Beiträge von Jussi

    Hi Ron,


    bei mir vermischen sich wahrscheinlich mittlerweile diverse Sprachen. Gestern war auch wieder Turmbau zu Babel angesagt. Arbeite international, das schlaucht schon mal meine kleine Kopferbse. Musste heute erst mal Saunatag einlegen. :S Das war auf der einen Seite Entspannung, auf der anderen Seite Konfrontationstherapie, denn besagte Saunalandschaft war immer unser kleines Refugium, das wir uns hin und wieder gegönnt haben. Ein Tag Urlaub zwischen der ganzen Hektik und die Batterien etwas aufladen. Es war schon ein komisches Gefühl dort ganz alleine auf unserem alten Platz zu liegen. Hab mit einem Sekt auf ihn angestossen und mich trotz der ganzen glücklichen Paare um mich herum erholt. Tolle Bilder, die Du mit uns geteilt hast. Ein schöner Ort. Und ja, ich kann Dich gut verstehen, dass Du "grumpy" Deutschland den Rücken gekehrt hast. Wir wollten es auch und ich will es immer noch. Mal sehen, welche Türen sich noch öffnen.


    Alles Liebe und gute Nacht in den englischen Süden

    Jussi

    Hi Ron,

    ich freue mich von Dir zu lesen. Zu dem Thema gibt es einiges auszutauschen. Auch selbst Erlebtes. Daher bin ich überzeugt, dass danach nicht Nichts kommt.

    Alles Liebe und eine erholsame Nacht

    Jussi

    Lieber Alex,

    dieser Gedanke ist Gänsehaut pur - im positiven Sinne. Habe noch just unsere Fotos angesehen, die an unserem schönsten Tag entstanden sind. Sonnenuntergang am Ses Salines und wir beide lachend, weil uns die Sandflöhe aufgefressen haben.

    In jedem Lebensmoment, wenn es heisst, "so, jetzt entspannen Sie sich und denken an etwas Schönes", dann bin ich genau dort mit ihm an diesem Tag. Dieses Licht, dieser Geruch, das Gefühl auf der Haut. Nirgendwo habe ich es so erlebt wie auf Ibiza. Die schönsten Strände auf der kleinen Schwester Formentera - da kann die Karibik einpacken.

    Unsere Erinnerungen kann uns keiner nehmen, sie bleiben für immer und ich hoffe, dass ich irgendwann ohne Herzstolpern und Schmerz daran denken kann.

    Alles Liebe

    Jussi

    Du sprichst mir aus der Seele. Mache mir sehr große Vorwürfe, denn mein Freund war am Tag vor seinem Tod im KKH, weil er Tage vorher schon verunfallt war. Rippen waren gebrochen, im Gesicht eine riesige Platzwunde. Diese fing an am 01.12. so zu eitern, dass sie ausgeschabt, versorgt und genäht werden musste. Er bekam Medikamente gegen die Schmerzen, Antibiotikum und dieser ganze Cocktail würde wahrscheinlich dazu, dass er in der Nacht die Treppe hinabstürzte. So genau weis man es nicht. Ich mache mir die schlimmsten Vorwürfe, dass ich nicht darauf bestanden habe, dass er die Nacht bei mir verbringt. Er wollte jedoch unbedingt nach Hause. :-(

    Hi Ron,


    heute hatte ich gar keine Zeit zum Durchhängen. Musste noch an einer Marathonpräsentation arbeiten, da Morgen mein italienischer big Boss kommt. Ich erwarte die heilige römische Inquisition...:S

    Das Thema Leben vor/nach dem Tod beschäftigt mich aufgrund diverser Erlebnisse schon seit Kindesbeinen und ich bin überzeugt, dass es weiter geht und die Seelenwelt unsere eigentliche Heimat ist; dass alles miteinander verbunden ist. Hierzu gibt es sehr viel interessante Lektüre und Filmmaterial (die sehr spannenden Hypnosesitzungen von Michael Newton gehen ja genau in die Richtung, dass wir uns unser Schicksal schon vorher ausgesucht haben und mit diversen Seelengruppen unterwegs sind). Letztendlich werden wir die Wahrheit erst erfahren, wenn auch für uns die letzte Stunde schlägt.Und trotz dieser Überzeugung und den Glauben an ein Danach vermisse ich meinen Freund unendlich. Bis wir irgendwann als Lichtpunkte umeinandersausen wird wahrscheinlich noch viel Wasser den Rhein entlanglaufen. Wer weiss, was für Dramen noch kommen. Egal wie, ich werde es schon irgendwie meistern (müssen).


