Lieber Andrearco,
mein tiefes Mitgefühl. Wir alle können nur zu gut verstehen, wie es Dir geht.
Mein Mann starb am 31.08. und ich hatte auch ewig das Bild vom letzten Blick vor Augen. Ich konnte dem Blick damals nur schwer standhalten. Meine Psychotherapeutin ist mit mir diese Situation nochmal durchgegangen und sie fragte mich, was ich da sehe. Zuerst Angst und ich weinte und dann sah ich aber auch noch tiefe Dankbarkeit von ihm darin, dass ich bis zum Schluß bei ihm war und ihm all meine Liebe geschenkt habe. Und er mich nochmal ein letztes Mal ansehen wollte.
Beim letzten Atemzug stockte mir der Atem, aber auch wenn er schon in seinem Tunnel war, das Gehör funktioniert bis zu letzt. Ich sagte ihm, dass ich ihm unendlich liebe und ihn gerne bis zum Schluss begleite und seine Mama schon auf ihn wartet. Als dann der letzte Atemzug kam, empfand ich große Dankbarkeit und ein Geschenk, dass ich dabei sein durfte und das gibt mir einen inneren Frieden. Hatte Angst, dass er es nicht wollte.
Mir kommen jetzt noch die Tränen...
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und bleibt beide Stark, damit Du und Deine Tochter einander Halt geben könnt.
Schreib wann immer Du magst und Dich was bedrückt. Hier kann jeder alles sagen.
Alles Liebe, Constanze