Beiträge von Kathi57

    Lieber Ralph, liebe Karin und Elisa.

    Auch ich reihe mich in die Gruppe der Trauernden ein, die "anstrengend" für Andere sind. Die meisten Menschen die auf Christophs Beerdigung waren, sind irgendwie "verschwunden". Ich habe einen guten Freund, der schon so oft mit mir geweint hat. Ich glaube, wenn ich ihn nicht hätte wäre ich nicht mehr hier. Der schlimmste Tag meines Lebens jährt sich am 16.8. zum 1. Mal. Diese Zeit im Moment ist furchtbar. Die Bilder sind so nah da.

    Ich weiß, hier kann ich alles schreiben. Wer, wenn nicht wir, versteht uns sonst

    Auch ich hab das Gefühl, ich gehe rückwärts. Wieder zurück an die Tür der Intensivststion und ........Ach Mensch, was für ein Drama und was für eine Sch.... (Entschuldigung).

    Er ist und bleibt mein 38 Jahre alter "Großer "

    immer in meinem Herz ❤️.

    Liebe Grüße, Kathi

    Liebe Karin,

    Hätte uns das jemand vor 10 Jahren gesagt, daß wir so etwas aushalten müssen..... keine Minute hätte ich länger leben wollen.

    Mein Sohn hatte auch nach Corona Lungenprobleme die nicht aufhören wollten. Dann kam eine Bauchspeicheldrüsenentzündung dazu, Sepsis, Organversagen. Wie du, bin auch ich noch immer fassungslos über dieses Grauen. Gerade jetzt, in dieser Zeit lebe ich jeden Tag vom letzten Jahr noch einmal.

    Komm, wir stützen uns ein wenig. Mehr geht ja nicht.

    Liebe Karin, lieber Ralph,

    kein guter Tag heute, wie die meisten Tage im letzten Jahr. Wie sollten wir die auch haben. Unser Leben ist ein Scherbenhaufen und nicht eine passt mehr zur nächsten.

    Der letzte Anruf meines Sohnes war heute vor einem Jahr, gg. 11.30 Uhr.

    "Mama, sie fliegen mich nach Gießen an die Uni."

    Den ganzen Morgen laufen unaufhaltsam die Tränen. Nichts hält sie auf.

    Ich komme gerade von meiner Runde um den Wiesensee. Leider kam ich nicht weit. Ein heftiger Regenschauer wollte nicht das ich weitergehe.

    Lieber Ralph, deinen letzten Satz, das du nicht mehr kannst, unterschreibe ich bedingungslos mit.

    Am 16.8. wird es 1 Jahr.

    Wie soll ich das aushalten?

    Ich weiß es nicht. Hoffentlich hilft mir Christoph durch diese Tage. Es ist sonst niemand da. Und wie wir wissen, können Menschen, die diese Hölle nicht kennen, uns nicht helfen. Im Gegenteil. Oft sind es Stiche mitten ins Herz.

    In Gedanken bei euch.

    Kathi

    Liebe Sammiejoe,

    Ein unvorstellbares Grauen hat uns alle hierher geführt.

    Niemand konnte sich jemals vorstellen, sein Kind zu Grabe tragen zu müssen. Bei ihm zu sein, wenn es für immer gehen muß.

    Ich durfte meinen Sohn 38 Jahre, 8 Monate und 7 Tage erleben. Der Untergang meines Lebens, meiner Zukunft jährt sich jetzt am 16.08. zum 1. Mal. Ich habe große Angst vor diesem Tag. Er war mein Einziger und mein Ein- und Alles.

    Wie ich dieses vergangene Jahr geschafft hab, kann ich nicht sagen.

    Das ich noch hier bin und nicht mit ihm mit gegangen bin verwundert mich selbst.

    Liebe Sammiejoe,

    keine noch so gut gemeinten Worte helfen. Die Zeit schon garnicht.

    Vielleicht ein wenig die Natur, wenn du sie sehen kannst. Deine Tochter und gute Menschen, die empathisch sind und diesen unvorstellbaren Schmerz mit tragen werden helfen. Leider sind das ganz, ganz wenige.

    Doch das Gefühl, mir schnürt die Trauer die Luft ab, kommt noch immer sehr oft.

    Wenn du kannst, lass dich auf die Menschen im Forum ein. Es hilft, seine Trauer denen mitzuteilen, die sie erleben wie du sie erleben musst.

    Kathi mit Christoph für immer im Herz.

    Ach Bettina, schon wieder mußte so ein junger Mensch gehen.

    Vielleicht hilft der Mama ja auch das Schreiben hier. Wir wissen alle, wie sie sich fühlt und wie unbarmherzig so etwas schmerzt.

    Kathi

    Liebe Karin ,

    Heute sind es 11 Monate und 1 Woche seit mein Sohn gehen mußte.

    Ich bin jetzt ein Jahr in Rente und die meiste Zeit alleine.

    Einen Freundeskreis gibt es auch für mich nicht.

    In dem Ort in dem ich seit 10 Jahren wohne, gibt es niemand dem ich vertrauen würde.

    Mein Lebensgefährte wohnt weiter weg; wir sehen uns jedes 2. Wochenende. Manchmal auch nur einmal im Monat.

    Mein Sohn wohnte 20 Km. weiter weg. Wegen ihm bin ich in den Oberwesterwald gezogen. Wir haben uns immer einmal in der Woche gesehen und er hat dann für uns gekocht. Schön war das. Wunderschön. Ich vermisse ihn unbeschreiblich. Mein Leben empfinde ich nicht mehr als lebenswert und meine Zukunft ist mit ihm gestorben.

