Der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht behalten kann,
auf dass er gewinne, was er nicht verlieren kann!
Jim Elliot
Der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht behalten kann,
auf dass er gewinne, was er nicht verlieren kann!
Jim Elliot
Wer Schmetterlinge lachen hört
Der weiß, wie Wolken schmecken
Der wird im Mondschein
Ungestört von Furcht
Die Nacht entdecken
Der wird zur Pflanze, wenn er will
Zum Tier, zum Narr, zum Weisen
Und kann in einer Stunde
Durchs ganze Weltall reisen
Er weiß, dass er nichts weiß
Wie alle andern auch nichts wissen
Nur weiß er, was die anderen
Und er noch lernen müssen
Wer in sich fremde Ufer spürt
Und Mut hat sich zu recken
Der wird allmählich ungestört
Von Furcht sich selbst entdecken
Abwärts zu den Gipfeln
Seiner selbst blickt er hinauf
Den Kampf mit seiner Unterwelt
Nimmt er gelassen auf
Wer Schmetterlinge lachen hört
Der weiß wie Wolken schmecken
Der wird im Mondschein
Ungestört von Furcht
Die Nacht entdecken
Der mit sich selbst in Frieden lebt
Der wird genauso sterben
Und ist selbst dann lebendiger
Als alle seine Erben
Carlo Karges, Lutz Rahn
Liebe Sylvia,
Es gibt nicht den einen Weg, um mit Trauer umzugehen und auch nicht jedes Trauerritual ist für jeden Menschen geeignet. Ein erster Schritt ist es, sich die Frage zu stellen: „Was brauche ich?“ Das erfordert ein genaues Hinhören auf die eigenen, individuellen Bedürfnisse. Diese können oft unterschiedlicher nicht sein, denn was für den einen passt, geht für den anderen gar nicht. Durch Ausprobieren merkt man schnell, ob es ein „Wohlfühl-„ oder „Geht-gar-nicht-Ritual“ wird. Manchmal ändern sich auch im Laufe der Zeit die Bedürfnisse und man findet ein neues Zeremoniell, das besser passt.
Ein paar Beispiele für Rituale:
Briefe an den/die Verstorbene(n) schreiben (diese kann man dann auch in einem kleinen persönlichen Ritual an einem Wohlfühlort verbrennen)
Ein Trauertagebuch führen
Eine Schatzkiste der Erinnerungen gestalten
Eine Gedenkecke einrichten
Ein Trauerlicht anzünden und Erinnerungen festhalten, sich bewusst zurückerinnern
Lieblingsdinge wiederholen
Bedeutsame Orte besuchen, die eine gemeinsame Historie haben
...
Die schönsten Menschen, die ich kennengelernt habe, sind diejenigen, die Niederlagen erlebt haben, das Leid kennengelernt haben, den Kampf, den Verlust, und die ihren eigenen Weg gefunden haben, um aus diesen Tiefen wieder herauszukommen. Diese Personen haben eine Wahrnehmung, eine Sensibilität und ein Verständnis des Lebens, das uns mit Mitgefühl, Bescheidenheit und einer tiefen Unruhe der Liebe erfüllt.
Elisabeth Kübler-Ross
Die Spielregeln des Lebens verlangen von uns nicht, daß wir um jeden Preis siegen,
wohl aber, daß wir den Kampf niemals aufgeben
Viktor Frankl
Ein Vogel will sich in die Luft erheben, selbst wenn sein Käfig golden wär'.
Ein Fluss gräbt sich seinen Weg ins Meer, selbst wenn ihn Dämme hindern wollten.
Mein Herz ruft deinen Namen, selbst wenn du meinen vergessen würdest
Khalil Gibran
Achte den Augenblick und genieße ihn,
er ist das Beste, was wir haben,
und das Einzige, was vergeht.
Australische Aborigines
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Ich bin für vieles sehr dankbar- leider gab es die letzten 3 Monate 3 Todesfälle in meiner Familie
und ich musste viel für meine Mama da sein.
Zwei liebe Tanten innerhalb von 6 Wochen, und beide sehr plötzlich- da versteht man die Welt nicht mehr.
Wo alles noch seine Ordnung hatte, gerät alles ins Wanken. Wo vor kurzem noch ein lieber Mensch war, ist plötzlich ein Loch.
Liebe Isabel,
mein tiefempfundenes Mitgefühl für Deine Verluste. Ich kann gut nachvollziehen, was so viele Todesfälle in so kurzer Zeit in der eigenen Familie in einem Menschen auslösen können. Meine Gedanken sind bei DIr.
Ganz liebe Grüsse
Thomas
Der Tod ging hin durchs blühende Land
Und schlich und suchte, suchte und fand, –
Die Nacht lag über den Gärten,
Dornen den Weg ihm sperrten.
Vom Tau war seine Sense nass,
Wohin er trat, fiel Tau vom Gras.
Es träumte der Himmel noch immer
Von der Sonne in mattem Schimmer.
