Ich wollte kein neues Thema anfangen und dachte, hier passt das auch. Ich fühle mich nach ca 20 Minuten Atemmeditation hierzu wie nach 8 Stunden erholsamem Schlaf. Ich hoffe das klappt mit dem Link. Ob das heilt sei dahingestellt. Es tut jedenfalls gut.
Beiträge von Elster
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Liebe Kathi,
in Anlehnung an dein Kommentar bei Babajaga:
ich kenne nur dein jetziges Ich. Das, was es jetzt zur Zeit ist. Und nur das, was du mir/uns zeigst. Ich sag dir, was ich wahrnehme.
Du bist warmherzig, trotz der Eiseskälte, die die Trauer um dein Herz legt.
Du bist freundlich.
Du bist zugewandt und mitfühlend.
Du versuchst alles, dass das Leben mit einem Sohn, der dir nun unsichtbar die Hand hält, irgendwie erträglich ist. Das ist Stärke!
Du hast deinen Christoph allein großgezogen. Auch das war Stärke. So wie bei mir ist nicht alles weg. Es sind noch Bruchstücke des Menschen, der wir einmal waren, vorhanden. Daraus versuchst du und wir alle ein Mosaik zu machen. Vieles darin wird neu sein und nur mit viel viel Kitt halten. Du bist für mich so ein "Kitt". Es kann halten, weil wir uns gedanklich halten.
Dein Mosaik wird deinem früheren Ich nicht sehr ähneln. Es wird aber Fragmente davon enthalten.
Ich schau so oft in den Spiegel und denke: "wer ist diese hässliche alte Frau und was macht die in meinem Bad?" Und dann lächle ich sie an, die traurige alte Frau und dann sehe ich mich manchmal. Nicht immer. Aber immer öfter.
Danke, dass du da bist! -
Das hört sich nach einer sehr passenden Feier an. Sich von der Natur beseelen lassen, tief ein und ausatmen, dort wo Leben als Kreislauf so gut wahrnehmbar ist.
Das passt so gut zu euch. Hoffentlich ist etwas Fröhlichkeit dabei.
Niemand weiß, was wann kommt. Nach getaner Arbeit die guten Stunden feiern. Das ist das beste Ziel. -
Es ist nicht ganz zwei Monate her, dass dein David gestorben ist. Es ist ein sehr gute "Leistung", das du einkaufen und zum Friedhof gehst. Das und viel weinen. Das ist ganz ganz normal! Ich möchte meine Söhne auch nicht zusätzlich belasten. Aber manchmal weine ich vor ihnen. Das ist dann eben so. Sie dürfen auch offen vor mir trauern. Tun es aber nicht mehr. Jede Familie findet ihren Weg, der zu ihr passt. Verlange nicht zu viel von dir. Und bleib einfach bei uns, wenn du dich einsam fühlst. In der Gesellschaft Gleichgesinnter ist man am besten aufgehoben. Zu gegebener Zeit suchst du vielleicht eine Trauergruppe oder Begleitung. Was immer dir gut tut.
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Dein kleiner David.... ich nenne meine Lena meist mein Baby. Dann schimpfe ich mit mir selbst. Sie war kein Baby, als sie ging, sondern ein schöne, begabte junge Frau.
Wie könnte es uns gut gehen? Es gibt eine neue Art Gut, die mit der bisherigen nichts zu tun hat. Das muss man erst erkennen. Das ist ein innerer Prozeß und alles zureden wird ihn nicht beschleunigen.
Du findest deinen Weg und David begleitet dich und ist stolz auf seine Mama, weil sie kämpft.
Ich sehe dich oft hier online. Es wirkt so einsam. Schreib uns gerne, auch wenn es hundert mal dasselbe ist. Man hat ja nichts anderes in sich eine Zeit lang. Wir sind trotzdem da. Mit einem Daumen hoch oder einer kleinen Antwort. Du bist nicht allein. -
Ich muss noch was anfügen. Ich habe im ersten Jahr nahe zu jede Sekunde nur an meine Tochter gedacht. Mit nur sehr wenigen Pausen. Und für die fühlte ich mich schuldig. Meine Aufmerksamkeit auch auf etwas anderes lenken zu können ist eine sehr gute Erfahrung in all der Trauer und dem Trauma. Und es ist nichts, was man erzwingen kann. Das verstorbene Kind nimmt alles denken ein. Für lange Zeit. Im hier und jetzt leben ist für mich noch immer nichts als ein abstrakter Gedanke. Die Gewöhnung an diesen Schmerz ist alles, was ich habe. Und ich bin dankbar dafür.
