Beiträge von Nora76

    Liebe Anja,


    Danke Dir fürs Schreiben Deiner Erfahrungen.


    Ich brauche wohl auch beides - mal Zeit für mich alleine und mal Zeit mit anderen Menschen (Ablenkung).

    Beim Nachdenken ist mir dann noch eine dritte Möglichkeit eingefallen: Manchmal bin ich nun auch gerne alleine im Café oder sogar im Kino. Also umgeben von Menschen, aber trotzdem "alleine" mit mir selber.


    Auch bei deinem letzten Absatz kann ich alles genau nachempfinden. Ein anderes Leben ist es nun, ja. Nichts ist mehr wie vorher. Aber im Prinzip kann man die Tatsache nur schlucken und versuchen, irgendwie damit klarzukommen. Wir haben keine Wahl, können die Zeit nicht zurückdrehen, so bitter das auch ist.


    Auch die unendliche "Warum??"-Frage stelle ich mir oft. Und da kommt leider auch oft mein Schuldbewusstsein daher. Hab ich denn irgendwas verbrochen, daß ich derart "bestraft" werde? Aber im Grunde weiß ich natürlich, daß es keine Antwort auf das "Warum" geben kann.


    Liebe Grüße

    Nora

    Lieber Billi,


    ja, "die Antennen nicht richtig ausgefahren zu haben", das trifft es sehr gut. Ich denke mir: ich liebe ihn doch, ich hätte doch irgendwie spüren müssen wie ernst die Lage WIRKLICH ist...


    Liebe Linchen,

    Dir auch lieben Dank fürs Antworten.

    Das "sich beschäftigen bzw. was unternehmen" war der Rat meiner Psychotherapeutin. Ich habe mittlerweile aber auch so meine Zweifel, ob das wirklich was bringt nach dem Motto "Hauptsache sich irgendwie ablenken und nicht über den Verlust nachdenken müssen".

    Ich merke ja daß mir nicht jeder Mensch und jede Unternehmung gut tut - sondern im Gegenteil eher nervt.

    Ich mache jetzt immer ein bisschen was (möchte ja die Leute nicht vor den Kopf stoßen), nehme mir aber auch genug Zeit zum Rückzug mit mir alleine.


    Vermutlich haben Psychotherapeuten auch nicht immer Recht oder könnnen helfen:(

    Ich hab die Therapie u.a. auch deswegen beendet.

    Wollte mich eigentlich nochmal nach wem anders umsehen der auf Trauer spezialisiert ist, hatte da aber momentan auch nicht die Kraft dazu:(

    Vielen Dank Dir, lieber Billi.


    Das klingt wirklich auch sehr nett mit dem kleinen Herz in Eurer Gruppe.

    Bei uns wird jedes Treffen von einer Therapeutin begleitet und ein bißchen "moderiert". Ich schätze es aber auch sehr, dass jeder in Ruhe sprechen darf und nicht unterbrochen wird. Manchmal muss sie ein bisschen eingreifen, falls das Gespräch Richtung Kaffeekränzchen "entgleist"...das macht sie aber auch sehr, sehr liebevoll und behutsam.


    Ja, auch den Gedanken hatte ich schon, dass wir aus der Trauergruppe uns im normalen Leben sicher niemals getroffen hätten.

    Was ich noch mitgenommen habe: Es ist egal, wie alt man ist, wie alt der/die Partner/in wurde, ob es ein Unfall war oder Krankheit, ob plötzlich eingetreten oder nach langer Krankheit - es leiden ausnahmslos ALLE.



    Woher kommen nur diese Schuldgefühle?

    Mir haben bestimmt schon 20 verschiedene Personen, die den genauen Ablauf kannten, gesagt "Dich trifft doch da überhaupt keine Schuld".

    Trotzdem glaube ich es nicht, ich fühle es einfach nicht...

    Ihr Lieben,


    ich wollte mich mal wieder melden, habe seit vielen Wochen hier nur gelesen, aber die Kraft zum Schreiben hat einfach gefehlt.

