Die Zeit verfliegt und nur der Schmerz und die Trauer bleiben

  • Guten Morgen lieber Ralph,


    Ja, das ist traurig, das die anderen es erst dann verstehen können wenn sie selbst irgendwann in solch eine Situation kommen.

    Mittlerweile glaube ich, so ist das Leben, so sind die Menschen. Ich versuche nicht mehr dagegen anzukämpfen also mich aufzuregen,

    da es nichts für mich tut.


    Lieber Ralph, es braucht vielleicht einfach noch Zeit was deine Arbeit und Kollegen angeht. Ja, man verändert sich mit der Trauer, das heißt aber so finde ich nicht,

    das es negativ ist. Ich z.b. habe einen anderen Blick auf so manche Dinge bekommen die mich heute entspannter, gelassener haben werden lassen. Das ist nicht von Nachteil.

    Gebe dir noch Zeit. Ich weiß, es ist einfacher gesagt als getan.


    Ganz lieben Gruß

    Anja

  • Liebe Anja,

    Du hast absolut recht, der Verlust eines lieben Menschen hat uns alle verändert. Vielleicht waren wir früher die Anderen.

    Meine Frau und ich haben in einer Art Kokon gelebt, wir waren uns selbst genug und waren glücklich dabei und haben der "Außenwelt" weniger Aufmerksamkeit geschenkt.

    Und wie Du gesagst hast. Meine Sicht auf viele Dinge und auch auf meine Mitmenschen hat sich grundlegend geändert.

    Ich hinterfrage wenn ich merke das es jemanden nicht gut geht. Ich glaube ich bin aufmerksamer geworden und höre besser zu.

    Herzliche Grüße Ralph

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Liebe Anja,

    lieber Ralph,

    ihr habt absolut recht .Ich habe mich mit der Trauer auch verändert,bin zwar immer noch der offenenMensch der ich vorher war aber auch ich sehe ein’ge Dinge entspannter über die ich mich früher aufgeregt Mätze.

    Gezwungenermaßen bin ich auch selbstbewusster,schon um nicht unterzugehen.

    Wir haben uns dieses neue Leben alle nicht gewünscht.lch habe aber die Hoffnung,dass es irgendwann wieder leichter wird,leider nie wieder wie zuvor.

    Nur gut,dass wir dieses Forum haben.

    Wünsche euch einen entspannten erträglichen Tag.

    Glg🌻☀️Elke

  • Da ist wieder die Panik die mich in letzter Zeit immer öfter erfasst.

    Ich werde nie wieder Deine Stimme hören, diese Endgültigkeit bringt mich um den Verstand.

    Mein Magen schmerzt, die Lunge ist wie zugeschnürt und ich wie gelähmt.

    Diese quälenden Bilder die ich immer und immer wieder vor meinem inneren Auge sehe und die mich überall hin verfolgen.

    Diese Woche im Krankenhaus, die letzte zusammen mit Dir.

    Als die Lebensenergie langsam aus Deinem Körper wich und Du immer schwächer wurdest. Dein letzter Atemzug.

    Ich wünschte ich könnte diesen Film einfach abschalten.

    Eine Zukunft ohne Dich ist ohne Hoffnung und macht mir Angst.

    Da ist kein Vertrauter mehr, niemand den ich ansprechen kann oder der mich anspricht und fragt wie ich mich fühle wenn es gar nicht mehr geht.

    Du fehlst mir.

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Lieber Ralph,


    ja wie gut ich das verstehen kann alles was Du schreibst.

    Ich kann nur sagen das Kopfkino wird besser es dauert aber einfach sehr sehr lange.


    Selbst wenn es besser wird, es ist eingebrannt in unserer Seele und kommt immer wieder.

    Die Abstände werden größer aber es ist immer wieder da und es tut weh.


    Wenn ich von Ihr träume dann werde ich oft wach aber ich zwinge mich darin zu bleiben in diesem Traum weil das aufwachen die Augen aufmachen soviel schlimmer ist es ist so ein grausamer Moment ich kann das gar nicht richtig beschreiben.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Linchen,

    vielen Dank für Deine Antwort und Deine Offenheit. Das tut mir Augenblick wirklich gut.

    Herzliche Grüße Ralph

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Es hat aufgehört zu regnen, am Horizont sind noch einzelne Gewitterwolken zu sehen und der Sonnenuntergang zu erahnen.

    Ich war auf meiner abendlichen Runde.

    Die Luft ist kühl und riecht angenehm frisch.

    In vielen Häusern und Wohnungen brennt noch Licht, die Menschen unterhalten sich und lachen zusammen.

    Das Ehepaar im Erdgeschoss, beide jenseits der achtzig und schon über 50 Jahre gemeinsame Jahre.

    Ob ihnen bewußt ist was sie da miteinander haben? Vieles wird als selbstverständlich hingenommen und es wird nie darüber nachgedacht.

    Bis es fehlt.

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Ja lieber Ralph Du sprichst mir aus der Seele.

    Diese Wehmut die einen überkommt, man dachte man hätte noch soviel Zeit und

    würde auch mit über 80 noch gemeinsam auf einer Bank sitzen.

    Ein wenig Neid darf sein, auf die Nachbarn, die das noch erleben dürfen und eigentlich

    eher dran gewesen wären zu gehen.

