Beiträge von Nora76

    Danke ihr beiden, für Euren Zuspruch🧡🧡


    Ja, ihr habt Recht, es ist wirklich total egal was die Handwerker von mir denken. Vermutlich sehen sie noch viel "schlimmere" Wohnungen.


    War spazieren, auf einem einsamen Feldweg. Da war es auch egal wenn mal Tränen kamen oder wenn ich laut mit meinem Liebsten gesprochen habe.


    Ich hätte Angebote von Freunden gehabt, auf irgendein Mai-Fest mitzugehen. Aber das hätte ich nicht ertragen.


    Wie kann es nur auf einen Schlag so ganz anders sein, sonst immer so ein schöner Feiertag voller Freude und Entspannung, jetzt plötzlich ein Tag wo ich mich vor allen (glücklichen) Menschen verstecken will?

    Als hätte ich bis jetzt in einer Parallelwelt gelebt.


    Ich war immer so ein positiver Mensch. Zufrieden und glücklich, und immer überzeugt daß alles in der Zukunft nur noch schöner und besser werden wird. Immer hatte ich eine Portion Neugierde, was das Leben wohl noch Tolles für mich bereit hält. Welche schönen Reisen noch, vielleicht irgendwann doch noch eine schönere (gemeinsame) Wohnung, welche Orte und Erlebnisse warten noch auf uns...


    Und jetzt? Jetzt bin ich am absoluten Nullpunkt meines Lebens. Ich habe absolut keine Idee, keine Vorstellung wie die Zukunft aussehen soll, so ohne (Vor-)Freude und Vertrauen ins Leben.

    Habe versucht mich zurück zu erinnern, wie es war bevor ich ihn traf. Als ich so 19 oder 20 Jahre alt war.


    Damals war ich so viel mutiger als heute. Ich war jung, das ganze Leben lag noch vor mir. Unendliche Möglichkeiten. Genug Zeit, um Rückschläge wegzustecken.

    Und mit ihm traf ich dann meinen Seelenmenschen und war "angekommen". War Zuhause.


    Und jetzt habe ich mein halbes Leben gelebt und stehe vor dem absoluten Nichts. Was soll ich nur mit der 2.Hälfte meines Lebens machen ohne ihn?

    Ich KANN einfach nicht wieder bei "Null" anfangen. Ich habe meinen Mut und mein Vertrauen ins Leben verloren.

    Ich fühle mich so alt und bin es doch auf dem Papier nicht.


    Ich habe nur noch ein bisschen letzte Hoffnung, dass es stimmt wie so viele sagen und dass das Leben wieder etwas erträglicher und die Trauer milder wird.

    Denn ansonsten - noch jahrelang hier "absitzen" in dem Gefühlszustand, wie er jetzt ist - das wäre einfach die Hölle. Das packe ich nicht;(

    Liebe Steffi,

    ich werde auf jeden Fall fest an Dich denken während der Beisetzung!

    Ja, "mit voller Wucht das Brett wieder auf den Kopf geknallt" - so geht es mir auch, wieder und wieder.

    Schon mehrmals dachte ich, jetzt fühle ich mich ein klein wenig besser...aber spätestens am nächsten Morgen beim Aufwachen kommt es wieder, das "Brett".

    Mit einem so ekelhaften Gefühl, Mischung aus Verzweiflung, Bitterkeit, Entsetzen, unendlicher Traurigkeit...;(

    Manchmal denke ich schon, ich packe das nie, vorher werde ich verrückt.

    Zwischendrin denke ich immer wieder plötzlich: "Das ist doch alles nicht wahr?! Das KANN doch einfach nicht WIRKLICH passiert sein daß mein Andi nicht mehr da ist?!";(


    Und heute 1.Mai, Feiertag. Kann nur daran denken wie wir uns sonst auf den freien Tag gefreut hätten.

    Und jetzt? Wie viele traurige Feiertagen stehen mir noch bevor?


    Ich hätte genug zu tun, müsste das Bad putzen weil am Freitag die Handwerker wegen dem kaputten Siphon kommen.

    Kann mich nicht aufraffen, die Traurigkeit zieht mich runter.

