Beiträge von Thomas S.

    Wenn einer starb, den du geliebt hienieden,

    So trag' hinaus zur Einsamkeit dein Wehe,

    Daß ernst und still es sich mit dir ergehe

    Im Wald, am Meer, auf Steigen längst gemieden.

    Da fühlst du bald, daß jener, der geschieden,

    Lebendig dir im Herze auferstehe,

    In Luft und Schatten spürst du seine Nähe,

    Und aus den Thränen blüht ein tiefer Frieden.

    Ja, schöner muß der Tote dich begleiten,

    Ums Haupt der Schmerzverklärung lichten Schein,

    Und treuer -- denn du hast ihn alle Zeiten.

    Das Herz hat auch sein Ostern, wo der Stein

    Vom Grabe springt, dem wir den Staub nur weihten;

    Und was du ewig liebst, ist ewig dein.

    Emanuel Geibel

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    Danke euch
    Thomas

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    Liebe Grüße

    Thomas


    Wenn einer geht ins bessere Land, entsteht wohl eine Lücke in der Welt, kleiner oder größer, je nach des Menschen Stand und Bedeutung, aber schnell ist die Lücke zugewachsen in der Welt, schneller noch als das Gras wächst auf dem Grabe.

    Nur die Lücken in den Herzen wachsen nicht zu; wenn sie aufhören zu bluten, blüht ein freundlicher Gedanke auf, schöner, als je Rosen geblüht auf einem Grabe.

    Jeremias Gotthelf

    Aus!


    Einmal müssen zwei auseinandergehn;

    einmal will einer den andern nicht mehr verstehn – –

    einmal gabelt sich jeder Weg – und jeder geht allein –

    wer ist daran schuld?


    Es gibt keine Schuld. Es gibt nur den Ablauf der Zeit.

    Solche Straßen schneiden sich in der Unendlichkeit.

    Jedes trägt den andern mit sich herum –

    etwas bleibt immer zurück.


    Einmal hat es euch zusammengespült,

    ihr habt euch erhitzt, seid zusammengeschmolzen, und dann erkühlt –

    Ihr wart euer Kind. Jede Hälfte sinkt nun herab –:

    ein neuer Mensch.


    Jeder geht seinem kleinen Schicksal zu.

    Leben ist Wandlung. Jedes Ich sucht ein Du.

    Jeder sucht seine Zukunft. Und geht nun mit stockendem Fuß,

    vorwärtsgerissen vom Willen, ohne Erklärung und ohne Gruß

    in ein fernes Land.

    Kurt Tucholsky

    Wer Schmetterlinge lachen hört

    Der weiß, wie Wolken schmecken

    Der wird im Mondschein

    Ungestört von Furcht

    Die Nacht entdecken

    Der wird zur Pflanze, wenn er will

    Zum Tier, zum Narr, zum Weisen

    Und kann in einer Stunde

    Durchs ganze Weltall reisen

    Er weiß, dass er nichts weiß

    Wie alle andern auch nichts wissen

    Nur weiß er, was die anderen

    Und er noch lernen müssen


    Wer in sich fremde Ufer spürt

    Und Mut hat sich zu recken

    Der wird allmählich ungestört

    Von Furcht sich selbst entdecken

    Abwärts zu den Gipfeln

    Seiner selbst blickt er hinauf

    Den Kampf mit seiner Unterwelt

    Nimmt er gelassen auf


    Wer Schmetterlinge lachen hört

    Der weiß wie Wolken schmecken

    Der wird im Mondschein

    Ungestört von Furcht

    Die Nacht entdecken

    Der mit sich selbst in Frieden lebt

    Der wird genauso sterben

    Und ist selbst dann lebendiger

    Als alle seine Erben


    Carlo Karges, Lutz Rahn

    Liebe Sylvia,


    Es gibt nicht den einen Weg, um mit Trauer umzugehen und auch nicht jedes Trauerritual ist für jeden Menschen geeignet. Ein erster Schritt ist es, sich die Frage zu stellen: „Was brauche ich?“ Das erfordert ein genaues Hinhören auf die eigenen, individuellen Bedürfnisse. Diese können oft unterschiedlicher nicht sein, denn was für den einen passt, geht für den anderen gar nicht. Durch Ausprobieren merkt man schnell, ob es ein „Wohlfühl-„ oder „Geht-gar-nicht-Ritual“ wird. Manchmal ändern sich auch im Laufe der Zeit die Bedürfnisse und man findet ein neues Zeremoniell, das besser passt.


