Jetzt ... ich habe das Gefühl, sehr, sehr verletzlich zu sein. Aber für was? Also was kann mich wo und wie und wann verletzen? Es ist absolut nicht vorhersehbar. Trigger, mit denen ich nie gerechnet hätte. Latente Tränen, die ich längst versiegt glaubte.
Es gibt keine lineare Trauer. Höchstens vereinzelt. Die unerwarteten Trigger kamen bei mir auch erst später. Es hat sich ein wenig beruhigt. Bzw. reagiere ich nicht mehr sofort auf Trigger, die auf den ersten Blick nichts mit uns zu tun haben. Aber das Unterbewusstsein, die Seele, der innere Mensch, der wir alle eben auch sind, der nimmt alles wahr und verstaut es irgendwo. Und von dort arbeitet es sich irgendwann nach oben. Wir haben da nicht viel Kontrolle drüber. Wenn jemand weiß, wie man diese Vorgänge kontrolliert: bitte umgehend bei mir melden!
Aber ich möchte nicht, dass das Lächeln gefriert.
Für mich ist es zu spät. Für dich hoffe ich, dass du es umgehst.
....als sie nach mir suchte und rief. Ich konnte ja nicht da sein, und trotzdem habe ich Schuldgefühle. Das verbinde ich mit dem beginnenden Winter.
Es ist egal, wieviel wir für sie getan haben. Ich für Feechen, du für Ursel. Nach unserem Verständnis war es nicht genug, denn sie sind gestorben. Das werden wir nun tragen. Und inzwischen überwiegt an vielen Tagen für mich das Gefühl der unendlichen Liebe. Es verdrängt das Böse oft. Aber weg geht es vielleicht nie. Ich weiß es nicht....