Und als der Tod am Tore stand
Und dreimal klopfte mit dürrer Hand,
Da trat ihm die Liebe entgegen
Mit ihrem unendlichen Segen.
Und er wich fort von Haus und Tor,
Schlich weiter den Weg wie eben zuvor,
Es glitt sein Gewand durch die Straßen,
Die Brunnen das Rauschen vergaßen.
Börries Albrecht Conon August Heinrich Freiherr von Münchhausen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In and`re, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt, und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf` um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Herrmann Hesse
Er wußte nur vom Tod, was alle wissen:
daß er uns nimmt und in das Stumme stößt.
Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
nein, leis aus seinen Augen ausgelöst,
hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
und als er fühlte, daß sie drüben nun
wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten
und ihre Weise wohlzutun:
Da wurde ihm die Toten so bekannt,
als wäre er durch sie mit einem jeden
ganz nah verwandt; er ließ die andern reden
und glaube nicht und nannte jenes Land
das gutgelegene, das immersüße –
und tastete es ab für ihre Füße.
Rainer Maria Rilke
Unsere tiefste Angst ist es nicht, ungenügend zu sein.
Unsere tiefste Angst ist es, dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das wir am meisten fürchten.
Wir fragen uns: „Wer bin ich denn, um von mir glauben, dass ich brilliant, großartig, begabt und einzigartig bin“?
Aber genau darum geht es, warum solltest Du es nicht sein? Du bist ein Kind Gottes.
Dich klein zu machen nützt der Welt nicht.
Es zeugt nicht von Erleuchtung, Dich zurückzunehmen, nur damit sich andere Menschen um Dich herum nicht verunsichert fühlen.
Wir alle sind aufgefordert, wie die Kinder zu strahlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.
Sie ist nicht in einigen von uns, sie ist in jedem.
Und wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, das Gleiche zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unser Dasein automatisch die anderen.
Nelson Mandela
Heute noch miteinander reden.
Zurückgehen, das Gespräch
von neuem beginnen.
Morgen könnte einer von uns tot,
stumm, blind, gelähmt sein.
Heute noch zurückgehen,
noch einmal hören, sich überwinden,
verzeihen, das Urteil über einen
Menschen aufheben.
Heute noch –
die Sonne wird über zwei
Versöhnten untergehen.
Martin Gutl
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist, was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist, was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist, was es ist
sagt die Liebe
Erich Fried
Wenn Dir jemand erzählt,
dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht und dass das,
was einmal tot ist,
niemals wiederkommt, so sage ihm:
Die Blume geht zugrunde,
aber der Samen bleibt zurück
und liegt vor uns, geheimnisvoll,
wie die Ewigkeit des Lebens.
Khalil Gibran
Ich habe in einem Buch gelesen, dass Leben und Sterben ein Kreislauf ist der in alle Richtungen geht. Wenn eine Seele in die irdische Welt kommt, dann weinen die Angehörigen Seelen in der Anderswelt während wir hier die Geburt feiern. Wir wiederum weinen um die Verstorbenen während die Anghörigen in der Anderswelt feiern. Außerdem sollen die Verstorbenen in der Anderswelt durch das geprägt sein, was sie im Diesseits auch geprägt hat. Mein Thomas hat keine Schmerzen mehr von seinem Rücken und kann Lego bauen ohne Einschränkungen.
Eure Anghörigen machen also das was sie immer gerne getan haben auch weiter. Vielleicht können diese Gedanken euch auch helfen.
Bitte entschuldigt die lange Nachricht, ich habe es mir grade alles von der Seele geschrieben. Ich bin dankbar für all die lieben netten Menschen hier, auch wenn ich euch lieber woanders kennengelernt hätte. Ihr spendet mir viel Trost und ich bin froh mich nicht mehr so alleine zu fühlen, danke euch!
Liebe Mincey,
das sind sehr schöne Gedanken, ich bin mir sicher, dass sie helfen können, wenn wir sie zulassen.
Und es ist gut, wenn Du über das schreibst, was Dich bewegt, was Du nach aussen tragen und mit uns teilen möchtest. Und selbst wenn es eine sehr lange Nachricht wäre, ist das völlig in Ordnung.
Liebe Mincey,
Brief(e), Tagebuch, Notizen..., welche Form auch immer.
Das Niederschreiben Deiner Gedanken, all das, was Du Deinem Thomas sagen und mitteilen möchtest, ist eine sehr gute Idee.
Hallo Thomas,
danke für diese interessante Seite!
Liebe Grüsse
Thomas
Do not stand
By my grave, and weep.
I am not there,
I do not sleep—
I am the thousand winds that blow
I am the diamond glints in snow
I am the sunlight on ripened grain,
I am the gentle, autumn rain.
As you awake with morning’s hush,
I am the swift, up-flinging rush
Of quiet birds in circling flight,
I am the day transcending night.
Do not stand
By my grave, and cry—
I am not there,
I did not die.
Clare Warner