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Liebe Sverja, ich weiß nicht so recht, wo du mir widersprichst. Selbstverständlich dauert es lange, bis man sich daran gewöhnt hat. Es so auszudrücken ist freilich unzulänglich. In der Trauer fehlen sehr häufig die Worte, die die Gefühle richtig ausdrücken. Aber ich weiß gerade wirklich nicht, woher du auf den Gedanken kommst, dass ich jemanden belehren wollte.
Es tut mir leid, Carmen, wenn ich dich verletzt habe. Das wollte ich nie. Ich beschränke mich auch gern wieder aufs lesen. Meine Ausdrucksweise ist vielleicht ungeeignet.
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Über die Absurdität, das eigene Kind auf dem Friedhof zu besuchen, kommt man nicht hinweg. Jedoch gewöhnt man sich daran. Wie man sich auch an einen amputieren Arm gewöhnt. Es wird immer weh tun und es wird nie okay sein. Aber man lernt damit zu leben und eines Tages wieder die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten.
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Liebe Patricia, ich schicke dir eine liebevolle Umarmung.
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Lieber Christoph,
ich versuche ab und zu deiner Mama zu erklären, das ein Datum nicht viel bedeuten muss. Schöne Ereignisse ja, die dürfen jährlich gefeiert werden weil uns das gut tut und dankbar macht.
Deine Mama wird heute und morgen nicht im hier und jetzt sein. Nicht ganz. Sie wird sehr bei dir sein. Mehr als sowieso. Bitte, lieber Christoph, lieber Sohn von Kathi, stütze sie so gut du kannst. Alle hier werden an sie denken und mit dieser Schwingung, dieser Energie hoffentlich erreichen, damit sie gut durch den morgigen Tag kommt. Ich glaube, dass das möglich ist. Besser gesagt ich weiß es.
Liebe Kathi, lass dich tragen.
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Liebe Carmen,
wie versprochen flogen gestern viele Seifenblasen in den ganz leicht milchig verschleierten Himmel. Bunt und tanzend. Und jemand hat sich dafür bedankt.Ich bin kein ausgebildetes Medium wie Mel, aber ich weiß seit früher Jugend von der anderen Ebene. Erst seit mein Mädchen dahin umgezogen ist und sich von dort sehr um mich bemüht, habe ich angefangen, mich damit zu beschäftigen. Ich weiß nicht, wer sich bedankt hat. Vielleicht mein eigenes Kollektiv für die Geste, vielleicht war es Lars, vielleicht auch der Anteil von dir, der nun auch immer schon dort sein wird. Wir sind alle miteinander verbunden. Auf einer Ebene, die unsere Kinder schon erreicht haben und die auch wir vollends erreichen werden. Esoterisches Gewäsch für einige, absolute und tief empfunde Wahrheit für viele. Dir wollte ich damit nichts einreden sondern dich hoffentlich trösten.
Nach der Beisetzung tat sich für mich ein unglaublich großes Loch voller Leere auf. Das geht wohl vielen so. Wenn du das auch erlebst hab keine Angst. Das bleibt nicht so. Du kennst schwere Trauer bereits. Trauer um ein Kind ist nicht noch schwerer, nur völlig anders. Das lernt man aber mit der Zeit. Zeit, welche nur für uns hier im körperlichen bedeutsam ist. Zeit, die uns erlaubt zu lernen, anzunehmen, dankbar zu sein, endlos und grenzenlos zu lieben.
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Liebe Carmen,
alles, was eine Mutter tun muss hast du für dein Kind getan. Der Weg heute ist einer, den man sich nie vorgestellt hat (als Mama aber doch immer gefürchtet hat. Welche Mama hat nie nachgeschaut, ob das Baby wirklich noch atmet, als es schlief?) Unsere Kinder sind schon dort, wo wir letztlich alle hingehören. Sie sind schon mal vor gegangen. Ob vorbstimmtes Schicksal oder Webfehler... wir wissen es nicht. Aber am Ende des Regenbogens sehen wir sie wieder! Ein guter Spruch. Die Welt spiegelt alle Farben des Regenbogens wieder. So, wie Seifenblasen selbst im Regen bunt sein können. Und wenn wir weit genug gegangen sind, dann sind sie da, unsere wunderbaren Kinder und alle, die uns auf dieser uns noch fremden Ebene begleiten. Bis dahin umarmen wir die, die mit uns gehen und die uns ebenso wichtig sind. Das Ende des Regenbogens erreichen wir schließlich alle. -
Mein herzliches Beileid, René.
