Liebe mayatochter
ich möchte Dir mein tiefstes Beileid zum Tod deines Lieben Papa's schreiben
ach ist schwer so kurz hintereinander die Eltern zu verlieren
ich drück dich mal
Danke
Liebe mayatochter
ich möchte Dir mein tiefstes Beileid zum Tod deines Lieben Papa's schreiben
ach ist schwer so kurz hintereinander die Eltern zu verlieren
ich drück dich mal
Danke
P.S.: Jetzt habe ich noch mehr in deinen Beiträgen gelesen und dein Mann ist gar nicht an den Folgen von Corona gestorben. Sorry, das hatte ich missverstanden.
Alles anzeigenBin zwar aus Österreich, aber eure Seite hat mich einfach angesprochen und ich muss meine Geschichte loswerden. Ich entschuldige mich nicht dafür, wenn es lang wird. Ich muss es mir einfach von der Seele schreiben.
Am 17.12.2022 ist mein geliebter Mann (63 Jahre) von mir gegangen. An dem Tag waren wir genau 9 Jahre zusammen, 2 davon verheiratet. Er konnte das Rauchen leider nicht lassen - schweres COPD, stark geschädigte Lunge (ich habe leider wieder mit dem Rauchen angefangen nach seinem Tod). Am Todestag war ich noch bei im im Krankenhaus, gegen 14.30 Uhr sprach ich noch mit dem Arzt "es schaut nicht soo schlecht aus, wenn es so bleibt, kann mein Mann vielleicht zu Weihnachten zu mir nach Hause" - da hatte ich wieder Hoffnung. Und dann, um 19:03 Uhr der Anruf, mein Mann ist gestorben. Und ich noch einen echten Weihnachtsbaum gekauft, weil er immer einen echten wollte...
Wir haben zwar einen Altersunterschied von 25 Jahren, aber es war echte Liebe und vielmehr - wir waren "gleich": als ich ihn kennenlernte war er in einem Obdachlosenheim, keine Arbeit, kein Geld, keine Freunde. Ich wohnte bei den Eltern, keine Arbeit, kein Geld, keine Freunde. Gleiches Sternzeichen Zwilling, Wir brauchten nichts, nur uns, wir haben es gewagt und bauten uns ein wunderschönes Leben auf.
Alles lief super, harmonisch.
Mitte April 2022 bekam er trotz Impfungen Corona. Leichte Erkältungssymptome. Ich bis jetzt nichts (wegen ihm regelmäßig testen) und ich habe mich nicht von ihm ferngehalten. Danach war er negativ, alles in Ordnung.
Mitternacht 14.06 auf 15.06.2022 (mein Geburtstag) ging es ihm plötzlich ganz schlecht. Notarzt! Der musste meinem Mann mal 3 Sauerstoffflaschen geben, bevor er ihn sich transportieren traute. Wegen Corona durfte ich ja nicht mit. Ich wusste 18 Stunden nicht einmal ob mein Mann noch lebt. Es folgten 9 Tage Intensivstation, 5 Tage Herzstation. Er hat überlebt, Lungenfunktion auf 16% gesunken.
Danach ging es nur noch bergab. Von einem Arzt/Klinik zum anderen, eine Untersuchung nach der anderen. Und mein Mann hat sich auch stark verändert. Ich habe mich verändert. Die Krankheit hat uns verändert. Er hat sich von mir zurückgezogen, mich förmlich weggestoßen. Ich wusste ich konnte ihm die Schmerzen nicht nehmen, aber ich wollte bei ihm, in seiner Nähe sein. Wir haben viel gestritten. Irgendwann "lebte" und schlief er nur noch auf der Wohnzimmercouch. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann er das letzte Mal bei mir im Bett war. Einmal wo ich sah dass es ihm nicht gut ging und ich den Arzt rufen wollte, haben wir so sehr gestritten, dass ich aus purer Verzweiflung den Ehering abnahm und er nur "Willst dich scheiden lassen?" - ich wieder Ring rauf und "Wenn du sagst, es geht schon, dann geht es schon". Heute weiß ich, das war nicht er, das war die Krankheit.
