Beiträge von Elster

    Es ist schwer zu lesen, dass du dich wie Ware gefühlt hast, Ron. Haben sie dich dann so behandelt? Wie gekauftes und bezahltes Eigentum? Musst du natürlich nicht beantworten.
    Sorry, Susi für das viele OT

    Mein grosser Wunsch *****

    ist der Wunsch das mehr "Herzenshäuser" oder "Wohnzimmer" oder schlicht und ergreifend auch einfach thread genannt im offenen Bereich zu lesen wären*****

    So sehr ich das nachvollziehen kann, so sehr ist es doch eine individuelle Entscheidung die aus den unterschiedlichsten Gründen getroffen wird. Da bitte ich zumindest für mich um Nachsicht.
    Aber wünschen darf man sich alles!

    Es hilft uns nicht, hier in der so besch.. Realität. Doch an seine Worte denke ich fast täglich.

    Danke, dass du es ausschreibst, Kathi.

    Ich habe erst vor Kurzem Lars' Geschichte nachgelesen. Ich verstehe gut, warum hier viele so bestürzt sind.
    Was du dann erzählt hast, liebe Mama Carmen, dass er sehen durfte, was dann kommt... ich kann nicht anders als zu glauben, dass alles schon feststand. Und er musste sich nicht fürchten. Denn er dufte vorher kurz mal hinter den Vorhang schauen. Ein großes Geschenk! Nur vor dem Schmerz seiner Familie hat er sich sicherlich gefürchtet. Tödliche Unfälle kann ich nicht als zufällig abtun. Ich kann es nicht. Wäre er 30 Sekunden früher oder später losgefahren, oder der Transporterfahrer hätte noch vor dem losfahren kurz telefoniert oder was auch immer... Ich hoffe, das streut jetzt kein Salz in deine Wunden. Das ist nicht meine Absicht. Ich bin nur wirklich sicher, dass Lars ohne Furcht gehen durfte. Zu seiner festgelegten Zeit. Das Warum erschließt sich mir hier nicht. Und den Schmerz lindert es kaum.
    Denn wir sind noch hier. Mutmaßlich noch für Jahre. Aber nicht für immer. Es gibt keinen Abschied für immer! Nur ganz viel Sehnsucht bis zum Wiedersehen.

    Liebe Kameradinnen und Kameraden in der Welt der Trauer,

    Ich möchte dieses Thema aufgrund der entstandenen Konversation imWohnzimmer von Herzschmerz eröffnen. Dort mit hinein grätschen möchte ich nicht, denn irgendwie geht es alle an.
    Was wir mutmaßlich gemeinsam haben ist, dass wir hier wahrgenommen, aufgefangen, verstanden werden und ein wenig Zuwendung in der größten Not erfahren möchten. Was uns unterscheidet ist die Art des Verlustes (welcher Angehöriger, auf welche Art und Weise, welches Umfeld man hat, wieviel Unterstützung man im realen Leben erfährt und mehr). Und natürlich die höchsteigene Art mit dem Verlust umzugehen.

    Die Unterschiede machen es nicht sehr leicht, sich auf alle(s) hier gut und richtig einzulassen. Ich z.B. schreibe nichts bei Verlust von Partner. Ich kann mich nicht einfühlen. Das möchte ich auch nicht, denn ich trage so schon zu viel. Das muss okay sein. Deswegen halte ich diese Art der Trauer nicht für unwichtig.
    Etwas in ein Foto reinzulesen ist heikel. Ich persönlich traue mir das selten zu. Aber wenn es wohlmeinend verpackt ist, warum nicht? Man kann es ja gerade biegen.
    Wenn ich Trostworte schreibe und diese nicht gut ankommen, dann liegt das vielleicht einfach am Ist-Zustand des Empfängers. Manchmal will man keinen Rat oder Trost. Man will nur wahrgenommen werden. Alles mehr macht dann defensiv oder manchmal auch aggressiv. Und vielleicht habe ich mich im Ton vergriffen, aufgrund meiner eigenen Ist-Situation. Das ist dann hochgradig bedauerlich, aber doch keine Bosheit.

    Wir sind hier nicht als Therapeuten online. Manchmal geht halt nichts mehr. Manchmal erreicht einen nichts. Und doch weiß man irgendwo tief drinnen, dass jemand an einen denkt und sich die Zeit genommen hat für diese furchtbare schwarze Wand, die die Trauer manchmal ist. Auch nach Jahren noch.

    Deshalb wollte ich hier einen Platz schaffen wo man ausdrücken kann, was man gerade oder auch grundsätzlich braucht oder sich wünscht. Was eher triggert oder irritiert.
    Ohne Wertung. Ohne dabei Kritik zu üben. Eine Ich-Botschaft. Was wünsche ICH mir. Hier, in diesem Forum. Heute oder immer.
    Vielleicht ist das auch zu viel verlangt von einem Internetforum. Denn man hat ja einen Ausknopf an seinem Gerät.

