Beiträge von Nora76

    Liebe Ingrid,


    Danke für deine Erfahrungen. Ja, ich habe gestern einfach wohl auch auf mein Herz gehört, deswegen wohl auch diese Panikattacken als es daran ging die Sachen wegzugeben. Mein Herz hat wohl einfach massiv Einspruch eingelegt<3

    Obwohl es total irrational ist und es sicher auch in seinem Sinne wäre, die Sachen zu spenden. Und auch sonst bin ich eigentlich ganz "gut" im Aussortieren - war aber auch noch nie in dieser furchtbaren Situation die Sachen eines lieben verstorbenen Menschen wegzugeben.


    Muss zugeben, ich habe es selber immer belächelt wenn ich von anderen gehört habe, dass sie die Dinge eines Verstorbenen nicht weggeben können.

    Jetzt weiß ich es besser.

    Liebe Uschi,


    Danke Dir<3 Die Meditation werde ich auf jeden Fall suchen und ausprobieren.


    Ja, das wäre wohl wirklich der einzigste Trost, der mir helfen würde: zu wissen daß er noch da ist und dass wir uns irgendwann wiedersehen.

    Etwas "irdisches" kann mich nicht mehr trösten.


    Mir tut es immer so gut wenn ich von anderen Leuten höre dass sie auch daran glauben dass unserer Liebsten nach dem Tod nicht "weg" sind sondern in anderer Form weiterleben.

    Ich glaube im Prinzip auch selber dran aber es tut einfach sooo gut wenn mir andere das immer wieder "bestätigen"<3


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Steffi,


    ich verstehe das so gut daß Du erst alles Organisatorische regeln willst bevor Du richtig trauern möchtest bzw. kannst. Es geht mir ganz genauso. Bei mir ist es ja hauptsächlich die Wohnung die ausgeräumt werden muss, denn viel von den bürokratischen Sachen "darf" ich ja gar nicht machen, weil seine Mutter die Alleinerbin ist.

    Wobei man die Trauer sowieso nicht "verschieben" kann, die läuft von ganz alleine parallel in voller Wucht ab;(


    Aber das mit der Wohnung belastet mich zusätzlich schon sehr und solange das nicht komplett abgewickelt ist, geht es mir zusätzlich schlecht.

    Das ganze Chaos, nun bei mir in beiden Wohnungen...


    Wobei ich aber dann auch wieder Angst habe vor Tag X, an dem "alles erledigt" ist:

    Kann ich dann wirklich endlich richtig und in Ruhe trauern, oder falle ich dann in ein noch größeres Loch wenn nichts mehr zu erledigen ist...=O


    Ich denke an Dich Steffi und drück dich:24:

    "Das Leben geht weiter" ist wirklich der absolut unnötigste Spruch. Natürlich, im Grunde stimmt er, aber WAS ist denn das für ein Leben wenn einem das Liebste, Wichtigste fehlt?


    Und "Du bist ja noch jung" (ich bin 47), musste ich mir auch mehrmals anhören. Gerne in Kombination mit "Du findest doch garantiert nochmal eine große Liebe".

    Nein danke. Ich will keine "neue Liebe", ich will IHN. Als ob man einen Menschen einfach so ersetzen könnte?

    Aber ich glaube, es meint niemand böse. Sie wissen es einfach nicht besser.


    Fühl dich sanft gedrückt, liebe Andrea:24:

    Wenigstens virtuell wenn es im echten Leben nicht dazu kommt<3 Und ausweinen darfst du dich hier auch jederzeit<3

    Mir geht es gerade so furchtbar. Ich glaube ich habe annähernd 24 Stunden durchgeweint, nur unterbrochen durch Schlaf.


    Ich wollte gestern seinen Kleiderschrank ausräumen. Der Plan war: ich hebe mir ein paar ganz typische Kleidungsstücke auf, der Rest geht an eine soziale Einrichtung.

    Was soll ich sagen, ich hab's einfach nicht geschafft, hatte fast schon Panikattacken deswegen.

    Total irrationaler Gedanke: ich kann nicht alles weggeben, denn wenn er dann wiederkommt, hat er ja nichts mehr zum Anziehen?

    Dabei weiß mein Verstand natürlich, daß er NIEMALS wieder kommt, niemals wieder Kleidung braucht;(


    Die Gedanken zerreißen mir das Herz, es ist einfach sooo schlimm. Ich kann, ich WILL einfach nicht begreifen dass unserer gemeinsame Zeit hier zu Ende ist. Wie soll man sowas je überwinden? Warum muss man so Grausames durchmachen?

    Was hab ich Schlimmes verbrochen, dass ich so bestraft werde....


