Vor zwei Tagen ist Papa gestorben

  • Hallo mahee! Du hast Recht, die Trauer Erwachsener um ihre Eltern wird weniger thematisiert als zB die Trauer um Kinder oder Ehepartner. Man geht glaube ich allgemein davon aus, das die Trauer um die Eltern im Erwachsenenalter nicht so dramatisch ist.
    Es ist der Lauf der Zeit dass zuerst die Großeltern, dann die Eltern sterben und dann man definitiv vor seinen Kindern stirbt. Und ich glaube auch, dass es nichts gibt, was mit dem Tod des eigenen Kindes auch nur annähernd vergleichbar ist. Aber trotzdem ist der Verlust der Eltern hart und für manche Menschen traumatisch…niemand sollte einem erwachsenen Menschen die Trauer um die Eltern absprechen, egal wie alt diese waren!


    in meinem Umfeld gibt es mehrere FreundInnen, die bereits ein Elternteil verloren haben oder leider kurz davorstehen. Und auch die, die noch beide Eltern haben, sind sehr verständnisvoll.Deshalb fühle ich mich nicht unnormal.
    Aber eine Bekannte hat zu meiner Mutter gesagt, dass sie es total unglaublich findet, dass mein Vater gestorben ist, weil bei uns alles immer so gut läuft und so schön ist und nie jemand „jung“ stirbt (Großeltern sind alle seeeehr alt geworden bzw leben noch). Naja, das macht leider niemanden unsterblich.


    Hast völlig Recht, der Tod wird aus der Gesellschaft verdrängt. Schade, aber ehrlich gesagt beschäftige ich mich auch sehr sehr ungern damit.


    Als Vorbereitung auf die Beerdigung in einer Woche war ich heute auf dem Friedhof spazieren. Hab auf ner Bank ne Runde geheult, mir interessante Gräber angeguckt und mir gedacht, dass hinter jedem einzelnen Grabstein eine Geschichte steckt und jeder Mensch der hier liegt Trauernde zurückgelassen hat. Das finde ich ganz tröstlich, man ist niemals mit seiner Trauer allein auf der Welt<3

  • Liebe Elli,


    du besuchst am WE zum ersten Mal deine Mutter in deinem Elternhaus.. sicher wird es sehr schwer sein.. und ja, ich denke auch, es ist ein wichtiger Schritt um zu realisieren..

    Ich wünsche dir viel Kraft!


    Ich denke Mahee, hat es sehr richtig geschrieben.. man sollte die Traurigkeit auch vor Kindern zeigen und weinen.. es gehört zum Leben dazu und dennoch möchte man es vor seinem Kind vermeiden, um es zu schützen! Auch wenn sie den Grund der Traurigkeit in dem Alter noch nicht verstehen..


    Alles Liebe, Fabienne

  • Loewenherz69 Danke für Deine guten Wünsche<3Ja, es wird sicher schwer morgen. Wir haben hier gerade das Auto meiner Eltern und sie haben unsers, es war heute das erste Mal seit es passiert ist, dass ich in dieses Auto gestiegen bin…seine Brille auf der Ablage, seine Weingummis, sein Radiosender…das Auto war Papas Revier. Das war schon wirklich traurig heute, lässt mich aber erahnen, was morgen auf mich zukommt.
    Heute ist mein Freund nicht da, ebenfalls das erste Mal seit „dem Tag“, sonst arbeitet er von zuhause und wir können zwischendurch immer mal kurz sprechen. Ich merke, dass er mir heute total fehlt, ich fühle mich einsam und vermisse die kurzen Gespräche. Er nimmt sich immer die Zeit, mich zu trösten wenn es sein muss. So staut sich gefühlt total viel an im Laufe des Tages. Telefonate mit Freunden sind auch nicht so einfach möglich, wenn man mit Baby allein ist und den Kleinen nicht mal eben in Papas Obhut geben kann. Zum Glück sind meine Beiden morgen dabei!

    Mein Freund muss abends wieder nach Hause fahren, wegen der Arbeit am Montag. Ich könnte mit dem Kleinen noch eine Nacht bei meiner Mutter bleiben und am nächsten Tag mit dem Zug zurückfahren. Sie würde sich bestimmt freuen wegen des Babys, aber ich würde viel viel lieber abends mit meinen Jungs gemeinsam nach Hause fahren. Da meldet sich gleich mein schlechtes Gewissen und sagt „sei mal nicht so gut egoistisch!“ Ach Mann, all diese Sorgen die noch oben drauf kommen auf die Trauer:(

  • Ich kann dich so gut verstehen und nachempfinden..

