Beiträge von Du_und_ich

    Das mit dem Café mache ich auch...das hilft etwas...überhaupt auswärts essen hilft, man ist ein wenig abgelenkt, aber kann doch auch zwischendurch seiner Sehnsucht nachhängen...das hilft mir, denn so richtig ablenken löst Panik in mir aus, aber nur zu Hause zu rotieren hält man manchmal körperlich kaum noch aus...

    Ihr Lieben,

    ich rede auch mit meiner Mama.

    Schon wenn ich das schreibe könnte ich schon zusammenbrechen.

    Möchte manchmal hier was schreiben, und dann zerfallen meine Gedanken einfach.
    Das Gehirn arbeitet nicht mehr so.

    Ja, das stimmt, ich stehe auch oft neben mir, ich rede auch immer öfter mit mir selbst, auch außerhalb des Hauses, fange mitten irgendwo an zu weinen...

    Hallo zusammen,


    die Frage mit den sozialen Kontakten beschäftigt mich momentan auch sehr sehr, da ich mich extrem einsam fühle. Und natürlich stellt man sich die Frage, ob man mit einem noch größeren Umfeld es "leichter" überstehen würde. Ich glaube aber eindeutig NEIN, wenn man ein eher tiefgründiger Mensch ist (wenn man ggf. oberflächlicher ist, mag das helfen, bei tiefer Trauer glaube ich das aber nicht...)


    Denn:

    1.) Ist der Schmerz eben Ausdruck der Liebe zu der verlorenen Person --> ein größerer Freundeskreis kann Dich vielleicht besser ablenken, aber die Frage ist, ob das etwas bringt. Denn im Endeffekt ist es Ablenkung. Ich merke zum Beispiel aktuell, dass ich innerlich sogar panisch werde, wenn ich mich ablenken soll...

    ich will auf keinen Fall, irgendetwas belangloses tun oder gar lachen, dazu sehe ich mich außer Stande...

    2.) Wie einige hier sagen, viele Menschen ziehen sich von Trauernden zurück, aus Angst, Nicht-Damit-Umgehen-Können etc..., und je größer der Freundeskreis, je mehr weniger tiefe Kontakte hat man. Diese sind in der Regel ohnehin nicht so prädestiniert für Unterstützung in solchen Situationen


    Und im Endeffekt wäre ja die Konsequenz eines jetzt noch größeren sozialen Umfeldes, dass man vorher weniger mit der geliebten Person gemacht hätte, d.h. weniger verwoben mit ihr wäre. Das würde natürlich die Trauer jetzt wahrscheinlich vielleicht nicht so groß sein lassen, ja, das stimmt. aber ganz ehrlich, ich bin wahnsinnig froh darüber, so viel Zeit mit meinem Lieblingsmenschen, mit meiner Mama verbracht zu haben. Ich hätte davon noch unendlich mehr gebraucht. Das würde ja bedeuten, dass man das tiefe Glück einer engen Bindung nie erfährt, um hinterher weniger Trauer zu verspüren. Das wäre ja auch falsch...


    Aber es stimmt schon: ich habe mir vorher leider darüber auch keine Gedanken gemacht: Trauer ist der Preis der Liebe. Wir zahlen nun anscheinend den Preis für unsere innige Beziehung. Hätten wir diese nicht so tief erlebt, wäre der Schmerz nun geringer. Das ist soo traurig eigentlich...

    Manchmal denke/befürchte ich, bei mir ist die Realität noch gar nicht richtig angekommen. Wenn ich mir mal für einen kurzen Moment erlaube, das Undenkbare zu denken bzw. zu realisieren, dann merke ich, wie ich von Panik und Verzweiflung überschwemmt werde, und dann blende ich alles sofort wieder aus. Für den Moment hilft das, aber wie lange werde ich das durchhalten?