    Bei so vielen von Euch habe ich mit-gefühlt die ganze Zeit<3

    Sorry dass ich niemandem schreiben und vielleicht etwas Kraft schenken konnte:(


    Ich habe das Gefühl, in der Trauer geht es für jeden kleinen Schritt vorwärts dann zwei große Schritte wieder zurück;(

    Ich schaffe irgendwie das "Nötigste" (Vollzeit-Arbeit und das "allernötigste" im Haushalt), aber so vieles bleibt liegen, weil mir die Kraft fehlt. Es zieht mich zusätzlich herunter, das viele Unerledigte zu sehen.

    Selber kochen ist immer noch eine Herausforderung. Das haben wir immer gemeinsam gemacht, das sind einfach zu viele Erinnerungen dran. So stehe ich am Herd und mir laufen die Tränen runter. Da hole ich mir dann lieber eine Kleinigkeit vom Bäcker o.ä.


    Anfang August war es nun genau ein halbes Jahr her.

    Und nun habe ich auch seinen ersten Geburtstag ohne ihn erlebt.

    Und normalerweise hätten wir jetzt unseren gemeinsamen Urlaub gehabt...


    Es ist alles so entsetzlich sinnlos geworden. Immer noch bekomme ich meine Schuldgefühle nicht los..."Hätte ich nur den Rettungwagen 5min eher gerufen"..."Hatte ich ihn nur öfters zur Vorsorge gedrängt"...

    Letzten Endes: Ich fühle mich irgendwie schuldig weil ich noch lebe und er nicht mehr.


    Immer noch diese furchtbaren Verlustschmerzen. Er fehlt einfach so entsetzlich.


    Ich habe immer diese Gedanken "Mein Leben ist auch zu Ende. Mein Leben ist ohne ihn verpfuscht". Da ist einfach kein Hoffnungsschimmer da, das es je besser werden könnte.


    Für die Wochenenden plane ich kleine Unternehmungen mit Freunden, damit ich "beschäftigt" bin. Aber auch da muss ich zugeben, dass mir viele Freundschaften mittlerweile auf die Nerven gehen. Für SIE ist alles in Ordnung, IHR Leben geht normal weiter. Dann denke ich wieder "Ich bin wahrscheinlich bloß neidisch auf deren Glück" - und dann fühle ich mich noch schlechter als ohnehin schon und schäme mich.


    Wo ich mich verstanden fühle: In der örtlichen Trauergruppe, die einmal im Monat stattfindet. Da kann ich mich auch öffnen und über so häßliche Gefühle wie Neid und Wut sprechen...


    Traurige Grüße

    Nora

    Ach je liebe Ini,


    das tut mir leid wenn ich da bei Dir eine Erinnerung wachgerufen habe;(...es gibt leider so viele "Trigger".

    Das ist ja auch so süß und beschützend daß Dein Mann Dich nicht an der Straßenseite gehen lassen wollte🩵

    Ich habe auch immer wieder schlimme Angst- und teilweise Panikattacken. Man fühlt sich plötzlich so allein und schutzlos, hat furchtbare Zukunftsängste...


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Lunaxia,


    es ist wunderschön wenn Du Zeichen von Deinem Daniel wahrnimmst und daran glaubst🩵

    Ich bin da auch immer noch ein kleines bisschen unsicher, aber es passieren mir auch Dinge die einfach sehr auffällig sind und eben auch nicht sehr "wahrscheinlich" - wie bei Dir mit der geringen Gewinnchance, wo es dann doch geklappt hat🩵


    Ich durfte bei der Beerdigung meines Liebsten auch nicht mitreden😞 Seine Mutter hat alles bezahlt und es war klar daß er ins vorhandene Familiengrab sollte.

    Zuerst dachte ich, es wäre mir nicht so wichtig, da geht es ja nur um seine "Hülle" und ich fühle ihn eher bei mir.

    Inzwischen hat sich dann doch herausgestellt daß ich es brauche, sein Grab zu besuchen. Nur ist das Familiengrab leider so weit weg, daß ich es nur maximal am Wochenende schaffe, hinzukommen.


    Hätte ich eher gewusst, daß ich das brauche, hätte ich vielleicht dafür gekämpft daß es näher an meinem Wohnort liegt😞


    Ich finde auch daß es soviel besser ist, wie es in den USA gehandhabt wird.

    Ich habe gestern wieder ein "Erstes Mal" hinter mich gebracht. Das erste Mal große Familienfeier (von Andi's Seite der Familie) alleine;(


    Auf der einen Seite war es schön. Schön, unter lieben Menschen zu sein (an diesem langen Pfingstwochenende) und schön, daß ich eingeladen wurde, also weiterhin auch zu "seiner" Familie gezählt und nicht vergessen werde - trotz fehlendem Trauschein.


    Auf der anderen Seite war es auch so traurig. ER war nicht dabei;( Die ganze Zeit dachte ich nur an ihn. Was hätte er sich wohl im Restaurant bestellt usw.

    Er gehört doch einfach dazu bei einer solchen Feier!!


    Gefeiert wurde der 75.Geburtstag seiner Tante.

    Die ganze Rest-Familie ist "komplett vollständig": bei allen noch beide alten Partner vorhanden (alle zwischen 75 und 85), jeweils mit Kindern und Enkelkindern - wie im Bilderbuch.

    Nur unser Zweig der Familie ist unvollständig: Andi fehlt, und sein Vater fehlt. Kinder hatten wir ja auch keine.


    Ich hasse mich ja selber dafür aber es kam dann immer wieder der gemeine Neid hoch;(;(;(

    Dabei will ich das nicht, das sind alles liebe, herzensgute Menschen und ich gönne ihnen ja alles von Herzen.

    Aber warum können wir nicht einfach ALLE 80 Jahre alt werden?!

    Das Grausame ist: es gibt einfach keine Antwort. Das Schicksal klatscht dir den Mist hin und du musst sehen wie Du damit klar kommst;(


    Und unweigerlich denke ich an meinen 75.Geburtstag (sollte ich ihn erreichen): mit wem feiere ich ihn dann? So ein großes Familienfest ist schonmal nicht mehr möglich;(

    Diese Zukunftsängste...;(

    Lieber Tommi,


    ich habe am 15.5. an Dich bzw. Euch gedacht.

    Der Tag hat für mich auch eine Bedeutung, es ist der Geburtstag eines alten, sehr guten Freundes.


    Er wurde dieses Jahr 74, hat im letzten Jahr wie durch ein Wunder eine plötzliche Aorten-Dissektion (Abriß der Aorta) überlebt. Er war vorher immer gesund, es passierte aus dem Nichts heraus, aber er konnte mit viel, viel Glück gerettet werden.

    Wie hatten danach einige Gespräche über das Sterben. Er erzählte mir, er hatte kurz vor der Not-OP ein paar klare Minuten, hat in dieser Zeit über sein Leben nachgedacht. Er kam zu dem Schluss daß er "in Frieden gehen könnte".

    Es gab nichts Unerledigtes mehr, er hatte keinen Streit mit irgendeinem Menschen mehr offen.

    Er wäre "bereit" gewesen, war 73 Jahre alt, hat aber überlebt.


    Wir reden sehr viel über das Thema, kommen da aber auch zu keinem "Ergebnis". Man wird leider niemals, niemals verstehen, warum die einen so jung sterben müssen und andere alt werden dürfen. Warum manche lange leiden müssen und andere nicht. Warum jemand, der "bereit wäre zu gehen", dann doch überlebt und andere, die noch so viel vom Leben gewollt hätten, gehen müssen.


    Lieber Tommi, vielleicht kannst Du es als Zeichen Deiner Uti sehen, daß Du genau zu dem Zeitpunkt dort warst, als dieser besondere Choral gespielt wurde?

    Es tut mir so leid, daß es Dich eher traurig gemacht hat. Vielleicht wollte Uti Dich damit aufmuntern, weil sie immer noch da ist und Dir diesen Choral "schicken" konnte?