    Ich werde versuchen erstmal einen kleinen Spaziergang zu machen, vielleicht mildert die frische Luft meine Verzweiflung etwas.

    Liebe Anja, lieber Billi und lieber Tommi,


    das freut mich daß Ihr mit meinem Bericht etwas anfangen konntet🧡


    Ich fand die Stimmung einfach so menschlich.

    Das ist das beste Wort was mir dafür einfällt.

    In der Trauer sind wir alle gleich.


    Und daß eben an wirklich alle gedacht, keiner ausgeschlossen wurde.

    Einfach lieb und auch so "modern", an die anderen Religionen oder an die Religionslosen zu denken.

    Hätte ich so nicht erwartet.

    Ihr Lieben,


    ich wollte noch von einer Erfahrung erzählen. Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen interessant.

    Und zwar bekamen wir von der Klinik, in der Andi starb, eine Einladung zu einem ökomenischen Gedenkgottesdienst.


    Mir wäre das egal gewesen, gehe selber nicht in die Kirche (bin vor Ewigkeiten ausgetreten).

    Andi's Mama war es aber sehr wichtig, wollte aber ohne Begleitung nicht hin und hat auch jemanden gebraucht, der sie fährt.

    Ich wollte sie dann auch etwas trösten, wo doch am Freitag auch noch ihre Katze eingeschläfert werden musste. Also sind wir am Sonntag dorthin.


    Der Gedenkgottesdienst fand direkt in der Klinik in der dortigen Kapelle statt. Ein schöner holzgetäfelter Raum, viel "wärmer" als die kalten unpersönlichen Kirchen an die ich mich so zurückerinnere. Es kamen erstaunlich viele Menschen, es mussten sogar noch extra Stühle geholt werden.

    Die Einladung ging an alle Familien, die in den letzten 6 Monaten einen lieben Angehörigen in der Klinik verloren hatten.


    Es wurde abwechselnd von 4 Pfarrern/Pfarrerinnen (oder Diakonen?) etwas vorgetragen oder Texte vorgelesen, auch nicht zu "christlich" oder dogmatisch eingefärbt. Dazwischen ruhige Musik.

    Alles eher "weltlich", für Jedermann ok.


    Bis auf ein "Vater unser" musste man nichts mitsprechen, somit war es auch für nicht regelmäßige Kirchgänger geeignet;)

    Auch konnte man die ganze Zeit sitzenbleiben, es ist ja oft ein bisschen peinlich wenn man nicht weiß wann man genau aufstehen oder hinknien soll;)


    Es bekam jeder eine kleine Kerze, die man an der großen Osterkerze entzünden durfte. Die vielen Kerzen wurden dann auf ein großes Spiegel-Tablett gestellt, das mit Blumen geschmückt war.

    Am Schluss durfte man "seine" Kerze mit nach Hause nehmen.


    Was ich besonders lieb und rührend fand:

    Es gab noch 4 größere Kerzen, die danach entzündet wurden:


    - Eine Kerze für die Verstorbenen, für die kein Angehöriger kommen konnte oder wollte

    - Eine Kerze für die Verstorbenen anderer Religionen, für die aus diesem Grund kein Angehöriger gekommen war

    - Eine Kerze für alle Verstorbenen, die keinen Angehörigen mehr hatten, der hätte kommen können

    - Eine Kerze für alle verstorbenen Mitarbeiter des Klinikums


    Am Ende gab es noch Brot und Getränke (sogar Weißwein) und das Angebot, noch gerne etwas in der Kapelle sitzen zu bleiben und/oder mit den Priestern/Priesterinnen zu sprechen.

    Da bekamen wir auf Wunsch von Andi's Mama noch ein sehr einfühlsames Gespräch mit einer Priesterin.


    Ich hätte es vorher nicht gedacht, aber auch mir tat dieser Abend gut. Alleine zu sehen, daß man nicht alleine ist, sondern daß andere auch mit verweinten Augen da saßen und jemanden verloren hatten. Das schöne Ritual mit den Kerzen und die einfühlsamen Texte.