Am 6.11.2022 sagte er meiner Mutter noch im Vertrauen, er glaubt nicht, dass er Weihnachten noch erleben wird...
Am 10.11.2022 saß mein Mann da wie das Häufchen Elend und sagte: "warum muss das ausgerechnet mir passieren, warum jetzt? Jetzt, wo ich alles habe? Eine liebe Frau, einen lieben Kater, eine schöne große Wohnung, ein Auto und wir können nichts mehr machen" - ich schaute ihn an, wollte zu ihm rücken, er stand auf "mir gehts nicht gut" und ging auf die Couch. Vorm Schlafengehen saß er noch immer auf der Couch, ich setzte mich zu ihm, wollte meinen Arm um ihn legen, aber er wich vor mir zurück und meinte, ich soll schlafen gehen, bei ihm dauert es noch. Er ließ mich nicht bei sich bleiben.
Am nächsten Tag sah er noch schlechter aus, ich wollte den Termin bei der Tierklinik absagen, den Notarzt rufen und bei meinem Mann bleiben. "Es geht schon. Geh nur" - er warf mich praktisch raus. Also ging ich zu meinen Eltern, den Familienhund für die Tierklinik holen, ich verzweifelt zu meiner Mutter "Bitte ruf meinen Mann an und rede du mit ihm. Vielleicht hört er auf dich" - Letztendlich doch den Notarzt selbst gerufen, ich derweil in die Tierklinik. Gegen 12:30 sein letzter Anruf "Ich bin im Krankenhaus, muss 3 Wochen bleiben, ich hab mich schon so auf die Ente (unser Essen) gefreut" - ich vertröstete ihn, sagte ich komme am nächsten Tag (PCR-Test sei dank!), wollte noch ICH LIEBE DICH sagen, aber da hat er mich schon weggedrückt.
11.11.2022 ich um 13:00 Uhr im Spital - Schock - Intensivstation - die Lunge ist sehr stark geschädigt - Tiefschlaf! Aus den 3 Wochen wurden dann 5 Wochen bis er starb. Zwischendurch hatte er immer wieder klare Wachphasen, in denen wir uns "unterhalten" konnten (mein Mann hatte einen Luftröhrenschnitt, aber der Sprechaufsatz tat ihm war und war zu anstrengend, also Zeichensprache und Lippenleseversuche). Er schrieb "Ich liebe dich" in die Luft, streichelte meinen Arm und formte die Worte "mein Hasi". Ich sagte noch "mach dir bitte um mich keine Sorgen, ich komme schon irgendwie zurecht, schau bitte auf dich" - eigentlich hatten wir einen schönen Abschied!
Aber es tut einfach verdammt weh, ich weine jeden Tag, weine mich in den Schlaf, wache weinend auf... weine in der Arbeit, weil mich irgendwas an meinen Mann erinnert, weine beim Einkaufen weil wir immer alles gemeinsam gemacht haben, egal wo ich hingehe... Alles ist so frisch, jedes schöne oder nicht schöne Erlebnis. Es fühlt sich so an, als ob ein Stück von mir herausgerissen wurde. Und ich weiß leider, egal was ich mache, mein Mann kommt nie mehr zurück! Dabei wäre es so leicht, ihm zu folgen.....(KEINE SORGE; ICH HABE ES NICHT VOR; DAS IST NUR EINE FESTSTELLUNG)
Mein geliebter Mann, du fehlst mir so sehr! Kannst du nicht einfach bei der Tür reinkommen und sagen "das war nur eine Rolle" (er hat früher bei ein paar Filmen mitgespielt)
Hallo manu1984w , ich habe jetzt erst deinen ersten Beitrag hier gelesen, denn ich bin selber nicht mehr aktuell hier mit dem Lesen der neuen Beiträge, weil ich fünfeinhalb Monate nach dem Tod meiner Mutter am 17. August 2022 nun auch meinen Vater am 2. Februar 2023 verloren habe und nicht mehr hier zum Lesen kam.
