Beiträge von Nora76

    Liebe Elisabeth,


    auch aus meinem Herzen mein allertiefstes Mitgefühl und Verstehen🩵🩵🩵.


    Wir sind ähnlich alt, ich war 47 als vor 7 Monaten mein Seelenpartner mit 52 Jahren plötzlich verstorben ist.

    Auch ganz ähnlich, es begann mit Symptomen die man erstmal gar nicht ernst nimmt. Bei ihm war es eine Erkältung, und innerhalb von wenigen Stunden wurde es plötzlich so viel schlimmer dass seine Lunge versagt hat. Er starb dann am selben Abend noch im Krankenhaus.


    Es ist ein Alter, Anfang 50, wo man mit so etwas einfach überhaupt nicht rechnet.


    Jeder Verlust in jedem Alter ist natürlich unfassbar schlimm.

    Ich dachte mir zusätzlich immer: mit Ende 40/Anfang 50 jemanden zu verlieren ist einfach nur grausam. Man ist selber schon zu "alt", um nochmal neu anzufangen, aber zu "jung", um dem eigenen Ende entgegen zu blicken.

    Im schlimmsten Fall muss man noch 20-30 Jahre irgendwie "überbrücken"...


    Mir hat das Schreiben hier im Forum sehr geholfen.

    Es gibt so viele liebe Menschen hier, die dich durch diese grausame, schwere Zeit begleiten.

    Bitte schreib dir von der Seele, wann immer Dir danach ist. Ein langer Text ist natürlich auch kein Problem 🩵

    Liebe Anja,


    vielleicht hilft es Dir ja ein bisschen:

    Genau die gleichen Worte, mit dem exakt gleichen Wortlaut, spuckt mein Gehirn auch immer wieder ungefragt aus "Ich bin eine Versagerin".


    Wir haben uns bewusst gegen Kinder entschieden, die Zweisamkeit war uns genug.

    Wir haben ebenfalls die getrennten Wohnungen beibehalten. Er hatte die große, schöne Wohnung, in der wir die Wochenenden gemeinsam verbracht haben. Die Wohnung, die ich dann letzen Endes nicht übernehmen konnte und ausräumen musste.


    Und ehrlich gesagt war ich die ganzen Jahre auch ein bisschen stolz auf unsere "unkonventionelle" Beziehung. Habe mich immer ein bisschen über "die Spießer" lustig gemacht.


    Und jetzt stehe ich da. Alleine mit 48 Jahren, ohne Kinder, der Seelenpartner verstorben. Wohne jetzt die ganze Zeit über in meiner kleinen "Studentenbutze". Die Wohnung die ich jahrzehntelang nur als zeitweiligen Schlafplatz genutzt habe, nie was renoviert oder noch groß gekümmert habe. Es fällt einem irgendwann halt alles vor die Füße;(

    Und dann kommen die Worte immer wieder "Ich bin eine Versagerin".

    Habe es in allem zu nichts gebracht, was die Gesellschaft einem als "Erfolg" einimpft.


    Vom Verstand her weiß ich, dass das nicht stimmt. Dass auch ein kinderloser Mensch wertvoll ist. Dass es nicht auf eine schicke Wohnung oder tolles Haus ankommt. Dass man als Frau auch ohne Mann einen Wert hat.

    Und natürlich kann hier niemand was dafür wenn einem sein Seelenmensch wegstirbt.


    Aber mein Herz kann es (noch) nicht fühlen.

    Ich dachte, ich schreib Dir das, damit Du weißt daß Du nicht alleine bist mit diesen Gedanken🩵

    Liebe Pia,

    ich wollte nicht ins Krankengeld fallen, daher bin ich gleich nach 6 Wochen Krankschreibung wieder hin. Irgendwie schafft man zu arbeiten, wenn man muss, auch unter widrigen Umständen. Mir hat tatsächlich der strukturierte Tag und das Aufstehen-um-pünktlich-dazusein auch in der Trauer geholfen. Und nicht zuletzt gibt es neben meinen beiden speziellen Kolleginnen dann auch ein paar sehr nette Leute in den Nachbar-Abteilungen.

