Liebe Ela,
ich bin in Gedanken bei DirBei mir ist es im Juli passiert im Krankenhaus - es sah alles gut aus und dann kam es wie aus dem Nichts! Seitdem ist mein Leben kein Leben mehr - meine Mama und ich waren eins - jetzt bin ich amputiert. In jedem Moment vermisse ich sie - egal - ob es schlechte oder gute sind. Wir haben unser Leben in allem geteilt und mit niemandem kann ich so lachen, weinen und mich in allen Dingen austauschen - wenn ich etwas sehe, was mich bewegt zerfetzt es mich fast, dass ich es ihr nicht erzählen kann - ich kann es Freunden erzählen - aber zwischen uns war und ist (
) einfach diese unfassbare Resonanz.
Willkommen hier in dieser Abteilung - ich wünschte ich hätte all diese tollen Menschen, die mit mir ihre Liebe zu unseren Mamas teilen, unter anderen Bedingungen kennengelernt. Stellt Euch das vor - wir hätten uns nicht hier, sondern in einer Reha kennen gelernt, festgestellt, dass wir alle Mutter-Tochter-Gespanne sind und zum Abschied eine Party gefeiert
. Es klingt verrückt - aber seit ein paar Wochen versuche ich öfter solche Vorstellungen und sie helfen mir ein wenig - zumindest für einen kurzen Moment - denn ich sehe uns für diesen Moment glücklich und gesund. Und ich bin mir ganz sicher, dass irgendwo dies auch so ist. Wir sind aus irgendeinem Grund in diesen beschissenen Alptraum gerutscht - aus dem ich jeden Tag hoffe zu erwachen - fühl Dich gedrückt !
Liebe Du_und_ich, erst im Juli ist deine Mama heimgegangen und mein tiefes Mitgefühl versteht ganz genau, wie amputiert du dich fühlst und dabei haben meine Mutti und ich immer Distanz zueinander gebraucht im Unterschied zu dir und deiner lieben Mama.
Aber aus unserer Mama kommen wir, ihr haben wir uns als Allererster anvertraut, nur sie kannte uns in jeder Lebensphase und lange Zeit oder wie bei euch immer in- und auswendig.
Deine Vorstellung von einer Mutter-Tochter-Abschiedsparty finde ich gar nicht abwegig, sondern in der Vorstellung schön. Ich war im letzten Jahr und in diesem Jahr gestützt durch meine Schwester, meinen Bruder, die engsten FreundInnen meiner Mutter und wir feiern gemeinsam alles und besprachen jeden Schritt der Trauerzeit, waren wie in einer Blase des ständigen Erinnerns und Teilens aller kostbaren Erinnerungen.
Gerade vorletzte Woche bin ich an den Wohnort meiner Eltern gereist und habe mit ihnen allen den 1. Himmelsgeburtstag meines Vaters gefeiert, fast ohne Tränen, es tat so gut.
Liebe Grüße von mayatochter