Du hast deinen geliebten Mann an die Folgen von Corona zusammen mit seinen Vorerkrankungen verloren, das tut mir sehr leid und ich fühle tief mit dir mit.
Dein Mann war ja noch gar nicht alt und für ihn und Dich war es katastrophal, dass er jetzt schon gehen musste!
Viele Menschen werden abweisend und zurückgezogen in solch riesigen Lebens- und Überlebenskrisen, mit der sie selber nicht fertigwerden.
Das war sicherlich in seinen letzten Monaten nicht gegen dich gerichtet, sondern dein Mann hatte keine Kraft für andere mehr, letztlich auch nicht für sich.
Seine Liebe&Zärtlichkeit war dir ja sicher durch 9 wunderbare Jahre und ganz an seinem Ende zeigte er sie dir ja auch noch deutlich!
Spürst du sie nun auch um dich herum?
Mein Respekt für alles, was ihr euch gemeinsam aufgebaut habt, und mein Mitgefühl, weil das einfach mehr Jahre gemeinsam verdient hätte!
Meine Eltern sind auch an den Folgen bzw. im Zusammenhang mit Corona in ihrem hohen Alter und mit Vorerkrankungen verstorben.
Mein Vater überstand Corona und erholte sich etwas, schaffte es aber dann plötzlich doch nicht mehr, war zu geschwächt.
Meine Mutter ist aus lauter Angst vor Corona erst Monate zu spät ins Krankenhaus gegangen und hatte auch zu sehr körperlich abgebaut, um sich zu erholen.
Diese Pandemie fordert auch noch so viele Opfer, obwohl sie offiziell vorbei ist.
Ich wünsche dir viel Kraft!
Liebe Grüße! mayatochter
Hallo Wintermond83
, zum Verlust deines Vaters sende ich dir mein tiefes Mitgefühl!
Mein Vater starb am 2. Februar und darum fühle ich erst recht mit dir.
Meine Mutter starb fünfeinhalb Monate zuvor, am 17. August letzten Jahres.
Es ist gut, dass du hier ins Forum gefunden hast, das wird dir sicherlich gut tun.
Viel Kraft wünsche ich dir!
Liebe Grüße! mayatochter
Lieber Simon, nachdem ich in deinem vorletzten Beitrag den Begriff „Trichotillomanie“ gelesen habe, habe ich mal nachgegoogelt, aber nur ganz kurz, mir war ja klar, was ich da mache.
Den Begriff finde ich schon so ekelig wie diese Zwangsstörungen alle auch. Irgendwie habe ich dazu auch noch Assoziationen zu anderen ekeligen Begriffen wie „Trichinen“ usw.
Da ich lange Haare habe, fällt meiner Frisörin natürlich sofort auf, wenn da oben auf dem Kopf in Ausnahmezeiten alles dünner wird oder viel kürzere Strähnen da sind.
Ich sag ihr dann immer auch ehrlich, dass ich bei Superstress mir in den Haaren rumdrehe, bis sie verknoten und abreißen oder ausgehen. Nicht umsonst gibt es ja auch Formulierungen wie „sich die Haare raufen!“ oder „in Trauer an den Haaren reißen“
Jetzt bekomme ich sicherlich auch beim nächsten Frisörbesuch wieder einen Text zu hören, aber es gibt eben viele überforderte ekelige oder peinliche Macken der Stressabfuhr bei Menschen, dies ist meine. Angefangen von Alkohol über andere Drogen, Aggressionen, Fresssucht, sich Kratzen uvm.
Der innere Dampf muss halt irgendwo raus und oft genug gewöhnen sich Menschen dazu ekelige, peinliche und ungesunde Dinge an.
Jetzt habe ich mich schon wieder seit morgen 2 Wochen nach der Beerdigungsrückreise daheim gut genug ausgeruht, dass ich meine Haare wieder in Ruhe lasse.
Viel mehr Menschen kenne ich ja, die Nägelbeißen.
Und ich fand mich auch bestätigt bei dem kurzen Googeln, dass das nicht unter die Kategorie Selbstverletzung fällt, sondern Stressabbau u.a., so fühlte sich das Haaredrehen bei mir auch immer an.
Außerhalb von Ausnahmezeiten bin ich durch Medikamente, Psychotherapie, Lebensstilanpassung, Selbsthilfe und Spiritualität nach fast 50 Jahren ohne die richtige Diagnose nun seit gut 10 Jahren endlich innerlich entspannt genug, um all solche Stressmacken meistens nicht mehr zu brauchen.
Ach ja, mein Trauern hat nun auch die tiefste Talsohle erreicht und pausiert etwas, aber ich weiß, die nächste Tsunamiwelle kommt!
Einen erholsamen Sonntag wünsche ich dir mit lieben Grüßen von mayatochter!
Lieber Simon, danke für deine verständnisvollen Worte. Ja, darin finde ich mich sehr wieder.
Das Haarezwirbeln und Haarereißen als Zwang in äußerster Anspannung und Überlastung habe ich auch, aber eben nur dann.
Die meiste Zeit tue ich es nicht und hatte nur einmal als Kind eine kleine kahle Stelle davon auf denn Kopf, die Haare wachsen aber immer wieder nach.
Es ist vergleichbar mit Nägelabknabbern, Stressabfuhr.
Liebe Grüße! mayatochter
Liebe Bettinalein , deine Mama hilft dir ganz sicher und wir hier auch! Dass der ganze Körper mit wehtut, kenne ich auch.
Was erwartet dich denn Neues an einer Schule? Ich hab‘s verpasst.
Klar, dass du Angst hast, es ist was Neues und Fremdes. Aber allem Neuen wohnt ein Zauber inne, der dich auch erfassen soll, das wünsche ich dir!
Liebe Grüße! mayatochter
Ich bin sowieso glücklich aufgewacht, mal zwischendurch eine Glücksinsel im Schweren, weil ich viel nachts wieder wach bin und tagsüber schlafe, so kriege ich meine Ruhe.
Ungewaschen, Flecken auf nicht mehr frischer Kleidung, Haarereißen, die alte zerstörerische Macke blüht wieder, Dampfen tue ich auch wieder, ja, ich bin teils voll am x., aber weil mich das nicht wundert und durchlebt sein will, die Überlastung, weil ich das annehme und mich kenne, gehört auch Glück und Zufriedenheit und Licht und Liebe zu all dem Schweren.
Beide Eltern kurz hintereinander zu verlieren ist kein Klax!
Das musste mal raus und das tat gut, aber es war unfair gegenüber meinem Mann und so kamen wir später beide entschuldigend aufeinander zu und haben es ausgesprochen, denn darum sind wir ja noch zusammen, weil wir unsere gegenseitigen Stärken und Schwächen, aber vor allem auch die eigenen Stärken und Schwächen kennen und sie uns eben nicht gegenseitig mehr vorwerfen.
Wir wissen in langer Ehe, dass wir andere nicht ändern können und dass wir aus 2 unterschiedlichen Kulturen kommen, die beachtet werden wollen und die wir beim anderen nicht ganz nachvollziehen können, weil wir aus unterschiedlichen stammen, was uns in der Summe mehr Freude und Lachen als Missverständnisse bereitet und dass die Stärke meines Mannes das Geldverdienen ist und meins, mich in alle einfühlen zu können und darum 3 Neurodiverse treu und seelisch gesund zusammen halte.
Mein Mann wertschätzt meine Gaben und Leistungen und wir wissen von Anfang an, dass wir zusammen gerade mit unseren Unterschieden ein gutes Paar sind.
Ich weiß, dass mein Mann Wut und Vollgetextetwerden als Austausch nicht verträgt und dann dicht macht und dass mein Wutanfall ihn darum nur unglücklich machte.
Ich weiß, dass mein Mann und Sohni auch wie die meisten Männer Taten versteht, aber keine Sermone, wenn sie dann auch noch anschuldigend sind.
Sohni und Göga sind genauso wie ich aber loyal und zuverlässig und pflichtbewusst und schusselig und chaotisch, aber kreativ in hohem Maße. Und das macht unser Familienleben meist mittlerweile so kostbar und schön und unordentlich und staubig.
