Beiträge von Hasi2013

    Liebe Sofie,


    mir geht es genauso wie Dir.


    Auch ich mache mir wahnsinnige Vorwürfe, an entscheidender Stelle nicht richtig reagiert zu haben.


    Mein Mann war nicht gesund, er hatte eine chronische Herzkrankheit, die aber gut eingestellt war. Hinzugekommen ist noch eine Rheumaerkrankung.


    Meinem Mann ging es schon ein paar Tage nicht gut; aber wir hatten zunächst mit Antibiotika eine Besserung erreicht. Als sich jedoch der Zustand dann wieder (rasant) verschlechterte, habe ich nicht sofort!!! den Notarzt gerufen. Mein Mann wollte das allerdings auch nicht. Dennoch hätte ich mich durchsetzen müssen. Ich habe das Gefühl, es nicht zuletzt für mich "vermasselt"

    zu haben.


    Ich hoffe , dass es Dir inzwischen schon ein klein wenig besser geht. Der Tod Deines Mannes liegt schon ein klein wenig länger zurück. Bei mir war es "erst" der 20.11.2021.


    Ich kann Dich so gut verstehen und nehme Dich ganz lieb in den Arm


    Gaby


    P.S. Habe eben, glaube ich, meine Zeilen auch an Deine Pinnwand geheftet. War so nicht beabsichtig. Bin noch nicht lange hier und etwas unsicher beim Schreiben.

    Hallo Ihr Lieben,


    vielen Dank für Eure leisen Begrüßungen, stillen Umarmungen und Euer Verständnis. Das tut alles sehr gut. Ich bin nicht alleine mit meinem Schicksal. Eine gute Entscheidung, mich hier im Forum anzumelden.

    Es ist einfach furchtbar, noch dazu in dieser dunklen Jahreszeit, das Liebste zu verlieren, was man hat. Weihnachten steht vor der Tür, noch dazu sein und mein Geburtstag. Mir graut absolut vor der Zeit bis zum 05. Januar 2022.

    Fühlt Euch auch von mir gedrückt

    Hasi

    Hallo und guten Abend,


    ich bin erst seit 2 Tagen hier und nicht ganz sicher, ob es nicht zu früh für mich ist. Ich habe am 20.11.2021 völlig unerwartet meinen Mann verloren. Wir hatten "nur" 8 Jahre und 3 Monate und waren seit einem halben Jahr verheiratet. Im Augenblick habe ich das Gefühl, ich ersticke an der Situation und daher schreibe ich jetzt doch schon einmal. Wie ich lesen kann, bin ich absolut nicht alleine mit meinem Schicksal und das tut erst einmal sehr gut.


    Mein Mann und ich haben uns vor 8 Jahren über das Internet kennengelernt und es hat "auf Anhieb" gepasst. Unsere Beziehung war immer von einer gewissen Seelenverwandschaft geprägt und das hat die Beziehung so Besonders gemacht. Unsere Beziehung war liebevoll, keiner konnte lange ohne den anderen sein und wir haben unsere Zweisamkeit ganz bewusst gelebt und genossen. Wir waren glücklich und haben uns das gegenseitig auch immer wieder durch kleine Gesten im Alltag gezeigt.


    Ich war Single und hinter ihm lag eine zerbrochene Ehe (die Ehefrau hatte sich getrennt). Uns trennen 9 Jahre und 5 Tage (keine 10 Jahre); ich bin heute 55 und er 64 Jahre. Anfang 2015 gab ich mein Zuhause in OWL auf und zog zu ihm ins Münsterland. Sein vorheriges Leben war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, es gab noch einiges zwischen den Eheleuten zu regeln. Damit begann ein Hype, den seine von ihm getrennt lebende Ehefrau in Gang gebracht hat. Aus Eifersucht hat sie uns beiden das Leben zur Hölle gemacht. Sie wollte uns definitiv auseinander bringen. Genau an dem Punkt an dem unser Leben endlich in ruhigen Bahnen lief und wir gemeinsame Pläne schmieden konnten, musste er gehen. Unfassbar!!! Den Sinn muss mir mal jemand erklären!


    Er war nicht gesund. Es bestand schon länger eine Koronare Herzerkrankung und 2017 wurde zusätzlich eine Rheumaerkrankung diagnostiziert. Die Koronare Herzerkrankung war gut eingestellt, während man das Rheuma bislang nicht wirklichch in den Griff bekommen hatte. Rheuma ist nachweislich sehr gefährlich für das Herz. Die Ärzte halten hier natürlich eine ausreichende Aufklärung von Patient und Angehörigen keinesfalls für notwendig. Eine Rheumaerkrankung kann eine Herzmuskelentzündung verursachen und die kann durchaus zum Tod führen.


    Dem Tod vorangegangen ist ein Infekt (Infekt unter Rheumamedikation?) mit leichtem Fieber (37°-max. 38,6°) und eine Kurzatmigkeit. CORONA-Tests waren negativ! Nach zunächst erfolgreicher Behandlung mit einem Antibiotikum, verschlechterte sich der Zustand am 20.11. mit rasender Geschwindigkeit und er verstarb bei uns zu Hause in meinen Armen.


    Ich bin derzeit soooo leer und weiss überhaupt nicht, was werden soll. Mir geht es psychisch und physisch so schlecht, wie noch nie in meinem Leben. Mir ist im Leben wirklich nichts in den Schoß gefallen, ich musste für alles "kämpfen". Einen so großen Scherbenhaufen hatte ich allerdings bislang noch nicht zu bewältigen. Mir ist schon klar, dass ein langer Weg vor mir liegt. Aber das habe ich zum heutigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht wirklich realisiert. Im Gegenteil, ich denke oftmals, er kommt gleich zurTür herein und alles ist wie früher. Ich habe nur den eien Wunsch, dort zu
    sein, wo er jetzt ist.

    :5: