Beiträge von Ralph

    Ich denke diese Situation zu realisieren und auch anzunehmen braucht seine Zeit und ist eine Entscheidung die wir nur sehr begrenzt selbst treffen können.

    Einige wenige kommen vielleicht nach wenigen Wochen damit zurecht, andere erst nach Jahren oder auch nie.

    Letztendlich ist es das Unterbewusstsein das entscheidet wie weit wir im Sog der Trauer nach unten gezogen werden und ob und wann wir wieder auftauchen.

    Vielleicht können dabei Trauergruppen, - cafés und Psychotherapien ein Stück weit helfen.

    Zumindest für mich sind die Treffen eine große Unterstützung und trotzdem habe ich das Gefühl noch nicht ganz unten angekommen zu sein.

    Auch ich versinke regelmäßig im Selbstmitleid und beneide jeden der stärker ist als ich selbst.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Monika,

    vielen Dank für Deine aufmunternden Worte.

    Ich möchte dran glauben daß es sich mit der Zeit ändert und vielleicht auch einfacher wird. Aber so wie ich mich im Augenblick fühle, ist daß für mich noch undenkbar.

    Leider war und ist mein näheres Umfeld keine große Hilfe bei der Bewältigung meiner Trauer. Einige meiner Bekannten und Verwandten glauben sie würden in dieser Situation besser mit dem Verlust und der Trauer zurechtkommen.

    Es tut mir sehr Leid das Du deinen Mann nicht mehr sehen konntest. Allein der Gedanke daran macht mir ein flaues Gefühl in der Magengegend.

    Ich hatte das Privileg in unserer letzten Woche bei meiner Frau sein zu. Ich hatte in ihrem Zimmer ein eigenes Bett und bin noch heute dafür dankbar. So konnte ich Abschied nehmen und bei ihrer Versorgung die dortigen Mitarbeiterinnen etwas unterstützen.

    Die Bilder meiner sterbenden Frau werden mich ein Leben lang begleiten und treiben mir immer wieder die Tränen in die Augen.


    Ich wünsche Dir das die Wellen der Trauer immer flacher werden und die positiven Gedanken überwiegen.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Jasmin, liebe Pia,

    ich bin auch sicher meine Frau hätte nicht gewollt daß ich aufgebe, aber es ist so verdammt schwer.

    Sie fehlt mir jeden Tag so sehr und hat eine Lücke hinterlassen die für immer bleiben wird.

    Ich wünschte ich könnte sie nochmal in den Arm nehmen und ihr sagen wie sehr ich sie liebe und wie leid mir jeder noch so kleine Streit tut.

    Ich würde sie nie wieder loslassen.

    Worte können nicht ausdrücken wie es mir im Moment geht, aber ich weiß daß ihr in der gleichen Situation seid und wisst wie ich mich fühle und was im Augenblick in mir vorgeht.

    Herzliche Grüße Ralph

    Ein weiteres einsames Wochenende geht zu Ende. Der fehlende Schlaf fordert seinen Tribut, der Körper schmerzt. Ich bin nicht nur psychisch sondern physisch ausgelaugt und die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt sich mir immer öfter.

    Die Gedanken werden Tag für Tag dunkler.

    Es heißt so oft es muss weitergehen, aber ich finde immer weniger einen Grund dafür.

    Ich glaube ich bin für meine Umwelt ein Belastung und ziehe meine Mitmenschen ebenfalls nach unten. Deshalb halte ich mich von ihnen fern, zumal sie auch nicht verstehen.

    Ich bin in dieser Abwärtsspirale gefangen und kann mir selbst nicht helfen, wie sollen es dann andere.

    Liebe Anja,

    oft frage ich mich warum die Last die uns aufgebürdet wird so ungerecht verteilt ist.

    Während die einen scheinbar unbekümmert durch das Leben gehen dürfen, müssen wir jetzt in einer Welt zurechtkommen in der geliebte Menschen fehlen.

    Was Du in den letzten Wochen, Monaten und Jahren ertragen musstest und noch immer erträgst ist nur schwer vorstellbar.

    Ich kann Dir nur mein tiefsten Mitgefühl aussprechen und hoffen daß Du die Kraft findest durch diese schwere Zeit zu kommen.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Lisa,

    ich glaube der Fluss an Tränen wird nie ganz versiegen wenn man einen geliebten Menschen für immer verloren hat.

    Sicher gibt es Momente der Ablenkung, aber sobald wieder Ruhe einkehrt kommen auch wieder die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit.

    Und es schmerzt dann mehr denn je ohne daß man einen Ausweg aus der Trauer und Dunkelheit sieht.


    Meine Therapeutin nannte es Selbstmitgefühl. So wie man Mitgefühl für andere entwickelt, sollte man auch für sich selbst Verständnis haben und sich Zeit lassen und Tränen, Trauer und den Schmerz zulassen.

    Herzliche Grüße Ralph

    Hallo Ihr Lieben,

    wehmütig zurückblicken ist das einzige was mir bleibt, denn im hier und jetzt finde ich keinen Trost.

    Meine erste und einzige Liebe ist fort und es bleiben nur Erinnerungen an wundervolle Jahre mit mehr Höhen als Tiefen.

    Ich werde nachher noch auf den Friedhof gehen, dort am Baum an ihrem Grab sitzen und mit ihr sprechen. So wie ich es fast jeden Tag mache

    Das schenkt mir etwas Ruhe und die Illusion nicht allein zu sein.


