Beiträge von Herzschmerz

    Lieber Paul,

    Deine/Eure Geschichte hat mich sehr berührt. Ein plötzlicher Tod im Ausland, das ist besonders schwer. Denn man kann niemand Vertrautes anrufen und bitte, zu kommen. Man ist wirklich auf sich alleine gestellt, es ist sehr gut, dass Du empathisch und vor allem auch praktisch unterstützt wurdest. Nicht vorstellbar, wenn Du Dich alleine hättest durchschlagen müssen und das in einer solchen Ausnahmesituation. Mein Schatz ist ein paar Tage nach unserem Urlaub im Ausland auch an einem Herzinfarkt gestorben. Es hätte mir also ähnlich gehen können wie Dir. Da wir Alleinreisende waren, wäre ich dann auch wirklich allein gewesen, ich mag es mir gar nicht vorstellen.
    Die Gefühle (auch deren Ambivalenz) ist ganz normal, das weiß man aber erst, wenn andere Betroffene einem sagen, dass es Ihnen ähnlich geht. Das macht den Austausch hier so wertvoll, denn zwischendurch fragt man sich schon, ob das, was man erlebt und fühlt denn normal ist. Man fühlt sich fremd mit sich selbst. Das Hinterhersterben wollen ist ein Zeichen des Riesenverlustes, der Sinnlosigkeit des Lebens ohne seinen Seelenmenschen und der Ausdruck des schmerzhaften Vermissen. Niemand von uns hätte dich vorstellen können, wie tief, schmerzhaft und langandauernd Trauer ist. Wie intensiv verzweifelt man sein kann.

    Schreibe hier alles, was Dich bewegt, es tut einfach gut und vor allem: Du wirst in Deinem Schmerz gesehen und aufgefangen….

    Lg Herzschmerz

    Lieber Tommi,

    Ja, Tavor oder auch andere Benzodiazepine sind nicht ohne und keinesfalls dafür gedacht, regelmäßig genommen zu werden. Die Versuchung ist groß, sich einfach mal Linderung zu verschaffen, das kriegen diese Benzos schon hin. Aber das sollte man wirklich nur als Notfallmedikament nehmen. Der Preis ist zu hoch…..

    Ja, das Wetter zieht einen runter, dieser ständige Regen, schlimm. Gut, dass Du dennoch vor die Türe gegangen bist.
    Halte durch, vielleicht kannst Du Dir Musik anhören, die Dir gut tut oder Dich auf andere Gedanken bringt….
    Fühle Dich gedrückt🫂.

    Lg Herzschmerz

    Liebe Nora, liebe Steppi,

    Die ganzen Gefühle, Gedanken, Hadern, Bedauern, das Rad zurück drehen wollen…. Das kennen wir alle hier nur zu gut. Ich verstehe Euch sooooo gut, denn es ging mir ebenso. Irgendwann hat man verstanden, dass der Liebste tot ist und man nichts mehr ändern kann, aber das braucht seine Zeit. Irgendwann kommen dann auch so Gefühle wie Dankbarkeit, dass man so ein tolles Leben mit seinem Liebsten erleben durfte, das ist nicht jedem vergönnt. In anderen Worten, die Perspektive verändert sich ein Stück. Man Mann ist jetzt fast 1 Jahr tot und ich vermisse ihn jeden Tag. Auch ich frage mich, wie das Leben ohne ihn weitergehen soll (womöglich noch Jahrzehnte). Eine Vorstellung, die Angst macht. Ich habe beschlossen, einfach loszulaufen und dann darauf zu setzen, dass sich Menschen, Wege und Möglichkeiten ergeben aus denen dann ein neues aber anderes Leben werden kann. Witwe*r, deren Verlust länger zurückliegt sagen, dass das Leben wieder lebenswert werden kann wenn man aktiv wird und sich dieser Möglichkeit auch öffnet. Wir werden es ja sehen….
    Tröstlich finde ich die Vorstellung, dass es unseren Liebsten im Jenseits gut geht, sie ohne Angst und Schmerzen mit viel Wärme und Liebe leben. Und wenn es für uns Zeit wird zu gehen, werden wir sie Wiedersehen….

    Lg Herzschmerz

    Liebe Steppi,

    Ich finde, das klingt nicht blöd sondern eher verständlich und nachvollziehbar. Aber wir haben ja auf der Erde auch unsere Aufgabe, das Leben an sich ist ein Geschenk (auch wenn wir das momentan so ganz und gar nicht sehen und erkennen können). Witwe*r, deren Verlust schon länger her ist , berichten davon, dass das Leben auch wieder lebenswert wird (immer vorausgesetzt man will das auch und wird aktiv, von alleine passiert da wohl eher nichts).
    Aber ich finde es schön zu wissen, dass man keine Angst vorm Tod haben muss, dass etwas wunderschönes und vor allem ein Wiedersehen mit den Liebsten auf einen wartet. Wunderbar tröstliche Vorstellung!
    lg Herzschmerz

    Lieber Tommi,

    Ich finde es schön, dass Du den Urlaub an der Ostsee in der Retrospektive doch als wohltuend empfindest weil Du Dich an Deine Uti als gesund erinnerst und Du an die schönen Momente denkst, die Ihr dort zusammen erlebt habt. Ich glaube auch, dass das Bergwandern Dir gut tun wird wenn es Deine Leidenschaft ist. Ebenso macht Wandern oder Radfahren den Kopf frei….. Dass das in Deinem Alltag anders ist, verstehe ich nur zu gut. Klar, dass Dich alles dort an ihre Krankheit erinnert.
    Tavor wird wohl tatsächlich eher als Notfallmedikament eingesetzt z. B. bei Panikattacken. Es macht wohl nach ca. 2 Wochen schon abhängig, man sollte so etwas besser nicht regelmäßig einnehmen sondern wenn, dann ganz gezielt. Es macht ja auch keinen Sinn, sich vermeintlich erst mal Linderung zu verschaffen und dann kommt das dicke Ende nach und man hat sich womöglich ein neues Problem geschaffen. Besser nicht….

    Die Stichtage sind nicht einfach, ich versuche, mit der Familie und einem schönen Programm, etwas Schönes daraus zu machen. Nächste Woche Freitag ist der Todestag meines Mannes, da wollen wir etwas Schönes zusammen machen. Mal sehen, wie es wird….

    Lg Herzschmerz

    Lieber Tommi,

    Ich finde es toll, dass Du Dich dieser Herausforderung gestellt hast. Da ich so viel auf meiner To Do Liste habe, hat dich die Frage bei mir aus Zeitgründen bisher nicht gestellt. Aber ich muss zugeben, dass mich die Vorstellung alleine zu verreisen doch sehr beklommen macht. All die schönen Plätze, die man zusammen besucht hat, das stelle ich mir wirklich schwierig vor und Du sagst ja auch, dass es schwer war und die Tränen liefen. Andererseits sehe ich es wie Du, man muss sich der Erinnerung und auch dem Schmerz stellen, damit man auf seinem Trauerweg voran schreiten kann. Verdrängung und ständige Abwechslung (um vor dem Schmerz zu flüchten) bringt einen nicht weiter, im Gegenteil, es verlängert das Leiden. Männer neigen eher zum Verdrängen als Frauen, daher Respekt, dass Du das anders angehst, Dein Uti ist stolz auf Dich, ganz bestimmt. Die Rückkehr ist dann erst mal wieder trostlos, das verstehe ich. Ich finde es gut, dass Du das gemacht hast…..

    Ich wünsche Dir für heute einen erträglichen Sonntag.

    Lg Herzschmerz

    Liebe Nora,

    Diese Ausnahmesituation, die Du jetzt erlebst ist mit nichts von dem, was Du vorher kanntest vergleichbar. Es gibt natürlich Dinge, die Du jetzt erledigen musst. Da muss man leider durch. Aber alles das, was nicht dringend ist, solltest Du einfach später erledigen, dann, wenn Du Dich danach fühlst. Wenn man zu sehr zwingt oder gegen sein Herz/Gefühl arbeitet dann tauchen so Dinge wie Panikattacken auf, die Die ganz klar zeigen, dass Du gegen Dich arbeitest. Diesen Anteil sollte man so gering wie möglich halten, es zwingt Dich niemand und falls doch, lassende nicht zu. Mein Mann hat Ende April Todestag und dann werden seine Kinder, die Exfrau und ich seine Sachen zusammenstellen und jeder behält, was er haben möchte. Der Rest geht an die Kleiderkammer. Ich nehme dich einiges mit, wovon ich mich (zumindest jetzt) noch nicht trennen kann/mag.

    Es ist bei Dir viel zu früh, klar, die Wohnung muss geräumt werden. Aber nimm das mit, was Dir wichtig ist und stelle es bei Dir im Keller unter. Du weißt dann, dass es da ist und kannst es Dir ansehen oder hochholen. Das ist echt wichtig.

    Ich wünsche Dir, dass Du den Tag heute einigermaßen überstehst….

