Abschied von meiner Sonne 2

  • Ach meine Lieben,


    es ist wie ein Déjà-vu.


    Erst mein Mann und nun ich. Es ist wie in einem schlechten Film... alles noch mal erleben... Hoffnung... Leid... Schmerzen.


    Und dann...? Ein Wiedersehen? Oder für immer Dunkelheit... oder Licht...?

    Auf jeden Fall Ruhe... kein Gedankenkarussel mehr... Frieden?


    Aber bis es so weit ist, kann der Weg beschwerlich sein. Ich wollte, es wäre schon geschafft.


    Bei meinem Mann hatte damals der Onkologe noch Anfang November gesagt dieses Weihnachten erlebt er auf jeden Fall, vielleicht das nächste nicht mehr. Und dann hat Heinz es nur bis zum 30. November in dem Jahr geschafft und ich war Weihnachten schon allein.


    Bei mir ist es schon Dezember, aber mein Lebenswille schwindet schnell. Mein Körper baut ab, verliere schon Gewicht.


    Das war bei meinem Mann genau so, sogar seine Armbanduhr schlackerte am Arm.

    Die letzte Lebenswoche hat er nicht mehr gegessen und nur wenig getrunken.

    Er bat mich, ihn nicht mehr dazu zu drängen... das fiel mir schwer, aber aus Liebe akzeptierte ich es.

    Dadurch konnte er noch friedlich einschlafen, sein Gesicht lächelte im Tod, er war erleichtert und ich, als ich es sah, auch.


    Das war mir ein Trost und ich sehe sein Gesicht immer noch lächelnd.


    Vielleicht begrüßt er mich so.

    Ich versuche, daran zu glauben.


    Lg Luise

  • Liebe Luise,


    ich kann Deine Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit verstehen.


    Bitte gib nicht auf. Lass Deinen Gefühlen freien Lauf und schreibe immer wann Du willst. Ich wäre jetzt so gerne bei Dir, um Dir beizustehen.


    Sende Dir ganz viel Kraft 🍀 und eine herzliche Umarmung 🫶.


    Liebe Grüße


    Constanze

  • Liebe Luise, ich kann mich allen anderen hier nur anschließen.

    Das ist grausam und schockierend, ich hatte so gehofft dass es etwas anderes ist.

    Wie magst du dich jetzt fühlen, mit dieser
    Angst und Sorgen um Amy.

    Aber, wie alle hier sagen, gib die Hoffnung nicht auf, warte ab, was die Ärzte dir sagen und vorschlagen und dann weißt du mehr.

    Ich weiß nicht mehr was ich schreiben soll, was andere nicht schon geschrieben haben.

    Ich denke an dich und schicke dir Kraft und etwas Ruhe für die Nacht und die nächsten Tage.

    Sei umarmt

    Elisabeth

  • Die erste Nacht nach der Diagnose war schrecklich. Gegen Morgen erst eingeschlafen... beim Aufwachen sofort an den Krebs gedacht.

    Bis jetzt war es hektisch... Gassigängerin... Essenlieferung... Pflege und Arzttelefonat wg Rezept... mit Nachbarin gemeinsam geweint.

    Es ist mir alles zuviel.


    Gleich kommt noch Apothekenlieferdienst und Sauerstoff-Lieferung, die ist anstrengend, weil erst die Container nach draussen gebracht werden zum Befüllen auf der Straße, ich solange sitze und mich wenig bewege, weil ich dann ohne Sauerstoff warten muss , der Fahrer holt alle Container auf einmal, damit er nicht öfter gehen muss.


    Es ist nur fürchterlich.


    Meinen Mann vermisse ich gerade in solchen Situationen besonders... er beruhigte mich und war für mich da... immer... er war eben da wenn auch zum Schluss krank... ER WAR DA... ER FEHLT MIR SO...auch für alle zukünftigen Entscheidungen, die ich nun treffen muss.