    Deine Sätze Linchen1

    "Die Vorstellung sie nie wieder zu sehen nie wieder Ihre Hand zu halten sie nie wieder anfassen zu können ihre Stimme nie wieder zu hören ihren liebevollen Blick zerreißt mich jedes mal und jedes mal schreit alles in mir auf in Sekunden ein Schmerz der sofort durch den Körper jagt auch jetzt wieder während ich das hier schreibe."

    gehen mir deshalb so ans Herz, dass es wehtut. Wie kann man diesen Schmerz aushalten? Über Wochen, Monate und Jahre? Das macht mir wirklich Angst. Auch weil alle um einen herum mittlerweile ja ganz normal ihr Leben weiterleben. Nur für mich ist halt nichts mehr normal ...

    Linchen und Tine: jeder Satz, jedes Wort beschreibt mein Inneres! Ich merke auch gerade, dass ich nur durch den Tag komme, wenn ich immer wieder sage, dass es nicht wahr sein kann. Es ist für mich auch so undenkbar. Jaaaaa, ihre Hand, ihr Körper, ihren Blick, ihre Bewegung, ich kann nicht ohne sie!!!!

    Ich habe heute versucht Dinge zu erledigen - aufzuräumen. Ed ist so schwer - permanent ploppt das Gedankenkarussel auf - wie wenn man gegen einen Widerstand arbeitet und ich sehe fast nur noch irgendwelche Fehler, die ich vielleicht irgendwo gemacht habe. Heute unterwegs kam mir der Gedanke, dass ich fremd in dieser Welt bin und mich in dieser neu finden muss - es wird sehr schwierig - den unsere Beziehung hatte so viel, was ich Welt kaum vergleichbar gefunden habe und wahrscheinlich auch nicht werde…ich habe schon Freunde und Bekannte, die ich auch mag und schätze, aber so schien wie mit meinem Lieblingsmensch war es dann doch nie….wie Sint H.Groeneneyer: “Wir waren verschworen, waren füreinander geboren.” Und wie wahr auch: “Du hast den Raum mit Sinne geflutet, hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt…” …ach, liebe Mama, Du bist die Beste…❤️

    Wenn unsere Mamas neben uns sitzen würden, wir würden leuchten. Von innen leuchten. Wir wären leicht. Und glücklich.

    Warum ist das nicht so!

    Warum?

    Das ist so interessant, was Du schreibst. Ich bin total baff darüber! Denn genau das habe ich meiner Freundin erklärt. Ich sagte ihr, dass ich durch Mama ein "inneres Leuchten" hatte, dass ich durch ihre Existenz strahlen konnte...Das ist so spannend, dass Du das ähnlich empfindest und auch ausdrückst...

    Ich drehe heute auch fast durch. Ständig spult sich die letzte Woche meiner Mutter vor meinem inneren Auge ab, und immer wieder sehe ich die Weggabelungen vor mir, an denen ich mich anders hätte entscheiden können. Dann wäre vielleicht alles anders gekommen. In dem Moment gab es vielleicht immer einen mehr oder weniger guten Grund, warum ich mich so entschieden habe, bis auf die einzige, die entscheidende Entscheidung - da ist mir der Grund heute so peinlich, dass ich ihn gar nicht hinschreiben mag. Auf jeden Fall könnte ich schreien, wenn ich daran denke, dass alles vielleicht anders gekommen wäre, wenn ... Ich drehe noch durch.

    Wenn mir wenigstens jemand sagen könnte, woran meine Mutter nun tatsächlich gestorben ist. Vielleicht würde es mir helfen - obwohl: Vielleicht würde ich dann wissen, dass man den Tod wirklich hätte verhindern können, z. B. wenn klar wäre, dass sie tatsächlich aus ihren Schuhen gestolpert ist und man einfach nur andere hätte kaufen müssen. Ich werde noch wahnsinnig.

    Könnte nein Text sein. Ja, ich sehe auch diese Pfadabhängigkeit - die Abzweigungen, die vielleicht dazu geführt hätten, dass wir wo ganz anders wären. Immer wieder und wieder und wieder…

    Wisst ihr, unsere Beziehung war so eng, dass meine Freude auch mit Ihrer Resonanz schöner wurde. Ich liebe Mode und schöne Kleidung, sie auch.


    Wenn ich an einem Sommertag wie heute dann zur Arbeit, zum Weggehen oder für einen Ausflug mit ihr ein schönes Kleid angezogen habe, dann habe ich mich - wenn ich mich besonders wohl gefühlt habe - schon darauf gefreut, was sie sagt. Und sie zeigte so viel Begeisterung für das was auch ich mochte. Wir waren so gleich, konnten uns über die gleichen Dinge freuen, die Freude hat sich durchs Teilen verdoppelt - wurde komplett!


    Und es war so toll, das gemeinsam zu genießen, gemeinsam in hübsche Kleider zu schlüpfen und unterwegs zu sein. Wir haben das geliebt, darüber gesprochen- es so genossen. Ihr Duft, ihre Freude - wir haben uns so glücklich dann gefühlt / in diesen Momenten war ich so glücklich…ein unfassbar schönes Gefühl - auf der Haut spürbares Glück❣️

    Mama ❤️, bitte sag, dass wir das so nicht erleben müssen. Ich möchte Dich bei mir haben, mit Dir den Tag verbringen, Deine Schritte hören, die kleinen Momente, das selbstverständliche Miteinander, unser gemeinsamer Alltag, die gemeinsamen Ziele, Pläne und Träume…ich spure mich kaum noch, bin nur die Hälfte ohne Dich…


    Der Moment, in dem Du nach Monaten durch diese Tür gegangen wärst - darauf habe ich mich so gefreut und daraufhin gearbeitet… Auf das Zurück in “unser” Leben❣️ Ich weiß, dass Du nicht so fit wie vorher gewesen wärst / aber ich hätte so gerne Dich unterstützt/ mit Dir laufen geübt/ und gemeinsam über die kleinen Schritte gefreut / das ist es was ich will, wovon ich träume ❣️

    Ich verstehe was Du meinst ich kenne das und das ist schlimm das macht einen fast wahnsinnig.

    Aber ich weiß auch das es gute Ärzte gibt die wirklich alles versuchen was möglich ist und das sind die meisten.

    Komplikationen sind immer schwer vorherzusagen auch für Ärzte, sie können nur gegen steuern und das tun sie auch in der Regel aber manchmal leider auch nicht richtig oder mit einem schlimmen Ausgang.


    Vlg. Linchen

    Ja, hier war es leider nicht richtig - das bringt mich zusätzlich um. Weißt Du - der Schmerz wäre immer gleich, unabhängig welche Ursache - aber wenn Du weißt, sie könnte noch da sein, wenn es richtig gelaufen wäre, dann ist es nicht zu verwinden…

    Linchen, ich weiß , was Du meinst. Aber hier gab es wirklich einige Unstimmigkeiten…ich kann das hier nicht so chronologisch und genau detailliert schildern, aber es ist so…


    Aber genau wie Du sagst, eine Verlegung ist nicht so einfach und deshalb haben wir uns erstmal dagegen entschieden und auf die neue Station vertraut. Das war aber ein Fehler, denn dort ist dann fast nichts für sie getan worden. Dieses Zeitfenster vor der Intensivstation wäre die Chance gewesen gegenzusteuern - das weiß ich genau…


    Auf der Intensivstation war es dann natürlich so, dass mir eine Verlegung zu riskant schien, rückblickend wäre aber selbst das besser gewesen als dort zu bleiben…wenn Du alle Details kennen würdest, wüsstest Du was ich meine. Leider ist es so, dass man die Entwicklung im Voraus nicht kennt, auf die Ärzte vertraut und deshalb versucht, rational zu entscheiden - das war hier leider falsch - und das bringt mich um!