    Lg Herzschmerz

    Hallo Thomas,

    die Situation, die Ihr da habt, ist nicht einfach. Es ist toll, dass ihr den Vater zu Euch geholt habt aber der Alltag und alles damit verbundenen Anforderungen sind nicht so leicht zu handeln. Ihr könntet mit der Krankenkasse Deines Vaters sprechen, es gibt da in der Regel die Abteilung Pflegeberatung. Hier kann man z.b. den Vater in einen Pflegegrad einstufen lassen und kann dann entsprechende Pflegemittel und personelle Unterstützung bekommen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Hausarzt ist da wichtig. Das könnte Euch das Leben deutlich leichter machen. Ich habe das seinerzeit auch bei meiner Mutter so gehandhabt……

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    Lg Herzschmerz

    Liebe Elisabeth,

    Ich freue mich, von Dir zu hören. Dass Du unterbrechen musstest tut mir leid, das war echt blöd. Auch, dass Du das Aufnahmeverfahren wieder durchlaufen musstet ist nicht optimal. Dennoch freue ich mich, dass Dir das Ganze etwas gebracht hast und Du wichtige Impulse mitgenommen hast. EMDR soll sehr effizient sein, mache das ruhig weiter…. Letztendlich muss man für dich immer das Beste aus dem Angebot rausziehen….
    Es tut mir leid, dass Du nun diese Zyste hast, ich hoffe, es gibt eine gute und schnelle Möglichkeit, sie zu entfernen….. Ich drücke Dir die Daumen…

    Ich bin am Samstag umgezogen und heilfroh, es geschafft zu haben. Ein paar Sachen sind noch in unserem Haus, die ich noch sortieren muss. Dann lasse ich sie ins kleine Haus transportieren. Jetzt muss ich noch viel ausräumen und einsortieren. Und dann das kleine Haus zu meinem Zuhause machen….

    Fühle Dich gedrückt, ich freue mich, dass Du wieder da bist.
    lg Herzschmerz

    Liebe Nora,

    es ist gut, dass Du die emotionalen Dinge und das, was Du noch in Ruhe sortieren möchtest, mitgenommen hast. Ja, aussortieren ist grausam. Leider geht es bei einer Mietwohnung nicht anders, da ja Kündigungsfristen bestehen. Auf emotionale Belange wird da keine Rücksicht genommen. Das alltägliche Rad dreht sich einfach weiter ohne Rücksicht darauf, wie es uns damit geht. Es tut mir leid, dass Du da jetzt durch musst, das kostet viel Kraft.

    Ich sende Dir ein Kraftpaket und wünsche Dir, dass Du da einigermaßen durchkommst.

    Lg Herzschmerz

    Liebe Steffi,

    der Freund meines Mannes meinte, dass eine Therapie meistens erst ab ca. 6 Monaten nach Verlust angefangen wird weil wohl erst dann klar wird, wie Dich die Trauer gestaltet. Das ließe sich vorher nicht so genau sagen. Aber versuche es ruhig, meistens gibt es sowieso Wartelisten (leider). Du kannst mehrere Erstgespräche führen, damit Du Dich für jemanden entscheiden kannst, bei dem Du Dich gut aufgehoben fühlst…..

    Lg Herzschmerz

    Liebe Steffi,

    Na klar hängst Du im Loch, Dein Verlust ist noch ganz frisch, kein Wunder. Das darfst Du auch!

    Ja, der Gedanke, dass Dein Olli und Pünktchen jetzt zusammen ist ist sicher sehr tröstlich. Es geht Ihnen beiden jetzt gut im Jenseits….

    Pünktchen hat ganz bestimmt auf ihren „Papa“ gewartet und ihn in Empfang genommen. Ich verstehe sehr gut, dass Du am liebsten „hinterhersterben“ willst und Dich in Deinem Leben fremd fühlst. Das ist ganz normal und geht hier vielen so. Der beste Freund meines Mannes ist Psychiater und er sagt, dass ist ein Ausdruck größter Sehnsucht und Vermissens und geht nahezu jedem Trauernden so. Das ist gut zu wissen, damit man sich nicht fragen muss, ob bei einem noch alles in Ordnung ist…..

    Fühle Dich für heute umarmt!

    Lg Herzschmerz

    Liebe Steffi,

    Das ist eine gute Idee mit dem Hund aus dem Tierheim. Ich habe eine Trauerfreundin, die sich auch einen Hund aus dem Tierheim geholt hat und sehr froh darüber ist. Ihr Hund war leider auch gestorben und sie meinte, ein Tier hilft ungemein.
    Die meisten Trauernden fühlen sich halbiert und entsprechend instabil.
    Schreibt hier ruhig immer, Ihr werdet merken, es tut sehr gut, sich gegenseitig zu unterstützen…..