    Con cariño, lieber Ron

    Jussi

    Holá Ron,


    eine schöne Ecke. Der längste Pier der Welt. Ich kann nur mit der "längsten Theke der Welt" aufwarten. Komme ursprünglich aus Düsseldorf, lebe aber schon seit zwanzig Jahren immer wieder in und jetzt bei Köln.

    Manchmal macht mich diese Situation nicht nur traurig, sondern einfach nur wütend. Die letzten Jahre waren für uns schon anstrengend genug und trotzdem haben wir immer das Positive gesehen. Die Tatsache, dass wir uns hatten und der eine für den anderen da war, hat vieles einfacher gemacht. Wir haben in der schlimmsten Dunkelheit noch Licht gesehen und konnten zusammen noch darüber lachen. Gerade jetzt, als endlich wieder Licht am Horizont zu sehen war, wir endlich dabei waren durchzustarten, ist alles vorbei. Wenn ich mir vorstelle, dass es die Theorie gibt, dass die eigene Seele einem Seelenplan folgt, frage ich mich ob meiner auf einer Achterbahn geschrieben wurde. Aber ich darf nicht undankbar sein, denn das Leben hat seine schöne Seiten, von denen ich schon so viele erleben durfte. Ich muss jetzt lernen diese auch wieder bewusst zu sehen, ohne mich täglich selbst zu geißeln.


    Alles Liebe und geniess noch einen schönen Abend

    Jussi

    Hi Ron,


    oh, wie schön es ist, wo Du lebst. Hab vielen Dank für das tolle Bild. Geniess diese Herrlichkeit. Ich hatte auch vor mit meinem Freund ans Meer zu ziehen. Unser Plan war unser Seelenort Ibiza, wenn ich endlich aus meiner Jobmühle raus- und 100% Remote arbeiten könnte. Derzeit zerreißt mich allein der Gedanke, wenn ich an die Insel denke und ich kann mir gerade gar nicht vorstellen dorthin zu fliegen ohne Zusammenbruch. Vor drei Monaten waren wir noch zusammen dort.

    Heute Abend hat es mich wortwörtlich gerissen, als ich die Schublade aufgemacht habe und da lag das Kartenspiel, das wir noch Anfang November zu seinem Geburtstag zusammen gespielt haben. "Alles, was ich an Dir liebe" - diverse Fragen, die Paare zusammen beantworten. Obwohl ich wusste, dass mir dieses Spiel heute Abend den Rest geben wird, ziehe ich vorhin wie ein Masochist die erste Frage: Welches war euer schönstes gemeinsames Erlebnis? Ja, dieses war vor langer Zeit auf Ibiza und ich werde es bis zu meinem eigenen Todestag niemals vergessen.

    Ich weiss noch, wie wir uns den halben Abend gegenübergestanden, alle Fragen zusammen beantwortet haben und so unfassbar glücklich waren, dass wir einander haben und uns nach 16 Jahren noch lieben wie am ersten Tag. Ich hab vorhin Rotz und Wasser geheult und ich muss wieder weinen, während ich das hier gerade schreibe.


    Alles Liebe

    Jussi

    Liebe Manu,

    ich kann Dich so gut verstehen. Verstehe auch, dass Du Dir Sorgen um die Zukunft machst. Denke, das haben hier auch einige. Die wenigsten können sich erst mal vorstellen, wie es weitergeht. Selbst Leute mit Freundeskreis merken, dass sich Leute zurückziehen, dass man auch keine Leute treffen mag. Zähle mich dazu. Ich mag gerade maximal eine bis zwei Personen gleichzeitig treffen. Alles andere ist mir zuviel. Mir reicht bereits Büro, meine Kunden, die Nachbarn. Allerdings wie Mena schreibt, es gibt einige Möglichkeiten heute Leute zwanglos kennenzulernen. Gibt auch Portale für Leute, die neu in der Stadt sind oder Hundeportale für gemeinsames Gassi etc., wo man Leute finden kann für gemeinsame Aktivitäten. Du wirst nicht allein auf ein Fest müssen. Auch wenn ich überzeugt davon bin, dass mein Freund auch nicht weg, sondern bei mir ist und mich tröstet, bin ich unfassbar traurig. Möchte einfach nur die Zeit zurückdrehen.

