Ihr Lieben,
ich danke Euch für Eure Antworten und Erfahrungen in Bezug auf die Kleidung unserer Liebsten.
Ich konnte die ganze Woche über kaum was schreiben, war einfach zu traurig. Mir geht es gefühlt immer schlechter. Gestern waren es genau 10 Wochen, die ich nun alleine bin. Manchmal denke ich, erst jetzt kommt so langsam das richtige Begreifen, daß er für immer weg ist. Es gibt Momente da ersticke ich fast an der Verzweiflung.
Sie schwappt über mir zusammen wie riesige Wellen und ich bekomme keine Luft mehr.
Die ewige Frage: Warum?? Warum war es ihm nicht vergönnt, weiter zu leben? Warum muss ich so leiden?
Wie soll ich hier noch irgendwie weitermachen, möglicherweise ja noch Jahrzehnte?
Mein weiteres Leben erstreckt sich vor mir wie eine öde, leere Wüste. Es gibt nichts, worauf ich mich freuen könnte - Materielles sowieso nicht mehr. Aber auch andere an sich schöne Dinge - Feiern mit Freunden z.b. - werden nie mehr das Gleiche sein wie "früher".
Mir fehlt die ZWEISAMKEIT einfach so sehr Dass es einfach klar war: man verbringt das Wochenende zusammen, plant zusammen das Essen, wacht zusammen auf...
Der ganz normale Alltag. Gemeinsam alt werden. Es war alles, was ich je wollte, meine Idealvorstellung von meinem Leben. Wir wollten beide keine Kinder, nur einander.
Jetzt stelle ich das in Frage, habe das Gefühl ich habe mein Leben irgendwie falsch gelebt. Hätten wir doch zusammenziehen, heiraten und Kinder haben sollen? Vielleicht hätte ich dann doch mehr auf seine Gesundheit aufpassen können. Oder ich hätte zumindest in der gemeinsamen Wohnung bleiben können. Hätte Erinnerungen an eine schöne Hochzeitsfeier. Oder es gäbe vielleicht ein Kind, in dem er weiterlebt...
Natürlich alles Blödsinn, ich kann es ja nicht mehr ändern und unser Leben WAR eben einfach anders, unkonventioneller und wir wollten es beide so haben.
Aber die Gedanken sind einfach da: Hätte ich gewusst, dass er mit 52 Jahren nicht mehr leben würde, hätte ich wohl einiges anders gemacht. Noch mehr Zeit mit ihm verbracht. Beim einen oder anderen Streit milder reagiert. Besser auf seine Gesundheit geachtet, ihn früher zum Arzt geschleppt...
Ich denke momentan viel an unser Kennenlernen, die ersten gemeinsamen Jahre. Ich würde am liebsten die Zeit zurückdrehen und alles nochmal erleben, vielleicht intensiver erleben.
Ich kann es einfach nicht fassen dass unsere gemeinsame Geschichte beendet ist. Es ist einfach so grausam.
Ich hoffe so, so sehr auf ein Wiedersehen. Ich arbeite daran, an ein Wiedersehen fest zu GLAUBEN. Es ist der letzte Strohhalm den ich noch habe.
Traurige Grüße
Nora