Die Normalomaßstäbe in D sind bei uns allen 3 nur bedingt unsere Familienmaßstäbe und das haut auch alles meistens mittlerweile gut hin.
Wenn dann einer oder einem von uns mal der Kragen platzt und er/sie nur die eigene Sicht einnimmt, dann ist das nur menschlich und später kommt die Entschuldigung. Denn nobody is perfect.
Ich bekomme nicht oft Wutanfälle, dazu lebe ich zu friedlich, aber heute war es soweit, wie ein Vulkanausbruch.
Mein Mann fragte natürlich aus seiner "Normalo" - Warte und das ist auch sein Leben und ich stütze das ja auch, denn ich will ja gar nicht, weil ich das von meiner Mutter früher erlitten habe wie verrückt, dazu gezwungen zu werden wie meine ganze Herkunftsfamilie, ihre unbehandelte Krankheitswarte als Definitionsmacht aller Wahrnehmung einnehmen zu müssen und genauso machte es mein kranker Opa auch mit seiner Frau, Oma, und seinen Kindern, meiner Mutter und meinem Onkel.
Schwere Depressionen wie Kindheits- und Kriegstraumata lagen über Generationen unbehandelt in meiner mütterlichen Herkunftsfamilie und ich bin die erste, die das begriffen und bearbeitet hat und sich darausgezogen hat und ihrem Sohn
n i c h t mehr den ganzen Mist weitergegeben hat als Normalsicht und die einzig berechtigte.
Zwar ist mein Mann im Grunde auch "neurodivers" als Hochbegabter wie es Sohni und ich aus anderen Gründen auch sind und ich gehe auch mit Gögas neurodiversen Absonderlichkeiten genauso liebevoll um wie mit Sohnis oder meinen eigenen, aber er lebt halt beruflich in der "Normalowelt".
Auf diese "Normalowelt" habe ich aber momentan seit langem mal wieder eh einen dicken Hals, weil sie erwartet, dass Trauer nach der Beerdigung endet und dass danach blitzschnell auf Normaloalltagstempo umgestellt wird.
Diese ganzen gesellschaftlichen Tabus rund um das Thema Sterben, Tod und Trauer lebe ich ja gar nicht und nur das hat mich die letzten 10 Monate überleben lassen und alles mit Liebe, Würde und Wertschätzung für meine Eltern regeln lassen, was der einzige Grund ist, warum ich dabei nicht voll ins ADHS und in eine schwere Depriepisode abstürzte, denn mein familiär misshandeltes und emotional missbrauchtes Inneres versteht LIEBE und WERTSCHÄTZUNG.
Was mich aber schon seit der Beerdigung so ank.... , ist diese absolute LEERE an trauerangemessenen Reaktionen um mich herum, eingeschlossen meiner Psychologin, wenn ich das nicht falsch interpretiert habe.
Während ich bei allen anderen Themen der krankmachenden Normalo-Maßstäben oft dachte: Naja, sie sind zwar beinhart, aber die meisten Normalos kommen ja offenbar damit klar, aber ich eben nicht, weil ich anders bin und eine chronisch Kranke.
Aber was ich da momentan erlebe, ist einfach h e r z l o s und in einem Ausmaß T a b u , dass es einfach nur eine Gruppenverdrängung und f a l s c h ist, egal, wenn es die Mehrheit ist.
Als nun noch Göga wissen wollte, warum es mich jetzt so niederwirft, da ging aus mir ein Vulkanausbruch los. Denn er fragte aus Normalosicht und ich antwortete aus Normalosicht, nicht aus meiner Minimalismussicht, die ich lebe.
"Weil ich sowieso schon von Kleinauf krank und leistungseingeschränkt bin.
Weil ich das alles überlebt habe, ohne in der Gosse zu landen, sondern damit noch verdammt viel aufgebaut habe.
Weil zu meiner ganz normalen Krankheitsschwäche nun noch innerhalb von 5 Monaten beider Eltern Tod und alles drumherum auf mir liegt und ich mich verdammt nochmal einfach erholen will.
Weil ich jetzt erstmal am liebsten nur wochenlang im Bett liegen würde, ohne akut depri zu sein, einfach zur verdienten Erholung.
Weil meine Aufenthalte am Wohnort meiner Eltern kein Urlaub ist und weil ich, wenn ich hierher wiederkomme, auch keinen Urlaub habe, nur für mich zum Erholen.
Weil ich so gut wie n i e Urlaub habe!
Weil ich verdammt nochmal einfach f r e i haben will.
Weil ich verdammt nochmal t r a u e r e , akut, denn ich habe keine Eltern mehr und vor 1 Jahr waren beide noch da und kein Tod in Sicht!
Weil ich erzogen worden bin, viel Geld zu verdienen und eine gute Hausfrau und Mutter und Ehefrau zu sein und weil ich mit all meinen Leistungen und Gaben
n i e m a l s gutes Geld bekommen habe. Und weil ich eine gute Mutter bin und da Sachen geschafft habe, die sonst keiner könnte, aber sowas wird nicht bezahlt.
Das ist eine Kränkung und Demütigung kultureller Werte!
Weil ich nie eine gute Hausfrau sein k o n n t e, aber a l l e um mich herum, inkl. meiner Männer, das einfach mit ansehen, denn sie wären ja fein raus, sie bekommen Geld für das, was sie g u t können, ich bekomme nichts dafür und kann noch j e d e n Tag, den der Herr werden lässt, auf mein dauerndes Versagen im Haushalt gucken, ohne dass eine Hausfrau oder ein Hausmann an meiner Seite mir da zur Hilfe käme!
Das ist eine Kränkung und Demütigung aller kulturellen Werte, die mir anerzogen und eingeprägt wurden.
Das alleine reicht schon. Dann kommt aber noch meine chronisch angeborene ADHS dazu, die daraus folgenden Depressionen, die ererbten Traumata und Depressionen und jetzt sterben noch beide Eltern kurz nacheinander und ich habe n i e Urlaub und d a fragst du allen Ernstes, was ich habe?
Liebe mayatochter,
entschuldige, dass ich dir nicht wirklich antworten kann, denn all das, was du in so wahren Worten beschreibst, steht mir noch bevor und ich versuche die letzten Tage all diese Gefühle und Gedanken nicht zu sehr zuzulassen, da ich sonst nur noch in Angst lebe.
Aber ich kann dir so sehr nachfühlen ❤️💔so sehr...
Liebe Pia, natürlich, du musst dich schützen. Wenn ich das richtig erinnere, warst du umgezogen und lebst mit deiner Mutter zusammen? Wie geht es euch seit dem Umzug, ich war ja einige Monate nicht mehr hier im Forum!
Liebe Grüße! mayatochter
Alles anzeigenLiebe Mayatochter
Ja, unsere Welt läuft nicht mal so einfach weiter.
Scheint stehengeblieben zu sein.
Der Blick auf dein Umfeld und deren Handhabung schmerzt dich.
Aber was deine Schwester betrifft:
Könnte die Reise nicht auch eine Art "Flucht" sein ?
Evtl. war die Reise schon länger geplant ?Nur ein Gedanke von mir.
Habe drei Tage danach mit meinem Sohn ein verlängertes Wochenende gemacht.
Musste einfach weg. Fühlte sich in ihrem Zuhause an (emotional-geistig) zu ersticken.
Alles so unfassbar. Noch heute.
Wie gut dass du deine Freundinnen hast.
War auch froh und dankbar über meinen Freundeskreis, meine Onlineforen.
Unsere Aspetosfamilie hier.
Das ist alles so zehrend.
Verständlich dass du dich so kraftlos fühlst.
Entortet bzw. heimatlos fühle ich mich zuweilen allerdings noch immer.
Oder dennoch.
Das Zuhause meiner geliebten Mama gibt es ja nicht mehr.
Vieles lief nicht gut. Das schmerzt zuweilen noch immer.