    Vielen Dank das ich mich hier mitteilen kann und Ihr mir zuhört. <3

    Es hat aufgehört zu regnen, am Horizont sind noch einzelne Gewitterwolken zu sehen und der Sonnenuntergang zu erahnen.

    Ich war auf meiner abendlichen Runde.

    Die Luft ist kühl und riecht angenehm frisch.

    In vielen Häusern und Wohnungen brennt noch Licht, die Menschen unterhalten sich und lachen zusammen.

    Das Ehepaar im Erdgeschoss, beide jenseits der achtzig und schon über 50 Jahre gemeinsame Jahre.

    Ob ihnen bewußt ist was sie da miteinander haben? Vieles wird als selbstverständlich hingenommen und es wird nie darüber nachgedacht.

    Bis es fehlt.

    Das ist wirklich schön zu hören und es freut mich sehr für Dich.

    Leider stehe ich noch am "Abgrund" und lebe mehr in der Vergangenheit als in Gegenwart und an die Zukunft möchte ich nicht denken.


    Die Sitzungen bei meiner Therapeutin sind hilfreich. Sie versucht mir neue Wege aufzuzeigen, aber vermutlich bin ich noch nicht so weit und kann nur das wenigsten davon umsetzen.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Linchen,

    vielen Dank und Du hast es mit Deiner Antwort auf den Punkt gebracht. Wahrgenommen statt ignoriert zu werden ist was ich mir in solchen Momenten auch wünsche würde.

    Mit Menschen zu sprechen die in der gleichen Situation sind und wissen wie man sich fühlt, ist im Augenblick sehr wertvoll und tröstend für mich.

    Alles ist besser als zu schweigen, auch auf die Gefahr hin daß man abgewiesen wird.

    Herzliche Grüße Ralph

    Da ist wieder die Panik die mich in letzter Zeit immer öfter erfasst.

    Ich werde nie wieder Deine Stimme hören, diese Endgültigkeit bringt mich um den Verstand.

    Mein Magen schmerzt, die Lunge ist wie zugeschnürt und ich wie gelähmt.

    Diese quälenden Bilder die ich immer und immer wieder vor meinem inneren Auge sehe und die mich überall hin verfolgen.

    Diese Woche im Krankenhaus, die letzte zusammen mit Dir.

    Als die Lebensenergie langsam aus Deinem Körper wich und Du immer schwächer wurdest. Dein letzter Atemzug.

    Ich wünschte ich könnte diesen Film einfach abschalten.

    Eine Zukunft ohne Dich ist ohne Hoffnung und macht mir Angst.

    Da ist kein Vertrauter mehr, niemand den ich ansprechen kann oder der mich anspricht und fragt wie ich mich fühle wenn es gar nicht mehr geht.

    Du fehlst mir.

    Liebe Anja,

    Du hast absolut recht, der Verlust eines lieben Menschen hat uns alle verändert. Vielleicht waren wir früher die Anderen.

    Meine Frau und ich haben in einer Art Kokon gelebt, wir waren uns selbst genug und waren glücklich dabei und haben der "Außenwelt" weniger Aufmerksamkeit geschenkt.

    Und wie Du gesagst hast. Meine Sicht auf viele Dinge und auch auf meine Mitmenschen hat sich grundlegend geändert.

    Ich hinterfrage wenn ich merke das es jemanden nicht gut geht. Ich glaube ich bin aufmerksamer geworden und höre besser zu.

    Herzliche Grüße Ralph

    Liebe Anja,

    ich muss es mir immer wieder von neuem bewusst machen, daß das Leben der Anderen unverändert weitergeht. Während meines in Trümmern liegt und nie wieder so sein wird wie es mal war.

    Das traurige ist, sie werden es erst verstehen wenn sie selbst in diese Situation kommen.


    Die Aussage kommt von mir.

    Früher war ich in der Arbeit für jeden Spaß zu haben und habe gern im Team gearbeitet und dort auch viel Zeit verbracht. Mehr als ich musste.

    Und heute überfordert mich die Gegenwart meiner Kollegen gelegentlich, dann ziehe ich mich scheinbar grundlos zurück und werde meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht.

    Ich glaube daß belastet nicht nur meine Kollegen sondern auch mich.

    Du hast jetzt dieses Forum gefunden und da kannst du alles reinschreiben und es gibt fast immer jemanden der antwortet!

    Dafür das es Menschen gibt die auch zuhören bin ich sehr dankbar.

    Herzliche Grüße Ralph

    Vielen Dank für Eure Meinung und Einschätzung,

    falls ich noch mal in eine Situation dieser Art kommen sollte, werde ich über meinen Schatten springen und die Person ansprechen.

    Mehr als daß das Gespräch abgelehnt wird kann nicht passieren und vielleicht ergibt sich ein positiver Austausch der beiden etwas hilft.

    Herzliche Grüße Ralph

    Hallo Zusammen,

    wie würdet Ihr reagieren, wenn Euch eine fremde Person auf eure Trauer ansprechen würde?

    Zum Grund meiner Frage:

    Bei einem Besuch auf dem Friedhof sah ich aus der Ferne eine trauernde Person. Weinend, schluchzend und das Gesicht in die Hände vergraben.

    Ich war hin- und hergerissen und habe dann doch nichts gesagt. Aus Angst in dieser doch sehr intimen Situation übergriffig zu erscheinen.

    Was hättet Ihr gemacht und würdet Ihr gern angesprochen werden?

    Herzliche Grüße Ralph