Beiträge von Loewenherz69

    Gestern war ich auf einem Geburtstag.. eigentlich meide ich seit dem Tod meines Vaters alle.. da ich von diesen Leuten wenige Stunden nach dem Tod meines Vaters zu hören bekam, dass es nun mal der Lauf des Lebens sei..

    Nun bin ich dennoch meinem Partner und Sohn zu liebe gestern mitgegangen..


    Es hat viel Kraft gekostet, den "normalen" Gesprächen der anderen zu folgen.. alle waren gut gelaunt und alles war wie immer..

    Nur bei mir nicht.. ich saß dabei und kam mir vor, als gehöre ich nicht mehr dazu..


    Als wir schon reinkamen wurde gefragt, "Geht es euch gut?"

    Wie kann man jemanden so eine Frage stellen, wenn man weiß, dass jemand kürzlich seinen Vater verloren hat.. aus dem Nichts..einfach aus dem Leben gerissen..

    Später kam der Spruch von jemanden, der 3 Jahre älter ist, als mein Vater werden durfte :"Ich bin so alt, das Alter erleben manche noch nicht mal." Sicher hat er sich nichts böses dabei gedacht.. aber ich wäre fast in Tränen ausgebrochen..


    Mir ist bewusst, es kann niemand etwas für meinen Verlust.. auch das alle anderen Leben um mich herum ganz normal weiter gehen.. aber dennoch fand ich es sehr empathielos.. oder ich bin einfach momentan zu verletzlich..

    Demnächst werde ich solche Dinge wieder meiden..

    Verständlich die Sorge um deinen Sohn und das dich das abgelenkt hat.. schön, dass es ihm bereits besser geht.. weiterhin gute Besserung!


    Nun geht es ihm etwas besser und deine Tränen rollen wieder..

    Daran sieht man, dass sich die Trauer scheinbar wirklich ihren Weg bahnt..

    Selbst habe ich auch den Eindruck.. Mal geht es mir zwei Tage etwas besser und ich denke, es geht bergauf und am dritten Tag schlägt die Trauer wieder mit voller Wucht zu und reißt mich richtig zu Boden..


    Ich kann verstehen, dass du Angst hast zu vergessen.. auch ich habe Angst davor.. auch z.B. davor, dass ich seine Stimme vergessen könnte!

    Im Internet fand ich ein Erinnerungsbuch in dem man die Erinnerungen niederschreiben kann.. vielleicht bestelle ich es irgendwann.. so könnte ich zumindest bestimmte Sätze und Erinnerungen usw. schriftlich festhalten, falls ich diese jemals vergesse..


    Schön, dass du zumindest durch Gartenarbeit und das Lesen auf andere Gedanken kommst.. mir hilft meistens ein langer Spaziergang..


    Ja, wir sollten uns Zeit geben.. unsere Väter waren unser ganzes Leben an unserer Seite und nun ist es leider nicht mehr so.. um das zu verarbeiten benötigt man sicher eine lange Zeit!

    Wir werden unserem Sohn viel von seinem Opa erzählen und Fotos zeigen. Mein Opa ist auch verstorben, als ich 2,5 Jahre alt war..

    natürlich kann ich mich nicht mehr bewusst an ihn erinnern, aber meinem Vater ist es irgendwie mit seinen Erzählungen (er war so ein großartiger Erzähler) gelungen, dass mein Opa irgendwie "da" war..

    Ich hoffe, es gelingt uns ebenfalls..


    Ich kann verstehen, dass du dich sorgst, weil deine Oma ebenfalls bald sterben könnte.. besonders wenn sie ihren Lebensmut durch den Tod deines Opas verständlicherweise verloren hat..


    Eine Trauergruppe ist sicher hilfreich.


    Klar ist das Leben schön.. normalerweise!

    Ich erkenne auch jetzt schöne Dinge, dennoch fühlt es sich einfach alles anders an..

    Ablenkung ist ebenfalls gut, nur häufig leichter gesagt, als getan..

    Liebe Elli,


    schön, dass die Beerdigung so verlaufen ist und sie deinem Vater gerecht wurde. Gut, das du diesen schweren Tag hinter dir hast.


    Ich kann dich total verstehen, für mich ist es auch so schlimm, dass mein Kleiner seinen tollen Opa verloren hat. Unsere Babys werden keine bewussten Erinnerungen an sie haben! Dieser Gedanke macht mich immer wieder unendlich traurig.


    Die Lücke bleibt und wird sich nie mehr schließen..

