Beiträge von Elster
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Oh, liebe Mama Carmen, das kann ja jetzt nicht klappen. Und leider wird es erst schlimmer, bevor es besser wird. Das Leben als verwaiste Mutter muss man lernen. Das wird einem nicht in die eigene Wiege gelegt, denn es ist so abartig, dass man hier ist und das Kind ist schon drüben. Es gibt nichts vergleichbares. Aber es ist zu schaffen. Jede in ihrem Tempo.
Er ist ja wirklich nicht verschwunden. Es ist ja wirklich nur der Körper, der gestorben ist. Aber diesen Körper hast du ja erschaffen. Es ist zwingend anders für eine Mama, als für jeden anderen. Füreinander da sein ist wichtig. Sollte aber wechselseitig sein. Du darfst zusammen brechen!
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Liebe Carmen,
ich fühle sehr mit dir. Du wirkst sehr "aufgeräumt", aber ich weiß, dass dieser Schein trügt. Du hast glücklicherweise ein familiäres Gerüst, welches dich trägt und in dem auch du eine "tragende Rolle" spielst. Das ist viel wert!
Du wirst einen Weg finden, deine Beziehung zu Lars weiter zu leben und zu entwickeln. Das findet sich quasi von selbst, auch wenn es dauern kann und sich immer wieder ändern könnte und auch dürfte. Und wenn er ab und zu mit den Augen rollt... der Gedanke wird dich irgendwann zum lächeln bringen. Und es wird ein echtes Lächeln sein. Nur aus Liebe und Dankbarkeit. Das kommt aber erst noch.
Dir und deiner Familie (da schließe ich seine Frau natürlich mit ein) wünsche ich vor allem Frieden, Mut und Hoffnung. -
Hallo Mimi,
ich weiß nicht, ob du noch liest und hier besteht ja keine Verpflichtung zum schreiben. Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich jeden Tag an dich denke! -
Liebe Mimi
wieder ist einTag und eine Nacht geschafft. Die ersten vernebelten Monate sind wirklich hart. Jeden Morgen stirbt das geliebte Kind erneut, weil man sich im ersten Aufwachen nur daran erinnert. Es ist sehr schwer. Es wird nicht immer so sein. Aber was nützt das jetzt schon?
Darf ich dich fragen, wogegen Fabian allergisch war? Die Angst vor einem anaphylaktischen Schock habe ich auch meinen Sohn betreffend. Er hat die gefährliche Erdnussallergie. Da aber noch nie etwas vorgefallen ist, hat er kein Notfallmedikament.
Wenn ich darf, schließe ich Fabian in mein Seifenblasenritual mit ein. Zur Zeit aber vom Balkon aus, denn am Baum meiner Tochter wimmelt es vor Stechmücken.
Komm einigermaßen aufrecht durch den Tag. Zusammenbrüche sind aber erlaubt und manchmal schlicht notwendig. -
Liebe Carmen, was heute nur der reine Schmerz sein kann, untröstlich, kein Trost wirklich gewollt, weil es dem Kind ja zusteht, steht in direkter Kongruenz zur Liebe, die du für dieses Kind in dir trägst. Also unermesslich.
Da Lars wusste, dass ihn eines Tages etwas Größeres erwartet, wird sein Übertritt leicht gewesen sein. Er weiß, dass ihr trauert. Gleichzeitig weiß er, dass ihr wieder zusammen kommen werdet. Dieses Gefühl, dieses Wissen wirst du finden. Jetzt noch nicht.
Für Hanka bist du da, indem du einfach da bist. Da gibt es weder falsch noch richtig. Ihr dürft zusammenbrechen! Auch Kinder dürfen das miterleben. Auch sie müssen Trauer lernen.