    So viel "Respekt" habe ich mir also gar nicht verdient;)


    Lieber Ron,

    Ja, genau so ist es! Mein Sicherheitsnetz (guter Begriff!) ist nun weg. Früher hatte ich immer meinen Partner im Rücken. Als Ratgeber, als Tröster. Kritische Situationen konnte man vorab durchsprechen. Und selbst wenn irgendein Konflikt sehr dramatisch war - egal. Man hat letzten Endes immer jemanden, der einem zur Seite steht. Alles dann halb so schlimm.

    Und ja, ich lerne mich grad selber neu kennen. Reagiere anders, schneller, undurchdachter.

    Vielleicht mutiger? Wegen dem "nun ist eh schon alles egal"-Gefühl.

    Danke Dir für Deinen Input!


    Liebe Sonnenente,

    wie immer (auch in anderen Wohnzimmern) bewundere ich Deine guten Texte und wieviel Mühe Du Dir immer gibst und wieviel Zeit Du in Deine ausführlichen Antworten investiert, um anderen zu helfen. Danke dafür🩵

    Es sind sehr wertvolle Tipps dabei.

    Hab mir einiges zusammengeschrieben und nehme mir nochmal ein paar Tage Zeit.

    Hab mich selber ja auch schon hinterher unwohl gefühlt mit der "Drohung" mit dem Betriebsrat.

    Das wurde garantiert schon als Angriff gewertet und das Übel nahm seinen Lauf. Ein bisschen eigene Schuld trifft mich also auch bzw. habe ich mich selber im Affekt in eine miese Ausgangslage gebracht.


    Ich stimme Dir zu, eine gute Diskussionskultur ist heutzutage fast nirgends mehr zu finden - leider.


    Ich versuche immer auch beide Seiten zu sehen und daher: ich verstehe auch dass ich mit meinem "Ausbruch" dem Chef wie ein plötzlich speiender Vulkan vorgekommen bin und er damit gar nicht umgehen konnte. Und dann - trotz Vorbereitungszeit am Wochenende - die dümmstmögliche Reaktion gebracht und mich mit dem "Du bist doch nur neidisch" unter der Gürtellinie abgekanzelt hat.

    Um die unangenehme Sache möglichst schnell abhaken und vom Tisch wischen zu können.


    Ich werde all Eure konstruktiven Tipps und Input berücksichtigen und halte Euch auf dem Laufenden - Danke nochmals🩵 Die liebe Hilfe hier ist unbezahlbar!

    Danke ihr beiden🩵


    Lieber Ron, du hast Recht. Ich habe mit meinem Chef sehr emotional geschrieben und gesprochen.


    Und ja ich war immer "pflegeleicht", im Beruf, in Beziehungen, im ganzen Leben.

    Mir fällt es ungemein schwer, für mich selber einzustehen. Ich hasse Streit und Auseinandersetzungen so sehr.

    Vermutlich war es also für meinen Chef recht erschreckend was da von mir auf einmal kam😅


    Deine Tipps z.b. mit dem "häppchenweise" werde ich berücksichtigen.

    Liebe Anja,


    was wir alle hier gelernt und erfahren haben:


    Die wirklich wichtigen, existenziellen Dinge im Leben (sich verlieben und jemanden verlieren) passieren, ohne unser Zutun oder dass wir es planen können.


    Also eine neue Liebe von Haus aus ablehnen oder nachdrücklich suchen macht ohnehin keinen Sinn.

    Was Du tun kannst und von Herzen darfst: dem Lebensfluss vertrauen dass er Dich führt.


    Und selbstverständlich darfst Du Dir wieder Glück - in welcher Form auch immer - in Deinem Leben wünschen🩵


    Liebe Grüße

    Ach Danke, liebe Herzschmerz, für Deine ermunternden Worte🩵

    Ich lasse es mir mal durch den Kopf gehen und werde auch vorab selber versuchen, einen Entwurf für eine faire Verteilung aufs Papier zu bringen. Damit ich schonmal was in der Hand habe.

    Ich muss ja nicht gleich morgen zum Betriebsrat, da kann ich ja erst wieder ein paar Tage Kraft sammeln.


    Bessere Arbeitsbedingungen zu bekommen ist das eine, aber das andere ist eben diese erneute unsensible Behandlung und Verletzung.

