Beiträge von mayatochter
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ein wunderbares Geschehen, liebe Linchen
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Als meine Mutter sterbenskrank lag und ich oft an den Wohnort meiner Eltern fuhr, da erfuhr ich mich sehr unterstützt und getragen von Licht und Liebe, die mir überall begegneten. Ich hielt sie meiner Spiritualität entsprechend für Jesusenergie als essentielle Liebe und Licht.
Besonders in der Elternwohnung hüllte sie mich ein wie früher die Mutterliebe und hatte auch ihren Duft und Geschmack, was ich aber nicht verstand, denn Mutti lebte ja noch, wie konnte ihre Liebe dann bei mir sein?
Diese Urliebe, die Gott und Jesus und Mutter und Vater enthält, spüre ich besonders stark, wo der Tod nahe ist. Diese Nähe und Krise scheint diese bergende Urliebe mit Licht zu bringen.
Auch als ich so herzkrank wurde, brauste sie wieder wie eine Woge beschützend in mir auf.
Und jetzt eben auch, als sie sich mit dem 🌅 Sonnenuntergang verwob. -
Das ist auch anstrengend. Und was ist schon 1 Jahr nach 20 Jahren großer Liebe?
Was, wenn ich den Tod meiner großen Lieben nie „akzeptiere“ und nie erwarte, dass es „besser“ wird, weil sie ja immer noch tot sind?
Was, wenn ich gar nicht gut ohne sie leben will? Weil sie zu meiner ganzen Lebendigkeit und fast meinem ganzen langen Leben untrennbar dazugehören?Was dann passierte, nachdem ich mir dies zugestand als Einstellung?
Langsam wuchs in mir neben Trauer und Schmerz aus all meiner treuen Liebe ein Gefühl der Richtigkeit und des Friedens hier und da.
Vielleicht helfen dir meine Gedanken. -
Hallo.
Ich bin ganz neu hier. Morgen ist Ulrich zwei Wochen tot.
Die neun Jahre mit ihm waren die schönsten meines Lebens. Und auch seines Lebens, die schönsten neun Jahre mit mir.
Wir waren gerade noch drei Wochen im Urlaub, durch Polen ins Baltikum, mit unserem selbstausgebauten Wohnmobil. Ein sehr auffälliges Wohnmobil, beklebt mit großen bunten Prilblumen und grasgrünen Felgen. Er hat es für uns beide ausgebaut, und wir haben es geliebt, jedes Wochenende und jeden Urlaub waren wir damit unterwegs, etwa 80 Nächte pro Jahr verbrachten wir im Wohnmobil. Während dieses Urlaubs hatte er seinen 60. Geburtstag, an diesem Tag war er ein bisschen nostalgisch und er sagte zu mir: "Versprich mir, dass ich vor dir sterbe". Ich versprach es nicht.
Dann musste er wieder arbeiten, und ich hatte noch zehn Tage frei. Ich fuhr zu meiner Tochter, 260km entfernt, helfen mit den drei Enkeln und so.
Einen Tag bevor ich sowieso wieder heimfahren wollte klingelte mein handy. Polizei. Ulrich liegt im künstlichen Koma auf der Intensivstation. Sie hatten wohl bei uns zu Hause an der Tür geklingelt, und dann meine Telefonnummer von den Nachbarn bekommen. Meine Tochter schmiss mein Gepäck in den Kofferraum, 10min nach Anruf saß ich im Auto und fuhr ab. Die Tochter rief mir noch hinterher: "Denk dran, ihr seid verheiratet".
Wir sind nicht verheiratet, aber ohne diese Lüge hätte ich ihn ja nicht besuchen dürfen auf der Intensivstation und auch keine Informationen bekommen. Seine Söhne wohnen weiter weg und hätten sicher nicht so schnell kommen können. Von der Autobahn aus fuhr ich direkt zum Krankenhaus. Ich unterschrieb dass wir verheiratet sind und durfte zu ihm. Ich erfuhr, dass er umgekippt sei und 40 min reanimiert wurde. Die Ursache des Umfallens sei noch unklar, wahrscheinlich kein Herzinfarkt und kein Schlaganfall, er hat hohe Entzündungswerte, morgen gehts ins CT, davon verspricht man sich viel. Das CT war dann erst am übernächsten Tag, also Donnerstag. Seitdem ist meine Welt schwarz.