    Wollte Euch davon berichten, falls vielleicht jemand auch so eine Einladung von Klinik/Krankenhaus erhält.

    Für den einen oder anderen mag es ja vielleicht ein klitzekleiner "Baustein" in der Trauer sein🧡

    Ich glaube, das hatte ich schonmal hier irgendwo geschrieben: Ich freue mich immer sehr wenn jemand an die Unsterblichkeit der Seele oder eine andere "Ebene" glaubt.

    Das hilft mir nämlich immer, auch immer überzeugter daran zu glauben:thumbup:

    Also Danke lieber Billi und liebe Steffi🧡


    Gerade bei Dir, Billi, waren es ja unglaublich starke Zeichen die Du bekommen hast.

    Ich wünsche mir oft, ich wäre etwas feinfühliger und würde mehr aus dieser anderen Ebene spüren.

    Momentan gucke ich ja sehr viele YouTube Videos zum Thema Nahtodeserfahrungen. Die schiere Masse der Berichte wirkt wirklich sehr überzeugend. Und nachdem die Menschen oft selber vor der Kamera sprechen, kann ja jeder Zuschauer selbst entscheiden für wie glaubwürdig er die Person hält.


    Liebe Andrea,

    ja ich war auch geschockt als ich hier über die "Höhe" der Witwen-/Witwerrente gelesen habe=O

    Das war mir wirklich nicht bewusst, wie unfair das abgerechnet wird!


    Wir waren ja nicht verheiratet, ich musste mir daher von einigen Leuten (ältere Verwandte) tatsächlich "Vorwürfe" anhören daß wir nicht verheiratet waren: "Dann bekämst Du jetzt wenigstens Witwenrente!"

    (Übrigens, GENAU solche Sprüche möchte man ja unbedingt hören, wenn man frisch in der Trauer ist - NICHT!!:95:)


    Wenn ich jetzt so von Euren Erfahrungen mit der Witwenrente lese, hätte ich garantiert auch kaum was bekommen. Da kann ich also beim nächsten unsensiblen "Vorwurf" wenigstens gleich gut kontern...

    Liebe Steffi, ich drück Dich mal:24:


    Bin auch nur am Heulen, hab mich in der Arbeit deswegen immer wieder auf dem Klo "versteckt". Das schöne Wetter heute und ich kann nur dran denken wie Andi sich über den Sonnenschein gefreut hätte;(

    Ich sehe im Moment absolut keine Perspektive wie das überhaupt mal besser werden soll. Alles tut so weh, alles schmerzt.

    Schreib doch, falls Du möchtest, gerne die Uhrzeit wann die Beisetzung ist (Donnerstag war es, oder?) Ich werde in diesen Minuten dann an Dich denken und ganz viel Kraft schicken daß Du es überstehst:30:


    Liebe Grüße Nora

    Liebes Linchen,


    ja ich habe bei Dir mitgelesen. Es tut mir so leid für Dich;(


    Ich kannte die Katze von Andi's Mama auch ca. 20 Jahre lang, hab auch die letzten 2 Jahre mitbekommen wie die süße Mietz immer mehr abgebaut hat. Es war absehbar, aber das Timing (knapp 3 Monate nach Andi's Tod) ist einfach sooo schlimm.


    Mir tut es für seine Mutter so unfassbar leid. Sie hat nun nichts mehr worum sie sich kümmern kann. Ihr Haus ist nun so endgültig still.

    Mit ihren 80 Jahren will sie auch keine neue Katze mehr, verstehe ich auch vollkommen.

    Ich hatte heute auch Heul-Tag...;(

    ER hat so gefehlt heute.


    Liebe Steffi, ich schicke Dir ein Kraftpaket aus der Ferne:30:

    Ich glaube, was Dich heute so traurig macht, ist daß Dein Ollie nicht "physisch" dabei sein konnte als Bella in Dein Leben gekommen ist. ABER ich bin sicher, er IST bei Euch beiden und bekommt den Beginn Eurer Mensch-Tier-Liebe ganz genau mit<3

    Liebe Steffi,


    ich freue mich so daß Du nun das Hundchen hast!<3<3<3

    Bella, was für ein hübscher Name!