    Lg Luise

  • Meine Lieben,


    nun ist ein weiterer Tag vergangen und ich weiss immer noch nichts genaueres.

    Liege hier krank... schwach... am Sauerstoff und denke, denke, denke.

    Und das Schlimmste ist, ich mag z. Zt. keine noch so gut gemeinten Gespräche. Es macht mich nervös und irgendwie ist das alles so belanglos. Die Ratschläge und angeblichen neuen Überlebenschancen helfen mir nicht.



    Und immer wieder Post von der Krankenkasse mit demnächst fälligen Zuzahlungen machen mir Angst.

    Für jeden Transport mit dem Krankenwagen wird Rechnung gestellt... die Sauerstofflieferung... Hilfsmittel... usw.

    Muss das sein? Wenn es so weitergeht, bin ich bald zahlungsunfähig.


    Meine Essens- und Lebensmittel-und Getränkelieferungen sind auch teurer als ich bisher für meinen Lebensunterhalt ausgegeben habe. Es gibt keine Sonderangebote dabei.


    Das kommt alles noch dazu... ich bin fertig.


    Lg Luise

  • Liebe Luise,

    Also, ich weiß, dass der Sozialdienst des KKH helfen und die Caritas nachbringe Pflegeberatung. Daran würde ich mich unbedingt wenden. Letztendlich geht es auch um das Thema Pflegegrad. Als erstes vielleicht mal mit dem Sozialdienst des KKH sprechen. Bitte doch eine der Schwestern, Dir einen Termin zu machen…..

    Das würde sicher helfen…..

    lg und ganz herzliche Grüße💐

    Herzschmerz

  • Liebe Luise


    Ich weiß keinen Rat . Es ist einfach unglaublich .
    Ich weiß , um die stoische, bürokratische unsensible Arbeitsweise der Krankenkassen und kann auch einfach kein gutes Wort übrig haben . Das ist unser System . Und ich glaube dir dass dir derer gut gemeinten Gespräche zuwider sind.


    Letztendlich muss dir aber geholfen werden . Das ist doch Wahnsinn.
    Und du musst nicht alles zuzahlen , wenn du letztendlich nicht dazu in der Lage bist . Es gibt Zuzahlungsgrenzen .


    Es MUSS jemand daher kommen, der sich ganz um dich kümmert und deine Interessen vertritt.
    Das muss doch gesehen werden von Ärzten ect.


    Ich wünsche dir so sehr schnelle Hilfe und Zuversicht 🫶🫶🫶🫶🫶

  • Liebe Luise, du brauchst die Caritas, die kann dir zumindest sagen wo du dich hinwenden sollst und der Medizinische Dienst muss deinen Pflegegrad festlegen.

    Die Transporte müssen doch vom Arzt verordnet werden.

    Bei meinem Mann musste ich nichts zuzahlen. Wieso wirst du nicht richtig beraten? Wende dich an die Caritas.

    Das muss doch alles mal in eine geregelte Richtung gehen

    Wende dich gleich morgen dahin oder rufe die Telefonseelsorge an, vielleicht haben die noch einen Rat?

    Sei herzlich gegrüßt

    Elisabeth

  • Liebe Luise,


    es gibt auch Seelsorgebegleiter (über Klinikseelsorge erfahrbar), die alleinstehenden kranken Menschen dauerhaft nach ihrem Krankenhausaufenthalt umfassend zur Seite stehen ... bei konkreten praktischen Fragen, Anträgen. Arztbesuchen, als seelische Unterstützung ... ehrenamtlich, also kostenfrei für dich.