Sverja war bereits sehr ausführlich und so möchte ich nur noch einen Gedanken beisteuern (als ebenfalls erwachsenes Kind eines Alkoholikers): du deutest an, dass du dir selbst Sorgen machst bezüglich deines Alkoholkonsums. Ich möchte dich ermutigen zu einer Suchtberatung zu gehen um eine fachliche, möglichst neutrale Einschätzung deiner Situation zu bekommen.
Das halte ich für wichtig.
Schön, dass du uns von dir erzählen konntest und wolltest.
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Ach Carmen, entschuldige.
Mir passieren manchmal Sachen.....
Ich muss mehrmals am Tag nachschauen welcher Wochentag oder welches Datum gerade ist. Ich bin so gut wie nie "in der Spur".
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Lieber Thomas,
die von dir eingeforderten Maßnahmen zur Begrenzung, besser Eliminierung, der Spambeiträge sind wunderbar effektiv. Ich bin täglich aufs Neue dankbar, dass du dich für uns eingesetzt hast und einsetzt.
Vielen lieben Dank! -
Aber wird es wirklich so sein? Oder ist das nur ein Traum, ein Nichtwahrhaben-wollen, das alles für immer vorbei ist?
Liebe Luise,
Glaube daran! Glaube es. Rede es dir selbst ein, bis es wahr wird, wenn nötig! Denn: du kannst nur gewinnen! Entweder es ist wirklich wahr (wovon ich überzeugt bin) und dann hast du dich dein restliches Leben drauf gefreut und vorbereitet. Oder es ist nicht wahr und mit dem Tod ist alles vorbei. In dem Fall hast du dich ebenfalls darauf gefreut und vorbereitet und dass es nicht so kam weißt du ja nicht.
Glaube es! Ich hab es gesehen. Mel hat es gesehen. Viele Millionen Menschen aller Nationen durch alle Zeitalter haben es gesehen. Erst seit ein paar Jahrzehnten, seit sie so tolle Maschinen erfunden haben, mit denen man Gehirnströme lesen kann bilden sich Einzelne ein, es besser zu wissen. Was für ein Verlust für unsere Seelen.
Liebe Carmen, bitte verzeih die Exkursion.
Das Unfassbare, der letzte irdische Liebesdienst. Ich hoffe du darfst ihn ein Stück tragen. Das hat auch etwas Heiliges.
Du wirst aber einen Weg finden ihn weiter sichtbar und greifbar lieb zu haben. Das wird nicht verschwinden. Kann es gar nicht. Und auch dich möchte ich ermutigen zu glauben, dass sie nicht weg sind! Siehe meine Unterschrift! Du kannst nur gewinnen. -
Ja, Patricia, dein kleiner David fehlt. Mir fehlt mein einziges Töchterchen. Ich habe noch zwei Jungs, die ich nicht weniger liebe. Aber ich hab jetzt kein Mädchen mehr.
Lange Zeit fühlte ich an ihrem Baum auch eine Art von " komplett sein". Das ist nun weniger, dafür spüre ich mehr, dass ich sie in mir trage.
Ich mache weiter Seifenblasen für David. Und denke dabei an dich.
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Liebe Pat,
Wie geht es dir?
Hier gestellt, ist diese Frage keine Floskel, sondern aufrichtiges Interesse.
Ich denke täglich an euch. -
Liebe Sverja
Dein Gefühl der Zerbrechlichkeit ist nichts, was einfach so passiert. Du hast sehr viel hinter und noch vor dir. Ich verstehe, dass du stark sein möchtest und das bist du ! Vielleicht ist es gerade eine Zeit, wo du deine Kraft einteilen lernen musst. Damit du immer, wenn du etwas tust, es mit voller Energie tun kannst.
Mir fehlt gerade der deutsche Satz dazu darum auf englisch:
Don't spread yourself too thin.
Mit ganz lieben Grüßen
Elster