    Daran werde ich sowieso jetzt länger zu knabbern haben. Macht auch wieder ein Stück einsamer und isolierter. Man traut sich schon gar nicht mehr mit Ehrlichkeit an andere Menschen ran, aus Angst dann erneut verletzt zu werden😞

    Ihr Lieben,


    ich habe vier furchtbare Tage hinter mir. Ein schon lange währender Konflikt in der Arbeit ist komplett eskaliert😟

    Eine Kollegin stellt sich seit Ewigkeiten dumm, eine andere fährt (erfolgreich) eine gewisse Arbeitsvermeidungstaktik, gibt bei neuen Arbeitsaufträgen so lange nervende Rückfragen, bis der Chef im Prinzip alle neuen Projekte lieber gleich MIR aufgebürdet hat.


    Hab im Laufe der Jahre die miese Aufgabenverteilung immer wieder mal freundlich angesprochen, wurde immer abgeblockt. Es war aber alles früher immer noch "machbar" bzw. schaffbar für mich. Als ich noch Kraft hatte und mich auf die Feierabende und Wochenenden mit meinem Schatz freuen konnte😭


    Im Laufe der letzten Woche kamen dann wieder 2 neue Sachen dazu und ich war zuvor schon am Limit.


    Ich konnte Freitag einfach nicht mehr.

    Erst 7 Monate sind vergangen seit meiner persönlichen Katastrophe.

    6 Wochen war ich krankgeschrieben, bin dann gleich wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Keinen Tag Urlaub seitdem beansprucht.

    Vielleicht so ca. 6-8 Wochen anfangs noch hatte ich am Arbeitsplatz spürbar "Schonzeit", der Chef hatte dann gleich noch scheinbar mitfühlend kondoliert und gesagt "Rühr Dich wenn Du was brauchst" - haha.


    Trotz einiger Bitten meinerseits, die Arbeit gerechter aufzuteilen, wurde es nur immer nur mehr und mehr und mehr.

    Freitag war ich am Ende, es ging nichts mehr. Stress pur, hatte quasi Blackouts, hatte innerhalb von 2 Sekunden vergessen was ich eigentlich in der Tabelle machen wollte etc.


    Hab dann im Effekt eine überdeutliche E-Mail geschrieben. Richtig gepfeffert, deutliche Forderungen, Drohung mit Betriebsrat wenn sich nichts ändert. Mir war alles egal. Mein Liebling ist gestorben, schlimmer kann es nicht mehr werden. Alles egal.

    Antwort vom Chef: wir können Montag reden.


    Das ganze Wochenende hatte ich dann Panikattacken und Weinanfälle.

    Mein Schatz, er fehlt mir so furchtbar.

    Mit ihm hätte ich alles durchgehen können, er hätte meine E-Mail nochmal gegenlesen können. Mir sagen was evtl. zu krass formuliert war oder was auch immer... Er war gut in sowas❤️

    Ach, was rede ich: Es wäre gar nicht so weit gekommen mit ihm an meiner Seite😔


    Irgendwann dann leise Hoffnung dass das Chef-Gespräch gut verlaufen würde. Dass es gut war, mal auf den Tisch zu hauen. Dass sich meine Arbeitssituation zum Besseren wenden würde...


    Aber nein. Das Gespräch heute war einfach nur grauenvoll. Ich wurde nicht angehört, mir wurde sogar Neid (?!) auf die sich dummstellende (hübsche) Kollegin vorgeworfen. Was total absurd ist.

    Ich soll doch bitte nur auf meine eigenen Aufgaben schauen. Und die andere, nervende Kollegin wäre ja schließlich ein armer kranker, unglücklicher Mensch, so wie sie sich benimmt, da solle ich Rücksicht nehmen.

    Hab dann nur zurückgeblafft "Meinst Du denn tatsächlich ich wäre selber NICHT unglücklich?".


    Es war einfach nur häßlich und verletzend. Ich war fassungslos. Nie hätte ich solch empathielosen Worte erwartet, niemals.

    Das bedeutungslose Pflicht-Kondolieren, das dahingesagte "Rühr Dich wenn Du was brauchst"... alles ein Witz.


    Auf trauernde Menschen wird null Rücksicht genommen. Es zählt einfach nicht. Nach 2-3 Monaten soll man bitte wieder die alte Performance am Arbeitsplatz hinlegen. Und doch bitte Rücksicht auf die angeblich psychisch kranke Kollegin nehmen und deren Arbeit mit übernehmen.