Alles auch ein Grund warum ich in meinem WZ nicht mehr oder noch nicht darüber schreiben konnte.
Wir sind so oft umgezogen. Aber dieser Ort war der letzte meiner Mutter. Für mehr als 16 Jahre.
Aber ja, diese heilende Liebe von der du schriebst.
Die wir auch spüren.
Und so brauchen.
LG
Simon
Danke auch dir, lieber Simon! Ja, genauso geht es mir! Meine Welt ist teilweise stehen geblieben und das ist auch gut so, denn 62 Jahre mit Eltern kann und will ich gar nicht in das Alltagstempo abgeben! Und es ist wirklich sehr sehr wichtig, meine Freundinnen und die Aspetosfamilie hier zu haben und solche wirklich
m i t fühlenden Antworten von euch zu bekommen!
Entortet, heimatlos zum Teil, und dass es das geliebte Zuhause deiner Mama nicht mehr gibt, bis heute betrauernd, das kann ich mir soooo sehr gerade im Moment vorstellen, denn:
Es fühlt sich fast schlimmer an als vor den Beerdigungen meiner Eltern und ich will es doch wirklich und bin froh, dass es sich nicht noch mehr in die Länge zieht, will es auch mit dem Herzen, aber Ende März/Anfang April mit meinem Mann und Auto zur alten Elternwohnung zu fahren und dort endgültig alles von den Wänden zu nehmen und mit Liebe und Wertschätzung in unser eigenes Heim zu bringen, fühlt sich an wie der Gang zum Allerschrecklichsten!
Gut, dass ich bis dahin noch den ganzen März vor mir habe!
Ich hoffe, dass bis dahin auch mein Herzeleid weiterkommt, denn auch wenn es sich so anfühlt, als ob meine Eltern noch in der Wohnung wären und auch, wenn es sich anfühlt, als ob ich ihnen damit erst selber und jetzt den letzten Sargnagel einschlage, w i l l ich auch von Herzen damit den Abschiedskreis weiter schließen, denn im April wird meine Mutter ein ganzes Jahr schon nicht mehr in dieser Wohnung gewesen sein und ich bin niemand, die Dinge endlos in die Länge zieht, das sind meine Geschwister und mein Mann und Schwager und Schwägerin auch nicht, das ist meine Vermieterfreundin nicht, die das ganze Haus verkaufen wird und mein Vater und meine Mutter waren das auch n i e.
Mein Vater wohnte ja bereits fast 7 Jahre lang im Seniorenstift und meine Mutter kam ab April nicht mehr heim, wie gesagt, und alles ideell Kostbare ist doch im Himmel und dann in all unseren Geschwisterhaushalten!
Längst sind die Schränke leergeräumt und ist der Inhalt würdig und liebevoll nicht einfach im Müll gelandet, längst sind da "nur" noch Möbel und Bilder und weitere Deko an den Wänden und auch nicht mehr alles.
Es ist weniger als die Erinnerung, was jetzt noch da ist, aber es fühlt sich ganz anders an.
Ich habe schon viel meiner Eltern hier in unser Heim integriert und halte es in Ehren und bin dankbar und liebevoll damit. Wie ich allein Weihnachten unser altes Familienfesttagstafel-Equipment zu Ehren brachte!
In meiner Seite des Wohnzimmer-Bücherregals sind bereits aus der Elternwohnung und dem Seniorenstiftzimmer meines Vaters Fotos meiner Großeltern beider Seiten und meiner Eltern und sie sind so immer bei mir und gleichzeitig integriert in m e i n und u n s e r Heim - und selbst den Gemälden und gerahmten Urkunden meiner Eltern, die ich übernommen habe, habe ich "befohlen", mehr zu etwas von mir zu werden als etwas von ihnen, weil unsere Familie ja zerrüttet war all die Jahrzehnte, die ich auf diesen Wandschmuck schaute und zwar nicht so liebevoll wie jetzt.
