Ihr Lieben, ich schreibe jetzt einfach drauf los, viele Gedanken, wird alles keinen Zusammenhang haben, was solls...
Gestern am Tag bei der Arbeit (Wohnungen lüften, Temperatur und Raumfeuchtigkeit messen - ja, ja, sehr sehr wichtig und anspruchsvoll - ich bin froh, dass ich nur DAS machen muss, bin alleine auf den Runden, habe meine Ruhe, kann mich zu einem Kaffee zurückziehen, habe auch Gespräche/Unterhaltungen mit den anwesenden Arbeitern/Bauleitung, also im Ganzen eine gute Mischung) schmiedete ich für heute Pläne: in der Früh mit dem Hund Gassi, Duschen, Kartoffelgulasch machen, meine Wohnung putzen, eventuell das Bettzeug wechseln und waschen, mit dem Kater auf der Couch bei den Rosenheim Cops kuscheln, nachts für 3 Stunden arbeiten... Tja, heute morgen stand ich auf - zu nichts mehr Lust, keinerlei Motivation/Antrieb... Hund, Essen, Duschen, Kater, TV wird gemacht - aber sonst alles verschoben.
WOZU? ES IST EINFACH SINNLOS!
Wozu soll ich wie sonst gründlich regelmäßig die Wohnung putzen? Es kommt eh keiner zu mir. Dreckig ist es ja nicht, hier und dort paar Katzenhaare, hier und dort etwas Schotter vom Katzenklo... das wars, kein Staub und sonst auch nichts. Es reicht doch alle 2 Wochen mal drüber wischen und saugen. Hier rede ich mir immer ein, ich mache es für UNS, für meinen Mann. Er hat die Wohnung geliebt, als es ihm noch gut ging hat er alles so gut gepflegt.
Wozu soll ich so oft das Bettzeug wechseln? Alle 3 Monate reicht vollkommen. Ich wechsle weiterhin beide Bettzeuge... schlafe abwechselnd auf der Couch und im Schlafzimmer, also wird jedes etwa 1,5 Monate benutzt.
Wozu wie bisher alle 2 Wochen die Wäsche waschen? Ich bin alleine! Wegen der halb vollen Waschmaschine ist es mir nicht wert, sie aufzudrehen. Auch hier reichen alle 4 Wochen, oder zumindest, bis die Waschmaschine mal voll ist. Denn was brauche ich? Hausgewand für 2 Wochen, Hunde-Gewand für 2 Wochen, Arbeitsgewand für 2 Wochen - also in Summe 3 Hosen, 3 Shirts, eventuell 3 Pullover, Unterwäsche, Socken natürlich - wegen dem waschen?
Man stellt sich wirklich oft die Frage, WOZU soll man dies oder jenes machen...
Auch telefonierte ich letztens mit einer Arbeitskollegin. Sie meinte nur "Weißt du, wie alt du bist? Du kannst dich doch nicht den Rest deines Lebens zu Hause verschanzen! Sogar meine Mama (irgendwas mit 80 Jahre, verlor vor 3 Jahren ihren Mann) meinte, ein paar Jahre möchte sie doch noch leben."
Doch, ich kann mich verschanzen. Was soll ich bitte draußen? Bei einem Fest z.B.? Dort sitzen, was essen, trinken, die Musik genießen, Spaß haben, Freude empfinden? Wie soll das bitte gehen, wenn man niemanden mehr hat, um das alles zu teilen?
Ihre Mama hat Kinder, Enkelkinder und Urenkel im Kindergartenalter - klar, dass sie da noch ein wenig aufwachsen sehen und miterleben will. Wenn meine Eltern nicht mehr sind, und auch meine Schwester nicht mehr (dazu kommt dann auch noch was) habe ich keinen mehr. Gut, die Katzen, die ich laufend ersetzen werde bis zur Pension wenn ich diese erlebe. Deshalb sage ich auch ständig, ich tue mir selbst nichts an, aber wenn mir etwas zustoßen würde worauf ich keinen Einfluss habe, so habe ich absolut nichts dagegen.
Die Schwester meldete sich zufällig. Morgen gehts mit ihr zum Chinesen. Und dann zu ihr. Sie möchte mit mir reden. Ich kann ihr meine Probleme erzählen, sie will mir ihre Probleme erzählen, die sich hauptsächlich sowieso nur um ihr Kind, meinen Neffen, drehen. Wenn sie nicht bis morgen Zahnweh oder Kopfweh bekommt. Das kenne ich schon alles. Aber sie meinte auch, sie möchte wieder bischen mehr mit mir beisammen sein, denn sie hat ja dann auch nur noch mich, wenn die Eltern nicht mehr sind, weil von ihrem Kind kann sie ja nichts erwarten.
Wir haben uns immer um Kontakt bemüht. Nicht nur zu Feiertagen und GEburtstagen, sondern auch zwischendurch - zu uns auf Kaffee oder Essen oder wenn wir wo hin gingen ob sie mit kommt... immer diverse Krankheiten oder andere Ausreden...
Hab auch letztens im TV die Theorie gehört, dass wir, unser Leben, alles nur eine Simulation sein soll. Gut, ist weit hergeholt, das ernsthaft zu glauben. Da könnte man endlos theoretisieren...