    Bei Dir im Dorf ist heute Schützenfest, bei mir im Ort ist zur Zeit Volksfest. Bin einmal drüber gelaufen, dann musste ich schnell wieder weg von dort. Zu schmerzhaft, zu viele Erinnerungen.

    Das sind keine Anlässe wo man alleine hingeht;(


    Ich wünsche Dir auch einen erträglichen Pfingstmontag!

    Zum Glück neigt er sich schon langsam dem Ende zu.


    Dein Blumenstrauß für Uti ist wunderschön!!🪻🌸💐💐💐

    Liebe Steffi,

    ich drück Dich erstmal mal ganz fest!:30:


    Ich kann jedes Deiner Worte so nachvollziehen...Zettel mit seiner Handschrift, ganz ganz schlimm! Bei mir genauso!


    Auch ich denke ständig "was würden wir jetzt gerade tun, wenn er noch hier wäre".

    Der Feiertag macht es wieder einmal noch schlimmer;(;(

    Und hier scheint zwar die Sonne, aber das zieht mich auch runter. War kurz draußen, selbstverständlich sieht man dann mit unserer "Trauerbrille" unterwegs nur glückliche Paare...


    Dann wollte ich schnell nach Hause und hatte dann noch so ein süßes, glückliches uraltes Pärchen vor mir, Hand in Hand und gaaanz langsam und vorsichtig sind sie durch den Park spaziert...


    Wie süß hätte ich dieses alte Pärchen früher gefunden! Und jetzt tat es einfach nur noch unfassbar weh.

    Ich hab dann tatsächlich meine Hand ein bisschen nach rechts in die Luft ausgestreckt und mir ganz fest vorgestellt wie mein Liebster meine Hand nimmt und wir genauso durch den Park spazieren...


    Vielleicht hilft es Dir ein bisschen, liebe Steffi 🩵

    Immer wieder fest dran denken, daß Dein Ollie immer bei Dir ist, egal wo Du bist oder was Du machst🩵🩵🩵


    Ich denke mir auch ständig, vielleicht habe ich "Glück" und mich rafft auch irgendeine Krankheit schnell und bald dahin🤷

    Wir Trauernden wissen ja leider, wie schnell und unerwartet das passieren kann;(

    War dieses Woche beim Hausarzt, Blutdruck und Cholesterin beides erhöht - zum allerersten Mal. Er meint auch, Blutdruck kommt vom "Trauer-Stress". Cholesterin kommt daher, weil ich zwar wenig, aber halt nur noch Ungesundes essen kann.

    Wie hätte ich früher bei diesen Ergebnissen Panik geschoben, Ernährung sofort umgestellt etc.

    Jetzt denke ich mir, was soll's...

    Aber natürlich behalten wir (mein Doc und ich) das im Auge und ich werde irgendwie versuchen, wenigstens ein bisschen gesünder zu essen.


    Es ist halt definitiv schon so: die Trauer wirkt massiv auf den Körper, da kommen Deine Schmerzen garantiert auch herX/

    Und irgendwie gibt man sich selber, seinen Körper schon ein Stück weit auf?(


    Noch ein Drücker für Dich, liebe Steffi 🩵🩵:24:

    Liebe Steffi,


    ich habe ja leider auch Zweifel, ob ich mich WIRKLICH je wieder "OK" fühlen werde😞

    Das scheint einfach nicht möglich zu sein, ER wird ja für immer wegbleiben;(;(;(

    Wie gesagt, ein Fünkchen Hoffnung habe ich. Aber trotzdem: wieviel Jahre oder Jahrzehnte mit Traurigkeit und Tränen und einem sinnlosen Alltag stehen einem noch bevor, bevor es besser wird...