    Fast seine gesamte Kleidung ist jetzt in Umzugskartons in meinem Keller. Auch nicht der schönste Ort der Aufbewahrung ;(

    Aber ich bekomme die Kleidung beim besten Willen nicht in meinem kleinen Appartement mehr unter uns seine Wohnung muss ja leergeräumt werden;(


    Seit dem Aufwachen fließen schon wieder nur noch Tränen...

    Ich finde einfach keinen Trost.

    Liebe Steffi,

    überfordere Dich nicht, mach das Schritt für Schritt und so langsam, wie Du es brauchst<3

    Vielleicht ist es eine Überlegung für Dich, die Parfüms zu behalten und ab und zu in Luft zu sprühen? Wenn Dich das nicht evtl. traurig macht, die Düfte nochmal zu riechen, da ist ja jeder anders.

    War nur so ein Gedanke von mir<3

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    Danke Dir liebe Andrea<3

    So viele liebe Menschen hier, die immer etwas tröstendes schreiben...<3

    Es geht mir einfach nicht in den Kopf, daß gerade diesen lieben Seelen wie Euch solche schlimmen Verluste passiert sind;(

    Es ist so ungerecht, so sinnlos.


    Ja, ich baue auch auf die Zeit - das ist das einzige, was mir bleibt. Ich wüsste nicht, was sich sonst ändern sollte außer der zeitliche Abstand.

    Mir kommt es hier sowieso nur noch wie ein elender Warteraum vor, bis man selber gehen "darf".

    Diese grauenvolle Sinnlosigkeit:13:


    Fühl dich sanft gedrückt, liebe Andrea:24:

    Ihr Lieben,


    ich wollte kurz berichten wie es mir noch ergangen ist. Hatte ja am Sonntag einen absoluten schlimmen Gefühls-Tiefpunkt, konnte wenigstens hier im Forum etwas schreiben und lesen (Danke nochmal dafür <3).

    Es war das eben auch erste "normale Routine-Wochenende" ohne Andi in meiner Wohnung.

    Eine komplett neue, traurige Welt für mich;(


    Erschöpft vom vielen Weinen konnte ich dann Sonntag Abend wenigstens schnell einschlafen.

    Montag bis jetzt "ging" es dann wieder.

    Natürlich waren auch diese Tage noch weit davon entfernt, "gute Tage" zu sein, aber dieses grauenvolle Verzweifeltsein, das untröstliche Weinen, das konnte ich ab Montag zumindest etwas hinter mir lassen.


    Ich dachte vielleicht liest jemand mit und hat dadurch einen kleinen Trost, daß nach den furchtbaren Tagen auch wieder weniger furchtbare kommen können...


    Seit Montag habe ich etwas "Struktur" durch meine Arbeit, war dann abends immer so erschöpft daß ich auch schnell einschlafe.

    Ich habe jetzt auch 3 Tage nichts mehr in seiner Wohnung herumgeräumt, es einfach mal gut sein lassen. Ich war auch zu erschöpft um abends nochmal in seine Wohnung (45min einfache Strecke) zu fahren.

    Liebe Steffi,


    ich kann Deine Gefühle nachempfinden, ich habe diesen schweren Gang zu Andi's Firma, um seine Sachen dort abzugeben, auch machen müssen.

    Die Firma war erst vor einigen Monaten dorthin umgezogen, ich kannte die Räume noch nicht.

    Ich wurde zwar sehr lieb von seinem Team betreut und sie zeigten mir seinen Sitzplatz etc. Wir haben dann noch seinen Garderobenschrank geöffnet und ich durfte seine persönlichen Sachen mitnehmen.

    Einerseits schön, diese "Einblicke" in seinen Arbeitsalltag noch bekommen zu haben, andererseits natürlich fürchterlich traurig;(

    Den Rest des Tages war ich dann zu nichts mehr fähig;(


    Meine Mutter sagte abends am Telefon dann noch voller Mitgefühl zu mir: Wie schlimm das sein muss wenn man sich als Hinterbliebene auch noch um den Arbeitsplatz kümmern muss...(Mein Vater ist ja im Rentenalter verstorben).


    Ja, erstens muss man bei einem so jungen Todesfall diesen schlimmen Anruf mit der "Todesmitteilung" beim Arbeitgeber auch noch zusätzlich machen, zweitens die Arbeitssachen abgeben, drittens ist man evtl. selber noch im Erwerbsleben und darf sich mit Krankschreibung und den ersten zermürbenden Arbeitstagen rumschlagen (wollte/musste Krankengeld vermeiden und bin daher nach 6 Wochen wieder arbeiten gegangen).


