Beiträge von Tine73

    Die Wochenenden, inkl. dem Freitagnachmittag sind wirklich am schlimmsten. 😔 Freitags denke ich immer, an dem Tag haben wir uns das letzte Mal gesehen, und an einem normalen Freitag würden wir einkaufen gehen und Kaffee trinken, Samstage sind so richtig schlimm, weil ich sie an dem Tag (heute vor 9 Wochen :13:) gefunden habe, und Sonntage sind dann einfach nur schrecklich einsam. Im Moment kann ich mich ja noch mit Räumen und Sortieren "ablenken", aber irgendwann, wenn ich die Wohnung abgegeben habe ... dann falle ich wahrscheinlich in ein tiefes Loch - und ausgerechnet dann beginnt die Adventszeit ... Es ist so ein Alptraum ...

    Liebe Michaela,


    das war bestimmt ein Zeichen! Ich bin bei dem Thema auch immer ein wenig skeptisch und denke oft, dass ich in manche Dinge einfach nur zu viel hineininterpretiere. Wenn ich auf dem Friedhof bin, halte ich z. B. immer Ausschau nach Eichhörnchen (weil ich ganz am Anfang mal drei Tage hintereinander eins dort gesehen habe) - gestern leider vergeblich. Stattdessen flatterte aber lange Zeit ein Schmetterling an meiner Seite - und abends lese ich dann im Internet dieses hier:

    "Wenn Du einen Schmetterling siehst, dann denkt im Himmel jemand an Dich. Schau in den Himmel und denk an die, die Dich von dort oben beschützen."

    Und jetzt will ich diesen Schmetterling einfach als Gruß meiner Mutter sehen. 💖🦋


    Herzliche Grüße

    Tine

    Liebe Lichtgeist


    18 Monate ... wenn ich so etwas lese, frage ich mich immer, wie man es schafft, Trauer und Schmerz so lange durchzuhalten - und dann fällt mir ein, dass wir ja nicht nur 18 Monate durchhalten müssen, sondern für den Rest unseres Lebens. Und das macht mir dann so richtig Angst ...

    Da gibt es mir ein wenig Hoffnung, dass Du schreibst, dass Du wieder Pläne machst und einigermaßen optimistisch in die Zukunft blickst. 🍀


    Herzliche Grüße

    Tine

    Liebe Geli, liebe Herzschmerz,


    das kenne ich auch ... Manchmal ist es gerade der Kontrast, der das Ganze so schmerzhaft macht. Ein Tag unter Menschen, der sich vielleicht sogar ein wenig normal anfühlt, und zu Hause dann nur noch Stille und Leere ... Niemand da, der sich dafür interessiert, was man erlebt hat, oder mit dem man sich austauschen kann. Manchmal macht mir die Aussicht auf solche einsamen Abende nach einem Tag unter "normalen" Menschen so viel Angst, dass ich tatsächlich lieber gleich zu Hause bleibe. 😔


    Liebe Grüße

    Tine

    Liebe Sternenstaub,


    ich kann Dich so gut verstehen 😔

    Ich habe von der Kleidung meiner Mutter auch so viel mitgenommen - auch wenn ich gar nicht weiß, wo ich alles unterbringen soll. Aber es hätte mir das Herz gebrochen, wenn ich die Sachen, die sie gerne getragen oder erst vor kurzem gekauft hat, weggeben müsste. Ich werde auch die Schuhe mitnehmen, die meine Mutter eine Woche vor ihrem Tod noch gekauft hat. Sie wollte die Schuhe mit in den Urlaub nehmen. Der Beutel hängt noch genauso an der Küchentür, wie sie ihn hingehängt hat. Bis jetzt habe ich es noch nicht fertiggebracht, ihn dort wegzunehmen. Genauso wie die Kleidung, die sie an ihrem letzten Abend getragen und dann über den Stuhl gelegt hat. Ich werde die Sachen natürlich mitnehmen, bringe es aber noch nicht übers Herz, sie anzurühren. 💔

    Liebe Pia,


    Du hast so Recht, das ganze Leben ist weggebrochen, und wahrscheinlich muss man jetzt versuchen, aus den Trümmern irgendetwas Neues aufzubauen. Vielleicht gelingt es einem irgendwann sogar, aber das Gebäude wird halt sehr viele Risse aufweisen und insgesamt wahrscheinlich sehr fragil sein. So schön wie vorher wird es wohl nicht werden ...

    Ihr Lieben,


    ich kann Euch so gut verstehen ... Meine Mutter ist heute seit 8 Wochen tot, und das Gefühl, zu niemanden mehr zu gehören und völlig allein dazustehen, ist überwältigend. Und wenn ich von meiner Mutter sprechen will, muss ich die Geschichten am besten mir selbst erzählen. Selbst von meiner Familie ernte ich eigentlich nur noch ein Lächeln. Das schmerzt so sehr. Zu vermissen scheine nur noch ich sie.