    Die Geschichte Deiner Mutter macht aber ein bisschen Mut, Danke Dir💜

    "Sie ist zufrieden", ja das wäre mir erstmal ja schon genug. Denn irgendwann wieder "glücklich" zu sein, das erscheint mir im Moment unmöglich😭😭😭


    Ich wünsche Dir von Herzen ebenfalls einen halbwegs erträglichen Abend bzw. Nacht💜🌸🪻

    Liebe Steffi, ich drück dich auch ganz fest:24:


    Ich habe heute (Muttertag) meine Mama besucht, war vorher bei meiner Schwester und deren Familie. Mit Hin- und Rückfahrt war ich den ganzen Tag unterwegs. Es "ging" den ganzen Tag, aber dann kam die Heimfahrt - alleine. Und dann das Ankommen in einer leeren Wohnung. Keiner, der fragt wie der Tag war.

    Wie Du mit Deinen Freunden: man kann sich ein paar Stunden, vielleicht auch mal einen Tag, ablenken. Aber schon währenddessen hat man immer so ein unterschwelliges Gefühl, daß irgendwas nicht "OK" ist.

    Und IMMER kommt der Punkt (spätestens Ankommen Zuhause) wo aus dem unterschwelligen Gefühl mit voller Wucht wieder der fürchterliche Schmerz wird;(;(;(

    Nichts, keine Familie, keine Freunde können einem den geliebten Lebenspartner ersetzen;(;(

    Ich fühle mich genau wie Du müde, ausgebrannt, alt.

    Keine Ahnung woher ich die Kraft für die Zukunft nehmen soll. Und wofür überhaupt??

    Uns bleibt nur, einen Tag nach dem anderen zu versuchen, weiterzuleben. Und das letzte Fünkchen Hoffnung, daß vielleicht einmal - irgendwann - wieder bessere Tage kommen.


    Noch ein Drücker an Dich:30:

    Liebe Grüße

    Nora🪻🌸

    Lieber Tommi,


    Du feierst sozusagen an jedem einzelnen Tag Eure besondere Liebe und somit auch Euren Hochzeitstag🌸


    Vielleicht lässt Du diesen schwierigen Gedenktag auf Dich zukommen, ohne etwas Besonderes zu planen.

    Du "musst" auch nichts planen, vielleicht hast Du am dem Tag plötzlich Lust auf einen "besonderen" Spaziergang oder Ausflug oder vielleicht ein besonderes Essen (das Euch verbindet)?

    Vielleicht möchtest Du den Tag aber auch einfach ganz in Ruhe und zurückgezogen gestalten, wenn die Erinnerungen zu sehr schmerzen.


    Ich werde Dir an dem Tag ein kleines Kraftpaket schicken✨🙏


    Liebe Grüße

    Nora 🪻

    Lieber Deti,


    "müssen" tust Du gar nichts, ich verstehe sehr gut daß der Besuch des Gedenkgottesdienstes Dich sehr getriggert hat...

    Mir ging es im Trauercafé zuerst auch so, als ich mich kurz vorstellen und von meinem Verlust erzählen wollte, daß mir die Stimme gebrochen ist, mir die Tränen kamen und ich nur 2 Sätze irgendwie rausgebracht habe.

    Dann haben reihum die anderen geredet und später konnte ich dann plötzlich doch ausführlich erzählen.

    Ich glaube aber, es ist wirklich von Mensch zu Mensch unterschiedlich, ob man sich in so einer Gruppe wohlfühlt und es den eigenen Gefühlen gut oder schlecht gut.

    Bitte zwinge Dich zu nichts - und falls Du es doch probieren möchtest, könntest Du ja evtl. vorher mit den Mitarbeitern absprechen, daß Du evtl. früher den Raum verlassen möchtest, wenn es Dich zu sehr mitnimmt🪻

    Dann hättest Du da auch einen "Fluchtweg" offen.


    Liebe Grüße

    Nora

    Wie schön daß Du gelesen hast, daß es ein Zeichen ist, wenn Tiere uns begleiten🩵

    Mich hat das bei jedem Mal auch immer irgendwie getröstet.


    Glaub mir, ich bin auch mit sehr vielen Zweifeln ins Trauercafé gegangen, hatte ja keine Ahnung, was und wer mich dort erwartet. Hatte auch Angst, daß ich evtl. währenddessen oder danach wieder in ein tiefes Loch stürze...:(

    Auf dem Weg dorthin wollte ich mindestens 3 mal einfach umkehren und es bleiben lassen.

