Beiträge von Sumazo

    Ach Ruth,


    wir sind schon echt vom Schicksal gebeutelt....


    .... aber ein wenig lächeln musste ich jetzt trotzdem wegen unserer 'großen' Jungs...


    .... und genau sowas meinte ich mit schönen Erinnerungen...


    Ich drücke Dich auch!


    Und wünsche Dir einen schönen Tag !


    Alles Liebe Susanne

    ... das ist ein sehr gewichtiges Thema finde ich....


    Ich lasse auch gerade los....


    Ich lasse los von Marteriellem.


    Und für mich ist das in den letzten Tagen immer wichtiger geworden.


    Da sind Sachen, die haben wir uns gemeinsam angeschafft, weil wir beide daran Spaß hatten. Nur hat dieser Spaß mit dem Tod meines geliebten Mannes ein Ende gehabt...

    ... ich habe keinen Spaß mehr daran mir die Legosachen anzusehen...

    ... weil ich nie mehr meinem Mann am Eßzimmertisch zusehen werde, wie er akribisch mit leuchtenden Augen die Steine vorsortiert...

    ... und weil es ohne ihn einfach keinen Spaß mehr macht...


    ... und weil es mir weh tut, mich jeden verdammten Tag daran zu erinnern...


    Ich will mir schöne Erinnerungen an ihn und mit ihm schaffen können und das kann ich nicht, wenn ich sichtbar jeden Tag allein durch das Ansehen dieser Dinge wieder zurückgeworfen werde....


    ... denn er ist tot, aber ich bin es nicht. Und bis wir uns wiedersehen (davon bin ich felsenfest überzeugt) geht mein Leben nun mal weiter....


    ...weil meine Reise, ob ich es nun will oder nicht - und natürlich will ich eigentlich nicht - auf dieser Welt noch weiter geht...


    LG Susanne

    Liebe Dorota,


    oh nein, das habe ich auch wirklich nicht als Vorwurf verstanden und ich wollte mit meiner Nachricht auch nur deutlich machen, dass jeder seinen eigenen richtigen Weg finden muss... alles gut!!!!!!


    Mein Mann bekam Mitte Februar 2022 Rückenschmerzen, die trotz Physio und Medis von Tag zu Tag schlimmer wurden. Nachdem die Vertretung der Vertretung (kein Witz), dann mitbekam, dass Jan in dieser kurzen Zeit (4 Wochen) rund 5kg abgenommen hatte, hat sie sofort Blut abgenommen und einen Tag später wurde er aufgrund bombastisch hoher Leberwerte ins KKH eingewiesen. Nach einer Woche Marathon-Untersuchungen lautete die Diagnose neuroendokrines Karzinom des Magens, metastasiert in Lymphen und Leber, hochgradig aggressiv und schnellwachsend.


    Tja, er war so tapfer und wollte sich nicht unterkriegen lassen, aber es hat nicht sollen sein. 4 Chemos hat er wirklich gut vertragen. Die 5. hat er nicht mehr bekommen, da das Kontroll-CT zeigte, das die Metastasen explodieren (da war er schon im KKH gelegen, weil die Schmerzen unerträglich waren). Dann kam leider noch eine Magenblutung dazu, die trotz 2maliger OP nicht dauerhaft gestoppt werden konnte und das führte dann leider knapp 48 Stunden später zum Tod....


    ... und das ist es halt leider auch, was mir extrem zu schaffen macht. Ich sehe Jan immer noch im Januar 22 (augenscheinlich) topfit und gesund und knapp 6 Monate später mit 53 Jahren in seinem Totenbett (diese kurze Zeit hat dem Krebs genügt um ihm 25 kg zu rauben)....


    Verdammter Krebs!


    Darf ich fragen, wie es Euch ergangen ist?


    Liebe Grüße

    Susanne

    Liebe Susanne , bei mir sind jetzt 7 Wochen , wo mein liebster Mann gestorben ist . Nach über 30 gemeinsamen Jahren , ist aus einem Wesen , nur noch die Hälfte geblieben aber kann die Hälfte alleine weiter leben?Geht das?Ist das überhaupt ein Leben oder einfach funktionieren , vegetieren?!


    Mir ging zum Anfang auch so , ich habe alles geschafft , alles erledigt , Formalitäten…Nun hinterher , fragte mich … wofür?


    Ich habe noch alles so gelassen , wie es war . Alle Sachen , Schuhe , Kissen , Medikamente, alles.Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen , was zu verändern , nie.Ich weiß echt nicht , wie man das aushalten sollte und schon garnicht , irgendwann glücklich zu werden…Sende Dir liebe Grüße Dorota

    Liebe Dorota,


    ja das ist für mich so eine Sache und verstehe das jetzt bitte nicht falsch, ich rede jetzt von meiner Gefühlswelt:


    Ich habe in den ersten Wochen nichts anrühren können von Jan's Sachen, aber mittlerweile hat sich da was getan in meinen Gedanken und auch in meinem Herz.


    Für mich fühlt es sich jetzt richtig an, die Klamotten zu sortieren, zusammen zu packen und letztendlich sie auch wegzugeben (diese Prozedur zieht sich nun natürlich auch schon über mehrere Tage - unterbrochen durch viele Tränen - und drei große Schubladen sind für die Kleidungsstücke von Jan reserviert an denen ich besonders hänge, aber auch wirklich nur diese 3!).