    Schön auch daß sie schon auf Deinem Schoß geschlafen hat, ein sehr gutes Zeichen. Und Du hast ja Hunde-Erfahrung, ich bin ganz sicher daß Du mit Geduld auch ihre Probleme/Ängste mit anderen Hunden in den Griff bekommst<3


    Und ja, ich bin auch sicher daß Dein Ollie das alles eingefädelt hat<3

    Aber ich sehe ihn da nicht, ich spüre ihn nicht, ich weiß da ist nur noch die Asche-in kalter Erde.

    Ich bekomme Herzrasen, Schwindel, ich fange an zu zittern. Es geht mir dann sehr schlecht und nach 5 min. fahre ich dann wieder.

    Ich habe ein schlechtes Gewissen und schäme mich das ich so wenig bei ihm bin.

    Du musst Dich da wirklich absolut nicht "schämen", das ist doch ganz individuell ob man das Bedürfnis nach einem Friedhofsbesuch hat oder nicht. Da gibt es kein Richtig oder Falsch.


    Meine Mutter z.b. wohnt am gegenüberliegenden Berghang zu der Friedhofswiese mit dem anonymen Urnengrab meines Vaters. Sie sieht die Wiese aus der Ferne und das reicht ihr, sie geht niemals direkt hin.


    Ich dachte ja selber auch zuerst (genau wie Du), im Grab liegt ja nur seine Hülle, das gibt mir nichts wenn ich davorstehe.

    Im Lauf der ersten Wochen nach der Beerdigung habe ich dann plötzlich Sehnsucht nach diesem Ort entwickelt.

    Vielleicht weil ich mit Andi auch immer dorthin gefahren bin (sein Vater liegt im selben Grab)?

    Oder ich brauche unbewusst diesen Anblick vom Kreuz mit seinem Namen drauf, um es verarbeiten zu können...?


    Also wie gesagt, "schämen" musst du dich da nicht, vor wem auch? Dein Lothar möchte garantiert nicht, daß Du an seinem Urnengrab Herzrasen bekommst und Dich Elend fühlst<3

    Lieber Billi,


    danke Dir fürs Antworten. Ich werde dann mal abwarten ob es mich irgendwann mal zu seiner Wohnung "zieht" oder eher nicht.

    Es ist halt nicht einfach:( Ich kann mir auch gut vorstellen daß bei den ersten Besuchen eher der Schmerz überwiegt und später dann die lieben Erinnerungen...


    Wir haben heute die Katze von Andi's Mama in ihrem Garten begraben. Wieder ein sehr trauriger Tag.

    Haben uns getröstet mit "die Mietzi sitzt sicher schon im Himmel auf Andi's Schoß und lässt sich kraulen".


    Danach saßen wir noch lange auf der Terrasse und da hatte ich genau dieses komische, schmerzhafte Gefühl das Du, Billi, beschrieben hast.

    Wie oft saß ich hier mit Andi und seiner Familie bei einem schönen Essen vom Grill mit Blick in den Garten.

    Gute Gespräche und immer was zu gucken, Eichhörnchen, Vögelchen, abends Glühwürmchen...


    Ich dachte heute die ganze Zeit, er kommt gleich aus der Terrassentür, war nur kurz Bier aus dem Keller holen...;(


    Er fehlt mir so wahnsinnig. Jeder Mensch ist ein Universum. Ich habe ein ganzes Universum verloren.

    Lieber Tommi,


    ja, das mit dem Träumen gehört leider zum Schicksal von uns Menschen. Wir können das Träumen nicht abstellen und uns nicht aussuchen, was wir träumen. Müssen es akzeptieren.

    Wieder eine Bürde für uns;(

    Genauso wenig wie wir Menschen Macht über Krankheit und das Sterben haben.

    Es bleibt nur die Akzeptanz der Ohnmacht - und das ist soooo schwierig daß es uns den Atem nimmt😞


    Ich wünsche Dir auch einen einigermaßen erträglichen Sonntag🪻

    Heute besuche ich unseren ehemaligen Nachbarn, inzwischen ein guter Freund.