    Es ist einfach nur schrecklich und so unendlich traurig..

    Die persönlichen Gegenstände sind alle da, alles ist unverändert, als sei nichts geschehen.. doch der geliebte Mensch ist einfach nicht mehr da! Wie soll das Herz das "Nie mehr" verstehen?


    Mir geht es in der Woche auch so, wenn mein Partner arbeiten ist.. wenn er bei mir ist, geht es mir immer etwas besser.


    Man kann es so oder so sehen, ob die Elternzeit in der derzeitigen Situation Fluch oder Segen ist.. ohne Arbeit hat man eben sehr viel Zeit zum Nachdenken, aber auf der Arbeit müssten wir wie gewohnt funktionieren. Es ist ja auch nicht so, dass man mit Baby nichts zu tun hätte, aber es ist nun mal ein ganz anderer Tagesablauf..


    Ich kann mir vorstellen, dass dein Gefühl dir morgen schon sagt, ob du eine Nacht bei deiner Mama bleiben sollst oder mit deinem Freund wieder zurück nach Hause fährst .. ich denke, du solltest das tun, was dir gut tut!

    Mit deinem schlechten Gewissen kann ich es aber nachvollziehen.. ich besuche meine Mutter nur zweimal die Woche, weil ich es öfter momentan einfach nicht ertragen und aushalten kann.. ich habe auch ein schlechtes Gewissen.

  • Loewenherz69 Oh ich sehe Deine Antwort jetzt erst…danke dafür!Und ich fühle ALLES was Du schreibst!

    Der Besuch war viel besser als ich angenommen hatte. Ich war auf der Hinfahrt wirklich richtig fertig, wäre am Liebsten umgekehrt und direkt ans Meer gefahren…aber dann war es okay!Ich habe es genossen, in den Büchern meines Vaters zu stöbern und mir einen großen Stapel mitzunehmen. Irgendwann kam der Pastor zum Gespräch für die Trauerrede und das war wirklich wunderbar!Es hat so viel Spaß gemacht, von Papa zu erzählen und dieser Pastor war einfach ne Wucht-total fröhlich und lebendig, immer nen Spruch auf den Lippen, aber auch mitfühlend. Er hat die Stimmung total verändert für die Zeit in der er da war.

    Mein Bruder und seine Familie waren auch da und natürlich ist es mit einem Baby und einem zweijährigen immer turbulent und auch mal lustig. Das hat ebenfalls gutgetan.


    Meine Mutter leidet natürlich und das sieht man nicht gerne als Tochter. Ich schaue mal wie oft wir in der nächsten Zeit zu ihr fahren. Ich möchtet wirklich nicht egoistisch klingen, aber ich denke in den nächsten Wochen habe ich viel mit meiner eigenen Verarbeitung und Trauer zu tun, ich weiß nicht ob ich es schaffe, mich noch intensiv um sie zu kümmern. Ja, sie waren über 40 Jahre verheiratet und er fehlt ihr, aber er war auch 39 Jahre mein Vater und ich vermisse ihn auch sehr!

    Zum Glück ist sie kerngesund und eine absolut selbständige Frau, die alles geregelt bekommt und viele Freunde im Dorf hat, dazu ihren Bruder nebenan. Sie ist traurig, weint oft, ist wütend und immer noch dabei es zu realisieren, aber ich glaube fest daran dass sie es schafft.

    Wir haben alle große Angst vor der Beerdigung, meine Mutter am Meisten. Ich versuche mich damit zu trösten dass es vielleicht auch nicht so schlimm wird wie in meiner Vorstellung und dass es so wie dieser Besuch zuhause ein wenig heilsam wird…

  • So schön, dass du den Besuch so ganz anders empfunden hast, als du es dir vorgestellt hast.. und ihn sogar als ein wenig heilsam empfunden hast..


    Es ist schön, dass das Gespräch mit dem Pastor so verlief und er so toll war.. auch wir hatten so ein Glück und die Trauerrede war wunderschön und es passte alles so, dass ich trotz des schlimmen Schmerzes ein wenig Trost während der Trauerfeier in seinen Worten fand.. das wünsche ich euch auch!


    Ja, Kinder lockern die traurige Atmosphäre schon zeitweise auf.. so erlebe ich es auch oft.


