Ach meine Lieben,
es ist wie ein Déjà-vu.
Erst mein Mann und nun ich. Es ist wie in einem schlechten Film... alles noch mal erleben... Hoffnung... Leid... Schmerzen.
Und dann...? Ein Wiedersehen? Oder für immer Dunkelheit... oder Licht...?
Auf jeden Fall Ruhe... kein Gedankenkarussel mehr... Frieden?
Aber bis es so weit ist, kann der Weg beschwerlich sein. Ich wollte, es wäre schon geschafft.
Bei meinem Mann hatte damals der Onkologe noch Anfang November gesagt dieses Weihnachten erlebt er auf jeden Fall, vielleicht das nächste nicht mehr. Und dann hat Heinz es nur bis zum 30. November in dem Jahr geschafft und ich war Weihnachten schon allein.
Bei mir ist es schon Dezember, aber mein Lebenswille schwindet schnell. Mein Körper baut ab, verliere schon Gewicht.
Das war bei meinem Mann genau so, sogar seine Armbanduhr schlackerte am Arm.
Die letzte Lebenswoche hat er nicht mehr gegessen und nur wenig getrunken.
Er bat mich, ihn nicht mehr dazu zu drängen... das fiel mir schwer, aber aus Liebe akzeptierte ich es.
Dadurch konnte er noch friedlich einschlafen, sein Gesicht lächelte im Tod, er war erleichtert und ich, als ich es sah, auch.
Das war mir ein Trost und ich sehe sein Gesicht immer noch lächelnd.
Vielleicht begrüßt er mich so.
Ich versuche, daran zu glauben.
Lg Luise