    Liebe Elli,


    ich sehe es genauso wie du..


    Schade, dass dieses harmlose Thema "Wohnort" scheinbar so große Wellen geschlagen hat..

    Ich denke, die Trauer zerrt genug an unseren Kräften und raubt genug Energie, sodass man auf zusätzlichen "Stress" gut verzichten kann!


    Ich fände es schön, wenn du nachher vom gestrigen Tag berichten würdest..

    Liebe Elli,


    wahrscheinlich ist die Beerdigung vorbei und du sitzt mit deiner Familie zusammen..

    ich hoffe, du kannst/konntest ein wenig Trost finden und dass die Beerdigung so verlief, wie du es dir gewünscht hast!?

    Es ist ein schwerer Tag..


    Ja, es ist toll, dass unsere Männer so ein gutes Verhältnis zu unseren Müttern haben.. mir hilft es sehr, dass ich von ihm so eine gute Unterstützung erhalten, da ich leider keine Geschwister habe..


    Klar, hätten unsere Mütter uns gerne in der Nähe.. ich verstehe dich, besonders, wenn man sich an seinem neuen Wohnort alles aufgebaut hat..


    Linchen1 so wie du habe ich auch lange gedacht.. ich konnte es mir nie vorstellen meine Heimatstadt zu verlassen.. bis zu meinem 35. Lebensjahr habe ich, zwar in meiner eigenen Wohnung, aber in meinem Elternhaus gewohnt.. meine Eltern und ich waren immer unzertrennlich.. auch als ich wegen meinem Sohn ca. 50km entfernt, aufs Land gezogen bin, um ihm eine bessere Zukunft zu bieten, ist es so geblieben..

    Ich war dennoch immer für sie da und nun weiterhin für meine Mutter..

    Das Eine schließt das andere nicht aus!

    Ich dachte mir bereits, dass du ein positiv denkender Mensch bist! Ich bin häufig eher pessimistisch.. leider, zwar nicht gewollt, aber es ist so..


    Mein Vater war auch immer positiv und ganz sicher, wünschen sich unsere Väter nur das Beste für uns.. u.a. das wir das Leben genießen sollen.. eigentlich für sie mit, da sie diese Welt viel zu früh verlassen mussten und eben noch viele Pläne hatten..


    Ich sage es mir auch oft, besonders weil das Leben so schnell vorbei sein kann.. aber es ist schwer und ich kann es so gut verstehen, dass es dir momentan ebenfalls sehr schwer fällt.

    Einen Anker benötigt man auch in dieser schweren Zeit.. trotzdem verliere ich ihn gelegentlich aus den Augen.

    Vielen Dank, es ist auch mitunter anstrengend.. oft ist mir auch nicht danach mich mit dem Kleinen ins Auto zu setzen und die Strecke zu fahren.. am liebsten hätte meine Mutter, wenn wir zurück in meine Heimatstadt ziehen, aber das kann und möchte ich nicht!


    Ja, ich kann es mir gut vorstellen.. wahrscheinlich ist es immer so, dass man das Gefühl hat, man müsste mehr tun..

    Es ist schön, dass dein Freund sich auch kümmert und er so eine tolle Beziehung zu deinem Papa hatte..

    War bei uns auch so.. nun gehen mein Freund und meine Mutter einmal wöchentlich zum Malkurs, damit meine Mutter auf andere Gedanken kommt ( Mein Freund hatte nie was mit Kunst zu tun)


    Ok, eine Trauergruppe kann sich natürlich auch nicht jeder vorstellen.. Gut, dass deine Mutter den Austausch mit den Frauen aus dem Dorf hat..


    Ich kann dich so gut verstehen..

    Ja, noch einmal sprechen und umarmen.. das wäre unsagbar schön..

    Es ist schön, dass du die Sonne anders wahrnehmen kannst..

    ich hoffe, sie scheint am Tag der Beerdigung.. bei uns war es so!

    Liebe Mahee,


    ich kann es so gut verstehen, dass dich die Sonne schmerzt.. bei mir ist es nicht anders.. auch ich mochte den Frühling so gerne..


    Ich hoffe, eines Tages scheint die Sonne auch wieder für uns, ohne das es schmerzt!

    Vielleicht nie mehr so wie es einmal war, vielleicht anders und auch wieder schön.

    Vielen Dank für deine lieben Worte und Wünsche, liebe Elli.

    Und du hast Recht, mein Vater war ein wunderbarer Mensch!