    Irgendwie habe ich mir dann doch einen Ruck gegeben und dem Ganzen wenigstens eine Chance gegeben (die sich dann auch eher gelohnt hat - mal sehen wie die nächsten Male werden...).


    Aber natürlich ist es schwer - ich war 26 Jahre in einer Beziehung, musste nirgendwo alleine hingehen, wenn ich nicht wollte, hätte ja immer auf Wunsch Begleitung gehabt...😞

    Es ist so schwer, alles plötzlich alleine machen zu müssen, nicht einmal die WAHL zu haben, ob ich meinen Liebsten bei mir haben möchte😞


    Aber ich kann sagen, die Psychologin hat mich sofort (bzw. jeden) willkommen geheißen und ganz lieb dafür gesorgt, daß niemand blöd alleine irgendwo rumsteht oder so...


    Darf ich fragen, wen meinst Du mit den "Menschen vom Hospiz" genau? Die Mitarbeiter von dort oder die Angehörigen anderer Verstorbener, die Du kennengelernt hast?


    Liebe Grüße

    Nora🪻

    Lieber Deti,


    also mit riesengroßer Garantie nervst Du hier niemanden, wenn Du schreibst, dafür ist das Forum ja da😅

    Mir selber tut das Schreiben heute auch ganz gut, den Feiertag rumzubekommen...


    Ja, davon berichten hier viele, daß es sehr schwer ist mit Freunden oder Bekannten über solche Themen zu sprechen...leider wird man oft nur von Menschen verstanden, die etwas ähnliches auch durchmachen mussten.

    Ich hoffe sehr daß der Austausch in meinem Trauercafé weiterhin so gut bleibt. Die Gruppenzusammensetzung kann sich ja theoretisch zu jedem Termin ändern.

    Aber leider findet das ja nur einmal im Monat statt. So bin ich auch sehr, sehr glücklich über das Forum hier mit den lieben, empathischen Menschen 🩵


    Ich glaube (bzw. möchte so sehr glauben) daß alles irgendwie einen verborgenen Sinn hat. Und daß unsere Liebsten noch weiter, in anderer Form existieren und bei uns sind. Und wir uns eines Tages wiedersehen.


    Ich sehe immer wieder fast weiße Schmetterlinge (Kohlweißlinge oder sehr helle Zitronenfalter) die meinen Weg kreuzen, manchmal über mehrere Meter neben mir herfliegen.

    An Andi's Grab war an den Blumen zwei Mal eine Hummel, die ewig dageblieben ist.

    Als wir vor einigen Tagen leider die verstorbene Katze seiner Mama in deren Garten beerdigt haben und alle ganz traurig waren, war da plötzlich eine auffällige Libelle mit rotem Körper, die sich in einem Strauch neben dem "Katzengrab" niederließ und dort sicher auch 30-40 Minuten lang einfach sitzen blieb.


    Ich weiß nicht, ob das alles wirklich Zeichen wären, aber ich möchte so furchtbar gerne dran glauben🩵🩵🩵

    Irgendwo habe ich gelesen: Wenn man etwas besonderes bemerkt und dabei etwas fühlt, dann war es ziemlich sicher ein Zeichen🌸


    Liebe Grüße

    Nora

    Lieber Deti,


    das kann ich mir gut vorstellen daß es Ulli sehr schwer gefallen ist, Katze Elisa wegzugeben. Aber wenigstens blieb sie in der Familie🩵

    Manchmal muss man leider sehr schwierige, schmerzende Entscheidungen treffen, wenn es um die eigene Gesundheit oder das Wohl eines Tieres geht:(


    Ja, so ist es: wie haben eben das Leben mit unseren Liebsten mit Freude GELEBT und dabei nie an das Schlimmste gedacht. Es war perfekt, so wie es war - auch wenn wir uns eben nicht auf alle schlimmen Eventualitäten genügend vorbereitet haben.