Also hoffe ich, dass es sich nicht so sehr mehr innerlich nach Dolchstoß ins eigene Herz und nach Leichenfledderei anfühlen wird, wenn ich das nächste Mal in die Elternwohnung reise, um sie endgültig unbewohnt aussehen zu lassen!
Wenn ich deine Zeilen lese, lieber Simon, wird diese so schmerzliche Bindung an die Mutterwohnung also so bleiben, das wundert mich gar nicht!
Auch danke ich dir für deine Interpretation der Städtereise meiner Schwester so kurz nach der Beerdigung meines Vaters! Ja, das kann gut genauso sein und das beruhigt mein Herz, es so zu sehen! Danke!
Und auch du kennst die heilende Liebe aus der Trauer, die auch Linchen und Pia und ich kennen! Gottseidank! Ich wünsche Euch und mir, dass sie immer stärker wird und am Ende übrigbleibt, denn wir wissen ja: "Glaube, Liebe, Hoffnung......"
Euch allen und uns allen hier im Forum ein friedvolles und erholsames WE! Liebe Grüße von mayatochter
Ich ebenfalls liebe Mayatochter.
Der Schmerz ist gleichzeitig Liebe unglaubliche Liebe die nie geht....
Vlg. Linchen
Liebe Linchen, wie sehr ich euer Mitfühlen wertschätze und brauche und auch deine Bestätigung, wie Trauer Liebe ist, unendliche, unglaubliche und nie endende Liebe! Danke!
Ich fühle wie du...
Danke, liebe Pia, das brauche ich so sehr!
Ich fühle mich heute wieder wie damals kurz nach dem Tod meiner Mutter. Die Beerdigung ist nicht mal eine Woche vorbei und alle Angehörigen sind wieder völlig in ihren Alltag eingemündet, meine Schwester sogar zu einem trubeligen Städtetrip aufgebrochen!
So tot kann gar niemand sein wie die Art vieler, Trauer und Trauernde zu ignorieren! Das macht mich fassungslos und sauer und lässt mich fühlen und denken: Verkehrte Welt!
Als ob die letzten 10 Monate mit dem Sterben und dem Tod beider meiner Eltern gar nicht stattgefunden hätte!
Als ob sich diese Zeit nun schließt und alles geht so weiter im Alltag wie zuvor!
Als ob es wie ein ausgefeiltes Hühnerauge am Fuß nun erledigt ist.
Dass ich jetzt erholungsbedürftig und trauerbedürftig viel Ruhe und Stille und Besinnlichkeit brauche, ist absolut mein einsames Privatvergnügen!
Unfassbar!
Hätte ich nicht meine Freundinnen, meine Onlineforen und meine Online-Gedenkseiten für meine Eltern, ich käme mir völlig entortet vor.
Haltlos, kräftelos, Alltagslos!
Liebe Nina, Ninchen
, wie ich hast du erst vor ganz kurzer Zeit deine geliebte Mama verloren und ich meinen lieben Papi auch Anfang Februar!
Dein Verlust tut mir sehr leid und wir sind jetzt in den allerersten fassungslosen Wochen, wo unser Inneres überall die geliebten Verstorbenen suchen und festhalten wollen, egal, was der Kopf weiß.
Willkommen hier im Forum, da sind wir gut aufgehoben!
liebe Nina, Ninchen
- ja, ich spüre meine Eltern auch um mich und die Sonne wärmt auch!
Mir tut dein Verlust deiner Mutter auch sehr leid.
Also, jetzt mal BREMSE rein
und ganz langsam
Vor 19 Tagen ist mein liebster Papi gestorben.
Vor 4 Tagen ist er beerdigt worden.
Das war ganz genau am Halbjahres-Todestag meiner Mutter.
Da ist aber auch der immense Vorfrühlingsdrive in mir, gemischt mit Zufriedenheit, Stolz, Erleichterung, diese Riesenaufgaben um beider Eltern überraschende Sterben und Tode innerhalb von nur 10 Monaten hinter mir zu haben.
Ich bin jetzt innerlich völlig durcheinander daheim wieder und die südliche Sonnenflut gaukelt mir vor, ganz jung und stark zu sein.
Danke, danke, danke!