfe möchtest wende dich an eine, sie werden dir helfen, davon bin ich überzeugt, alles Liebe Petra