Morgen ist die Trauerfeier meiner Mama!

  • Ich habe mich ein paar Tage hier nicht gemeldet weil so viel zu tun war.....Morgen ist nun die Trauerfeier.
    Es wird schlimm. Aber mehr wegen der Stimmung und meinem trauernden Vater.


    Ich selbst habe am Samstag noch im Krankenhaus Abschied genommen. Ich war 4 Stunden dort.
    Ich habe mit Ihr gesprochen, sie gestreichelt und ihrer Seele gesagt,das sie nicht verwirrt sein soll, das sie nun keine Schmerzen mehr hat
    und sie gestorben ist.


    Ich glaube nämlich daran, das die Seele noch eine Weile beim Körper bleibt, weil sie einfach gar nicht versteht, was gerade passiert ist.


    Und meine Mama wusste nicht, das sie Sterben wird.


    Ich habe gefühlt, wie ihre mütterliche Wärme aus Ihrem Körper wich, und ich konnte sehen, das sie nicht mehr litt.


    Aber ich habe auch gesehen, das die Seele weggeflogen ist.


    Ich hoffe das hilft mir, zu begreifen, das sie wirklich nicht mehr wiederkommt.Meine eine Schwester wollte nicht mehr zu ihr ins Zimmer.
    Sie wollte unsere Mama lebendig in Erinnerung behalten.
    Aber ich glaube aber, sie wird den Verlust dadurch schwerer begreifen.


    Habt Ihr Eure Lieben noch einmal gesehen und hat es Euch geholfen?




    Liebe Grüße, Jutta

  • Ich wünsche dir ganz viel Kraft für den morgigen Tag!
    Du warst bei deiner Mama und hast mit ihr geredet ,sie gestreichelt-und es war wichtig für dich!
    Und deine Schwester hat ihre Entscheidung getroffen sie nicht mehr sehen zu wollen,sie lebendig in ihrer Erinnerung zu behalten.


    Auch ich habe meine Mama geküsst und gestreichelt,ihre sterbliche Hülle.Noch nie im Leben habe ich solche Schmerzen verspürt wie in diesem Moment.
    Aber sie hatte keine Schmerzen mehr.


    Liebe Jutta, alle Kraft für morgen, meine Gedanken sind bei dir..... Lisi

  • Liebe Jutta!
    Ich möchte dir ganz viel Kraft für -nun mittlerweile schon heute- wünschen.
    Ich hab meinen Vati auch im Krankenhaus noch gesehen und mich verabschiedet,gemeinsam mit meinen Kindern und meinem Mann sowie natürlich meiner Mutti.
    Von meiner Tochter konnte ich mich erst am offenen Sarg verabschieden, da sie in einer anderen Stadt wohnte als wir. Das haben wir gebraucht, sonst hätte ich es nie und nimmer gelgaubt oder realisiert das mein Kind wirklich tot ist.
    Selbst jetzt, nach einem Jahr will ich es an manchen Tagen nicht glauben.
    Ich schick die eine große Portion Kraft!
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Ich wünsche dir auch, das du diesen tag schnell überstehst.


    wir wurden auch ins krankenhaus gerufen,als mein vater sterben sollte,


    ich war da und habe lange die hand meines vaters gehalten, er wurde mit Medikamente vollgepumpt und war am schlafen, er hat nichts bewusst gemerkt, also nicht noch mal wach geworden, die letzten stunden war ich aber nicht dabei, ich konnte das nicht, meine beine körper zitterten´so das ich nicht in der lage war.


    Alles Liebe Petra :24:

  • Vielen lieben Dank für Eure Worte.


    Die Trauerfeier ist nun vorbei. wir haben es alle gut überstanden. Auch mein Papa.
    Wir haben ihn daran erinnert, was meine Mutter gesagt hätte:


    "Stell Dich nicht so an. Reiß Dich zusammen."


    Meine Mutter war manchmal sehr hart mit sich, hat aber so manch schwierige Situation damit überstanden.