    Steffi, ich finde es toll dass Du Dich schon alleine ins Café setzt! Das schaffe ich noch nicht. Ich schaffe es höchstens zu McDonald's, nehme mir was mit und esse es dann im geparkten Auto, beobachte dabei den vorbeiziehenden Verkehr...bringt mich irgendwie ein bisschen "runter"


    Morgen habe ich einen Tag Urlaub, da geht es dann - wie bei Dir auch - weiter mit Sachen aussortieren und ordnen...;(

    Liebes Linchen,


    nein, gar nicht "blöd", im Grunde weiß mein Verstand das ja auch. Danke daß Du was geschrieben hast<3


    Ich hatte ja aich schon "bessere" Tage oder Stunden. Ist auch ein bisschen frustrierend wenn dann doch wieder so ein superdunkler Tag kommt.

    Und ich verheddere mich dann immer in unendliche Grübeleien, wo ich genau weiß daß die nix bringen.

    Ist so schwer, das abzustellen.


    Liebe Grüße

    Nora

    Danke liebe Steffi für die Antwort<3

    Ich weiß nicht was ich ohne dieses Forum täte. Der einzige Trost, den ich habe, ist daß man hier verstanden wird<3

    Theoretisch hätte ich so viele Freunde, die alle gesagt haben ich dürfte jederzeit anrufen. Aber ganz ehrlich: Heute am Sonntag sind sie alle selber mit ihren Partnern beschäftigt. Sie würden einfach nicht verstehen was in mir vorgeht (was ich ihnen nicht übel nehme, sie haben einfach sowas noch nicht erlebt). Und sie könnten mich nicht trösten, im besten Fall vielleicht etwas ablenken.

    Aber Ablenkung brauche ich heute auch nicht;(


    Was ich mir die ganze Zeit denke: Warum muss die Trauer so derart schwer sein?

    Ich habe auch die große Hoffnung, daß es unseren Lieben gut geht, wo sie nun sind. Und daß wir uns alle eines Tages alle wiedersehen. Ich hoffe es so stark aber ich weiß nicht ob ich es wirklich 100%ig glauben kann.

    Es ist schon schwer genug, wenn wir in der physischen Welt noch jahrelang ohne unserer Liebsten zurechtkommen müssen.

    Warum ist es nur so grausam daß wir nicht mal sicher wissen dürfen, daß es ein Wiedersehen gibt?


    An "guten" Tagen fällt es mir leichter, zu glauben. Aber heute ist einfach ein absoluter Tiefpunkt;(

    Ich habe gerade so einen absoluten Sonntagnachmittaga-Tiefpunkt;(

    Gestern den ganzen Tag und heute auch noch ein paar Stunden Andi's Wohnung weiter ausgeräumt.

    Währenddessen ging es mir noch einigermaßen "gut".

    Obwohl ich so viele seiner Sachen bei mir einlagern kann, ist es jetzt im Moment irgendwie gar kein Trost.

    ER fehlt mir so sehr! Die ganze DIMENSION des Verlustes sickert so langsam bei mir durch. Den Rest meines Lebens werde ich kein gemütliches Wochenende mehr mit ihm verbringen können.


    Es ist einfach so ungerecht;( Er hat es einfach nicht VERDIENT, so früh zu sterben. So schönes Wetter draußen, wie hätte er sich gefreut daß seine Bienen fliegen und darauf, vielleicht schon den Grill aufzubauen...

    Ich weiß einfach nicht wie ich jemals wieder Freude über irgendwas empfinden soll wenn er nicht mehr da ist. Und möglicherweise bin ich ja noch mehrere Jahrzehnte da;(

    Diese Sinnlosigkeit, diese Grausamkeit, dieses Leiden...ich verstehe einfach nicht, warum solche SAchen passieren.

    Liebes Linchen,


    da hast Du sicher Recht. So ähnlich dachte ich es mir auch schon: einfach erstmal die Gedanken zum "Organisatorischen" aufschreiben, aber nicht (wie bisher bei mir) auf rumfliegenden Zettel, die dann auch mal gern verloren gehen, sondern vielleicht in ein kleines Büchlein.

    Ich dachte auch schon, alles nach Plan schaffe ich sowieso kaum, da mache ich mir lieber keinen Stress oder Druck.

    Ich bin schon froh wenn ich die wirklich wichtigen Sachen, die man gerade nicht aufschieben KANN, nicht vergesse.


    Es ist einfach erstmal schwer, wenn man im bisherigen Leben immer so gut funktioniert hat (oder funktionieren musste), plötzlich zu erkennen, wie schwach und erschöpft und "verplant" man sein kann - und dies auch anzuerkennen und zuzulassen und dem Ruhebedürfnis nachzugehen.