Es lebt nur noch das Stammhirn. Es wird keinerlei Kontaktaufnahme nach außen mehr möglich sein. Morgen Abend großes Gespräch, Seelsorge wird dabei sein. Da wurde ich erstmal ohnmächtig.
Die Söhne hatte ich natürlich längst informiert und sie kamen dann auch zu diesem Gespräch. Sie deckten meine Lüge als Ehefrau und lobten mich sogar dafür, ich habe alles richtig gemacht. Bei dem Gespräch wurde uns dann vermittelt, dass man Anfang der kommenden Woche die Geräte abstellen sollte. Dazu mussten wir Angehörigen gar keine Entscheidung treffen, es gab auch keine Patientenverfügung. Aber es gibt offenbar ein Gesetz: wenn ein Patient am Leben gehalten werden soll, muss dazu ein Ziel formulierbar sein. Was will man damit erreichen, was erhofft man sich damit? Bei Ulrich gab es einfach nichts was man da hätte formulieren können. Auch die Ethikkommission befürwortet das Abschalten. Ein weiteres Gespräch wurde für Montagabend vereinbart. Auch hierzu kamen die Söhne. Und dann ... überstürzte sich alles. "Wenn jetzt alle hier sind, worauf sollte man noch warten..." Ich war gottseidank gestützt von einer Freundin. Sie gab Ulrich den Abschiedssegen. Ich gab Ulrich das nachträgliche gewünschte Versprechen dass er vor mir sterben darf. Es war grauenvoll. Es hieß, der Sterbeprozess kann nach dem Abschalten bis zu einer Woche dauern. Ich durfte bei ihm bleiben. Er atmete selber noch ziemlich gut, da bekam ich sogar ein bisschen Angst dass er nun doch zu so einem Dauer- Komapatienten wird, das will ja keiner. Aber mir wurde erklärt, dass das nicht passieren kann, er bekommt keine Flüssigkeit und keine Nahrung mehr. Nur Morphium.
Es war das pure Grauen. Er hatte keinen Schluckreflex mehr, wurde zwar ständig abgesaugt, aber es hörte sich an wie im whirlpool, so laut! Ich glaube , man hatte erwartet, dass er bereits in der ersten Nacht stirbt. Als er am nächsten Morgen noch lebte, kamen wir in ein Zimmer auf Normalstation, ich im Zustellbett. Ich wollte unbedingt bei ihm bleiben, denn es gibt doch diese Berichte von Fast- Sterbenden, die zurückgeholt wurden und berichten, dass sie das Zimmer von oben gesehen haben, und falls das stimmt wollte ich, dass er dann sieht dass ich da bin. So ging es dann bis Donnerstag mittag. Da wurde es plötzlich still im Zimmer. Kein Gurgeln, kein Whirlpool. Ganz plötzlich.
Gestern mittag bin ich ein bisschen gestolpert, eine Kollegin sagte "fall nicht". Da habe ich losgeheult. Oh doch, ich will fallen, ein gnädiger Sturz, eine Ohnmacht...
Mir fließen jetzt schon wieder die Tränen. Wie ist es mir gelungen, gerade diesen Bericht zu schreiben? Ich halte das Leben gerade nicht aus. Freunde haben gestern Abend das Wohnmobil abgeholt. Stellen es bei sich vors Haus, damit ich es nicht immer sehen muss. So bunt und fröhlich mit den Prilblumen, für uns gebaut. Sie fahren es alle zwei Wochen, damit die Batterie sich nicht entlädt. Entscheidungen treffe ich später.
Liebe Greteline, zu deinem schweren Verlust sende ich dir mein tiefes Beileid!
Liebe Grüße von mayatochter
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Ja, euer Verständnis tut mir gut, liebe Cathrin und liebes Linchen und liebe Christine und ich halte euch auf dem Laufenden!