    Gehe dann an unserer ehemaligen Wohnungstür vorbei und sehe von seinem Balkon unser ehemaliges Gartenparadies.

    Komisches, eigenartiges und schmerzhaftes Gefühl.

    Ich weiß auch noch nicht ob ich es je schaffen werde, sein Wohnhaus dann von aussen nochmal anzuschauen.

    Die Wohnung wird ja nun komplett saniert und geht dann an einen mir unbekannten Mieter. Sobald ich Ende Mai den Schlüssel abgegeben habe, müsste ich in diesen Stadtteil nie wieder gehen. Also "zufällig" käme ich da sicher nie wieder vorbei.

    Und ob ich mir das "absichtlich" traue, nochmal hinzufahren und z.b. auf dem Klingelschild zu gucken wie der neue Mieter heißt...? Ich weiß es einfach noch nicht. Vermutlich hätte ich Angst daß es fürchterlich schmerzhaft wird.


    Würdest Du, lieber Billi, denn auch mal hinfahren wenn Du nicht Euren ehemaligen Nachbarn besuchen würdest? - Falls Du mir das schreiben willst natürlich, würde mich einfach interessieren wie andere das handhaben.


    Ich dachte ja auch nie daß ich mal zur "Grabgängerin" werde. Als meine Großeltern starben, war ich noch ein Kind. Meine Eltern sind mit uns Kindern dann nie aufs Grab gegangen (und als Kind wäre es auf dem Land aus eigenem Antrieb kaum machbar gewesen, zum Friedhof zu kommen). Um die Gräber haben sich dann immer Onkel und Tanten gekümmert.

    Also bin ich damit gar nicht in Berührung gekommen.

    Mein Vater hat mir ca. 1 Jahr vor seinem Tod seine Wünsche gesagt. Er wollte ein anonymes Urnengrab auf der dafür vorgesehenen Wiese auf dem örtlichem Bergfriedhof.

    Ich habe seine Stimme noch im Ohr "Wir sind keine Grabgänger und wollen Euch Kindern die Grabpflege und die Kosten ersparen".

    Ich kenne also die Wiese, aber weiß nicht den genauen Platz und Blumen oder sonstiger Grabschmuck sind dementsprechend dort verboten.


    War für mich ok - ich kannte es ja nicht anders und hatte bei meinem Vater nie das Bedürfnis einen speziellen Platz aufzusuchen und zu pflegen. War ja überzeugt daß ich, genau wie meine Eltern, keine "Grabgängerin" wäre.


    Und jetzt bei meinem Liebsten bin ich so traurig daß ich sein Grab nur am Wochenende besuchen kann;( Ich finde es so schön einen "Ort" zu haben und Blumen mitzubringen. Dort zu stehen und mit ihm zu sprechen.


    Ja, alles hat sich geändert und ich lerne mich selbst wohl auch neu kennen.

    Lass die Wut ruhig raus:95:!!

    Ich weiß auch nicht, was das Schicksal sich einbildet nur noch mehr auf denen herumzuhacken die eh schon das Schrecklichste durchmachen🤬


    Wegen der Mieterhöhung kannst Du auf jeden Fall mal den Mietspiegel für Deine Stadt googeln. Und dann gibt es noch bestimmte Rahmenbedingungen, bei mir z.b. darf die Miete nur höchstens alle 3 Jahre um maximal 15% erhöht werden (hängt, glaube ich, auch von Stadt oder Bundesland ab). Vielleicht sparst Du Dir so sogar den Gang zum Rechtsanwalt.


    Bei den Nebenkosten besteht ja evtl. Hoffnung daß Du bzw. Du und Ollie gar nicht soviel Verbrauch hattet und dann eine Rückzahlung kommt - das ist bei einigen meiner Freunde so gewesen (sogar sehr hohe Rückzahlungen weil die Vermieter einfach mal auf Verdacht kräftig erhöht haben).


