Beiträge von Ralph

    Liebe Anja,

    vielen Dank für Deine Antwort und Deine tröstenden Worte.

    Was deine Kollegen angeht das kann ich ebenso nachvollziehen. Sie können nicht verstehen, warum man sich denn in seinem Urlaub nicht erholt und nichts schönes unternommen hat. Sie können einfach dieses Gefühl der Sinnlosigkeit und der Leere die wir fühlen nicht verstehen.

    Die Fragen der Arbeitskollegen auf die man gar nicht antworten möchte.

    Dieses absolute Unverständnis einen Urlaub so "ungenutzt" zu lassen.

    Aber ich bin es leid mich ständig erklären zu müssen und lasse die Fragen einfach auf mich einprasseln ohne zu antworten.

    Was für sie schon längst vergessen ist, ist für mich so präsent wie am ersten Tag.

    Ich bin ein "schwieriger" Mensch geworden.


    Im Augenblick kann ich mich niemandem wirklich anvertrauen, das nächste offizielle Treffen der Trauergruppe findet erst im September statt.

    Am Wochenende war ich kurz davor die Telefonseelsorge anzurufen, habe diese Idee dann aber doch verworfen.

    Herzliche Grüße Ralph

    Die Nacht ist zu Ende und ich weiß, die Müdigkeit wird sich durch den Tag ziehen. Bin unkonzentriert, stehe neben mir.

    Dein liebes Gesicht fehlt mir, wenn ich morgens meine Augen aufschlage. Was bleibt sind Erinnerungen und meine unendliche Traurigkeit.

    Der erste Arbeitstag nach dem Urlaub. Da ist niemand der mich an der Haustür zum Abschied umarmt und küsst.

    Ich bin allein.

    Meine Kollegen verstehen nicht und ich versuche meine Emotionen zu verbergen.

    Aber auch dieser Tag wird enden und ich werde nach Hause gehen, in eine leere Wohnung.

    Hallo Manuela,

    ich finde es stark, daß sich aus den Treffen im Trauercafé auch außerhalb Kontakte mit den Teilnehmern ergeben haben. Ich glaube daß würde auch mir und anderen helfen und werde beim nächsten Treffen unserer Trauergruppe einen entsprechenden Vorschlag machen.

    Vielen Dank für die Inspiration und herzliche Grüße

    Ralph

    Mich macht es traurig das Menschen die jemanden zum reden haben nicht reden wollen und solche die über ihre Trauer reden wollen niemanden haben.

    Ich wäre froh wenn ich einen Vertrauten außerhalb meiner Trauergruppe hätte. Die Treffen finden leider viel zu selten statt.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Karin,

    ich kann nicht verstehen, wie man Trauer mit sich ganz allein ausmachen kann. Ohne mit jemandem darüber zu sprechen und auch mal seine Gefühle nach außen zu tragen.

    Natürlich holt man damit den ein oder anderen aus seiner Komfortzone.

    Erst vor kurzem bin ich mit einem Nachbarn ins Gespräch gekommen, während unserer Unterhaltung über meine verstorbene Frau ist er in Tränen ausgebrochen. Er hatte seine Frau vor 3 Jahren verloren und trifft selbst bei seinen erwachsenen Kindern nicht auf das nötige Verständnis.

    Herzliche Grüße Ralph

    Wieder ist eine Nacht vorbei, ich bin müde. Ich schlafe vor dem Fernseher auf der Couch ein, wache in der Nacht auf und finde dann doch den Weg ins Bett.

    Dort wo wir noch vor einem Jahr gemeinsam Händchen haltend eingeschlafen sind oder ich Dir, während Du geschlafen hast, einfach nur beim atmen zugehört habe.

    Jetzt liege ich stundenlang wach, mein Körper schmerzt und die Flut an Gedanken und Bilder in meinem Kopf lässt mich nicht mehr einschlafen.

    Alles hat sich verändert, ich bin nur noch ein Wrack und habe Angst an dem Verlust zu zerbrechen.

    Was mir bleibt ist an Dein Grab zu gehen und mit Dir zu sprechen.

    Du fehlst mir in jeder Sekunde des Tages

    Liebe Karin,

    es tut mir leid zu hören, daß Du seitens deiner Familie nur wenig bzw. gar keine Unterstützung hast.

    Bei sind es die Mutter und der Bruder meiner verstorben Frau. Mit wem, wenn nicht mit den nähesten Verwandten sollte man denn trauern können?

    Nach dem Tod meiner Frau wurde mir versprochen jederzeit für mich da zu sein und jetzt herrscht seit Monaten nur Funkstille. Das schmerzt mich mehr, als wenn überhaupt nichts gesagt worden wäre.