    38 Jahre, 8 Monate und 7 Tage durfte er hier sein.

    Ich kämpfe mich durch jeden Tag.

    Auch bei Christoph hat Corona dazu beigetragen das er gehen mußte.

    Ich weiß um deine Schmerzen, liebe Karin.

    Millionen Tränen bringen sie uns nicht zurück.

    Kathi

    Hallo Pia, wie treffend diese Sätze sind.

    Wir können, glaub ich, bald alle nicht mehr.

    Woher jeden Tag die Kraft kommt um aufzustehen weiß ich bis heute nicht.

    Es ist und bleibt sooo schwer, so entsetzlich, so unfair, so unverzeihlich, so traurig und es tut nur weh.

    Lieber Gruß, Kathi

    Liebe Christa,

    Ich fühle deine Verzweiflung, glaub mir.

    Auch ich sitze oft auf der Ecke von Christophs Grab und versuche mit ihm zu reden. Es ist jetzt fast ein Jahr vorbei, doch es ist noch immer so unfassbar wie im letzten Jahr.

    Er hat sich nach Corona nicht mehr erholt. Und als sein Lebensgefährte ihn ins Krankenhaus gefahren hat, war es zu spät. Wie bei deinem Sohn.

    Künstliches Koma, Sepsis. 3 Wochen Hoffnung, Kampf gegen Entzündungswerte, alles verloren.

    Ich hoffe so, daß ich ihn wiedersehen werde. Irgendwann.

    Eigentlich müssen wir nur warten.

    Hier sind so viele, die diesen Weg gehen müssen.

    Geh mit uns mit; du bist nicht alleine mit deiner Trauer um deinen Jens.

    Alles Liebe, Kathi

    Liebe Regenschauer,

    auch ich bin leider eine verwaiste Mutter.

    Seit dem 16. August letzten Jahres habe ich nur noch ein halbes Herz.

    Diese entsetzlichen, unmenschlichen und alles zerstörenden Gefühle und Gedanken sind mir nicht fremd.

    Millionen Tränen bringen uns unsere Kinder nicht zurück.

    Ich durfte meinen Sohn 38 Jahre, 8 Monate und 7 Tage erleben.

    Hier sind so viele, die dein Leid mit dir teilen. Fühl dich ganz und gar verstanden.

    Kathi

    Liebe KarenLe,

    so jung und ohne die Menschen die einem bedingslos lieben, ist verdammt schwer.

    Ich weiß es leider auch wie sich das anfühlt.

    Damals war ich 30.

    Der Einzige der mir geholfen hat war mein Sohn.

    Und auch ihn mußte ich gehen lassen.

    Im letzten Jahr mit 38 Jahren.

    Ich kann sehr gut nachempfinden, wie du dich an diesem Abend bei deiner "Freundin" gefühlt haben mußt. Für mich wäre diese Freundschaft beendet.

    Und leid muß es dir um sie nicht tun.

    Auch sie wird Verlust erfahren. Auch sie wird weinen und ein schweres Herz haben.

    Viele denken, es trifft sie nicht.

    Ein lieber Mensch hat mir vor kurzem geschrieben 'der Tod ist nicht verhandelbar'.

    Genauso ist es.

    Du hast es schwer genug, da mußt du dich nicht mit Freunden umgeben, die, wohlgemerkt meine Meinung, keine sind.

    Empathie geht anders.

    Halt dich an deiner kleinen Familie fest.

    Das ist das was zählt.

    Viele Grüße

    Kathi

    Mel, wie schön, daß du das alles schaffst. Meine Hochachtung für dich und einen dicken Glückwunsch.

    Mein schwarzer Tag ist im August. Das erste Mal. Ich werde, hab ich jedenfalls vor, mit anderen Trauernden eine Wanderung machen. Ob ich das packe, weiß ich noch nicht.

    Bitte schreib, wenn man dein Buch kaufen kann.

    Der Titel passt so gut auf uns.

    Mama mit halbem Herz.

    Ganz lieber Gruß

    Kathi

    Liebe Rita,

    Es freut mich sehr für dich.

    Du schaffst den Umzug. Du mußtest schon so vieles schaffen.

    In Hamburg fühlst du dich wohl; das ist schon mal die halbe Miete.

    Eine tolle Stadt ist das.

    Einmal war ich dort.

    Ich wünsche dir ein gutes Ankommen und freu mich das du diese negativen Menschen neben dir da lässt, wo der "Pfeffer wächst".

    Liebe Grüße Kathi

    Liebe Sternenstaub,

    Mein ganz tiefes Mitgefühl für dich.

    Du bist in etwa so alt wie ich damals, 8als meine Mutter gehen mußte.

    Heute bin ich fast so alt wie deine Mama ist.

    Es ist ein Höllenweg den man gehen muß.

    Ich weiß.

    Als meine Mama ging, war mein Sohn 3 Jahre alt. Ich war alleine mit ihm.

    Und auch ihn mußte ich hergeben.

    Im letzten Jahr am 16. August.

    Trösten kann uns nichts.

    Mitfühlen und ein grenzenloses Verstehen für dich und die Gewissheit das es allen hier im Forum so geht.

    Sonst wären wir nicht hier.

    Schreib alles was in dir ist, wenn du kannst.

    Herzlichst Kathi

    Ja Bettina.

    Es ist so oft so schwer ohne sie.

    Niemand da, der einem bedingungslos liebt.

    Du wirst ihr irgendwann alles erzählen was du erlebt hast. Ihr und auch deinem Papa. Das hat mir vor kurzem ein ganz lieber Mensch geschrieben Und es hat mich berührt.

    Lieber Gruß Kathi