    Wenn ich aufstehen muss, geht es mir auch so.

    Das Herz schlägt bis zum Hals- Die Gedanken kreisen immer wieder. Warum? , dass kann alles nicht wahr sein. Die Angst, wie geht es weiter?

    Immer wieder dieses Warum????? Manchmal möchte ich gar nicht aufstehen. :13:

    Gerade jetzt, wo ich Urlaub habe. Die Arbeitsroutine längt dann doch eher ab.

    Ja, hab das eben ja auch schon geschrieben - ich liege hier und es ist ein wundervoller Spätsommertag, das war die Zeit, die wir immer besonders genossen haben. Meistens habe ich mir dann frei genommen und wir haben miteinander verbracht. Die Luft, der Garten - aber es fühlt sich so falsch an - sie fehlt. es war so schön, wenn wir uns an so einem Tag morgens begegnet sind und uns auf den Tag gefreut haben. Und wenn wir nur zu Hause waren. Es war unser Leben. Der Lufthauch, den ich jetzt spüre, den würde ich gerne mit ihr gemeinsam erleben. Ich werde verrückt.


    und wenn ich nur wüsste, sie ist noch im Krankenhaus und ich kann sie besuchen und sie kommt bald nach Haus. Dann oben wir laufen oder ich fahre sie im Rollstuhl - falls nötig. Ich denke manchmal, ich fahre zur Klinik und frage nach ihr und dann liegt sie doch in einem der Zimmer und begrüßt mich lachend…denke ich immer wieder…


    Ich liege hier und bin wie gelähmt. Ich weiß, dass sie wieder kommen wollte - hier liegen ihre Brillen, ihre Notizen, die Sachen im Bad, ihre Kleidung, ihr Kalender. Was haben die mit ihr gemacht? Sie ist leichten Fußes da rein gelaufen…


    Sie muss nur zur Tür reinkommen. Ich hoffe immer wieder, dass ich im Koma liege und irgendwann erwache…mir wäre völlig egal, in welchem Zustand. Ich würde alles dafür geben, dass sie lebt und ich nur träume…

    Mich zerreißt die Trauer heute auch so dermaßen, dass ich kaum atmen kann ... Ständig kreisen meine Gedanken um diese verhängnisvolle Nacht, und ich frage mich immer wieder, was um Himmels willen da passiert sein mag, warum meine Mutter gestürzt ist und vor allem ob man das nicht hätte verhindern können.

    Ich drehe noch durch ...

    Tine, mit gehts genauso, ich weiß einfach auch nicht, was da passiert ist. Mir wurde noch am Vorabend gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Ich wollte über Nacht dableiben, aber ich durfte nicht und es wurde mir gesagt, due Werte seien gut. Das bezweifle ich im Nachhinein. Ich habe so Angst, dass sie ihr dort nicht geholfen haben und ich sie nicht beschützen und retten konnte. Das Problem ist, ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich kann nichts mehr tun - das bringt mich um. Aber ich drehe immer wieder im Geiste die Zeit zurück und will die Geschichte umschreiben / ich bin dann ganz nervös und denke, ich muss es noch schaffen…Ich will so nicht sein. Ich schlafe momentan auf Mamas Sofa, es kommt gerade traumhafte Luft vom Garten rein - aber sie fehlt. Es kann nicht sein, dass ich das ohne sie erlebe. Die Sonne ist unwirklich - ich hatte drei Monate auf diesen Moment gewartet, dass sie wieder zu Hause ist / und ich denke immer wieder, dass sie doch wieder kommen muss. Der Gedanke ohne sie zu sein, macht mich wahnsinnig und vor allem diese Sache, dass ich während das Klinikaufenthalts meiner Intuition hätte folgen müssen, dass wir uns verlegen lassen. Mama würde leben! Ich hatte mich besonders auf der einen Station verlassen, war auch am Tag bevor die Blutung passiert ist nicht da. Wäre ich da abends nochmal hingefahren, wäre sie gar wahrscheinlich froher auf die Intensivstation gekommen und und und. Ich sehe jetzt die ganzen Stellhebels, wo ich hätte einwirken können und due Dache retten und denke mir, warum habe ich in diesen Momenten anders gehandelt, obwohl ich dieses mulmige Gefühl hatte? Und warum haben die Ärzte nicht mehr getan? Das ist für mich so schlimm. Sie ist das Wertvollste in meinem Leben und obwohl ich die drei Monate fast ständig dammit beschäftigt war, waren es dann die kleinen Momente, Entscheidungen, in denen ich hätte noch eingreifen müssen, um die Sache anders zu beeinflussen…


    Ich drehe mich im Kreis, liege hier und habe einfach nur Angst, ich verstehe nicht, warum es so kommen musste. Ich vermisse sie so sehr und kann mir nicht vorstellen ohne she zu sein…

    Bin gerade aufgewacht - morgens ist es immer ganz schlimm - sobald ich realisiere, was passiert ist - packt mich Panik, ich kann es noch immer nicht begreifen - hoffe jeden Morgen aufs Neue, dass es nicht wahr ist. „Bitte Mama komm zurück“❣️ Bin gerade wieder total neben mir…


    Ich verstehe einfach nicht, warum man für eine geplante OP ins Krankenhaus geht, diese an sich gut läuft und dann wegen verschiedener Nachkomplikationen drei Monate dort ist und dann nicht mehr wiederkommt. NIE hätten wir das machen dürfen! Ich verstehe es einfach nicht.Was ist geschehen? Wieso? Weshalb? Für mich ist dann immer wieder April, so wie es gestern gewesen wäre und ich denke daran, dass wir dachten,, sie ist nach 3-3 Wochen wieder da….

    Ja, geht mir auch so. Auf jeden Fall ist es so, dass man oft weiß, was sie sagen würde. Aber wie gesagt, ich hatte paar mal ganz stark dieses Gefühl, dass es nicht von mir, sondern viel tiefer kommt und das war sehr schön. Ich hoffe, das kommt bald wieder…

    Schreib ihr. Liebe du und ich


    Ich schreibe ihr jeden Tag Briefe in Form eines Tagebuchs

    Ich erzähle ihr aus meinem Leben. Was ich jeden Tag erlebe :24:

    Ich schreibe es mir von der Seele.

    Ja, das habe ich auch vor.

    Ich hatte auch schon überlegt Emails mit ihr zu schreiben….


    Ich erzähle aktuell auch mit ihr. Rede mit ihr, natürlich vor allem zu Hause oder im Auto. Aber oft auch innerlich unterwegs. Das interessante ist, dass sue nur manchmal sehr schnell und spontan mit ihrer Stimme, Intonation und Ausdrucksweise antwortet und zwar so schnell, dass ich nicht das Gefühl habe, es kommt von mir. Ich spüre sie dann auch stärker. Es kommt irgendwie dann von tiefer. Andere Male dauert es einen gefühlten Stick länger, die Stimme ist dann auch mehr meine und ich habe das Gefühl, das bin ich mit den was ich denke, was sie sagen würde. Habt ihr das auch, solche Gefühle? Oder dass ihr stark ihr glaubt, ihre Präsenz zu spüren. Oder andere Erlebnisse? In diesen Momenten fühle ich mich auch stärker, wenn ich das eher nicht spüre so verspannt einsam. Hoffe, ich habe das öfter, es hilft mir ein wenig in manchen Situationen zumindest etwas zu funktionieren, zu essen oder notwendige Dinge zu erledigen…