    Ganz lieben Drücker

    Jussi

    Ihr Lieben,

    heute habe ich meine jüngere Tochter besucht.Wir waren mit meiner kleinen Enkelin im Zoo in Osnabrück,sind von deren Wohnung nur 10 Minuten Fußweg.Da wir Jahreskarten haben lohnt sich auch nur ein Spaziergang dorthin.Es war auch schön und mir ging es ganz gut.Trotzdem kommt immer Traurigkeit hoch wenn ich daran denke,dass Jörg es nicht mehr erleben darf.Er hätte sich so gefreut.

    Glg 💕🌻💔Elke

    Ganz lieben Drücker, liebe Elke. Ich habe heute auch eine schlimme Welle der Wehmut gehabt - mitten im Büro. Bei dem Gedanken, was Udo alles nicht mehr mit mir erleben wird, war ich furchtbar traurig. Dann habe ich gedacht, dass das wahrscheinlich nur die halbe Wahrheit ist, da es sich manchmal so anfühlt, als wenn er mich direkt umhüllt. Dann denke ich, dass er ganz viel mit mir miterlebt. Nur leider anders.

    GlG, Jussi

    Liebe Anja,

    da gebe ich Dir recht, hattest du noch zusätzliche Unterstützung?

    Versuche ab morgen wieder ins Berufsleben zurück zu kehren, mal schauen wies mir geht.

    LG Bertl

    Lieber Bertl,

    alles Gute zum Start zurück ins Berufsleben. Ich habe vier Wochen danach wieder angefangen (heisst, am 02.01.) und es hat mir sehr gut getan. Das Kopfkino ist in der Zeit ausgeschaltet, ich komme ich einen für mich gesunden Rhythmus und habe Struktur. Die ersten vier Wochen war alles ausgehebelt, ich war nur betäubt.

    LG

    Jussi

    Liebe Manu,

    auf beide Fragen kann ich mit einem Ja antworten. Wir können hierzu gerne 1:1 schreiben.

    Bzgl. der Krankschreibung: Ich war einen Monat nicht arbeiten und habe eine sehr nette Ärztin, die gleichzeitig auch Psychologin ist. Sie hätte mich bedenkenlos auch länger krankgeschrieben. Das wollte ich jedoch nicht, da das Loch so tief war, in dem ich sass, dass ich nicht noch tiefer abtauchen wollte. Der Start zurück im Büro hat mir sehr gut getan, denn er bedeutete wieder ein Stuck Normalität und Struktur.

    LG

    Jussi

    Hallo Ron,

    geniesse auch die Spaziergänge mit unserem Hund. Er tobt ausgelassen und ich geniesse die Natur mit allen Sinnen. In so einem Moment denke ich, wie schön doch die Welt ist.

    Alles Liebe,

    Jussi

    Hi Ron,


    kann ich mehr als verstehen. An solchen Tagen ist da einfach nur ein dunkles Loch.


    Fühl Dich virtuell lieb umarmt, alles Liebe

    Jussi

    Lieber Ron,

    es ist ein sehr interessanter Gedanke, den Du hier mit dem Bus beschreibst. Kann ihn sehr gut nachfühlen. Es ist jetzt gerade 7 Wochen her, dass mein Lebensgefährte verunglückt ist. 16 Jahre Einklang der Seelen, Liebe, Glück und blindes Verstehen. Wir waren 16 Jahre zuviel für andere, die nicht verstehen konnten wie ein Paar sich nach so einer Zeit noch stundenlang unterhalten, lachen und voller Liebe ansehen kann. Jetzt bin ich alleine zuviel für andere. Ich nutze die Zeit gerade, um viel für mich zu tun. Meine Freunde sind für mich da, ich bin jedoch dazu übergegangen nach aussen mit ihnen, mit meiner Familie und meinen Kollegen ein möglichst normales Miteinander jenseits meiner Trauer zu führen. Denn das Verständnis schwindet bei allen - sehr schnell. Ich treffe mich momentan eher zu zweit, als dass ich wie früher mit vielen unterwegs bin. Ich nutze gerade vor allem Gespräche mit Menschen, denen es ähnlich ergangen ist, somit fern von meinem engsten Kreis. Alle anderen können nur bedingt verstehen, was der Verlust des Lebenspartners bedeutet. Ich sehe es bzgl. des Busses eher wie Sumazo. Ich fahre den Bus mit meinem Freund im Herzen selbst. Momentan fahre ich an bestimmte Stationen, steige aus und schaue mich um. An gewissen Stationen entscheide ich selbst welchen Passagier ich mitnehme. Derzeit auch mal gerne gar keinen. Fahre einfach weiter. Irgendwann werde ich wieder andere und neue Strecken fahren und neue Passagiere mitnehmen; auch mal zum Beifahrer werden. Das passiert irgendwann und trotzdem wird mein Lebensgefährte immer bei mir bleiben. Ich muss ihn dafür nicht loslassen.