    Liebe Grüße Ralph

    Gestern habe ich mich wieder mal mit meinen Geschwistern betroffen, wir saßen im Café und haben stundenlang über dies und das geplaudert.

    Meine Frau oder ihr Tod waren kein Thema.

    Nachdem wir auseinander gegangen waren und beide nach Hause zu ihren Partnern fuhren, war es wieder still und mir bewusst wie allein ich bin.

    Ich bin anschließend auf den Friedhof gefahren und habe Trost im Gespräch mit meiner Frau gesucht, ich saß dort und habe geweint.

    Bald ist es ein ¾ Jahr her und ich habe den Eindruck, daß ich eher Rück- statt Fortschritte mache. Was ist, wenn dieser Zustand für immer bleibt?

    Ich bin sehr dankbar dass ich hier meine Gedanken freien Lauf lassen darf.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Pia,


    da stimme ich Dir voll und ganz zu und es zieht sich wie ein roter Faden durch Tod und Trauer.

    Wer beschäftigt sich schon gern damit.

    Man kann sich die Zeit nehmen um zuzuhören, tröstende Worte zu sprechen oder in den Arm zu nehmen.

    Das ist vielleicht nicht immer angenehm und kann für beide auch mal schmerzhaft sein, aber der Mensch sollte kein. empathieloses Wesen sein.

    Jeder wird früher oder später in diese Situation kommen und wird dann froh sein jemanden an seiner Seite zu haben. Das muss man sich nur bewusst machen.


    Liebe Grüße Ralph

    Liebe Linchen,


    dann sieht es bei mir daheim jetzt so aus wie es bei Dir aussah.

    Die Unterlagen stapeln sich, jeder Funken Energie wird von mir genutzt um das Nötigste zu erledigen.

    Rechnungen bezahlen, Versicherungen kündigen und so weiter.

    Bloß nichts liegen lassen was dann noch mehr Arbeit nach sich ziehen könnte.

    Die Hausarbeit wird von mir zu den unmöglichsten Zeiten erledigt, aber auch hier nur die gröbsten Dinge.


    Liebe Grüße Ralph

    Hallo Peter,

    auch ich quäle mich durch die Tage, die Arbeit bringt auch keine Ablenkung. Meine Frau und ich haben im selben Konzern gearbeitet und so viel erinnert mich während des Tages an sie.

    Abends sitze ich dann daheim auf der Couch und das Fernsehgerät läuft um es nicht zu still werden zu lassen.

    Früher, zusammen mit meiner Frau, war selbst die Stille nie unangenehm.

    Viele Grüße Ralph

    Liebe Elisa,

    ich wünschte ich könnte im Augenblick aktiv an meiner Situation etwas ändern.

    Es gibt für mich schlechte und weniger schlechte Tage, an weniger schlechten habe ich jemand mit dem ich reden kann und ich wieder etwas Hoffnung schöpfen kann.

    Ich bewundere jeden der einen Weg für sich gefunden hat. Aber mein Psyche verhindert (noch) daß sich mein Zustand bessert, die beiden vergangenen Nächte haben mir das wieder deutlich gezeigt .

    Gemeinsam mit meiner Psychotherapeutin und auch der Trauergruppe des örtlichen Hospizdienstes versuche ich einen Ausweg aus der Depression und zurück ins Leben zu finden.

    Das Lesen hier im Forum ist tröstlich und zeigt mir daß ich in meiner Trauer nicht allein gelassen werde.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Elisa, vielen lieben Dank für Deine aufmunternden Worte.

    Aber die Ausweglosigkeit meiner Situation nimmt mir jede Motivation. Was mir früher wichtig erschien ist heute bedeutungslos.


    Liebe Dietlind, Du sprichst mir aus der Seele.

    Mir wird jeden Tag ein Stück bewusster, was ich mit dem Tod meiner Frau verloren habe.

    Und ich will dieses Leben nicht.

    Es sind selbst die kleinsten Dinge die mir unheimlich schwer fallen.

    Aufstehen, duschen, anziehen. Es sind die banalsten Tätigkeiten und Situationen die so unglaublich anstrengend sind.

    Ich muss heute noch den Einkauf erledigen, mir graust davor.

    Der Selbsterhaltungstrieb funktioniert noch. Noch.

    Heute ist wieder einer dieser Tage. Ich habe Urlaub und schaffe es nicht aus dem Bett. Die Nacht war nach vier Stunden zu Ende und ich liege hellwach da.

    Die Gedanken sind grausam und lassen mich nicht mehr zur Ruhe kommen.

    Kraftlos und ohne Antrieb ziehe ich die Bettdecke über den Kopf und finde keinen Grund aufzustehen.

    Ich habe Angst vor der Zukunft ohne meinen geliebten Schatz.