    Der Pastor war wirklich nett und hat so schön gesprochen, so dass man das Gefühl hatte, es ist so bestimmt gewesen und es ist gut so..


    Er sprach von einem Lebensbuch, das zum Zeitpunkt der Geburt aufgeschlagen wird und zum Tode geschlossen wird.
    Und wenn jede Seite dieses Buches einen Tag in Ihrem Leben beschrieb, so ist es doch ein sehr dickes, aufregendes und schönes Buch geworden.
    Mit Seiten voller Leben.


    Den Vergleich fand ich sehr schön.


    Und doch kommt mir alles so unwirklich vor, als könnte ich sie jederzeit sehen oder sprechen.


    Ganz rührend fand ich meinen Sohn Tom.
    Er ist 11 Jahre alt und war die ganze Zeit an meiner Seite.
    Das hat mich sehr getröstet und hätte meine Mutter sehr gefreut.
    Sie hing sehr an ihren Enkeln.
    Mein jüngerer Sohn Henri hat sich entschieden, nicht mit in die Kirche zu gehen. Ich hatte beiden Kindern vorher genau erklärt,
    was auf der Trauerfeier passiert, wie es dort aussieht usw.


    So durfte er so lange mit seiner anderen Oma spazieren gehen.




    Jetzt hoffe ich das wir bis zur Urnenbeisetzung etwas zur Ruhe kommen.


    Liebe Grüße an Euch Alle, Jutta

  • Liebe Jutta!
    Das ist gut,das du deine Kinder selbst hast entscheiden lassen.Wie hat Tom die Zeremonie denn empfunden,oder spricht er nicht drüber?
    Meine Tochter war auch 11 als mein Vati starb.Sie hat sich auch entschieden (nach Erklärungen unsrererseits vornweg) sich von ihrem verstorbenen Opa zu verabschieden.Als meine große Tochter starb war die jüngere 13 und wollte sich unbedingt verabschieden und bei der Beerdigung war sie sowieso dabei. Davon hätten wir sie auch nicht abbringen können.Sie spricht aber nicht viel darüber,sie schreibt alles nieder.
    Schöpft Kraft.
    Wann ist denn die Urnenbeisetzung?
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo!


    Den Termin der Beerdigung haben wir noch nicht. Das wird aber wohl noch ca. 3 Wochen dauern.
    Ich habe Tom hinterer gefragt, wie er die Trauerfeier fand.


    Das er den Pastor schon kannte, ( er ist der Nachbar meiner Schwester) war gut.


    Er fand es aufregend, sein Herz hätte so gebubbert.
    Das der Sarg dort stand, fand er nicht schlimm.
    Und er hat sehr genau zugehört, was der Thomas (Pastor)
    über seine Oma sagte.



    LG, Jutta

  • Guten Morgen Jutta,


    aus mittlerweile jahrelanger Erfahrung weiss ich wie wichtig die persönliche Verabschiedung vom Körper des Verstorbenen ist - eben wie Du schreibst um das Geschehen richtig begreifen zu können. Auch wenn wir daran glauben, dass die Seele nicht mehr in dieser "Hülle" ist - der Körper hat dem Verstorbenen ein Leben lang als Ausdrucksmittel gedient und unsere Beziehung war immer körperlicher Natur - daher ist diese Verabschiedung so wichtig!


    Auch die Trauerfeier kann - wenn sie persönlich und hoffnungsspendend gemacht wird, sehr hilfreich sein. Es ist eine Anerkennung der Trauer für die engsten Angehörigen, eine Würdigung des Lebens vom Verstorbenen, der in dieser Form nicht mehr am Leben teilhaben kann!


    Trotzdem stehst Du am Anfang Deiner Trauer - erschrick´ bitte nicht, wenn in den kommenden Wochen die Trauer dann und wann sehr stark und plötzlich durchbricht - die Lücke, die Deine Mum hinterlässt, wird erst in einiger Zeit so richtig sichtbar! Du bist jederzeit eingeladen hier bei uns "Ballast" abzuladen!


    Liebe Grüße,
    Markus