    Dabei habe ich wirklich keinerlei Sonderbehandlung verlangt, sondern einfach nur eine faire Arbeitsteilung. In der irrigen Annahme dass die Bitte eines trauernden Menschen zumindest mal ernstgenommen wird. Und zumindest ein freundliches, konstruktives Gespräch stattfindet.


    Ich hab mich wirklich noch nie in meinem ganzen Leben so furchtbar gefühlt. Da ist natürlich immer noch die Trauer, die Traurigkeit, der unfassbare Verlustschmerz, die absolute Verzweiflung. Wie seit Monaten schon.

    Und jetzt dazu diese lodernde Wut auf alles und jeden. Auf diese gefühlskalten, empathielosen Menschen. Die mich scheinbar nur noch als hysterisches Weib wahrnehmen, daß sich gefälligst zusammenreißen und klaglos gute Arbeit abliefern soll wie früher.


    Häßliche Gedanken, für die ich mich dann schäme. Gedanken wie "ich hoffe ER ist dann irgendwann auch mal der übriggebliebene Partner und WEISS dann wie grauenvoll man sich fühlt!!".


    Ja, ich bin weniger leistungsfähig als früher.

    Ja, ich bin stressanfälliger als früher.

    Ja, ich war jetzt EINMAL nicht so freundlich wie sonst. Hab mal auf den Tisch gehauen.

    Aber ich hab mich nach 6 Wochen wieder zurückgekämpft an den Arbeitsplatz. Hab mich durchgebissen. Nicht ganz uneigennützig, ich wollte auch gerne die Ablenkung.


    Aber jetzt? Wirklich zum Betriebsrat? Kostet zu viel Kraft, die ich nicht habe.

    Zum Arzt zwecks erneuter Krankschreibung? Ich würde im Prinzip ja gerne arbeiten. Aber eben unter fairen Umständen.

    Um ein weiteres Gespräch bitten? Wahrscheinlich nutzlos.


    Mir ist nur noch zum Heulen. Es ist ein Gesellschafts-Problem. Für Trauer gibt es keinen Platz, kein Verständnis, kein Entgegenkommen.

    Kein Chef, kein Teamleiter wird geschult wie man mit trauernden Mitarbeitern umgeht.


    Aber ansonsten ist ja ALLES so wichtig: "Mental Health", Umgang mit Suchterkrankungen, Umgang mit Mobbing, mit Diskriminierungen, mit diversen Kollegen, Burnout-Früherkennung....alles hat seinen Platz und wird in unserer Firma geschult oder mit Aktionstagen drauf aufmerksam gemacht, aber Tod und Sterben findet wohl einfach nicht statt...?


    Dabei ist es doch das, was uns Menschen alle betrifft😔


    (Was natürlich definitiv nicht heißen soll, dass die anderen Dinge nicht auch wichtig wären - bitte nicht falsch verstehen, das hat alles seinen Platz verdient...).


    Traurige, wütende, nachdenkliche Grüße

    Nora

    Liebe Linchen, liebe Sonnenstrahl, liebe Niobe,


    Danke für Eure lieben Worte und Erfahrungen 🩵


    Wie oft haben ich und meine Lebensgefährte über unsere Katzen gesagt "Hoffentlich haben wir sie noch ganz, ganz lange...". Und natürlich war klar dass wir uns dann beide gemeinsam um kranke Katzen kümmern und uns gegenseitig stützen und trösten werden, wenn es soweit wäre daß eine gehen muss.


    Keiner von uns beiden hat natürlich im Entferntesten auch nur geahnt daß dann ER so plötzlich mit 52 Jahren gehen würde😞


    Liebe Niobe, Du hast Recht - ich werde es wissen und dann, hoffentlich eines sehr fernen Tages X, die richtige Entscheidung treffen. Danke fürs Mutmachen.

    Es sind nur eben diese vielen, vielen Ängste und Szenarien, die man sich ausmalt, wenn man plötzlich ganz alleine ist.


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Linchen,


    danke Dir<3

    Ich bin zum Glück "noch" fit, kann aber eben nur mit einer Katze gleichzeitig zum Tierarzt, und das mit viel Stress. Wenn ich lese, wie schwer es andere hier haben. ist das quasi "gar nix"...