Es fliegen nachher viele Seifenblasen. Für mein Lenchen, für Christoph, Robin, Fabian und für Lars. Und für alle anderen, die sie bestimmt sehen können. Ich bin davon überzeugt. -
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Dein Fabian. Immer wird er dir fehlen. Euch allen. Manchmal sage ich immer noch im Zimmer meiner Tochter " es ist alles da. Auch deine Harry Potter Socken und dein neuer Rucksack. Alles. Kevin hat deine Bücher und deinen Hausstand im Keller eingelagert. Du musst nur kommen und es holen. Wir warten auf dich."
Das passiert nach zwei Jahren nicht mehr so oft. Aber hört eine Mama je auf ihr Kind zu suchen oder zu erwarten? Ich kann es mir nicht vorstellen. Häufiger allerdings ist heute das Wissen, dass ich auf sie zu gehe. Und sie wartet, bzw begleitet mich. Es tröstet sehr das spüren zu können.
Ich wünsche euch allen, dass ihr einen Weg findet mit Fabian weiter zu gehen. Denn weg ist er nicht. Meine Unterschrift ist mein Motto.
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Schrei es raus, wenn das für dich geht. Im Auto ist sehr gut. Oder in ein Kissen. Richtig schreien. Es befreit auf seltsame Weise (wenigstens kurz).
Warum du sch... Universum/Schicksal/Gott/wasauchimmer ist mein Kind tot? Was soll der Sch...??
Ja, fluchen erlaubt. Es ist gar nicht einfach, als angepasster, sozialer Mensch Gott oder das Universum anzuschreien. Also richtig aus tiefster Seele.
Aber jeder Gott und ganz sicher das Universum weiß, wie es dir geht und ich glaube nicht an Strafen!! Das fühlen wir so, weil wir Menschen sind.Du wirst bestimmt nicht bestraft! Du hast dein Kind verloren und jetzt steht alles auf dem Kopf und in Frage.
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Liebe Luise,
es gibt kein Selbstmitleid. Du kannst nicht mit dir selbst mitleiden. Du leidest. Punkt. Und das darfst du auch zum Ausdruck bringen. Nochmal Punkt.
Es tut mir sehr sehr leid, dass du dein Leben als Last empfindest. Ich wünsche dir Erleichterung und hoffe, dass du Momente erlebst, die du als schön bezeichnen kannst.
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Liebe Sverja,
ein für mich sehr nachvollziehbares Video.
Die Beziehung zu meiner Tochter, verstorben an Seelenkrebs nach zehn mehr oder weniger qualvollen Jahren, hat sich verändert. Auch nach ihrem Übergang entwickelt sie sich. Beide, die Beziehung und die Tochter.
Ich trage sie mehr in mir. Ich spüre sie, wenn ich sie brauche.
Ich rede nicht mehr darüber, was sie alles veranstaltet hat um mir ihre Anwesenheit zu beweisen. Denn wenn ich es ausspreche, dann hört es sich immer unvollständig an. Weil man für echte Gefühle eben keine echten Worte erfunden hat.Meine Arme vermissen sie weiterhin. Auf die schmerzhafteste Weise, die ich mir vorstellen kann. Das ändert sich wohl erst mit meinem eigenen Übergang.
Ich werde an meine Sterbeverfügung noch anhängen, dass ich möglichst keine oder nur örtliche Schmerzmittel bekomme. Ich möchte meinen körperlichen Tod bei vollem Bewusstsein erleben. Damit ich mein Kind hier, mit meinen körperlichen Augen, noch einmal sehen kann. -
Liebe Mimi,
du wirst erst später, viel später feststellen, dass du jetzt noch immer im ersten Schock bist. Ja, noch immer. So eine Ungeheuerlichkeit kann nicht in ein paar Wochen erfasst werden. Und diese Phase ist wichtig und ich kann dir nur raten dich nicht unter Druck zu setzen oder setzen zu lassen. Es dauert so lange wie es dauert.
Unverrückbar bleibt, dass du immer Fabians Mama sein wirst, egal wo er jetzt ist. Und ich persönlich bin mir sicher, dass er sehr sehr nah bei euch ist.