Beiträge von Elster

    Hallo liebe Trauernde (ich spare mir so das gendern. Clever, gell?)

    Vielleicht wisst ihr, dass ich noch im ersten Trauerjahr bin. Diese Woche sind es dann 8 Monate. Fast so schlimm wie Feiertage sind die deutlichen Übergänge in eine neue Jahreszeit.
    Als es Herbst wurde dachte ich, ich sei dement geworden. Herbst konnte nicht möglich sein. Mein Kind war gerade erst gestorben und das war im Juni! So hat es sich angefühlt.
    Dann der Winter. Der erste Schnee war so grausam schmerzhaft! Es kann nicht schon Winter sein! Mein Kind ist doch gerade erst, im Juni, gestorben.
    Jetzt wird es Frühling. Wie kann es ohne mein Mädchen Frühling werden? Wie???
    Wird das immer so sein? Oder ist das ein Symptom des ersten Jahres?

    Mein Sohn musste sterben weil andere ihre Arbeit nicht sorgfältig gemacht haben...

    Das ist bei meinem Kind nicht anders. Sie wurde 24 Jahre, war aber ihr halbes Leben krank. Ich muss diesen Gedanken verdrängen, denn er stürzt mich in abgrundtiefe Verzweiflung! Ich baue mehr auf meine Trostgedanken, denn das Geschehene bleibt geschehen.
    Trösten kann ich dich nicht... aber verstehen.

    Hallo Alex!

    Ich gebe jetzt mal zu , dass ich nicht den ganzenThread komplett gelesen habe. Aber mir fällt auf, dass du immer wieder Bilder von Licht machst. In verschiedener Form. Und das eine Bild, wo kein Licht abgebildet ist, hat das Wort "Licht" drauf. Dieser Umstand berührt mich sehr! Du bist ein "lichtvoller" Mensch. Auch wenn du dich wie im dunklen Tunnel fühlst. In dir ist Licht und deine Mama zeigt es dir!

    Liebe MarieSophie

    mein herzliches Beileid!

    Es wird immer mal bergauf gehen, und dann wieder runter. An diese scheußliche Achterbahn muss man sich erst mal gewöhnen. Ich kann dich gar nicht trösten. Ich kann nachvollziehen, warum du dich so fühlst. Aber ich glaube sehr fest, dass es auf der anderen Seite friedlich und schmerzfrei ist. Und auch die, die eigentlich noch nicht bereit waren, werden diesen Frieden spüren. Das weiß ich einfach.
    Für uns bleibt der Schmerz und das Vermissen. Aber wir lernen Schritt für Schritt damit zu leben. Auch du!

    Ich hoffe, es geht dir wieder etwas besser.

    Liebe Grüße
    Elster

    Liebe Manuela

    Mein herzliches Beileid!
    Das Vermissen ist grausam. Alle hier kennen es.

    Er ist bei dir! Und er wird versuchen, dir beizustehen. Es ist noch kaum Zeit vergangen. Der Schmerz wird erst nach und nach erträglicher. Schön, dass deine Mutter so für dich da ist!

    Ich wünsche dir viel Kraft und einen guten Kontakt.

    Liebe Grüße,
    Elster

    Oh je, Nessi,

    bei der Frau Doktor liegt die Feinfühligkeit auch zu weit unten. Es gibt unter den Ärzten auch so richtige Panikschürer. Die gehen dann locker flockig nach Hause und setzen sich vor den Fernseher und denken nix weiter.
    Du wirst doch engmaschig "überwacht". Deine reguläre Ärztin kann das bestimmt für dich einordnen.
    Es tut mir echt leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Lass dich von deinem Mann schön massieren und versuch den Termin mit deiner Ärztin abzuwarten (ich weiß, ich hab gut reden).
    Alles wird gut! Ich bestehe darauf!

    Trotzdem habe ich das Gefühl nie genug getan zu haben, nie genug zugehört zu haben, nie genug hingesehen zu haben,

    Das kommt daher, dass es auch nie genug sein durfte. Er ist zu früh gegangen. Das ist das "nicht genug". Es war nicht genug gemeinsame Lebenszeit. Es kommt nicht daher, dass du ihn nicht genug geliebt hast!

    Jason's erstes Weihnachten

    Morgen sein erstes Silvester...

    So hast du es geschrieben. Er ist noch da! In deinen Gedanken, in deinen Gefühlen. Du hast nicht "wäre" geschrieben. Wie , um alles in der Welt, könntest du dein dir gegenwärtiges Kind vergessen?
    Mich hat es auch erschreckt, als ich das erste Mal merkte, dass ich mal länger als eine Minute nicht nur an mein Kind gedacht habe. Ich musste mich daran gewöhnen. Weg ist sie gedanklich nie. Aber es gibt Gedanken, die gerade lauter, dringlicher sind. Und das ist okay!
    Sachen loslassen ist schmerzhaft, aber okay! Alles, was wichtig ist behältst du! Die Liebe ist für ewig!

    Liebe Manuela,

    nein, du bist noch nicht so weit! Bis auf Versicherungen (wegen den engen Fristen) musst du jetzt in diesen ertsen Tagen nichts! Verstehen wirst du es vermutlich nie.
    Du wirst in der nächsten Zeit oft hören, dass du loslassen musst. Das ist Quatsch. Du wirst mit der Zeit akzeptieren. Das passiert meist automatisch, manche brauchen Hilfe. Loslassen musst du überhaupt nichts. Die Liebe zwischen euch bleibt und ist nicht verwundbar!
    Deine Schwiegermutter ist ein anderer "Trauertyp". Aktionismus kann helfen. Sie ist bestimmt nicht abgeklärt. Ihr Kind ist vor ihr gestorben! Hab Geduld mit dir und, wenn möglich, mit anderen. Wir hier können helfen zu reflektieren. Das geht mit Fremden oft besser als mit den Mittrauernden. Eine ganz liebe virtuelle Umarmung schicke ich dir!

    Liebe Manuela,

    mein aufrichtiges Beileid! Du stehst völlig unter Schock! Das muss alles mal verstanden werden! Ich habe auch sofort nach dem Tod meiner Tochter hier geschrieben. Aber ich habe nichts verstanden.
    Dich trifft absolut keine Schuld! Auch wenn ich deine Selbstzweifel nachvollziehen kann... wir sind nicht allmächtig oder allwissend. Selbst Ärzte können so etwas übersehen.
    Ich bin sehr froh, dass du jetzt nicht allein bist. Die Bürokratie ist fürchterlich. Mir wurde sie abgenommen. Vielleicht kannst du dabei auch Hilfe bekommen?

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Hier schreiben und sich austauschen ist für viele eine große Hilfe, für mich auf jeden Fall! Hier verstehen dich alle. Vor allem die, die auch ihren Partner verloren haben. Aber auch die anderen (wie ich) wissen wie sehr ein Verlust in dieser Größenordnung weh tut.

    Liebe Grüße,
    Elster