  • Ihr Lieben,


    wobei das auch sehr selten ist...ich freue mich wenn ich solche Pärchen sehe die so liebevoll miteinander umgehen und dem Alter.


    Ich denke schon das die sich dessen durchaus bewusst sind ob sie jeden Tag darüber nachdenken das glaube ich nicht.

    In dem Alter zählt es einfach nur von Tag zu Tag zu leben ohne große Pläne. Da kommt es mehr auf den Augenblick an als auf größere Zukunftspläne.


    Vlg. Linchen

  • Lieber Ralph,

    So hatte ich mir das mit meinem Mann auch vorgestellt, gemeinsam alt werden. Fast 27 Jahre haben wir ja gemeinsam geschafft. Er war 73 und kerngesund und deshalb hat keiner von uns daran gedacht, dass er jetzt schon gehen muss. Mitten aus dem Leben raus. Man fühlte sich so sicher und dachte nicht an den Tod und wie schnell wird alles zerstört, unwiederbringlich. Heute sind es 21 Wochen her.

    Liebe Grüße Karin

  • Hallo Ihr Lieben,

    wehmütig zurückblicken ist das einzige was mir bleibt, denn im hier und jetzt finde ich keinen Trost.

    Meine erste und einzige Liebe ist fort und es bleiben nur Erinnerungen an wundervolle Jahre mit mehr Höhen als Tiefen.

    Ich werde nachher noch auf den Friedhof gehen, dort am Baum an ihrem Grab sitzen und mit ihr sprechen. So wie ich es fast jeden Tag mache

    Das schenkt mir etwas Ruhe und die Illusion nicht allein zu sein.


    Vielen Dank das ich mich hier mitteilen kann und Ihr mir zuhört. <3

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Ein weiteres einsames Wochenende geht zu Ende. Der fehlende Schlaf fordert seinen Tribut, der Körper schmerzt. Ich bin nicht nur psychisch sondern physisch ausgelaugt und die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt sich mir immer öfter.

    Die Gedanken werden Tag für Tag dunkler.

    Es heißt so oft es muss weitergehen, aber ich finde immer weniger einen Grund dafür.

    Ich glaube ich bin für meine Umwelt ein Belastung und ziehe meine Mitmenschen ebenfalls nach unten. Deshalb halte ich mich von ihnen fern, zumal sie auch nicht verstehen.

    Ich bin in dieser Abwärtsspirale gefangen und kann mir selbst nicht helfen, wie sollen es dann andere.

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Lieber Ralph,


    Ich kann Dich so gut verstehen.

    Ich fühle genauso. Ich bin in dieser Abwärtsspirale gefangen und es geht gefühlt immer nur weiter runter.

    Die Aussagen der Anderen, es muss weitergehen... Ich frage mich, wozu?

    Ich habe keine Perspektive. Das Liebste, was ich hatte ist für immer weg. Wo ist denn da irgendeine Perspektive?

    Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann ich nicht mehr beantworten...


    Ich habe meinen Mann, als er schon im künstlichen Koma lag, versprochen, für ihn weiter zu leben. Das ist das Einzige, was mich hier hält...

  • Lieber Ralph,


    Ich verstehe jedes Wort von dir.


    Ich würde dir gerne etwas positives sagen, aber ich kann nicht.


    Bei mir ist es nicht nur die Trauer um meinen Papa und die Angst um Mama.

    Ich habe in jungen Jahren etwas schlimmes erlebt, das mein Leben geprägt hat, tatsächlich gibt es Ereignisse im Leben, die nicht heilen, man lernt damit zu leben und das kann eine gefühlte Ewigkeit im Anspruch nehmen und auch nach vielen Jahren kehren die Dämonen manchmal zurück.


    Deine körperlichen Schmerzen sind auch ein Ausdruck deiner Seele, alles schmerzt...


    Ich wünschte uns allen ein Zeichen, das uns der Dunkelheit entfliehen ließe... ein gewaltiges Zeichen, unübersehbar, so dass wir keine Schmerzen mehr spüren müssten und keine Angst mehr haben

    ... das ist tatsächlich mein größter Wunsch... 💚🍀

  • Liebe Jasmin, liebe Pia,

    ich bin auch sicher meine Frau hätte nicht gewollt daß ich aufgebe, aber es ist so verdammt schwer.

    Sie fehlt mir jeden Tag so sehr und hat eine Lücke hinterlassen die für immer bleiben wird.

    Ich wünschte ich könnte sie nochmal in den Arm nehmen und ihr sagen wie sehr ich sie liebe und wie leid mir jeder noch so kleine Streit tut.

    Ich würde sie nie wieder loslassen.

    Worte können nicht ausdrücken wie es mir im Moment geht, aber ich weiß daß ihr in der gleichen Situation seid und wisst wie ich mich fühle und was im Augenblick in mir vorgeht.

    Herzliche Grüße Ralph

    Trauer. Ein Gefühl als ob Dir jemand bei vollem Bewusstsein das Herz aus der Brust reißt und eine lebensunfähige Hülle zurücklässt.

  • Im Moment höre ich von allen Seiten wie schlecht es vielen geht. Ist es die Zeit? weil die Sonne jetzt schon viel tiefer steht? der Herbst der vor der Tür steht?

    Egal wie lange der Verlust bei den verschiedenen Leuten her ist in den letzten Wochen leiden alle an dunkelen Gedanken. Eine schreckliche Zeit. ich hoffe sie ist bald vorbei.