    Auch das kommt mir so bekannt vor ... Ich werde dieses Jahr auch 50, und da ich kein großer Feierer bin, hatte ich meine Mutter gefragt, ob wir statt einer Feier nicht lieber für ein paar Tage wegfahren wollten. Und in der Woche vor ihrem Tod hatte ich noch gedacht, so langsam müssten wir mal überlegen, wo wir hinfahren wollen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich diesen Geburtstag nun ohne sie verbringen muss ...

    Liebe Linchen,


    ich danke Dir so sehr für Deine Worte (auch wenn dabei schon wieder die Tränen fließen ...). Du hast Recht: Wahrscheinlich muss ich weitergehen und dieses andere Leben irgendwie akzeptieren. Aber es fällt so schwer ... es ist einfach nicht "mein" Leben, und ich weiß nicht, ob ich ein anderes will, ob ich es aushalte.


    Und dieser Urlaub nächstes Jahr: Natürlich ist es sehr lieb von meiner Cousine, dass sie mich gefragt hat, aber dieses Gefühl, dass es eben nicht "mein" Urlaub ist, dass ich "nur mitgenommen" werde, dass ich im Urlaub nicht das mache, was ich normalerweise machen würde ... vielleicht empfinde ich das nächstes Jahr anders, aber im Moment ist es irgendwie unvorstellbar. Zumal sie in die USA fliegen wollen, ich könnte also noch nicht mal nach Hause fahren, wenn mir alles plötzlich zu viel werden sollte.


    Ach Linchen, wie konnte das Leben von einem Tag auf den anderen so schwer werden? 😔


    Herzliche Grüße

    Tine

    Das geht mir genauso. Meine Cousine hat mich z. B. gefragt, ob ich nächstes Jahr im Sommer mit ihr und ihren Kindern in den Urlaub fahren möchte. Das zu entscheiden, ist für mich im Moment völlig unmöglich. Und so blöd wie das vielleicht klingt: Allein der Gedanke, dass es im nächsten Jahr wieder einen Sommer geben wird, in dem die Leute ganz normal in den Urlaub fahren, ist eigentlich unvorstellbar. Jeder einzelne Tag kostet gerade so viel Kraft - im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen, dass ich das überhaupt bis nächstes Jahr durchhalte.

    Geht mir auch so! Lese hier auch oft Dinge, die ich kurz zuvor gedacht habe…

    Ja, im Auto - wir waren so gerne zusammen unterwegs und dieses Gefühl, das man spürt, wenn man nebeneinander sitzt, das ist so einzigartig - es fehlt mir so sehr und ich fange gerade an zu weinen…

    Ich weine gleich mal mit ... :13:

    Denn gerade heute musste ich auch daran denken, wie wir zusammen unterwegs waren. Das Zusammensein fehlt mir so ...

    Liebe Karin,


    ich kann das so gut verstehen, auch die Situation mit den Kranichen. Bei mir sind es zwar Gänse, die übers Haus fliegen, aber das war etwas, worüber ich mich jedes Jahr gefreut habe, weil es den Herbst einläutet und der heiße Sommer sich langsam verabschiedet. Dieses Jahr ist es das erste Mal, dass ich das Geräusch höre und die Gänse sehe - und meine Mutter das nicht mehr miterlebt. Morgen sind es zwei Monate, dass sie nicht mehr da ist. Und auch ich habe keine Ahnung, wie ich diese 8 Wochen überstanden habe. Denn auch die Verlustängste, von denen Du schreibst, kenne ich so gut. Ich dachte immer, wenn meine Mutter stirbt, überlebe ich das keine einzige Stunde, und jetzt sind es tatsächlich schon zwei Monate. Und auch wenn in letzter Zeit schon mal häufiger die Tränen fließen, vermute ich auch irgendwie, dass ich immer noch unter Schock stehe. Wie könnte ich sonst überleben.


    Herzliche Grüße

    Tine

    Liebe Geli,


    mir geht's heute ähnlich - ich fühle mich gerade völlig überfordert mit allem. Heute Morgen war der Termin mit dem Entrümpler in der Wohnung meiner Mutter, und irgendwie hat er die totale Panik gemacht: Eigentlich müsste ich die ganze Wohnung am besten in zwei Tagen ausgeräumt haben, weil es sonst fast unmöglich sei, den Übergabetermin Ende November noch zu schaffen. Deshalb müsste ich jetzt eigentlich unbedingt wieder in die Wohnung und weiter räumen - aber ich kann mich überhaupt nicht aufraffen. Das Leben der anderen geht ganz normal weiter, nur ich trete auf der Stelle, und alles fühlt sich so unfassbar mühsam an ...


    Liebe Grüße

    Tine