    Ich drück dir fest die Daumen:thumbup:


    Ich habe selber nun neben vielen anderen Zukunfts-Ängsten auch die gewisse Angst um meine finanzielle Zukunft;(

    Vieles (z.b. Tierarzt und Katzenfutter) haben wir uns ja immer geteilt bzw. war Andi immer so lieb und großzügig, hat auch mehr verdient als ich. Er hat so oft und gerne einfach was spendiert und für uns beide z.b. Essen bezahlt. Davon abgesehen lebt es sich generell zu zweit sparsamer als alleine...

    Ich hab mich noch gar nicht richtig getraut, meine Kontoauszüge genauer anzugucken🙈 Die letzten Monate war mir dahingehend alles sowas von egal, aber irgendwann muss ich mich damit dann wohl auseinandersetzen müssen😔

    Danke liebe Pia und liebe Elke🌻🌻


    Habe jetzt ewig gebraucht um aus dem Bett zu kommen. Aber ich muss aus dem Haus, "muss funktionieren". Heute werden die großen Möbel aus Andi's Wohnung ausgeräumt;(


    Vorher kaufe ich noch Blumen und bringe sie ihm aufs Grab. Vermutlich wird das dann sowieso mein neues Samstags-Ritual werden. Er ist ja im Familiengrab (SEINER Familie) beerdigt, das ist leider 45 Autominuten von mir weg. Da ich unter der Woche arbeite, schaffe ich es da abends nicht mehr ans Grab, da ist zusätzlich auf der Strecke noch Feierabendverkehr...


    Also am Wochenende 45 min hin, 45 min zurück. Da bringe ich dann zukünftig schon einen Teil meines Samstags allein mit der Fahrt gut rum...😥


    Ich nehme mir heute ein bisschen Kraft aus dem lieben Forum hier mit und schaffe hoffentlich auch diesen Tag zu überleben🧡🧡🧡

    Lieber Tommi,


    auch bei uns war der Samstag "unser Tag". Jetzt bin ich seit 6 Uhr wach, natürlich alleine;(


    Ich hab auch hin und wieder eine fast schon lodernde Wut auf "Gott" (wenn es ihn denn gibt) oder auf die "höhere Macht" oder das Schicksal, was auch immer.

    Warum sterben unsere geliebten Menschen während irgendwelche anderen Mörder oder Perverse weiterleben dürfen?


    Ich wurde ja in der Kindheit sehr katholisch geprägt. Jetzt zermartere ich mir den Kopf was ich in meinem Leben falsch gemacht habe (was ich "gesündigt" habe) dass ich so grausam bestraft werde.

    Und weiß im Prinzip daß es Unsinn ist so zu denken und daß es auf das "Warum?" keine Antwort geben kann.

    Und dann kommt gleich der nächste Gedanke: daß es ja wohl noch grausamer ist wenn Menschen dann einfach total wahllos aus dem Leben gerissen werden.


    Und zusätzlich - um meine Gedankenkreisel noch unerträglicher zu machen - lese ich momentan viel zum Thema Seelenplan/Seelenaufgabe.

    Und auch da begreife ich es einfach nicht: Wenn das so ist daß wir alle mit einem Plan auf die Welt kommen: Wieso hat sich meine Seele diesen schmerzvollen Weg ausgesucht?

    Und wieso wollte Andi's Seele nach nur 52 Jahren das Leben hier schon wieder verlassen?


    Ich verzweifle an der Sinnlosigkeit. Und kann nicht aufhören den Sinn zu suchen.


    Ich komme da auch nicht richtig weiter und werde wohl noch Jahre brauchen um wenigstens einigermaßen ein bisschen Frieden zu finden.


    So wie Du immer noch im Hirntumorforum unterwegs bist, lese ich auch immer und immer wieder alles nach zum Thema "akutes Lungenversagen". Es ist wie ein Zwang und bringt mich letztendlich doch nicht weiter.

    Ich vermute das hat einfach mit dem ungeheuren Drang des Verstehen-Wollens zu tun.

    Sozusagen: Wenn ich schon nicht auf religiöser oder spiritueller Ebene das Warum beantworten kann, dann MUSS es doch wenigstens medizinisch erklärbar sein?!


    Ach ja. Um wenigstens mit einem mini-positiven Impuls abzuschließen: Wenn ich Wut empfinde, denke ich mir oft daß die Wut wenigstens ein "aktives" Gefühl ist.