    Bei mir sind es mehr die großen Ängste, was die Zukunft bringt. Wie soll das alles werden, wenn ich gesundheitlich abbaue, und/oder nicht mehr Autofahren kann (oder es mir leisten kann...).

    So vieles, worum man sich keine Gedanken machen musste als wir noch zu zweit waren:(


    Liebe Sonnenstrahl,


    es tut mir so leid dass Du schon so viele Stubentiger hast gehen lassen müssen.

    Da habe ich auch Angst davor, dass ich in der Situation dann alleine sein werde. Oder dann alleine die schlimme Entscheidung treffen muss, ob man seinen tierischen Liebling vom Tierarzt erlösen lässt oder noch wartet...;(


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Sonnenstrahl,


    ich kann es Dir so nachfühlen😣

    Tierarztbesuch ist immer Stress, undenkbar schwierig wenn man selber auch nicht fit ist und Schmerzen hat.

    Meine beiden Katzen haben beide auch chronische Krankheiten und jeder Tierarztbesuch, den ich nun leider alleine bewältigen muss, ist ein Alptraum.

    Als mein Lebensgefährte noch gelebt hat, konnten wir auch mit beiden Katzen gleichzeitig zum Tierarzt. Das ist nun alleine unmöglich, alleine das "Einfangen" in der Katzenbox, das klappt gar nicht...😔


    Ich wünsche Dir von Herzen Gute Besserung!🩵

    Ich habe auch ständig Angst davor, krank zu werden und dann möglicherweise niemanden zu haben der sich notfalls um die Katzen kümmern kann.


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Luise,


    ich fühle in allem mit Dir. Mich packt die Wut, wenn ich lese wie hier viele Menschen von Krankenkassen und Ärzten derart alleine gelassen werden. Das ist unfassbar und unverzeilich.


    Darf ich fragen, woher Du Deine liebe Amy hast? Ist sie von einem Tierschutzverein?

    Ich frage deswegen, weil viele Tierschutzvereine auch nach der "Adoption" noch Hilfe anbieten, sofern sie können. Als wir unsere Katzen bekommen haben, wurde uns auch gesagt, dass wir gerne um Hilfe fragen dürfen, sollte z.B. eine der beiden eine sehr teure Operation brauchen die wir alleine nicht bezahlen können. Sie helfen dann mit Spendengeldern ein bisschen aus.


    In Deinem Fall wäre vielleicht ein kleiner Zuschuß zum Taxi für Tierarztfahrten denkbar. Oder vielleicht kann Dich ein ehrenamtlicher Helfer vom Tierschutzverein zum Tierarzt begleiten und Amy tragen?


    Vielleicht kannst Du so ein kleines bisschen Hilfe bekommen, Ich weiß, es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein...


    Liebe Grüße

    Nora

    Lieber Billi,

    ja ganz genau, auch diese Frage stelle ich mir so oft: was hat ER verbrochen dass er mit 52 Jahren so plötzlich und ohne Chance auf Wiederbelebung aus dem Leben gerissen wurde?

    Er war immer so hilfsbereit anderen gegenüber, in der Firma war er Betriebsrat, im Privaten Vereinsvorstand, hat sich immer für Schwächere eingesetzt. Hat bei zwei alten und kranken Nachbarinnen immer mal wieder bei Einkäufen geholfen. Hat den Mund aufgemacht, ist laut geworden, auch mal gegenüber Vorgesetzten, ohne Rücksicht auf (eigene) Verluste, wenn es um Ungerechtigkeiten ging.

    Ich habe ihn immer so bewundert für seinen Mut. Warum muss so jemand so früh gehen? Überall hinterlässt er riesige Lücken.

    Und ich weiß einfach: Er hätte sooo gerne weitergelebt, noch viele Jahre gehabt.


    Wegen meinen Schuldgefühlen denke ich mir manchmal: wahrscheinlich ist es einfacher, bei sich selber die Schuld zu suchen (mag es auch noch so abwegig sein), als zu akzeptieren dass das Schicksal einfach so wahllos zuschlägt. Dass wir Menschen einfach fallen wie zufällig getroffene Kegel...? Das ist einfach so viel grausamer zu akzeptieren, zu begreifen.


