Oh, wie putzig, liebe Linchen! Mein Mann und ich haben gerade auch einen von unserem Sohn, dem Familienbarista, an seiner italienischen Espressomaschine frisch "gezapften" Cappu genossen, lecker!
Wie geht es euch allen heute?
Obwohl ich mich kraftlos fühlte und fühle, habe ich heute in der Früh schnell den Geburtstagstisch für meinen Liebsten aufgebaut und bin dann nochmal ins Bett und habe später Sohni mit seinen Medis versorgt, die ich ihm geben muss und habe dann in einem Schub Muttis schönes Goldrandgeschirr, unser Familienfeiertagsgeschirr, bei mir in die Schränke eingeräumt.
Dabei wurden meine Hände wie schon genau vor 1 Woche schwarz vom Zeitungspapier und ich dachte an das Einpacken zurück, als mich dann angesichts der Lücken in Muttis Schränken das heulende Elend in einer scharfkantig tief in mir anrollenden Welle überkam, obwohl sich das Einpacken genau richtig und wertschätzend und würdevoll angefühlt hatte.
Jetzt beim Auspacken, das ja auch viel schneller ging, war es, als hätte das Geschirr als Ganzes und in Einzelteilen eine eigene Seele und die sehnte sich direkt in mein neues Familiendaheim für die vielen sanft schimmernden Einzelteile hinein und passten wohlig in die neuen Holzfächer, alles schimmerte vor lauter Freude und Geborgenheit um die Wette, sogar auch die zarten Stoffservietten und die Tafeldecke!
Später futterte sich mein Mann durch die Pralinengeschenke, Sohni wurde seiner Rolle als Familienbarista gerecht und ich hatte mir meinen Cappu auch verdient.
Schrieb noch 2 weitere aufgekommene Danksagungen für späte Beileidspost zum Tode meiner Mutter und las meine Mitgliedszeitschrift der DGHS, wo mir ein schönes Herder-Gedicht ins Auge fiel:
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wogen schweben
Und schwinden wir.
Und messen unsre trägen Tritte
Nach Raum und Zeit;
Und sind - und wissen´s nicht - in Mitte
Der Ewigkeit.
Johann Gottfried Herder (1744-1803)