Liebe Karin,
mir geht es ähnlich. Diese Kraftlosigkeit. Ich müsste so viele Dinge erledigen. Morgens frage ich mich schon , warum ich überhaupt aufstehen soll. Ich mache nur das Nötigste. Als mein Mann noch im Krankenhaus war, wollte ich alles aufräumen und schön machen, wenn er dann wieder nach Hause kommt. Bis jetzt begreife ich nicht, dass dies nie mehr der Fall sein wird. Es ist eine große innere Leere. Was mir hilft, nicht ganz aufzugeben sind meine Lieben (Kinder und Mama) um deren Willen ich weiterlebe. Außerdem mache ich eine Psychotherapie und ich werde mich nach einer Reha-Klinik umsehen. Ins Trauercafe gehe ich auch einmal im Monat. Und dieses Forum , mit seinen lieben Menschen hilft mir auch. Dann schreibe ich jeden Tag an meinen Mann, so eine Art Tagebuch und da kann ich dann auch zurückblättern und schauen ob ich doch schon eine bisschen weiter bin, auf meinem Trauerweg, der wohl niemals endet oder erst wenn ich mit meinem Schatz in der geistigen Welt wieder vereint bin. Ich wünsche Dir, dass du deine Kraft wieder findest und auch mit Minischritten schon etwas zufrieden bist. Die Geduld fehlt mit mir, fehlt mir auch oft. Wir sind an der Seele schwer verletzt und haben einen langen Heilungsprozess vor uns.
Alles Liebe
Dietlind