    Liebe Linchen,

    ja, DAS sollen "die da oben" mir dann bitte auch mal erklären, wenn es soweit ist!

    Ich habe ja auch schon so viel nach dem Sinn gesucht, bzw. tue es immer noch und kann nichts finden....


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Anja,


    Danke Dir fürs Schreiben Deiner Erfahrungen.


    Ich brauche wohl auch beides - mal Zeit für mich alleine und mal Zeit mit anderen Menschen (Ablenkung).

    Beim Nachdenken ist mir dann noch eine dritte Möglichkeit eingefallen: Manchmal bin ich nun auch gerne alleine im Café oder sogar im Kino. Also umgeben von Menschen, aber trotzdem "alleine" mit mir selber.


    Auch bei deinem letzten Absatz kann ich alles genau nachempfinden. Ein anderes Leben ist es nun, ja. Nichts ist mehr wie vorher. Aber im Prinzip kann man die Tatsache nur schlucken und versuchen, irgendwie damit klarzukommen. Wir haben keine Wahl, können die Zeit nicht zurückdrehen, so bitter das auch ist.


    Auch die unendliche "Warum??"-Frage stelle ich mir oft. Und da kommt leider auch oft mein Schuldbewusstsein daher. Hab ich denn irgendwas verbrochen, daß ich derart "bestraft" werde? Aber im Grunde weiß ich natürlich, daß es keine Antwort auf das "Warum" geben kann.


    Liebe Grüße

    Nora

    Lieber Billi,


    ja, "die Antennen nicht richtig ausgefahren zu haben", das trifft es sehr gut. Ich denke mir: ich liebe ihn doch, ich hätte doch irgendwie spüren müssen wie ernst die Lage WIRKLICH ist...


    Liebe Linchen,

    Dir auch lieben Dank fürs Antworten.

    Das "sich beschäftigen bzw. was unternehmen" war der Rat meiner Psychotherapeutin. Ich habe mittlerweile aber auch so meine Zweifel, ob das wirklich was bringt nach dem Motto "Hauptsache sich irgendwie ablenken und nicht über den Verlust nachdenken müssen".

    Ich merke ja daß mir nicht jeder Mensch und jede Unternehmung gut tut - sondern im Gegenteil eher nervt.

    Ich mache jetzt immer ein bisschen was (möchte ja die Leute nicht vor den Kopf stoßen), nehme mir aber auch genug Zeit zum Rückzug mit mir alleine.


    Vermutlich haben Psychotherapeuten auch nicht immer Recht oder könnnen helfen:(

    Ich hab die Therapie u.a. auch deswegen beendet.

    Wollte mich eigentlich nochmal nach wem anders umsehen der auf Trauer spezialisiert ist, hatte da aber momentan auch nicht die Kraft dazu:(

    Vielen Dank Dir, lieber Billi.


    Das klingt wirklich auch sehr nett mit dem kleinen Herz in Eurer Gruppe.

    Bei uns wird jedes Treffen von einer Therapeutin begleitet und ein bißchen "moderiert". Ich schätze es aber auch sehr, dass jeder in Ruhe sprechen darf und nicht unterbrochen wird. Manchmal muss sie ein bisschen eingreifen, falls das Gespräch Richtung Kaffeekränzchen "entgleist"...das macht sie aber auch sehr, sehr liebevoll und behutsam.


    Ja, auch den Gedanken hatte ich schon, dass wir aus der Trauergruppe uns im normalen Leben sicher niemals getroffen hätten.

    Was ich noch mitgenommen habe: Es ist egal, wie alt man ist, wie alt der/die Partner/in wurde, ob es ein Unfall war oder Krankheit, ob plötzlich eingetreten oder nach langer Krankheit - es leiden ausnahmslos ALLE.



    Woher kommen nur diese Schuldgefühle?

    Mir haben bestimmt schon 20 verschiedene Personen, die den genauen Ablauf kannten, gesagt "Dich trifft doch da überhaupt keine Schuld".

    Trotzdem glaube ich es nicht, ich fühle es einfach nicht...

    Ihr Lieben,


    ich wollte mich mal wieder melden, habe seit vielen Wochen hier nur gelesen, aber die Kraft zum Schreiben hat einfach gefehlt.

