Beiträge von Du_und_ich

    Ja. Möchte d er n Schmerz auch spüren…geht nir auch so - Tabletten kommen daher auch nicht in Frage…

    Liebe Sternenstaub,


    danke für Deine Nachricht - finde mich auch bei Dir so wieder, Ja, das Kuemmern um meinen Papa ist auch gerade die einzige Struktur, die ich habe…aber es tut so weh ohne sie sein zu müssen - gestern habe ich auch ein bisschen versucht aufzuräumen und mir dabei vorgestellt, sie kommt dann wieder und es muss aufgeräumt sein…😰💘

    Ja, bei mir genauso, ich bin wie entwurzelt, der Boden unter den Füssen weg, keine Kraft. Und auch das; ich habe keine Struktur mehr, weiß auch nicht, wie ich wieder in einen Alltag finden soll. Esse kaum und nur, wenn’s nicht anders geht. Stehe einfach komplett neben mir. Und auch bei mir dreht sich das Gedankenkarussell, schmerzen Magengrube und Brust. Weiß einfach nicht, wie ich überhaupt weiterleben soll…aktuell liege ich immer noch im Bett…danke, dass wir hier unsere Gedanken teilen…🙏

    Lieben Miraliese,


    ich danke Dir so sehr für Deinen Beitrag.


    Ich glaube es wird mir auch immer so gehen, das kann gar nicht vergehen - ich wache auf, bekomme Panik in der Brust und fliege meine Mana im Geiste im Heli in eine andere Klinik. Sue sollte auch in ein paar Tagen auf Normalstation - alles sah so gut aus. Ich bin immer noch im Rettungsmodus - der Phase des nicht Begreifenkönnens - und ich glaube, das wird immer so sein.


    Du sprichst so schön von dem „Mamaloch“ ja, diese Lücke kann niemand schließen. Die Leichtigkeit, die das Leben erst schön macht, wird immer fehlen. Das Gefühl, sie an meiner Seite zu haben, ihr Geruch, ihre spezifische Wärme, ihre Stimme. Im Supermarkt - sie von weitem am Brotstand stehen, während ich schon andere Dinge hole. Heimkommen zu ihr. Und so habe ich mit nichts mehr gewünscht, dass sie aus dem Krankenhaus zu uns nach Hause kommt. Ich werde nein Leben lang auf diesen Moment warten.

    Lieber Ralph,


    ich habe am 23. Juli meine Mutter verloren, lese schon ein paar Tage im Forum mit. Meine Geschichte habe ich im "Verlust der Eltern"-Forum beschrieben. Aber ich finde mich in Deinen Erfahrungen gefühlsmäßig so sehr wieder, weil meine Mama im Endeffekt auch meine Lebenspartnerin war, wir haben alles gemeinsam, erlebt, durchstanden, gefeiert, geliebt, organisiert und strukturiert. Mein Fundament ist weg, ich bin seelisch amputiert, mein Leben macht keinen Sinn mehr.

    Ich bekomme auch von allen Seiten gesagt, dass ich nach "vorne schauen soll" und "Selbstfürsorge" brauche. Aber da Geht gar nicht. Ich bin dafür gar nicht offen. Ich leide, habe keine Kraft aufzustehen, nachts bin ich ewig, manchmal bis halb 4 wach, wache schweißgebadet auf. Morgens ist es am Schlimmsten, denn immer wieder hoffe ich, dass alles ein Alptraum war. Ich kann kaum essen, 1-2 Mahlzeiten maximal. Räume nur das Nötigste auf. Alles, was mir wichtig war, erscheint unwichtig. Die Struktur, genau wie Du sagst, das war bei mir auch das GEMEINSAME Zusammenleben mit meiner Mama, das fehlt mir und ich kann mir ein eben so nicht vorstellen. Ich bin beruflich erfolgreich und hatte immer Pläne und Ziele, auch gute Freunde und Bekannte. Aber sie war "mein Mensch". Mein Leben ist grau und ich schwanke zwischen etwas Funktionieren, Verzweiflung und Trance. Ich fahre teilweise, damit ich überhaupt was essen kann, in ein Bäckercafé, um nicht zu Hause durchzudrehen...wie gesagt, sehe mich sehr gespiegelt, in dem, was Du fühlst und beschreibst...

    Ja, das haben wir auch geliebt, Shopping-Touren oder Online-Shops durchstöbert. Sachen gegenseitig bewundert, sogar teilweise das gleiche Teil gekauft <3<3<3;(

    Auch in Deinen Zeilen finde ich mich so wieder, liebe Sternenstaub. Lese schon eine Weile mit und der Thread hat mich zur Anmeldung bewogen. Ja, so war es bei mir auch: Meine Mutter war so jung, jugendlich und fit. Lebensfroh und optimistisch. Immer Kämpferin. Fantastisch und die beste Mama, der wichtigste Mensch in meinem Leben. Nie werde ich wieder mich so wohl bei einer Person fühlen. Es war ein "Urwohlsein", wir waren für einander bestimmt. Bei uns ist auch noch alles, so, dass sie jederzeit wieder kommen kann und ich wünsche mir nichts mehr als das. Ich denke auch, es ist alles ein böser Traum.

    Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder lachen kann oder Glück erleben kann. Klar ist, dass es niemals wieder diese Leichtigkeit haben wird, die das Leben mit ihr hatte. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder diese Freude an mir, an Sport, an Reisen, Erfolgen oder schönen Kleidern erleben werde, wenn ich diese nicht mit ihr teilen kann. Vielleicht werde ich irgendwann wieder Freude erleben, es wird aber nie wieder DIESE Freude sein. Ich werde immer denken: "Mama, wenn ich es Dir nur erzählen oder zeigen könnte..." und ich fange gerade an zu heulen...Bin total verzweifelt...