Morgen ist Vorbereitung und dann wieder heim und am Montag die OP, trotzdem ist mir vor morgen auch mulmig, ich glaub, vor allem Angst vor der Angst.
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Danke, du Liebe
Deine Worte tun mir gut, liebe Christine
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Liebe Mutti, lieber Pape, liebe Oma, lieber Opa, jetzt müsst ihr mir mal ganz viel Mut schicken, denn morgen ist das OP-Vorbereitungsgespräch in der Klinik und ich krieg schon wieder Muffensausen ohne Ende!
Auch wenn morgen noch gar nichts passiert, auch wenn ich es soooo leid bin mit dieser LiveVest und dem umgehängten Defi und endlich aus diesem Hochrisikobereich nach 3 Monaten wieder rauskommen will und dass es da vorwärts geht und wenn das OP bedeutet, denn ist das eben so. Trotzdem hab ich SchiXX!
Legt doch da oben mal ein Wort für mich ein, ich bete auch mit.
Dass ich dann nie mehr imLeben ohne implantiertem Herzschrittmacher und Defi rumlaufen werde, dass ich wegen dem links unterm Brustbein vielleicht auch aufhören muss, meine Rucksäcke überall rumzuschleppen, mayatochter ohne bunte Rucksäcke? Das gibt’s doch gar nicht.
Oder die Arme hinterm Kopf gemütlich verschränkt? Geht erstmal ne ganze Weile denn auch nicht mehr.
Das sind auch Abschiede. -
was für ein lichtes sonnendurchwirktes Foto, fast schon mediterran ☀️
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😹 „Schlüpper hoch!“
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👏👏👏👏 Wie schööööön, liebe Christine
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Das sind ja oberlustige Wellensittichgeschichten!
Dass der merkte, wenn dein Papa abends ein Vöglein ausließ im Abendlied, haha und dass er immer schwerere Tonfolgen vorpfiff und seine „Gummipuppe“ liebte, hahaha
Ich glaube, die fangen nur das Sprechen an, wenn sie einzeln gehalten werden.
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Was für ein toller wunderschöner Traum, liebe Christine!
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Liebe Gina, ich sende dir mein stilles Mitgefühl für deinen großen Verlust deines Papas.
Bei meiner Mutter versagten vor 3 Jahren wie bei deinem Vater auch am Lebensende das Herz, die Niere und weitere Organe, weil jedes einzelne zu schwach war für sich und für die anderen Organe. Das ist ganz oft so und Zweifel und Schuldgefühle der Angehörigen! Das kennen wir Trauernden hier im Forum oft. Fühl dich mit allen Gedanken und Gefühlen hier geborgen und verstanden und Willkommen!Mit lieben Grüßen! mayatochter
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Danke dir, liebe Christine!
Nein, mein Name hat nichts mit Indianern oder anderen Ureinwohnern zu tun. Tochter ist einfach in meinem Namen, weil ich um meine Eltern trauere und maya hat eine persönliche Bedeutung, aber nichts mit den Maya zu tun.
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Jaaa, liebe CHRISTINE B , wie cool und hübsch und an der See und mit den weißen Segeln im Hintergrund - herrlich ⛵️
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Hach, das klingt gemütlich, Bettchen und Wärme!
Ja, nachts herbstelt es jetzt fast schon mit den Temperaturen.
Gute Besserung mit der Physiotherapie. Organisiere mir gleich auch welche gegen Schulterschonhaltung nach meiner OP, kenne mich doch und hab keine Lust auf neue Schulterschmerzen. Genug Schmerzmittel hilft da schonmal gegen Muskelverkrampfungen und Schonhaltung und Ausweichbewegungen, das weiß ich.Dein Bild kann ich nicht laden leider.
Mein Vater kommt aus dem Norden und Osten, sogar dem heutigen Polen, damals Hinterpommern; ich komme aus NRW wie meine Mutter und lebe jetzt schon seit 28 Jahren in Bayern vor den Toren Münchens direkt, nächste S-Bahnhalte ist München, wir aber noch Landkreis.