    Bei so vielen von Euch habe ich mit-gefühlt die ganze Zeit<3

    Sorry dass ich niemandem schreiben und vielleicht etwas Kraft schenken konnte:(


    Ich habe das Gefühl, in der Trauer geht es für jeden kleinen Schritt vorwärts dann zwei große Schritte wieder zurück;(

    Ich schaffe irgendwie das "Nötigste" (Vollzeit-Arbeit und das "allernötigste" im Haushalt), aber so vieles bleibt liegen, weil mir die Kraft fehlt. Es zieht mich zusätzlich herunter, das viele Unerledigte zu sehen.

    Selber kochen ist immer noch eine Herausforderung. Das haben wir immer gemeinsam gemacht, das sind einfach zu viele Erinnerungen dran. So stehe ich am Herd und mir laufen die Tränen runter. Da hole ich mir dann lieber eine Kleinigkeit vom Bäcker o.ä.


    Anfang August war es nun genau ein halbes Jahr her.

    Und nun habe ich auch seinen ersten Geburtstag ohne ihn erlebt.

    Und normalerweise hätten wir jetzt unseren gemeinsamen Urlaub gehabt...


    Es ist alles so entsetzlich sinnlos geworden. Immer noch bekomme ich meine Schuldgefühle nicht los..."Hätte ich nur den Rettungwagen 5min eher gerufen"..."Hatte ich ihn nur öfters zur Vorsorge gedrängt"...

    Letzten Endes: Ich fühle mich irgendwie schuldig weil ich noch lebe und er nicht mehr.


    Immer noch diese furchtbaren Verlustschmerzen. Er fehlt einfach so entsetzlich.


    Ich habe immer diese Gedanken "Mein Leben ist auch zu Ende. Mein Leben ist ohne ihn verpfuscht". Da ist einfach kein Hoffnungsschimmer da, das es je besser werden könnte.


    Für die Wochenenden plane ich kleine Unternehmungen mit Freunden, damit ich "beschäftigt" bin. Aber auch da muss ich zugeben, dass mir viele Freundschaften mittlerweile auf die Nerven gehen. Für SIE ist alles in Ordnung, IHR Leben geht normal weiter. Dann denke ich wieder "Ich bin wahrscheinlich bloß neidisch auf deren Glück" - und dann fühle ich mich noch schlechter als ohnehin schon und schäme mich.


    Wo ich mich verstanden fühle: In der örtlichen Trauergruppe, die einmal im Monat stattfindet. Da kann ich mich auch öffnen und über so häßliche Gefühle wie Neid und Wut sprechen...


    Traurige Grüße

    Nora

    Ach je liebe Ini,


    das tut mir leid wenn ich da bei Dir eine Erinnerung wachgerufen habe;(...es gibt leider so viele "Trigger".

    Das ist ja auch so süß und beschützend daß Dein Mann Dich nicht an der Straßenseite gehen lassen wollte🩵

    Ich habe auch immer wieder schlimme Angst- und teilweise Panikattacken. Man fühlt sich plötzlich so allein und schutzlos, hat furchtbare Zukunftsängste...


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Lunaxia,


    es ist wunderschön wenn Du Zeichen von Deinem Daniel wahrnimmst und daran glaubst🩵

    Ich bin da auch immer noch ein kleines bisschen unsicher, aber es passieren mir auch Dinge die einfach sehr auffällig sind und eben auch nicht sehr "wahrscheinlich" - wie bei Dir mit der geringen Gewinnchance, wo es dann doch geklappt hat🩵


    Ich durfte bei der Beerdigung meines Liebsten auch nicht mitreden😞 Seine Mutter hat alles bezahlt und es war klar daß er ins vorhandene Familiengrab sollte.

    Zuerst dachte ich, es wäre mir nicht so wichtig, da geht es ja nur um seine "Hülle" und ich fühle ihn eher bei mir.

    Inzwischen hat sich dann doch herausgestellt daß ich es brauche, sein Grab zu besuchen. Nur ist das Familiengrab leider so weit weg, daß ich es nur maximal am Wochenende schaffe, hinzukommen.


    Hätte ich eher gewusst, daß ich das brauche, hätte ich vielleicht dafür gekämpft daß es näher an meinem Wohnort liegt😞


    Ich finde auch daß es soviel besser ist, wie es in den USA gehandhabt wird.