Alles anzeigenKeine Hoffnung, dass es meine Mitmenschen jemals verstehen werden.
Ich musste einige Tage frei nehmen und bin gestern ins verlängerte Wochenende gegangen.
"Und, fährst Du weg?"
"Nein"
"Warum nicht?"
"Das schaffe ich nicht"
"Wenigstens zwei Tage über das Wochenende?"
"Allein?"
"Ich würde Deinen Urlaub ja übernehmen (lacht)"
Diese völlige Abwesenheit von Empathie oder eines Mindestmaß an Verständnis für die Situation des anderen.
Mir ist bewusst, dass man besonders im beruflichen Umfeld solchen Gesprächen nicht immer entgehen kann.
Aber es schmerzt trotzdem.
Diese kurze Unterhaltung hat wieder alle Dämme geöffnet und eine Flut an Erinnerungen hat mich erfasst.
Erinnerungen an glückliche Tage und gemeinsame Reisen an wundervolle Orte.
Erinnerungen, die ich nun mit niemandem mehr teilen kann.
Ja, das ist ganz schlimm. Weißt Du, ich merke gerade, dass es nur besser tut, mit manchen Menschen nicht mehr so drüber zu sprechen - so vermeide ich die „Nach-Vorne-Schauen-Ratschläge“. Die machen es für mich schlimmer. Ich möchte meine Trauer auch leben. An meine Mama denken - sie vermissen. Mir vorstellen, sie ist bald wieder da…ich glaube, dass Menschen, die es nicht erleben/erlebt haben, es nicht verstehen können.
Ich versuche jetzt ab und zu Dinge zu tun, die mir zumindest für den Moment etwas gut tun und die sie auch mochte. Ich kann so etwas für mich tun und sie auch dabei bewusst vermissen/an sie denken. Aber es ist schwer und gelingt immer dann nur für den Moment. Aber es ist dann eben ein kleine „Betäubung“. Versuche das seit ein paar Tagen mit Sport - denke dabei an sie und das auspowern hilft mir dann über 1-2 Stunden.
Dann breche ich natürlich wieder mental ein…Gestern Abend war ich einkaufen - auf der Heimfahrt in Tränen ausgebrochen - nach ihr gerufen - danach war ich am Ende. Zu Hause was gegessen (auch das versuche ich jetzt) - eingerollt - an sie gedacht und dass wir uns bald sehen…