    Kann gut verstehen, dass es für dich schlimm war, deine Mutter so trauernd zu sehen.. ich empfinde es ebenso.. meine Eltern waren 39 Jahre verheiratet und 46Jahre zusammen..

    Wie schrecklich muss es sein, nach so vielen Jahrzehnten seinen Mann zu verlieren?

    Sehr positiv finde ich es, das deine Mutter so selbständig ist und einen großen Freundeskreis hat und ihren Bruder direkt neben an.. sicher auch beruhigend für dich..

    leider ist es bei meiner Mutter nicht so!


    LG Fabienne

  • Hallo liebe Elli,

    das liest sich wirklich schön wie du es empfunden hast.

    Ich finde es auch wahnsinnig hilfreich , wenn man Mütter hat die selbständig sind und einige Freundinnen haben,

    die sie auffangen können, und wo man als Tochter nicht so wahnsinnig eingebunden ist.

    Ich hatte auch eher eine Mutter, die nicht so eingebunden war, und ich immer das Gefühl hatte, ich muss für

    sie da sein, ich darf sie nicht alleine lassen.

    Und ich habe mich dabei leider oft vergessen, und habe mich aufgeopfert.

    Das ist nicht gut, weder als Mutter sich aufzuopfern noch als Tochter......

    Aber schön dass es bei dir anders ist.

    Fühl dich einmal von weitem in den Arm genommen :24:<3:5:

  • Dankeschön Ihr Lieben<3


    Ja, ich sage (mir) das immer wieder, dass meine Mutter gut klarkommt und gut eingebunden ist. Aber sich von dem Gedanken freizumachen, dass man sich kümmern muss, ist trotzdem nicht so leicht.Auch wenn ich auf der rationalen Ebene weiß, dass es auch ohne mich läuft.

    Loewenherz69 das ist natürlich schwer für Deine Mutter, wenn ihr die sozialen Kontakte fehlen. Vielleicht gibt es ihr ja nun, wo sie leider allein ist, den Impuls, das zu ändern? Neue Kontakte zu knüpfen, vielleicht durch eine Trauergruppe, Ehrenamt etc.?

    Wie ist es für Dich, kannst Du Dich von dem Verantwortungsgefühl Deiner Mutter gegenüber einigermaßen freistrampeln?Ich empfinde das zusätzlich zur eigenen Trauerarbeit als sehr belastend.


    mahee meine Freundinnen, die bereits ihre Väter verloren haben, sagen mir das auch - opfer Dich nicht auf, denk zuerst an Dich, Deine Mutter muss das selber hinbekommen…Ihr habt sicher alle Recht. Ich versuche mein Bestes.


    Ich bin auch froh, dass ich alles so „gut“ verarbeite. Aber immer wieder kommen die Momente, da denke ich an sein liebes Gesicht, an seine feste Umarmung, seine Stimme, seine weise Art, und in diesen Momenten ist es unvorstellbar dass ich ihn niemals wiedersehen darf. Ihr kennt das alle…


    Die Beerdigung müssen wir gemeinsam meistern. Ich versuche nach wie vor, jeden Tag einzeln anzugehen und mich nicht jetzt schon zu sehr zu stressen deswegen. Versuche mir zu sagen, dass es reicht, wenn ich mir Freitag morgen Gedanken darum mache. Aber das ist nicht leicht…es soll einfach vorbei sein:(

  • Ihr Lieben,


    also mein Papa und ich sind in dieser Zeit unglaublich zusammen gewachsen, ich sehe ihn jeden Tag und am Wochenende hören wir uns per Telefon.

    Wir haben uns gegenseitig gehalten und gestützt ohne Papa hätte ich das mit Sicherheit nicht überstanden und er nicht ohne mich.

    Also ich sehe das ganz anders...und ich würde auch nie anders handeln.

    Wir waren eine kleine Familie Mama ich und Papa eine Einheit.

    Jetzt sind nur wir 2 noch übrig was für mich sowieso schon ein Alptraum ist.

    Wieso sollte ich jetzt meinen Papa damit allein lassen, allein laufen lassen wenn wir uns doch gegenseitig viel besser stützen können.