    Sehr schön deine Beschreibung über die Wurzeln.. welch großes Glück, dass wir dieses Fundament erhalten haben!

    Ich finde es toll, dass deine Worte in deinen Texten häufig so positiv klingen.. meine Denkweise ist im Moment fast nur negativ..

    Nein liebe Elli, mein Verantwortungsgefühl war und ist immer da.. Meine Eltern und ich, waren immer eine Einheit..bis zu letzt.. wir waren immer eng zusammen.. vielleicht habe ich mich nie richtig "abgenabelt". Das war für mich auch ok so, schließlich stand ich dennoch auf eigenen Beinen.


    Bis zu der Geburt meines Sohnes lebte ich in einer Wohnung im Haus meiner Eltern.. (Mehrfamilienhaus)

    Hinzu kam, dass meine Mutter eine psychische Erkrankung hat und es ihr zum ersten Mal richtig gut ging bevor mein Vater starb.. beide waren so glücklich. Das macht es alles noch trauriger..


    Ja, sie ist schon aktiv, besucht Trauercafé und Trauergruppe.

    So schön, dass du den Besuch so ganz anders empfunden hast, als du es dir vorgestellt hast.. und ihn sogar als ein wenig heilsam empfunden hast..


    Es ist schön, dass das Gespräch mit dem Pastor so verlief und er so toll war.. auch wir hatten so ein Glück und die Trauerrede war wunderschön und es passte alles so, dass ich trotz des schlimmen Schmerzes ein wenig Trost während der Trauerfeier in seinen Worten fand.. das wünsche ich euch auch!


    Ja, Kinder lockern die traurige Atmosphäre schon zeitweise auf.. so erlebe ich es auch oft.


    Kann gut verstehen, dass es für dich schlimm war, deine Mutter so trauernd zu sehen.. ich empfinde es ebenso.. meine Eltern waren 39 Jahre verheiratet und 46Jahre zusammen..

    Wie schrecklich muss es sein, nach so vielen Jahrzehnten seinen Mann zu verlieren?

    Sehr positiv finde ich es, das deine Mutter so selbständig ist und einen großen Freundeskreis hat und ihren Bruder direkt neben an.. sicher auch beruhigend für dich..

    leider ist es bei meiner Mutter nicht so!


    LG Fabienne

    Heute vor genau 11 Wochen hast du uns verlassen.. Es war ein Montag.


    Den Sonntag zuvor haben wir noch alle zusammen verbracht.. ausgelassen und fröhlich.. es war so schön.. wie immer, wenn wir alle gemeinsam Zeit verbrachten.. keiner von uns wusste, dass dies dein letzter ganzer Tag auf Erden sein wird. Das alles zum letzten Mal sein wird..


    Du sagtest, du seist verwundert, dass du in letzter Zeit so müde bist.. wir dachten uns, kein Wunder, so viel wie du in letzter Zeit malocht hast und der Jüngste mit 66 bist du nun auch nicht mehr.. keiner von uns dachte daran, dass du am nächsten Tag um diese Uhrzeit tot sein wirst!

    Dein Herz hörte einfach auf zu schlagen..

    Wahrscheinlich ein Herzinfarkt, sagte der Notarzt.. ca. 30min. haben sie versucht dich zurück zu uns ins Leben zu holen, aber da warst du schon fort..


    Seit 11 Wochen nun dieses fortwährende Gedankenkarussell..

    Fragen und Schuldgefühle die mich täglich quälen, das Vermissen, sodass es schmerzt, mich "entwurzelt" fühlen, Erinnerungen an Kleinigkeiten, die so weh tun, Träume von Dir, die mich Nachts zum Schreien bringen.. die Leichtigkeit und Lebensfreude sind mit Dir gegangen.. ein großes Stück meines Herzens hast du ebenfalls mitgenommen!


    Ich bin 36, habe mittlerweile meine eigene Familie gegründet und fühle mich oft dennoch, wie das kleine Mädchen.. auf der Suche nach ihrem Papa..

    den Mann, der mich von der ersten Sekunde meines Lebens bedingungslos liebte, immer alles für mich getan hat und stets an meiner Seite war!

    Ich hatte so ein verdammtes Glück, dich als Papa zu haben und bin unendlich dankbar dafür!

    Leider habe ich versäumt, dir das zu Lebzeiten zu sagen.. ich hoffe, du hast es gespürt!

    Ich kann dich so gut verstehen und nachempfinden..

    Es ist einfach nur schrecklich und so unendlich traurig..