    Ich wünsche Dir sehr daß Du die Probleme mit der Sparkasse auflösen kannst. Ein gemeinsames Konto hatten wir auch nicht. Ich bin zwar nicht die Erbin, bekomme aber über seine Mutter mit wie kompliziert das alles ist. Er hatte ein Online-Konto, kein Mensch kann darauf zugreifen und niemand (auch ich nicht) weiß wieviel Geld überhaupt drauf liegt.

    Trotzdem muss irgendeine Behörde (Finanzamt oder Nachlassgericht??) unbedingt sofort den Kontostand wissen um die Steuern berechnen zu können oder so...


    Schlimm, womit man sich trotz der ganzen Trauer und Verzweiflung herumschlagen muss.


    Ich wünsche Dir auch von Herzen Mut und Zuversicht für die Zukunft🌸


    Liebe Grüße

    Nora

    Ich war gestern das erste Mal in einem Trauercafé.


    Habe lang gezögert, weil ich nicht wusste ob das das Richtige für mich ist. Zudem war es zuerst auch nicht ganz einfach, überhaupt ein passendes Angebot (zeitlich und örtlich) ausfindig zu machen. Oft findet so etwas nachmittags statt, für Berufstätige schlecht machbar.


    Beim einzigen passenden Angebot waren die Termine im Internet dann veraltet von 2021:rolleyes:

    Musste da auch erstmal umständlich nachfragen ob das Trauercafé überhaupt noch stattfindet oder evtl. eingestellt wurde...aber das gibt es noch:thumbup:


    Beginn 16:30, sportlich für mich aber machbar.


    Es tat mir dann tatsächlich ganz gut.

    Außer mir bestand die Gruppe gestern aus weiteren 5 Frauen, drei davon im Rentenalter zwischen 70 und 80 und die anderen beiden sind etwa Mitte 50.

    Alle haben ihre Männer verloren, eine davon ihren Mann durch Suizid (es ging aber nicht explizit um Trauer um den Partner, offen ist es für jegliche Art von Trauer).


    Also eine kleine überschaubare Runde, dementsprechend intensiv waren dann die Gespräche.

    Betreut wurden wir von einer Psychologin und einer Hospizmitarbeiterin. Es gab auch Kaffee, Tee, Kuchen.


    Anfangs darf sich reihum jeder, der möchte, kurz mitteilen. Entweder entstehen dann hieraus weitere Themen zur Diskussion oder wenn nicht, gibt die Psychologin Input in die Runde.

    Schön war, daß wirklich jedem in Ruhe zugehört und Raum gegeben wurde.


    Gewünscht hätte ich mir ein kleines bisschen mehr "Eingreifen" der Psychologin, weil manchmal das Gespräch zu sehr in Richtung "Kaffeeklatsch" abdriftete. Man muss allerdings auch sagen, daß in den veranschlagten 2 Stunden Dauer auch genug Zeit für kleine Kaffeeklatsch-Eskapaden war... vielleicht ist das ja sogar Absicht, bevor es dauerhaft zu "ernst" wird...?

    Oder es lag an der reinen Frauen-Runde (war Zufall, das Angebot ist für alle offen).


    Ich werde das nächste Mal auch hingehen, das Ganze findet einmal im Monat statt (kostenfreies Angebot der Caritas).

    Lieber Deti,


    es war bei uns ähnlich. Als wir uns kennenlernten, hatte ich meine kleine, sehr günstige Mietwohnung und er wohnte in einer größeren Genossenschaftswohnung (ebenfalls günstig).


    Bei ihm einziehen hätte für mich bedeutet, täglich 90 min in die Arbeit pendeln zu müssen.

    So haben wir all die Jahre komplett die Wochenenden (Freitag Abend bis Montag früh) und allermeistens zusätzlich den Mittwoch Abend zusammen in seiner Wohnung verbracht, so hatte ich den langen Arbeitsweg nur 2 mal pro Woche.


    Seine Wohnung war ja größer und schöner und später hatten wir auch unsere gemeinsamen Katzen in seiner Wohnung. So war es für mich ok daß wir uns zu 99% nur in seiner Wohnung sahen - meine kleine Wohnung war für mich, ähnlich wie Du es beschrieben hast, auch nur die "Nebenwohnung".