    Hallo Alex,

    irgendwann werden wir diesen wunderschönen Ort wieder ohne Schmerz geniessen können und wer weiss, vielleicht werde ich dort trotzdem eines Tages leben können. Jetzt ist es für mich noch unvorstellbar. Die schönsten, innigsten und auch verrücktesten Tage meines Lebens habe ich dort mit meinem Freund verbracht. Es war jedes Mal wie nach Hause kommen, wenn wir aus dem Flieger gestiegen sind. Wenn man sich das Jenseits nach seinen Vorstellungen erschafft wie es manchmal heisst, dann wird es für mich Ibiza und die Salinen sein. Und ich hoffe, dass er bereits dort ist und auf mich wartet.

    GlG, Jussi

    Lieber Alex,

    es tut mir so leid zu lesen, was Du gerade durchmachst. Ich habe die Liebe meines Lebens am 02.12. durch einen häuslichen Unfall verloren und den Schmerz kann keiner nachempfinden, der das nicht selbst erlebt hat. In diesem Forum sind viele mit einem ähnlichen Schicksal, die alle gerade mitten in ihrem persönlichen Alptraum sind oder diesen erlebt haben. Freunde, Familie, Arbeitskollegen sind oft völlig überfordert. Kenne auch einige Sprüche oder Kommentare, bei denen man wieder an Tag 1 zurückkatapultiert wird oder am liebsten handgreiflich werden würde (bei letzterem weiss ich zumindest, dass ich auch wieder gesunde Wut empfinden kann).

    Ibiza war auch unser Seelenort und wir waren nach unserem Jahrestag noch Ende September dort und hatten wie in den letzten 16 Jahren eine traumhafte Zeit voller Liebe. Wir hatten auch die Vorstellung bald ganz auf die Insel zu gehen. Ich war auf der Suche nach einem 100% Remote Job, um uns diesen Traum zu erfüllen. Jeder Gedanke an Ibiza, jede zufällige Doku, jedes Reiseposter machen mich gerade einfach nur fertig und ich könnte stundenlang nur weinen. Dann denke ich einfach nur, was wir gesagt haben: Im nächsten Leben dort. Das ist mein persönlicher Trost, denn für mich ist der Tod nicht das Ende. Auch wenn die Sehnsucht hier und heute mich einfach nur auffrisst.

    Fühl Dich lieb gedrückt

    Jussi

    Liebe Elke,

    mal sehen, ob sie jemanden in der Nähe für eine persönliche Trauerfreundschaft finden. Ich habe jetzt auch begonnen mich zu verschiedenen spirituellen Seminare anzumelden, um wieder in meine Mitte zu finden. Das Unglück zeigt mir gerade, dass es Zeit ist an mich und mein Seelenheil zu denken. Mein sehr weltlicher Job frisst mich auf und mittlerweile denke ich, dass ich das ganze Brimborium nicht brauche. Wofür auch. Derzeit ist es rein dafür gut mir die fehlende Struktur zurückzugeben - mehr aber auch nicht. Das Schlimmste, was in meinem Leben passieren konnte, das ist passiert. Hab nichts zu verlieren.

