Liebe Mayatochter,
Ich habe bisher noch nicht bei dir geschrieben, aber viel gelesen und möchte mich dafür bedanken, dass du uns an all den Geschehnissen und auch allen Emotionen rund um dein Herz teilhaben lässt.
Mein Schatz starb auch am plötzlichen Herztod. Er war gerade 57 geworden, also auch viel zu früh. Unseres Wissens nach kam das in seiner Familie nicht übermäßig gehäuft vor, aber oftmals weiß man es ja nicht wirklich.
Aber egal ob es nun auf meinen Schatz zutrifft oder nicht, finde ich es gut und wichtig, wenn man dazu spricht. Vor allem, wenn es nicht retrospektiv über einen Verstorbenen, sondern aus der eigenen Perspektive ist. Der Umgang mit der Situation, was in einem vorgeht, welche Rolle das Umfeld spielt und / oder einnimmt.
Ich finde, das macht Mut. Generell macht das Mut, mit schwierigen Situationen umzugehen. Ich könnte mir vorstellen, dass es genug Leute gibt, die erst mal wie gelähmt sind.
Auch wenn man jemand ist, der sich stellt - manchmal würde man sich wünschen, dass es irgendetwas gibt, das einem einen sanften Schubs gibt, das einem hilft, eben nicht Vogel-Strauß zu spielen.
Und solche offenen und vor allem echte und im wahrsten und so vielfältigem Sinne direkt aus dem Herzen kommenden Beiträge wie deine könnten bestimmt einigen helfen.
Es wundert mich in dem Zusammenhang sehr, dass es kein entsprechendes "Angebot" gibt. Also auch tatsächlich als "alltagstaugliches" Angebot.
Hast du einmal überlegt, so etwas ins Leben zu rufen?
Ein Forum dazu aufzusetzen, oder vielleicht erst mal eine Gruppe in einem sozialen Netzwerk?
Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht wenige gibt, die sich in deiner Situation wiedererkennen und das Angebot annehmen würden.
Aber ich finde es auch gut, dass du dennoch auch das Broken Heart Syndrom noch im Hinterkopf hast. Wer weiß schon, wie das alles ineinander greift. Es muss dem wissenschaftlich-medizinischem ja nicht widersprechen. Im Gegenteil. Aber es ist eben doch auch klar, dass das Herz mehr ist, als einfach nur eine "Pumpe".
Wer wüsste das besser, als wir ...
Das finde ich wunderschön irgendwie. "Die sphärische Traumleichtigkeit zwischen Himmel und Erde" ...
ich wünsche dir ganz, ganz viele solcher Nächte und vor allem dieses Aufwachen "friedlich und leicht im Herzen" ✨💖
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Liebe Sonnenente, Willkommen in meinem Wohnzimmer zum ersten Mal schreibend! 
Mir tut es sehr leid, dass du deinen Liebsten auch schon viel zu früh im Alter von 57 Jahren durch den plötzlichen Herztod verloren hast, das ist furchtbar. Mein Onkel starb ja auch daran im selben frühen Alter, schlimm.
Hier im Forum einen Ort gefunden zu haben, wo meine eigenen Herzgeschichten Rückhalt und Verständnis finden, darüber bin ich sehr froh. Mein Mann, dessen Muttersprache Englisch ist, hat nämlich alle Fragen, die er hat, hat er auf meine Frage mir heute erzählt, in einem Selbsthilfeforum zu meiner Situation auf Englisch gefunden. Was ich ja auf Deutsch in einer mir passenden Form nicht gefunden habe.
Denn es ist ja so, dass Totkranke oft oder sogar meist gar nicht über ihren Tod reden und umgekehrt dann die Angehörigen auch nicht.
Aus Gründen der Hoffnung oder weil sie auch gar nicht denken, totkrank zu sein oder weil sie dazu viel zu traurig wären.
Solche Angehörigen sind wir Trauernden hier im Forum, wenn die Liebsten nicht plötzlich verstarben.
Wir haben uns vielleicht manchmal gedacht, was unsere Liebsten über ihr Sterben schon vorher wussten oder dachten. Ich auf jeden Fall! Und habe natürlich nie gefragt!
Es ist ja auch ein Tabu und manche Menschen grauen sich so davor, dass sie gar nicht darüber reden wollen.
Oder ihr Schmerz vor dem Thema lässt das nicht zu. Für sie wäre es zu hart und falsch.
Für diejenigen wäre mein Wohnzimmer aktuell dann auch nicht hilfreich, die Bedürfnisse sind da sehr unterschiedlich.
Ich aber brauche immer Offenheit und klare Wahrheit, weil ich intuitiv sowieso spüre, wenn die ÄrztInnen alle nervös und aufgeregt bei meinen Herzwerten wurden, obwohl das doch ihr täglich Brot ist sozusagen.
Mein Mann sagte auch, dass er vom ersten Kardiologenbesuch unausgesprochen an wusste, dass ich totkrank bin, weil ich sofort in der schwersten Herzschwäche war und bin.
Darum trage ich ja auch ständig einen Defibrillator und werde immer weiter einen tragen, aber wenn der Herzschrittmacher ab September meine Herzpumpfunktion wieder in gesündere Prozentbereiche bringen würde zusammen mit den Medikamenten, dann wäre die eine Gefahr des Herzversagens aus Schwäche schonmal gebannt oder hinausgezögert und damit auch die andere Gefahr des aus der schweren Herzschwäche entstehenden plötzlichen bösartigen Kammerflimmerns, das zum Herzstillstand führt.
Hoffentlich gelingt die Herzleistungs-Verbesserung ab September, wofür gute Chancen bestehen, denn sonst käme es zu Themen wie Kunstherz und Transplantation und da will ich sogar wirklich möglichst nicht dran denken, weiß aber, dass es meine Krankheit ist, woraus sowohl viele plötzliche Herztode als auch Transplantationen bekannt sind.
Mir hilft es, das alles genau zu wissen und mit Schreiben zu verarbeiten, weil ich ja beachte, nur soviel und sowenig Reden darüber wie meine Männer es brauchen und ertragen und soviel Reden wie ich es brauche nur mit den Fachleuten, u.a. meiner Psychologin.
Die sphärischen Leichtigkeitsträume, die dir so gefielen, liebe Sonnenente, könnten auch mit der Herzschwäche zu tun haben, denn die Tagesschläfrigkeit hat es ja auch.
Dieses seelisch so auftankende Träumen zwischen Schlafen und Wachen scheint mir Kontemplationserfahrener schon ein bisschen himmlische Sphären zu berühren mit all der Freude, Leichtigkeit und dem Frieden dort und dann auch in mir.
Sollte ich wieder zu mehr Kraft kommen, würde ich ja dem Verein und der Selbsthilfe „Herz-ohne-Stress“ beitreten hier in der City und da meine Erfahrungen auch zu deren Erfahrungsberichten persönlich und online hinzufügen.
Aber aktuell stehe ich ganz woanders mit meinen Kräften und bin hier im Forum genau richtig.
Viele liebe Grüße von mayatochter 

Liebe CHRISTINE B
, morgen antworte ich auf deinen lieben Brief in meinem Wohnzimmer! 
Heute bin ich nämlich wegen Schnupfen und noch den Kliniknachwirkungen zu schlapp zum Weiterschreiben, aber ein Fußweg zur Apotheke mit meinem Mann von ca 30 Minuten gelang trotzdem ohne Schwächeanfall, da war ich froh und dankbar! Gute Nacht!