    Jaaa, genau so war es bei uns auch❣️ Und obwohl ich ihr zum Glück auch mal gesagt und auch gewusst habe, wie weise und erfahren sie ist und im Grunde immer richtig liegt, spüre ich das jetzt auch nochmal extrem intensiv. Ich vermisse sie einfach jeden Tag mehr…würde ihr so gerne alles erzählen, was ich erlebe, wie es mir geht…


    Meine Mama war auch so lebensklug, ruhig und auch Indisch ruhend. Das habe ich immer bewundert. Sie wäre es jetzt auch, die mich in der Trauer Erden könnte. Da bin ich nur ganz sicher. Und genau sie ist jetzt aber, mit der ich diese schlimmste Sache in meinem Leben nicht teilen kann. Ganz komisch, dieser Gedanke, aber er kommt trotzdem immer wieder…total verrückt…

    Ich muss mich zuerst mal anschließen- was die Diskussionen wegen Nichtigkeiten anbelangt. Obwohl wir fast alles miteinander geteilt haben und unterstützt, gelacht und unser Freuden und die meiste Zeit miteinander verbracht haben, habe ich oft wegen Kleinigkeiten und regelmäßig wegen bestimmten Dingen gestritten, bin übers Ziel cholerisch hinausgeschossen oder war ungnädig, bzw. auch gerne mal ungerecht…Meine Mutter hat das in ihrer famosem Weisheit und Ruhe mir immer verziehen und sich nicht aus ihrer Ruhe bringen lassen. Klar, habe ich mich meist entschuldigt und es bereut, trotzdem würde ich das sofort abstellen, hätte ich eine „neue“ Chance. Und es geht mir nach und ich bereue das. Meine Mutter wusste das und hat es richtig eingeordnet und Gott sei Dank habe ich ihr auch gesagt, dass sie mich in solchen Monenten bitte niemals ernst nehmen soll. Wir haben viel gesprochen, kannten unsere Starrken und Schwächen und sie war immer die Weisere und Klügere. Aber wir waren so glücklich miteinander und das haben wir uns auch gezeigt und gesagt. Trotz alledem hätte ich dies gerne noch geändert. Man ist im Leben oft so von Kleinigkeiten gesteuert, nimmt viele Dinge viel zu wichtig und zu empfindlich, auch gerade wenn man jünger ist. Eine große Sache war auch die Inkontinenz von meinem Vater - ich hatte große Probleme hier spontan einzuspringen- und wenn ich das musste, war ich sehr überfordert und auch sehr vorwurfsvoll. Die Erkenntnis bzw. die Reife über diesen Schatten zu springen, kam schon während dem Krankenhaus die letzten Monate und ich hatte ihr gesagt, dass ich sie stärker unterstützen möchte, wenn wir Papa wieder nach Hause holen. Habe vorher auch unterstützt, aber eben mit Kochen, Spülen, Putzen, Einkauf, aber eben nicht so beim Pflegethema. Diesen Reifeprozess hätte ich ihr auch noch gerne gezeigt…


    Was die Partnersuche deines Vaters anbelangt, verstehe ich Deine Reaktion, Sternenstaub. Unsere Mamas haben jetzt den Ehrenplatz und es verletzt uns, wenn im Umfeld sie ersetzt werden sollen. Aber wahrscheinlich ist es bei Deinem Vater eher Trost als Ersatz (Männer können das oft ganz gut) und vielleicht auch Angst, weil er nicht weiß oder vielleicht auch gar nicht will, dass Du Dich opferst. Ich glaube er trennt das von Deiner Mama, die er wahrscheinlich auch am liebsten neben sich wissen würde.Wie gesagt, Männer ticken da oft anders. Und vielleicht ist ja da Deine Mama nicht unbeteiligt und ihre Seele möchte dafür sorgen, dass Du neben der Trauer Dich jetzt nicht komplett aufopfern musst. Deswegen mache Dir darüber nicht zu viele Gedanken und warte einfach mal ab, was daraus überhaupt wird…bzw. ob Dein Papa auch überhaupt so schnell fündig wird…