    Am 23. Juli habe ich meine Mutter verloren - im Krankenhaus und dennoch unter überraschenden und letztlich noch ungeklärten Umständen in der Nacht. Wir gingen zusammen am 18. April in diese Klinik - ich habe sie stets begleitet - wir waren ein Team, Mutter - Tochter, beste Freundinnen, Seelen- und ja, was soll ich ein "Lebensteam". Die OP am Herzen lief wie geplant - danach folgte eine Odyssee an kleineren und mittleren Komplikationen mit Krankenhauskeim und dem Beginn einer Reha Ende Mai, danach einem Beinbruch und Rückführung ins Krankenhaus, Bein-OP, anderer Krankenhauskeim, Pet-CT, Krebsverdacht, jedoch bislang nicht verifiziert und identifiziert. In der Folge wurde meine Mutter stets als unheilbar krebskrank weiterbehandelt, Wassereinlagerungen konnten nicht behoben werden und eine schwere Blutung führte dann zu Blutverlust, Intensivstation und akutem Nierenversagen. Obwohl ich immer wieder den Drang zur Verlegung in eine andere Klinik hatte, sprachen rationale Überlegungen (Glauben an Mediziner, schwierige Verlegung etc.) zunächst für Weiterbehandlung vor Ort, auch deswegen weil ein Versterben gar nicht im Raum stand. Auf der Intensivstation war mir klar, das nach Überstehen dieser Phase wir auf jeden Fall uns in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen würden. Nach 3-monatiger Odyssee war das Vertrauen in die Klinik dahin.

    Die Stimmung auf der IS war aber optimistisch, zum ersten Mal die Aussicht, das Wasser herauszubekommen. Dann ereignete sich unter mysteriösen Umständen nachts der Tod. Mehr möchte ich zum Verlauf erstmal nicht sagen. Die Nachforschungen laufen.


    Seitdem stehe ich neben mir: Zum einen der für mich nicht verwindbare Verlust, zum anderen die Angst, dass man ihr dort nicht hinreichend geholfen hat und Fehler passiert sind und letztlich, für mich kaum auszuhalten: Immer wieder die Frage "Warum habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört? Warum habe ich nicht eine Verlegung früher eingeleitet? Warum habe ich nicht sogar noch von der Intensivstation verlegt? Warum konnte ich sie nicht retten?"


    Rational waren alle Argumente zunächst logisch und das Ergebnis ja in keinster Weise absehbar - aber rückblickend vor dem Hintergrund der Konsequenz für mich nicht zu verwinden.


    3 Monate habe ich darauf gewartet, gekämpft und gehofft, dass meine Mutter wieder nach Hause kommt. Wir haben Pläne gemacht, ich war Dauergast in der Klinik, oft ganze Tage, Nachmittage, Abende. An den anderen Tagen haben wir 2 oder sogar 3 Mal telefoniert. Mich ums Haus und meinen Vater in der Kurzzeitpflege gekümmert. Rotiert. Mit Ärzten gesprochen, recherchiert. Verzweifelt - erschöpft gewesen und dennoch nie ernsthaft mit einem so plötzlichen Ende rechnend. Unter Schock. Noch immer. Wahrscheinlich für immer.


    Wir haben zusammen gewohnt mit meinem Vater (pflegebedürtfig) im Haus. Zusammen gefrühstückt, gegessen, eingekauft gelebt, gelacht, ja auch öfter gestritten, aber immer wissend, dass wir alles teilen, über alles reden und uns über alles lieben. Wir konnten über alles reden, wir haben mit der Brille des anderen geschaut, haben über ernste Themen in der Tiefe sprechen können, genauso wie Späße machen. Mit niemanden war das Leben so selbstverständlich, so unverstellt, so verdammt gut und leicht sich anfühlend. Wir teilen unsere Liebe zu schönen Dingen und Mode. Alles wurde sich sofort gegenseitig gezeigt. Wenn ich auf Reisen oder beruflich unterwegs war, dann wurde morgens und abends zumindest kurz gesprochen, wir hatten eine Standleitung. Niemand hat mich so unterstützt und bedingungslos geliebt. Und umgekehrt war mir meine Mama das Wichtigste. Ich sagte mal, "ohne Dich kann ich nicht leben" und was soll ich sagen, es ist genauso. Mein Leben ist sinnlos und ich fühle mich amputiert. Habe keine Struktur und alles tut weh. Die Rituale fehlen, der Einkauf zum Wochenende, der gemeinsame große Capuccino im Lieblingscafe Freitag- oder Samstagnachmittag. Das Wissen, das sie da ist. Das Gute Morgen, das gute Nacht. Ich sehe und vermisse sie jede Sekunde. Ich will es nicht wahrhaben, ich hoffe nur, sie kommt wieder. Alles andere ist nicht vorstellbar.


    Sie ist fit und leichten Fußes in die OP gelaufen und ich wünschte, wir hätten das nie gemacht. Sie würde jetzt leben. Aber auch nach der Knochen-OP : ich hätte mit ihr gehen üben wollen und ich weiß es wäre wunderschön gewesen, es gemeinsam mit ihr zu erleben. Zu durchstehen, wieder aufzustehen. Sie ist (ich benutze bewusst Präsens) eine Kämpferin, die fantastischste Person in meiner Welt - ich kann nicht sein ohne sie. Ich vermisse sie jede Sekunde. Und ich sterbe spiegelbildlich zur wachsenden Sehnsucht.


    Ich habe ein paar andere Threads gesehen, die mir aus der Seele sprechen - auch dort werde ich was reinschreiben. Danke, dass ich mich hier mitteilendarf!