    Auch war mein lieber Mann ein großes Kind und begeisterter Legofan. Hier stehen noch 5 Riesenkartons Original verpackt von Lego Technik in der Kammer und auch hier: die werde ich definitiv verkaufen, nicht jetzt, aber 'bald'. Und wir sprechen jetzt noch nicht mal von den aufgebauten Sachen, die wirklich überall rumstehen...


    Und so zieht sich das für mich wie ein roter Faden durch die gesamte Wohnung.


    Jan wird seine Plätze in der Wohnung finden bzw. hat er schon gefunden und er wird auch niemals vergessen werden, aber er ist fort! Er kommt nicht mehr zurück! Und ich möchte nicht für den Rest meines Lebens in einem Erinnerungsmausoleum wohnen, denn für mich ist genau das jetzt wichtig. Ich akzeptiere, dass es ab jetzt mit mir allein als Individuum in diesem Leben weiter geht.


    Und das bedeutet halt leider auch, dass ich mich von einigen Dingen trennen werde, ich schreibe jetzt bewusst nicht MUSS, weil müssen muss ich gar nix außer irgendwann mal sterben und wenn es soweit ist, wartet mein geliebter Mann auf der anderen Seite....


    Aber ehrlicherweise kann ich Dich sehr sehr gut verstehen und jeder trauert anders und verarbeitet seine Trauer und seinen Verlust auch unterschiedlich. Und hier gibt es kein richtig oder falsch des jeweiligen Weges!


    Also - fühl Dich ganz lieb gedrückt!


    Susanne

    Ach liebe Ruth,


    warum ist es eigentlich überall dasselbe Theater?


    Ich frage mich dass wirklich. Ich habe 2 Banktermine gebraucht bis das Konto endlich umgeschrieben war, zig Anrufe bei den verschiedenen Versicherungen, genauso Krankenkasse - es ist echt unfassbar!


    Und Empathie gab's wirklich nur sehr sehr selten....


    Ich hab zwischendrin auch immer mal Pause gemacht, Du machst das schon richtig und: Du schaffst das!


    Liebe Grüße

    Susanne

    ....und um den tollen Sonntag noch so richtig fantastisch zu machen, hab ich mein Testament nun zumindest vorgeschrieben...


    Wir hatten keine Kinder und somit ist neben meiner geliebten Mum auch automatisch meine weniger geliebte Halbschwester automatisch mit im Boot....wenn ich nicht ausdrücklich ausschließe, dass sie oder ihre Kinder erben... was ich soeben getan habe....


    Unsere Familienverhältnisse waren schon immer - sagen wir mal schwierig - und ich für meinen Teil habe damit abgeschlossen und kann auch gut damit leben...

    Liebe RoundAn,


    fühl Dich herzlich umarmt. Es ist schrecklich den geliebten Mann gehen lassen zu müssen.


    Ich habe meinen Mann nach 3 Monaten Kampf gegen den Krebs im Juni 22 verloren....

    ....und auch er war mit 53 Jahren viel viel zu jung.....


    Pia hat es sehr schön beschrieben - wir sind so viele hier - und jeder versucht dem anderen Kraft zu geben....


    Liebe Grüße

    Susanne

    Hallo Ihr Lieben....


    .... und wieder ist es Sonntag - und wieder habe ich mein erstes Trauerloch des Tages mit vielen Tränen hinter mir....


    .... und immer wieder diese Gedanken: ''Das hast Du nicht verdient!''; ''Wieso trifft es Dich?''; ''Was soll das alles noch?''; ''Wie soll ich das Leben jetzt weiterleben, wo DU doch nicht mehr da bist?''....


    .... Fragen auf die ich wahrscheinlich NIE eine Antwort bekommen werde!....


    .... ich habe heute weiter den Kleiderschrank auf- und ausgeräumt...


    ... heute waren die Taschen dran, und selbst daran kleben die Erinnerungen fest wie Patex:

    Sein Wanderrucksack (den ich jetzt tragen werde, wenn ich es wirklich jemals nochmal in die Berge schaffe), sein Fahrradrucksack (weiss nicht, ob der jemals nochmal zum Einsatz kommen wird - weite Touren so wie früher, als wir noch zusammen waren wird es mit mir alleine wohl nicht mehr geben....)....


    .... es ist alles so sinnfrei geworden ....


    ... in einer meiner alten Handtaschen habe ich eine Eintrittskarte für ein Konzert am 03. März 2007 gefunden und sofort kam die Erinnerung: Das war der Abend an dem Jan seine letzte Zigarette geraucht hat, weil er am nächsten Tag mit Grippe im Bett gelegen hat und ab da war er Nichtraucher...

    ... und was hat es gebracht? Stirbt 15 Jahre später zwar nicht an Lungenkrebs aber an einem neuroendokrinen Karzinom...


    Das Schicksal ist eben doch ein mieser Verräter.....


    Ich drücke Euch alle, und schicke allen einen lieben Gruß, für die Sonntage auch die Hölle sind!


    Viele Grüße

    Susanne