    Ich bin sogar in der ersten Zeit abends zu ihm gefahren um in Mamas Bett zu schlafen ...was auch Probleme mit sich brachte weil da ja diese Ausgangsbeschränkungen bestanden aber ich hab nicht ein einziges mal Strafe zahlen müssen denn diese Polizisten sind auch Menschen die haben sich eher gesorgt das ich heil ankomme so wie ich geweint habe...einmal haben sie mich beim Weinkrampf gesehen am Straßenrand als ich erbrechen musste...sie wollten einen Rettungswagen rufen bis ich ihnen sagen konnte das das immer mal wieder vorkommt das ich meine Mama verloren habe und auf dem Weg zu meinem Papa bin weil ich es anders nicht ausgehalten habe.


    Nur mal so, es kommt natürlich immer darauf an welche Beziehung man hat.

    Meine zu Mama war eng wir waren eins sie war mein Seelenmensch einfach alles.


    Vlg. Linchen

  • :33::33::30::30:<3

  • Linchen1 Das ist schön dass Ihr Euch so gut stützen konntet<3Es ist doch toll wenn man einen Menschen hat, der einen durch diese schwere Zeit begleitet und einen stützt. Meine größte und wichtigste Stütze ist definitiv mein Freund.


    Allein wegen der räumlichen Distanz könnte ich gar nicht in dem Umfang - täglich - bei meiner Mutter sein. Wir telefonieren viel und wie gesagt, sie hat Menschen um sich herum und es gibt auch noch meinen Bruder&Familie, die in den ersten Tagen bei ihr waren.


    Meine Hauptaufgabe ist es, mich um mein Baby zu kümmern und dann kommt meine eigene Trauer dazu. Meine seelische Belastungsgrenze ist damit erreicht, die Trauer eines anderen Menschen könnte ich nicht noch mittragen. Was nicht heißt dass wir nicht füreinander da sind!

    Aber meiner Mutter ist es auch extrem wichtig dass wir unser Leben als kleine Familie hier weiterleben, dass wir tun was uns guttut. Wenn es ihren Kindern gutgeht, geht es ihr auch etwas besser. So wie Mütter eben sind:)

  • Also ich war auch immer für meine Mutter da und sie für mich,

    aber es auch wichtig sein eigenes Leben zu leben, und es kommt natürlich darauf an wie alt jemand ist.

    Aber wenn diese Menschen weg sind, und man nur sich beide hatte, und sich nicht um sich gekümmert hat,

    dann sieht es wirklich bitter aus.

    Und es ist nun einmal endlich unser Leben, wie wir hier alle ganz bitter erleben müssen.

    Und ich bin die Letzte die nicht hilft, ich bin sehr loyal und sehr hilfsbereit, aber wenn man selber irgendwann nicht mehr kann oder sich nicht um sein Leben kümmert, dann wird es zu einem Problem.

    Und dann wenn Eltern tot sind, dann muss man um sich selber kümmern, und dann schafft man es oder man schafft es nicht.

    Das hört sich so hart an, aber es ist auch hart.........

    Einen guten Abend mit viel Kraft Euch Allen Lieben und den Lieben

    die auf der Anderen Seite sind, die uns begleiten und sehen und uns erleben,

    uns stützen und Impulse geben.....<3:24::24::24:<3

  • ... jeder nach seiner ganz eigenen Art und seinen Gefühlen... und somit ist es für jeden einzelnen richtig, so wie es ist... mag es für den einzelnen leichter, für den anderen schwerer und für manche gar unerträglich sein... nur für eine gewisse Zeit, für lange Zeit oder für immer... es ist so, wie es nun mal ist... ❤️💔wir sind so, wie wir nun mal sind und so empfinden wir... es gibt kein wirkliches "richtig" und kein "falsch" 🍀💚

  • Hallo Ihr Lieben,

    liebe Elli , liebe Pia,

    ja ihr beiden habt recht, Trauer und wie man mit Menschen umgeht und mit der Trauer umgeht ist sehr individuell......

    es gibt auch Ähnlichkeiten, aber auch da es gibt einfach kein richtig und kein falsch........

    Ich merke, ich bin häufig sehr hart mit mir und mit anderen , weil ich dann meinen Schmerz besser unter Kontrolle habe,

    aber das heilt natürlich auch nicht , und macht es auch nicht besser oder einfacher.

    Es scheint wieder die Sonne und es schmerzt mich .......

    Leider , ich habe geraden den Frühling so geliebt, aber jetzt im Moment leider nicht , und ich glaube, dass das auch nie wieder so unbeschwert sein wird wie es mal war.