    Lg Herzschmerz

    Liebe Nora, liebe Steffi,

    Ja, das ist so und Ihr werdet im Laufe der Zeit deutlicher merken. Nicht Betroffene bemühen sich durchaus um Verständnis (es wird aber auch jene geben, die sich zurück ziehen) aber es handelt sich um eine Ausnahmesituation, die so (ohne eigenes Erleben) in ihrer ganzen Dimension nicht nachvollziehbar ist. Ihr werdet bei allen Symptomen, die jetzt so auftreten werden merken, dass andere Betroffene es ähnlich erleben. Das ist sehr entlastend denn oft fühlt man sich fremd mit sich selbst. Da tut es gut zu hören, dass es anderen ähnlich geht. Morgens ist es immer am schlimmsten, die Unruhe und die große Trauer, die einen morgens überfällt, so dass man früh morgens schlagartig aufwacht. Ja, das kennen hier wohl die meisten. Schlafen hingegen ist Pause von der Trauer, Vergessen…. Wenn man denn schlafen kann.
    Fühlt Eich hier verstanden und gesehen…..

    Lg Herzschmerz

    Liebe Nora,

    Es tut mir so leid, dass Dein Andi so plötzlich gestorben ist. Das ist ein immenser Schock, insbesondere, wenn man das sich noch miterleben muss. Ganz schlimm! Natürlich warst Du unter Schock, das geht ja gar nicht anders. Ich verstehe auch, dass Du Schuldgefühle hast. Auf der Verstandesebene hast Du nichts falsch gemacht, Du hättest ihn nicht retten können. Aber das Herz hinkt hinterher und man macht sich Schuldvorwürfe. Mein Mann hatte nachts einen Sekundenherzinfarkt und der Küche. Ich habe derweil oben geschlafen. Dann habe ich ihn morgens tot in der Küche aufgefunden und habe mir auch Selbstvorwürfe gemacht. Aaron bester Freund (Arzt) sagte, ich hätte ihn nicht retten können, es ging einfach zu schnell. Und das war bei Deinem Andi offensichtlich ähnlich.

    Ihr fragt Euch sicher: wie Lungenversagen? Mit 52 J.? Das versteht man nicht und es dauert eine ganze Zeit, bis man das annehmen kann.

    Ich verstehe so sehr, dass Du verzweifelt und voller Sehnsucht, Trauer und Schmerz bist. Das kennen wir hier alle nur zu gut. Auch die Frage, wie soll ich bloß weitermachen und alles ist so sinnlos geworden kennen wir hier alle.
    Es ist gut, dass Du hier geschrieben hast, es hilft doch sehr, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Hier musst Du nicht viel erklären, hier wirst Du verstanden. Wir können Dir weder Schmerz noch Trauer nehmen aber wir können Dich stützen. Es ist immer jemand da, der antwortet. Es wäre schön, wenn Dir das helfen würde.

    Lg Herzschmerz

    Lieber Tommi,

    Die Schale hast Du wirklich schön bepflanzt und dekoriert. Deine Uti freut sich!
    Ich finde es gut, dass Du alle administrativen Belange regeln willst, ich habe auch alles gut geregelt, es gibt einen ein gutes Gefühl! Ja, und was tatsächlich passiert, wenn wir diese Welt verlassen haben, das können wir versuchen zu regeln aber ob es dann 100% so läuft? Ich glaube, das ist uns im Jenseits auch gar nicht mehr so wichtig. Da sind wir mit unseren Liebsten vereint und alles materielle ist uns dann gar nicht mehr so wichtig. Wichtig ist, dass man noch von uns spricht und sich an uns erinnert, das finde ich schön. Wenn Du alles regelst, hast Du alles gegeben, damit es in Eurem Sinne läuft, das ist doch entscheidend…..

    Im Jenseits kannst Du mit Uti dann wieder zusammensein, das finde ich eine wunderbar tröstliche Vorstellung.

    Fühle Dich gedrückt!

    Lg Herzschmerz

    Liebe Steffi,

    Der Verlust Deines Mannes tut mir sehr leid. Es beginnt jetzt ein schwieriger Weg, der einem viel abverlangt. Da ist so viel Fassungslosigkeit, Schmerz und Trauer, es ist nicht einfach, da durch zu gehen. Aber Du bist nicht allein. Wir sind hier, wir verstehen Dich und Deine Gefühle, wir kennen es aus eigenem Erleben. Du kannst hier immer schreiben, es erleichtert einen sehr. Und es wird immer jemand antworten…..

    Lg Herzschmerz

    Liebe Sverja,

    Es ist schön, dass Du über Aspetos 3 engere Freundinnen gefunden hast, die Euch täglich schreiben, das finde ich sehr schön!
    Ich finde, Ihr habt eine gute Einstellung zur Erkrankung Deiner Partnerin gefunden, es hilft nichts, sich dagegen zu wehren, besser ist es, sie anzunehmen. Gansu wie wir alle hier, es ist besser, den Schicksalsschlag anzunehmen als sich zu wehren, es ändert doch nichts dadurch….
    Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft!

    Lg Herzschmerz