    Mischi🌻

  • Liebe Luise,es tut mir sehr leid,dass du keine Hilfe bekommst.Kann es sein,das du Privat versichert bist?Denn dann ist es so,dass die Krankentransporte und die Hilfsmittel ,Sauerstofflieferungen in Rechnung gestellt werden...der Med.Dienst ist wichtig,denn dann bekommst einen höheren Pflegegrad,oder hast du noch keinen?Die werden dich dann auch befragen,wie du zurechtkommst.Das du Hilfe brauchst ist klar,die werden sich auch kümmern und einiges in die Wege leiten...Wenn du nicht priv.Versichert bist,solltest du bei der Krankenkasse eine Zuzahlungsbefreiung beantragen,sodaß du bei Krankenhausaufenthalten,Fahrten zur Untersuchung,Hilfsmittel,etc..nichts dazuzahlen muß...Das kostet alles sehr viel Kraft und Nerven...Ich wünsche dir die nötige Kraft,die du brauchst um alles geregelt zu bekommen.

    Ich wünsche dir alles,alles erdenklich gute liebe Luise,🍀

    herzliche Grüße Eyla❤

  • Meine Lieben,


    es ist alles gut gemeint von euch.


    Aber der Sozialdienst im KH ist nicht zuständig, wenn man wie ich z Zt. entlassen ist.


    Zuzahlungen müssen auch geleistet werden, wenn ärztliche Verordnungen vorliegen.... für Transporte... Heilmittel... Hilfsmittel.


    Ein Pflegegrad ist per Eilantrag genehmigt worden, der "richtige" Antrag ist durch mich zu stellen ( bereits erfolgt) und wird dann vom med. Dienst geprüft durch Hausbesuche.


    Z, Bsp. Bei Pflegegrad 2...den ich z. Zt. habe, stehen für Pflegeleistungen ca. 730,- € mtl. zur Verfügung... wird mit dem Pflegedienst abgerechnet.

    Ich habe den Betrag mit 6x Teilwaschungen....1x duschen pro Woche...einmal Wäsche und Textilpflege und Medikamentenbereitstellung bis auf 2,44 € ausgeschöpft. Was darüber anfällt, geht nur per Eigenleistung.

    Kann natürlich gegen Vorlage meiner Einnahmen und Belege der Aufwendungen Anträge auf Erstattung Hilfe stellen.

    Der nicht verwendete Monatspflegesatz kann auch nicht angespart werden, er verfällt zum Monatsende, sparen bringt also nichts.

    Man kann nichts aufbauen, falls man auf z. Bsp. auf Teilwaschungen verzichtet.

    Übrigens für Teilwaschungen haben die Pflegekräfte 14 Min, für Duschen 25 Min. Zeit.

    Das muss für Auskleiden... waschen... und Ankleiden reichen. 3 Minuten brauchen sie noch für die Dokumentation.


    So sieht es aus.

    Lg Luise


    Aber momentan fehlt mir die Kraft dazu.

  • Liebe Luise,

    Das ist richtig, den Sozialdienst könntest Du in Anspruch nehmen, wenn Du das nächste Mal im KKH bist. Die Caritas macht eine Pflegeberatung z.b. auch zum Thema Höherstufung des Pflegegrades. Und damit auch mehr Geld. Meine Mutter hatte Pflegegrad 3, und sie war nicht so krank wie Du. Viele Punkte gibt es für die Psyche Z. B. Isolation, Vereinsamung (Z. B. wenn man nirgends mehr hin kann). Ansonsten passen die Angaben (Kosten, Dauer) genau zu dem, was man so hört. Alles genau minutiös getacktet und muss dokumentiert und abgezeichnet werden. Anders geht es wohl leider nicht mehr…..

    Ich sende Dir ganz liebe Grüße💐.

    Lg Herzschmerz

  • (verschoben vom anderen Thread)


    Liebe Luise


    Das sind gute (neue) Nachrichten :8:

    Habe an dich gedacht und freue mich sehr.


    Du hast doch so viel (gesundheitlich) überstanden.

    Das wirst du auch.

    Auch dass du Hilfe mit Amy hast freut mich sehr.


    LG

    Simon