    Ich wünsche mir heute (derzeit), dass man mein Wehklagen aushält und sich ohne Ratschläge gedanklich zu mir setzt.

    Ich danke ALLEN, die an mich und mein Mädchen denken ohne uns zu kennen, auch wenn sie keine Antwort schreiben.

    Immerzu, Karin.
    Ich drücke sie weg, die Vorwürfe. Denn sie sind egal. Es ist zu spät. Ich bin eine von denen, die weiß, dass wir uns wieder sehen. Wir werden es dann bereden. Solange drücke ich es weg. Es hat keinen Sinn.

    Ja, das ständige Zusammenreißen und Zähne zusammen beißen macht etwas mit einem.
    Ich verstehe dich sehr gut. Die Jahre "danach" sind nicht mit gewöhnlichen Jahren vergleichbar. Fünf Jahre... ich kann mit so einer Einteilung gar nichts mehr anfangen. Dein Kind ist vor dir gestorben. Vor wievielen Tagen, Monaten, Jahren oder auch Jahrzehnten ist vollkommen egal.

    Ich bin nicht "in Ordnung" zur Zeit, also hoffe ich, dass meine Zeilen so ankommen, wie sie gemeint sind. Ich lösche sie gern wieder, wenn gewünscht.

    Das "Nie wieder" kann einen förmlich erschlagen. Es hilft, nicht die nächsten Jahre zu betrachten, sondern einen sehr kurzen Zeitraum von maximal ein paar Tagen.
    Das Nie Wieder ist dann nicht so groß. Ich erinnere mich gut an meinen ersten "Nie wieder-Flash".

    Ich danke dir für dein Vertrauen, liebe Moni.


    Die Vergangenheitsform benutze ich nur gelegentlich. Mein Mädchen fehlt hier seit über zwei Jahren. Sie ist 26, als sie ging war sie gerade 24. Sie heißt Lena. Wenn ich dich ermutigen darf: Mario ist dein Erstgeborener. Du bist Mama von zwei Söhnen. So erschütternd wie der Tod auch ist.... das kann er dir nicht nehmen.


    Mein Mädchen war ihr halbes Leben lang krank. Und da hat mein Verhältnis zu ihren Brüdern auch drunter gelitten. Das ist kaum anders möglich. Man hätte uns ja klonen müssen, damit wir für alle gleichermaßen hätten da sein können.


    Du durftest ihn bis zum letzten Atemzug begleiten. Du hast alles getan. Jetzt bleibt die Erinnerung und die Trauer. Wir müssen lernen damit zu leben.


    In all dem Schmerz trotzdem: herzlichen Glückwunsch zum Enkelchen!

    Herzliches Beileid, liebe Moni.

    Dass dein Sohn so jung gehen musste ist grausam. Er hat so lange gekämpft. Du kommst gerade erst zur Besinnung und ins Realisieren. Da ist man dünnhäutig, ja. Wie schön, dass er auch eine liebende Frau hatte. Er war umsorgt und wurde geliebt.
    Für deine Schwiegertochter ist es nicht viel schlimmer. Nur völlig anders schlimm. Vergleicht euch möglichst nicht. Gemeinsam habt ihr, dass ihr jetzt schwer erschüttert seid. Ich hoffe, ihr könnt euch gegenseitig etwas stützen.

    Irdische Zeit wird den Schmerz ganz langsam weichspülen. Vergehen wird er nicht. Aber du wirst weiterleben und dein Kind bei allem was du tust bei dir haben.

    Wenn es dir gut tut, dann schreib uns und erzähle uns, wer er war, dein Bub. In dieser Rubrik wissen alle was es bedeutet, wenn die Weltordnung zerbricht und ein Kind vor der Mutter oder dem Vater geht. Und alle anderen sind Weltmeister im Beistehen.

    Liebe Grüße
    Elster

    Liebe Karin
    es liegt an unserer Ich-Gesellschaft. Kaum jemand mag sich noch in den anderen hineinversetzen um ihn zu verstehen "Ich habe meine eigenen Sorgen...Ich verstehe sowas nicht...Ich habe keine Zeit/Lust....IchIchIch............."
    Es gibt Dokumentarfilme über Todeskulte. Da gibt es die, die ihren Verstorbenen jährlich etwas zu essen bringen und da wird auf den Friedhöfen gefeiert. Es gibt die, die schreiben strenge Bestattungsriten vor und verbieten dann, dass man nach der Bestattung noch einmal den Namen des Verstorbenen ausspricht.
    Der Umgang mit Tod ist vielfältig. Ich für mich bin froh, dass ich mich virtuell mitteilen darf und man/frau mir hier zuhört und auch antwortet auf meinen Schmerz.
    Vielleicht ist das der Umgang mit dem Tod in Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