    Sich das überhaupt zu ERLAUBEN.


    Danke für diesen lieben Austausch hier<3

    Es tut einfach so gut zu lesen, daß wir alle die gleichen "Kämpfe" haben und daß alle Reaktionen total normal und OK sind.

    Denn leider bereitet uns KEIN MENSCH auf diese furchtbare Zeit vor, wie soll man da wissen was "normal" ist.

    Liebe Steffi, lieber Billi,


    wegen dem "Zeit zurückdrehen":

    Ja, auch ich habe den Satz "Ich möchte die Zeit zurückdrehen" sicher tausendmal schon gedacht, laut ausgesprochen, manchmal auch herausgeschrien oder -geweint, gewimmert...


    Das Herz denkt so, greift nach jedem Strohhalm, sucht die Schuld überall, auch bei sich selber.


    Vom Verstand her bin ich felsenfest überzeugt: jeder hier wollte immer nur das Allerbeste für den Partner oder die Partnerin. Mit all unserem Wissen, was wir zu jedem Zeitpunkt unserer Beziehungen hatten, haben wir immer bestmöglich zum Wohle unserer Liebsten entschieden. Niemand von uns hat etwas "falsch" gemacht oder etwas "versäumt".

    Nur das Herz braucht wohl einfach länger, um das zu begreifen.

    Wie Billi schrieb: wir würden letztendlich genauso handeln, es würde keinen Unterschied machen.


    Aber ich selber muss es auch noch begreifen, und der Satz "ich möchte doch bitte nur die Zeit zurückdrehen", den werde auch ich noch weitere tausendmal denken;(


    Liebe Grüße

    Nora

    Danke Dir liebe Andrea,


    für Deine Tipps! Ich habe manchmal etwas auf herumliegenden Zetteln notiert, aber wahrscheinlich ist es wirklich sinnvoller sich gleich einen kleinen "Plan" zu machen.

    Es tut auch gut zu lesen, daß Du Dir dann auch einfach die Erholungszeit gibst, die Du gerade brauchst.

    Du hast Recht, nichts ist gerade wichtiger, als uns gut um uns selbst zu kümmern.

    Manchmal muss man sich das erst selber erlauben.


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Elke,


    wie furchtbar. Auch mein tiefes Mitgefühl für Dich<3 Ich habe es ja ähnlich erlebt: wie schnell eine an sich harmlose Krankheit in der größten Katastrophe enden kann. Es reißt einen von den Füssen. Damit rechnet man einfach nicht, steht einfach plötzlich vor dem Scherbenhaufen seines Lebens. Und der Scherbenhaufen ist so riesig...wie soll man das je wieder "kitten" können... Besonders da ihr so lange zusammen wart, 46 Jahre, sicher der Großteil Deines Lebens.

    Ich fühle mit Dir<3

    Ach, jetzt bin ich wieder in Gedanken mit Uti dort unterwegs, im September zünde ich für sie in Maria Gern ein Kerzlein an, ganz bestimmt.

    Lieber Tommi,


    ja, zünde unbedingt für Uti in der kleinen Wallfahrtskirche Maria Gern ein Kerzlein an.

    Meine Eltern haben in dieser Kirche vor 50 Jahren geheiratet. Es ist ein Ort der Liebe - Deine Uti wird in diesem Moment ganz nah bei Dir sein <3

    Und überhaupt wird sie Dich, wo immer Du hingehst, egal ob im Allgäu oder im Berchtesgadener Land, bei allen Schritten in Deinem Herzen begleiten.

    Lieber Tommi,


    ja das ist der Königssee:)

    Ich bin im Berchtesgadener Land geboren und aufgewachsen, erst mit 19 Jahren für meine Ausbildung weggezogen.

    Meine Mutter und meine Schwester (mit ihrer Familie) leben noch dort.


    Mit meiner Mutter ist es ähnlich wie mit Deiner Mutter: Auch sie leidet extrem mit mir mit. Sie hat erst vor 3 Jahren ihren Mann, meinen Vater, verloren. Ich hab das Gefühl, zum einen durchlebt sie ihre eigene Trauer von Neuem, zum anderen leidet sie mit mir mit, da es für einen Elternteil sicher sehr schmerzhaft sein muss wenn das eigene Kind, egal wie alt, so einen Schmerz durchleben muss.


    Ich selber entwickle nun auch schon Ängste, daß es meiner Mutter (77 Jahre und gesundheitlich vorbelastet) nun durch diese Geschichte noch schlechter gehen und ich sie dann auch bald verlieren könnte...