    Zuhause fühlte ich mich bei ihm.


    Wir fanden es dann irgendwann sogar sehr angenehm, nicht zusammen zu wohnen. So haben wir uns immer sehr auf Mittwoch Abend oder auf die Wochenenden aufeinander gefreut - und an den anderen 3 Abenden pro Woche hatte jeder seinen Freiraum für die eigenen Hobbys.

    Zusätzlich waren wir beide weniger gestresst weil wir beide kurze Arbeitswege hatten.


    Trotz Bitten und Betteln war es dann nach seinem Tod nicht möglich, seine Wohnung übernehmen zu dürfen. Die Genossenschaft ist da sehr streng, nur an Leute auf der Warteliste oder an die Ehefrau des Verstorbenen (wir waren nicht verheiratet).

    So blieb nur das erzwungene, schmerzhafte Ausräumen innerhalb von 3 Monaten.


    Ich muss jetzt hinterher leider sagen, wir haben eben viel in den Tag reingelebt und für nichts vorgesorgt. Der Tod, das Sterben war für uns noch sooo weit weg und gar kein Thema (er ist 52 geworden, ich bin 47).

    Seine Mutter ist 80 und irgendwann einmal hätte er die Hälfte von ihrem Haus geerbt (es gibt noch einen Bruder). Wenn überhaupt, haben wir vielleicht mal den Gedanken gestreift - mal schauen ob er dann das Haus übernimmt oder seinen Anteil ausbezahlt bekommt... vielleicht dann mit dem Erbe eine Eigentumswohnung anzahlen oder was auch immer... vielleicht ist zu dem Zeitpunkt auch die Rente schon in Sichtweite und der Arbeitsweg nicht mehr so wichtig...


    Ich hadere jetzt doch manchmal sehr mit der Vergangenheit.

    Vielleicht hätten wir doch irgendwann die Beine in die Hand nehmen und uns irgendwo "in der Mitte" zwischen unseren Arbeitsplätzen ein gemeinsames Zuhause aufbauen sollen. Auch wenn es uns beide unterm Strich mehr Zeit für den Arbeitsweg und Geld für die Miete gekostet hätte...


    Da hätte ich dann weiter wohnen bleiben können, hätte mich nicht von so Vielem trennen müssen...hätte weiterhin wenigstens unser gemeinsames Zuhause gehabt nachdem er von mir weggerissen wurde...


    Das Ausräumen seiner Wohnung tat jetzt einfach nur irre weh. Das gemeinsame Leben dort ist nun einfach komplett ausgelöscht.


    Ich lebe jetzt mit unseren 2 Katzen auf 35 Quadratmetern. Zum Glück (!!) kommen die Miezen bestens damit klar, das war/ist erstmal das Wichtigste. Aber natürlich - es ist ein bisschen grenzwertig.

    Eng, weil ich so viele seiner Sachen mitgenommen und noch nicht richtig integriert habe. Unpraktisch, weil ich Wohn- und Schlafraum in einem habe. Da muss quasi immer ALLES halbwegs aufgeräumt sein wenn mal Besuch kommt...

    Und ich muss zugeben: nachdem es nur meine "Nebenwohnung" war, habe ich mich nicht so um Reparaturen gekümmert bzw. alles mögliche aufgeschoben. Das fällt mir halt leider jetzt vor die Füße.


    Ach ja:( Hinterher weiß man alles besser.

    Aber wir waren eben beide glücklich mit unserem Leben mit den getrennten Wohnungen, auch wenn es vielleicht etwas unkonventionell war.

    Wir haben einfach nicht daran gedacht daß etwas so Schlimmes passieren könnte;(


    Sorry lieber Deti, jetzt merke ich gerade daß ich in Deinem Herzenshaus so viel über mein eigenes Seelenleben geschrieben habe. Das ist jetzt so aus mir rausgesprudelt. Ich hoffe es ist ok🌸


    Liebe Grüße

    Nora