    Wenn Du gegen einen nicht-vorhandenen Eimer treten willst oder ich mit der Faust gegen die Wand schlagen möchte, dann fühlen wir wenigstens ein bisschen Kraft und Energie in uns:thumbup:

    Besser als die schwach machende Trauer, das Weinen oder das im-Bett-liegen-bleiben-Wollen.


    Ich wünsche Dir und allen die mitlesen ebenso einen halbwegs erträglichen Samstag🌻🪻


    Nora

    Liebe Steffi, die Karte passt ja wie die Faust aufs Auge.

    Aber trotzdem, was stehen da wieder für Sprüche drauf:rolleyes:

    "Lassen Sie die Vergangenheit los"

    "Schauen Sie nach vorne"

    Alles schon dutzendfach von den Mitmenschen gehört und geholfen hat es null.


    Ich denke, diese Denkweisen helfen bei allen möglichen Problemchen, aber eben nicht bei Trauer um einen geliebten Menschen.

    "Loslassen" muss/soll man laut neueren Erkenntnissen ja eh nicht (gelingt auch meistens nicht), sondern die liebevollen Erinnerungen an den vorausgegangenen Menschen in das eigene Leben integrieren.

    Auch das ist nicht einfach, wie wir alle leider wissen;(

    Danke, Billi und Steffi, für Eure lieben Worte<3


    Wir saßen gestern stundenlang zusammen und haben geweint.


    Es geht einfach nicht in meinen Kopf rein: Wieso darf eine 80jährige nach dem Tod ihres Mannes und Sohnes dann nicht wenigstens ihre Katze noch eine Zeitlang behalten;(;(

    Warum dieses grausame Schicksal?!


    Sie hat nun jeglichen Lebenswillen verloren. Wenigstens die liebevolle Pflege ihrer Katze hatte sie ein bisschen über Wasser gehalten.

    Sie war gestern so verzweifelt, will eigentlich nur noch sterben, quält sich nun aber mit dem Gedanken daß sie ja nun nicht sterben DARF weil ja sonst ihr anderer Sohn überhaupt niemanden mehr aus seiner Kernfamilie hätte...


    Ich hab einfach nur mitgeweint und mit ihr geredet. Ich weiß ja: an sich kann man bei sowas nicht trösten.


    Beim Nachhausefahren war dann auf der Autobahn ein mega Stau, das Navi hat mich dann umgeleitet auf die Landstraße.

    Alles dunkel und total einsam, zeitweise kein Auto weder vor mir noch hinter mir. Hab mich noch nie soooo allein, einsam und verzweifelt gefühlt;(

    Erinnerungen: natürlich bin ich auch mit Andi mal nachts über einsame Landstraßen gefahren. Wie gemütlich, fast kuschelig es zu zweit im warmen Auto war, wir zwei unterwegs durch die Dunkelheit. Alles so sicher und geborgen<3


    MIch traf es dann mit voller Wucht: Angst, Verzweiflung, schlimmste tiefe Trauer;(

    Ich werde jetzt IMMER alleine unterwegs sein. In der Einsamkeit, in der Dunkelheit.

    Ich vermisse ihn so sehr, es zerreißt mich. Ich kann einfach keine Zukunft für mich sehen OHNE IHN. Noch Jahre, Jahrzehnte diese Quälerei durchmachen...

    Ein schlimmer Tag heute. Der Katze von Andi's Mama geht es so schlecht, habe gerade erfahren dass sie um 14 Uhr eingeschläfert wird;(;(;(

    Es war absehbar, sie ist etwa 20 Jahre alt (weiß man nicht genau, da in jungen Jahren zugelaufen) und seit etwa 2 Jahren baute sie massiv ab. Die letzten Behandlungen haben nichts mehr gebracht.

    Ich kann grad gar nicht richtig fühlen, bin wie betäubt.

    Ich fahre nach der Arbeit gleich zu Andi's Mutter. Wie grausam ist das, daß sie nach ihrem Sohn nun auch noch ihre letze Katze verliert;(;(;(