    Ich versuche auch nicht böse zu sein. Aber ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Brüdern. Sie melden sich ja auch nicht. Also was solls. Ich habe keine Freunde mehr, mit denen ich realen Kontakt habe. Ich will mich ihnen auch nicht antun. Ihre kleinen Problemchen interessieren mich nicht mehr und so gebe ich keine gute Freundin ab.
    Ich habe noch eine andere Online Trauergruppe. Da gibt es dasselbe Phänomen. Es ist häufiger als das, was man sich wünscht.
    Jetzt schwalle ich hier herum...
    Es tut mir leid, dass man dich so hängen lässt, auch mit den Kosten. Ich finde es unfair.
    Fühl dich verstanden,

    Elster

    Mein herzliches Beileid.
    Ich hab so ein Bild in mir, dass die beiden schon zusammen sitzen und brainstormen, wie sie dich und Riccardos Geschwister am besten unterstützen können. Das Tolle an der Heimatdimension: sie können gleichzeitig Pirat spielen...

    ... glaubt ganz fest
    Elster.

    Ich kann dich verstehen. Manches ist einfach nicht zur Diskussion freigegeben. Du hast dich einmal entschieden, deine Situation mitzuteilen. Nun kannst du alle, die es kommentiert haben bitten, die betreffenden Kommentare zu löschen. Du hast inzwischen bemerkt, dass es für dich ein Fehler war. Ich denke keiner ist hier so bockig, dass er/sie dir das Zurückholen deiner Privatsphäre verwehrt.
    Du gehörst zu unserer schwarzbunten Welt.

    Mein Mädchen ist ja offiziell auch durch Suizid gestorben. Es steht hier nicht in der entsprechenden Rubrik, weil es für mich ein Tod durch Seelenkrebs war. Sie hatte gar keine Chance. Weil Psychiatrien in der westlichen Welt hauptsächlich Verwahrstationen sind. Wen man mit Pillen (immer mehr und immer neuen Pillen) nicht konform geprügelt bekommt, der wird eingesperrt oder sich selbst überlassen. Das globale Phänomen der Selbsttötung (bitte sagt nicht Selbstmord, es sind keine Mörder!!) ist so wenig erforscht und kommt überall vor. In Deuschland jährlich rund zehntausend Mal. Und KEINER geht FREIWILLIG!!!!! Wenn der Überlebenstrieb, der uns strampeln lässt, wenn wir uns Wasser fallen, ausgeschaltet ist, dann ist da keine Freiwilligkeit!!!

    Mein Lenchen wollte leben! Die Qual und die Schmerzen waren zu groß. Und es gab keine echte Hilfe für sie. Sie ist kein Einzelfall. Zehntausend jährlich! Allein in Deutschland.


    Gitta ist frei! Sei dir sicher, Bettinalein  

    Nach zwei Monaten hatte ich noch Montags alle Uhren zugedeckt und abgehängt. Denn ich konnte den Wochentag, an dem mein Kind gestorben ist, nicht ertragen und die Uhrzeit schon gar nicht. Zwei Monate. Da ist nichts als Schmerz. Ich erinnere mich....


    Deine anderen Kinder trauern natürlich anders. Sie sind ja auch wer anders. Es ist schwer zu akzeptieren, das nicht alle vor Schmerz in sich zusammen fallen möchten. Manche brauchen den Alltag oder die besondere Ablenkung. Jeder eben wie er kann.


    Ich wollte gar nicht getröstet werden. Mein Kind hat doch verdient dass ich so unbändig trauere, oder? Oder?


    Unsere Kinder haben alles Gute und schöne verdient. Und nun sind sie vor uns gestorben. Wie grausam das ist!!


    Aber, liebe Patricia, ich bin noch da. Nach über zwei Jahren. Es tut noch immer schrecklich weh. Dafür ist der Schmerz nun nicht mehr das einzige was ich spüre. Getröstet wird man nie. Und man wird nie mehr die selbe sein. Aber das Leben wird wieder bunter. Und man kann sich auch wieder freuen. Freude fühlt sich auch nicht mehr wie früher an. Irgendwie wehmütig. Aber trotzdem schön. Es dauert lange bis dahin. Aber irgendwann.... beginnt es mit nur einem kurzen Moment. Und es werden mehr Momente. Irgendwann Minuten, Stunden dann sogar manchmal Tage. Wie es weitergeht weiß ich noch nicht. Aber ich darf in den Ablauf nicht eingreifen. Zu groß ist meine Angst, das ich sie dann verpasse. Dass sie mich nicht abholt, weil ich noch gar nicht hätte kommen dürfen.


    Liebe Patricia, ich kenne deine Not. Ich umarme dich.

    Schöne Lieder. Wie bekommt ihr das mit dem Link hin mit Bild ???

    Youtube liefert die Bilder mit. Einfach die Adresszeile von dem Lied kopieren (ich mach das mit rechts klick) und dann hier in die Nachricht einfügen (auch mit rechts klick)