    GlG

    Jussi

    Liebe Manu,

    fühle Dich ganz lieb gedrückt, es tut mir so leid, was Du durchmachst. Ich bin 48, habe meinen Lebensgefährten nach 16 Jahren am 02.12. durch einen häuslichen Unfall verloren. Und ja, das kann niemand nachvollziehen, der nicht selbst schon in der Lage war die Liebe seines Lebens und seinen Seelengefährten zu verlieren. Andere Leute sind mit der Situation oftmals überfordert - auch Freunde und Familie. Kenne das aus meinem Umfeld. Vor allem im Büro (ich hab nach einem Monat wieder angefangen zu arbeiten) kommen manchmal Dinge, dass es mir die Sprache verschlägt. Das sorgt gerade dafür, dass mein Fell immer dicker wird und ich Leuten auch schon entsprechende Antworten gegeben habe.

    Mein Freund und ich haben immer gewitzelt, dass wir erst 2066 zusammen sterben, wenn wir alt, grau und gebrechlich sind. Nun bin ich allein und hoffe, dass ich nicht bis 2066 ohne ihn leben muss. Ich merke, dass sich die Trauer permanent verwandelt. An einem Tag geht es mir verhältnismässig gut, es gibt neutrale Tage und es gibt die, wo ich mich von jetzt auf gleich weinend schüttele. Das kann bei einem gemeinsamen Lied sein, beim Ansehen unserer Bilder, Hören seiner Sprachnachrichten, bei Leuten, die von glücklichen Pärchenurlauben oder gemeinsamen Aktivitäten erzählen. Das packe ich manchmal einfach nicht. Ich weiss, dass ich damit irgendwie klarkommen muss und ich weiß, dass es irgendwann wieder deutlich mehr Licht in meinem Leben geben wird, auch wenn manches Warum niemals eine Antwort finden wird. Ich versuche mein bisheriges, recht stressiges Leben und die Lücken, die nun da sind, damit zu ergänzen mehr für mich und für meine Seele zu tun.

    Fühl Dich lieb gedrückt

    Jussi

    Hallo Engelbert,

    mein herzliches Beileid zu Deinem schweren Verlust. Ich kann nachempfinden wie es Dir geht. Am 02.12.22 ist mein Lebensgefährte mit 52 zu Hause tödlich verunglückt. Von jetzt auf gleich ohne Vorwarnung und ohne die Möglichkeit sich zu verabschieden. Er war kerngesund, sportlich, stand mitten im Leben. Er war und ist die Liebe meines Lebens und es bleiben soviel Fragen offen...

    Es hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen. Die ersten Wochen waren so schlimm für mich, dass ich am liebsten mitgestorben wäre. Ich bin auch heute nicht in der Lage an seinem Grab zu stehen. Das halte ich kaum aus zu wissen, dass dort sein Körper liegt. Ich habe leider auch ein Kindheitstrauma, denn ich musste mir als 5-jährige - wie Elke ungewollt - meinen verstorbenen Opa anschauen, was zu jahrelangen Alpträumen geführt hat. Das habe ich bis heute nicht überwunden. Daher denke ich, dass Du Dir keine Vorwürfe wegen Deiner Tochter machen solltest.

    Mich fangen meine Freunde gut auf und die erste Zeit habe ich bei meinen Eltern verbracht, die im Ausland leben. Bin 1 Monat nicht arbeiten gegangen, da gar nichts ging. Im Januar habe ich wieder begonnen, da ich Angst hatte gar nicht mehr aus dem Loch herauszukommen. Wollte keine Depression, sondern ein Stück meines alten Lebens zurück. Ich bin auch erst kürzlich auf dieses Forum gestossen und habe in dem ganzen Elend Menschen gefunden, denen es ähnlich geht. Auch das spendet mir etwas Trost, da mein Umfeld nicht alles auffangen kann und eine solche Situation kaum jemand versteht, der sie nicht selbst erlebt hat.

    Alles Liebe,

    Jussi

    Liebe Elke,

    ich hatte heute mein erstes Gespräch mit einer Trauerbegleiterin, das mir sehr gut getan hat. Bevor ich auf dieses Forum gestossen bin, hatte ich mich an eine Stiftung für junge Witwen und Witwer U50 gewandt, um Kontakt zu Menschen mit einer ähnlichen Lebenssituation zu bekommen. Das Gespräch hat sehr gut getan und es gibt hier Zoomgruppen zu verschiedenen Themen - leider derzeit mit Wartezeit. Auch vermitteln sie Trauerfreundschaften zwischen Menschen, die bestenfalls in gleichen Regionen wohnen. Ich bin sehr froh, dass es solche Angebote und ein Forum wie dieses hier gibt.