    Ich wünsche Euch allen eine guten Tag

    Alles LIebe<3<3<3:24:

  • Nein liebe Elli, mein Verantwortungsgefühl war und ist immer da.. Meine Eltern und ich, waren immer eine Einheit..bis zu letzt.. wir waren immer eng zusammen.. vielleicht habe ich mich nie richtig "abgenabelt". Das war für mich auch ok so, schließlich stand ich dennoch auf eigenen Beinen.


    Bis zu der Geburt meines Sohnes lebte ich in einer Wohnung im Haus meiner Eltern.. (Mehrfamilienhaus)

    Hinzu kam, dass meine Mutter eine psychische Erkrankung hat und es ihr zum ersten Mal richtig gut ging bevor mein Vater starb.. beide waren so glücklich. Das macht es alles noch trauriger..


    Ja, sie ist schon aktiv, besucht Trauercafé und Trauergruppe.

  • Liebe Mahee,


    ich kann es so gut verstehen, dass dich die Sonne schmerzt.. bei mir ist es nicht anders.. auch ich mochte den Frühling so gerne..


    Ich hoffe, eines Tages scheint die Sonne auch wieder für uns, ohne das es schmerzt!

    Vielleicht nie mehr so wie es einmal war, vielleicht anders und auch wieder schön.

  • mahee Ach ich finde Deinen Beitrag nicht zu hart. Eine klare Meinung ist doch gut, finde auch nichts Verletzendes an Deinen Worten. Hoffentlich auch niemand Anderes:5:


    Loewenherz69 Du hast meinen vollsten Respekt, dass Du zweimal in der Woche zu Deiner Mutter fährst mit einem Baby und wo Du selbst so traurig bist !Ich finde, das ist eine ganze Menge, was Du da leistest!


    Lass Dir gesagt sein: auch wenn man „richtig“ abgenabelt ist (nach der Schule ausgezogen, anderer Lebensmittelpunkt, nicht täglich Kontakt etc) nagt das Gefühl, man müsste mehr tun, sei keine gute Tochter, in dieser Situation an einem. Mein Freund spricht auch viel mit meiner Mutter und er versichert mir täglich, dass alles gut ist und ich nicht mehr tun muss. Das hilft mir sehr.

    Gut, dass Deine Mutter in einer Trauergruppe ist. Meine möchte das nicht, aber sie tauscht sich viel mit anderen Frauen aus dem Ort aus, deren Männer früh verstorben sind. Ist ja sowas Ähnliches.


    Heute fühlt sich alles einfach schwer an, alles dauert lang, ich vermisse Papa, würde ihn so gerne einfach noch einmal umarmen, einmal mit ihm sprechen. Aber es kommen keine Tränen, das letzte Mal geweint habe ich Samstag Nacht. Das ist komisch und mir fehlen die befreienden Tränen fast schon. Eigentlich dumm, sich immer darüber Gedanken zu machen, was jetzt gut/schlecht/richtig/falsch ist, anstatt es so zu nehmen wie es kommt. Ach, schwierig alles…bei mir ist es aber anders mit dem Wetter, ich bin froh um jeden Sonnenstrahl und hoffe, dass wir auch zur Beerdigung gutes Wetter haben.

  • Vielen Dank, es ist auch mitunter anstrengend.. oft ist mir auch nicht danach mich mit dem Kleinen ins Auto zu setzen und die Strecke zu fahren.. am liebsten hätte meine Mutter, wenn wir zurück in meine Heimatstadt ziehen, aber das kann und möchte ich nicht!


    Ja, ich kann es mir gut vorstellen.. wahrscheinlich ist es immer so, dass man das Gefühl hat, man müsste mehr tun..

    Es ist schön, dass dein Freund sich auch kümmert und er so eine tolle Beziehung zu deinem Papa hatte..

    War bei uns auch so.. nun gehen mein Freund und meine Mutter einmal wöchentlich zum Malkurs, damit meine Mutter auf andere Gedanken kommt ( Mein Freund hatte nie was mit Kunst zu tun)


    Ok, eine Trauergruppe kann sich natürlich auch nicht jeder vorstellen.. Gut, dass deine Mutter den Austausch mit den Frauen aus dem Dorf hat..


    Ich kann dich so gut verstehen..

    Ja, noch einmal sprechen und umarmen.. das wäre unsagbar schön..

    Es ist schön, dass du die Sonne anders wahrnehmen kannst..

    ich hoffe, sie scheint am Tag der Beerdigung.. bei uns war es so!