    Ein paar Beispiele für Rituale:

    Briefe an den/die Verstorbene(n) schreiben (diese kann man dann auch in einem kleinen persönlichen Ritual an einem Wohlfühlort verbrennen)

    Ein Trauertagebuch führen

    Eine Schatzkiste der Erinnerungen gestalten

    Eine Gedenkecke einrichten

    Ein Trauerlicht anzünden und Erinnerungen festhalten, sich bewusst zurückerinnern

    Lieblingsdinge wiederholen

    Bedeutsame Orte besuchen, die eine gemeinsame Historie haben

    ...

    Die schönsten Menschen, die ich kennengelernt habe, sind diejenigen, die Niederlagen erlebt haben, das Leid kennengelernt haben, den Kampf, den Verlust, und die ihren eigenen Weg gefunden haben, um aus diesen Tiefen wieder herauszukommen. Diese Personen haben eine Wahrnehmung, eine Sensibilität und ein Verständnis des Lebens, das uns mit Mitgefühl, Bescheidenheit und einer tiefen Unruhe der Liebe erfüllt.

    Elisabeth Kübler-Ross

    Die Blätter fallen, fallen wie von weit,

    als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

    sie fallen mit verneinender Gebärde.


    Und in den Nächten fällt die schwere Erde

    aus allen Sternen in die Einsamkeit.


    Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

    Und sieh dir andre an: es ist in allen.


    Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

    unendlich sanft in seinen Händen hält.


    Rainer Maria Rilke

    Ich bin für vieles sehr dankbar- leider gab es die letzten 3 Monate 3 Todesfälle in meiner Familie

    und ich musste viel für meine Mama da sein.

    Zwei liebe Tanten innerhalb von 6 Wochen, und beide sehr plötzlich- da versteht man die Welt nicht mehr.

    Wo alles noch seine Ordnung hatte, gerät alles ins Wanken. Wo vor kurzem noch ein lieber Mensch war, ist plötzlich ein Loch.

    Liebe Isabel,


    mein tiefempfundenes Mitgefühl für Deine Verluste. Ich kann gut nachvollziehen, was so viele Todesfälle in so kurzer Zeit in der eigenen Familie in einem Menschen auslösen können. Meine Gedanken sind bei DIr.

    Ganz liebe Grüsse
    Thomas

    Der Tod ging hin durchs blühende Land

    Und schlich und suchte, suchte und fand, –

    Die Nacht lag über den Gärten,

    Dornen den Weg ihm sperrten.


    Vom Tau war seine Sense nass,

    Wohin er trat, fiel Tau vom Gras.

    Es träumte der Himmel noch immer

    Von der Sonne in mattem Schimmer.


    Und als der Tod am Tore stand

    Und dreimal klopfte mit dürrer Hand,

    Da trat ihm die Liebe entgegen

    Mit ihrem unendlichen Segen.


    Und er wich fort von Haus und Tor,

    Schlich weiter den Weg wie eben zuvor,

    Es glitt sein Gewand durch die Straßen,

    Die Brunnen das Rauschen vergaßen.


    Börries Albrecht Conon August Heinrich Freiherr von Münchhausen

    Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

    Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe

    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

    In and`re, neue Bindungen zu geben.

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

    Der uns beschützt, und der uns hilft zu leben.

    Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

    An keinem wie an einer Heimat hängen,

    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

    Er will uns Stuf` um Stufe heben, weiten.

    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

    Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

    Uns neuen Räumen jung entgegensenden,

    Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...

    Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!


    Herrmann Hesse

    Er wußte nur vom Tod, was alle wissen:

    daß er uns nimmt und in das Stumme stößt.
    Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
    nein, leis aus seinen Augen ausgelöst,
    hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
    und als er fühlte, daß sie drüben nun
    wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten
    und ihre Weise wohlzutun:
    Da wurde ihm die Toten so bekannt,
    als wäre er durch sie mit einem jeden
    ganz nah verwandt; er ließ die andern reden
    und glaube nicht und nannte jenes Land
    das gutgelegene, das immersüße –
    und tastete es ab für ihre Füße.


    Rainer Maria Rilke

    Unsere tiefste Angst ist es nicht, ungenügend zu sein.

    Unsere tiefste Angst ist es, dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.

    Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das wir am meisten fürchten.

    Wir fragen uns: „Wer bin ich denn, um von mir glauben, dass ich brilliant, großartig, begabt und einzigartig bin“?

    Aber genau darum geht es, warum solltest Du es nicht sein? Du bist ein Kind Gottes.

    Dich klein zu machen nützt der Welt nicht.

    Es zeugt nicht von Erleuchtung, Dich zurückzunehmen, nur damit sich andere Menschen um Dich herum nicht verunsichert fühlen.

    Wir alle sind aufgefordert, wie die Kinder zu strahlen.

    Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.

    Sie ist nicht in einigen von uns, sie ist in jedem.

    Und wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, das Gleiche zu tun.

    Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unser Dasein automatisch die anderen.

    Nelson Mandela