    Die persönlichen Gegenstände sind alle da, alles ist unverändert, als sei nichts geschehen.. doch der geliebte Mensch ist einfach nicht mehr da! Wie soll das Herz das "Nie mehr" verstehen?


    Mir geht es in der Woche auch so, wenn mein Partner arbeiten ist.. wenn er bei mir ist, geht es mir immer etwas besser.


    Man kann es so oder so sehen, ob die Elternzeit in der derzeitigen Situation Fluch oder Segen ist.. ohne Arbeit hat man eben sehr viel Zeit zum Nachdenken, aber auf der Arbeit müssten wir wie gewohnt funktionieren. Es ist ja auch nicht so, dass man mit Baby nichts zu tun hätte, aber es ist nun mal ein ganz anderer Tagesablauf..


    Ich kann mir vorstellen, dass dein Gefühl dir morgen schon sagt, ob du eine Nacht bei deiner Mama bleiben sollst oder mit deinem Freund wieder zurück nach Hause fährst .. ich denke, du solltest das tun, was dir gut tut!

    Mit deinem schlechten Gewissen kann ich es aber nachvollziehen.. ich besuche meine Mutter nur zweimal die Woche, weil ich es öfter momentan einfach nicht ertragen und aushalten kann.. ich habe auch ein schlechtes Gewissen.

    Liebe Elli,


    du besuchst am WE zum ersten Mal deine Mutter in deinem Elternhaus.. sicher wird es sehr schwer sein.. und ja, ich denke auch, es ist ein wichtiger Schritt um zu realisieren..

    Ich wünsche dir viel Kraft!


    Ich denke Mahee, hat es sehr richtig geschrieben.. man sollte die Traurigkeit auch vor Kindern zeigen und weinen.. es gehört zum Leben dazu und dennoch möchte man es vor seinem Kind vermeiden, um es zu schützen! Auch wenn sie den Grund der Traurigkeit in dem Alter noch nicht verstehen..


    Alles Liebe, Fabienne

    Guten Morgen,


    ich habe heute einen besonders schweren Morgen.. ich bin nach einem Traum von meinem Vater aufgewacht. Dachte für einen Bruchteil der Sekunde es sei nur ein Traum, bis es mir sofort wie ein Blitz in den Kopf schoss, dass er wirklich tot ist.

    Es erfüllte mich mit Panik, hatte für einen kurzen Moment das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.. ich musste sofort aufstehen.. ich träume oft von ihm.. sicher kennt ihr das auch..

    wird es nach einiger Zeit weniger? Ich empfinde es zusätzlich als so quälend..


    Liebe Grüße Fabienne

    Liebe Elli,


    du hast Recht, zumindest haben sie ihre Enkel kennengelernt und wussten, dass wir glücklich sind.. für mich ist es meistens nur ein schwacher Trost, denn so viel was sie sich mit ihren Enkelkindern vorgenommen und vorgestellt haben, werden sie nie erleben! Das ist nicht fair und tut einfach nur weh..


    Verstehe was Du meinst.. auch ich konnte in den ersten paar Wochen mit dem Kleinen nicht so rum albern wie zuvor, hatte ein sehr schlechtes Gewissen ihm gegenüber.. das hat sich gebessert, allerdings bin ich dennoch nicht mehr die unbeschwerte und fröhliche Mutter, die jeden Morgen glücklich und mit guter Laune aufwacht.. das macht mich sehr traurig..

    Zumindest beruhigt es mich, dass er zum Glück zu klein ist, um zu verstehen, was um ihn rum geschieht und er einfach unbeschwert und glücklich sein kann!


    Es hat sich bei mir in den letzten Wochen nicht viel verändert.. ganz selten gibt es leichtere Tage.

    Ich lache nach wie vor wenig, Freude empfinde ich nur im Bezug auf meinen Sohn..

    Ein Horror ist es nach wie vor zu meinem Elternhaus zu fahren, um meine Mutter zu besuchen.. ich wohne seit der Geburt von meinem Sohn mit meinem Freund ca. 50km entfernt und habe zumindest dadurch räumlichen Abstand.


    Es war für mich tröstlich die Trauerfeier mitzugestalten.. ich wünsche Dir, dass es für dich ebenfalls so sein wird.. es wird ein sehr schwerer Tag werden, zum Glück hast du deine Familie, die dich stützen kann und bei der du Halt finden wirst. Ich wünsche dir jetzt schon viel Kraft, um diesen Tag bestmöglich zu überstehen.