Beiträge von Nora76

    Lieber Paul,


    ich fühle tief mit Dir.


    Ich habe Ähnliches erlebt. Mein Liebster war "nur" erkältet, wir haben uns beide kaum was dabei gedacht. Plötzlich konnte er nicht mehr richtig sprechen und verstarb trotz mehrmaliger Reanimation durch die Notfallsanitäter drei Stunden später im Krankenhaus. Akutes Lungenversagen.


    Das Schreiben hier Forum kann ein bisschen erleichtern, das hat mir geholfen weil man sich einfach zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas von der Seele schreiben kann.

    Und hier versteht jeder, was Du durchmachst.

    Bei mir ist auch einiges kaputtgegangen seitdem "es" passiert ist. Das bisher blödste war letztes Wochenende der Siphon vom Badezimmer-Waschbecken. Von jetzt auf gleich komplett undicht/durchgerostet, Waschwasser läuft unten genauso wieder raus wie es oben reinkommt:rolleyes:

    Warte bis jetzt auf Rückruf der Sanitärfirma, kann das auch nicht selber und habe niemanden den ich drum bitten kann.


    Also schon komisch dass bei so einigen von uns gerade Sachen kaputtgehen. Ich verstehe es auch nicht, glaube auch nicht daß es Zeichen sein SOLLEN. Vielleicht irgendwie "fehlgeleitete Energien" weil wir gerade so negativ und traurig sind??:/


    Liebe Andrea, ich hab auch bitterlich geweint als ich die Bescherung bemerkt habe. Es ist einem einfach ohnehin alles zu viel. Muss dann so ein Mist jetzt auch noch passieren?!

    Ach Steffi, jetzt sehe ich deinen neuen Post;(

    Ich drück dich mal ganz fest!:24:<3

    Klar schimpfen ist auch absolut erlaubt:4:

    Du weißt ja, auch Wut gehört zeitweise zur Trauer dazu.

    Die Verwandtschaft des Liebsten zu "erben" kann auch eine zusätzlich belastende Neben-Baustelle sein.

    Das "bindende Glied" ist ja leider nicht mehr da;(

    Ich komme mit seiner Mutter auch nur mäßig klar, wir sind einfach zu verschieden. Da frage ich mich auch schon, ob ich auf mittlere oder längere Sicht den Kontakt zu ihr überhaupt noch halten soll/muss.


    Ich kann nichtmal sagen ob mich der weitere Kontakt zu ihr eher belasten würde oder doch ein Trost sein kann - immerhin "gehört sie ja" zu meinem Liebsten...

    Belastend könnte sein: sie ist ja auch schon 80 und hat nun auch jeden Lebenswillen verloren.

    Will ich wirklich zusehen wie es ihr immer schlechter geht, habe ich nicht genug mit mir selber zu tun?

    Oder würde mein Liebster wollen daß ich mich weiterhin ein bisschen um sie kümmere?


    Wieder ein weiterer meiner Gedankenkreisel ohne Lösung in Sicht, seufz....

    Vermutlich richtet es dann die Zeit?(

    Lieber Billi,

    danke fürs "Einklinken" und danke für deine Erfahrungen. Im Moment ist es Balsam für meine Seele, wenn ich Leute mit der festen Überzeugung, daß es ein Leben nach dem Tod gibt, erlebe.


    Liebe Andrea, weil Du gefragt hattest:

    Ich möchte unheimlich gerne glauben - aber ich schaffe es (noch) nicht zu 100%.

    Ich wurde damals katholisch erzogen, konnte als Kind damit nichts anfangen. Habe der Kirche dann sofort den Rücken gekehrt als ich nicht mehr in die Kirche gehen "musste".

    Danach war das alles nie ein Thema für mich bis jetzt die Katastrophe passierte.

    Seitdem lese ich viel und suche nach Antworten. Freue mich immer so wenn jemand davon so "überzeugt" ist<3

    Ich selber habe die schöne Vorstellung daß mein Liebster immer in meiner Nähe ist - unsichtbar aber da.

    Nur so richtige "Zeichen" oder eine spürbare Präsenz, das habe ich (noch) nicht. Das würde mich dann vollends überzeugen:love:

    Vielleicht kommt sowas ja noch? Momentan will ich es vielleicht einfach zu sehr...


    Lieber Billi, falls Du etwas dazu schreiben möchtest, mich würde es sehr interessieren wie Deine Zeichen ausgesehen haben. Oder steht das in Deinem "Wohnzimmer"? Dann lese ich dort nach.

    Liebe Andrea,

    Dein Mann würde definitiv wollen, daß es Dir irgendwann besser geht und Du nicht mehr so viel weinen musst. Daher musst Du wirklich nicht befürchten, "zu wenig um ihn zu trauern" - ganz, ganz sicher!

    Wenn die Trauer irgendwann leichter wird oder werden sollte (leider kann ich da noch nicht aus eigener Erfahrung sprechen), werden wir unsere Liebsten doch trotzdem niemals mehr vergessen. Und das wissen sie auch<3


    Ich komme aus dem südlichen Bayern und Du?


    Eine liebe Umarmung sende ich Dir noch:30:

    Nora

    Liebe Uschi,

    ich habe die Meditation von Franziska Behlert ausprobiert. Sie ist wirklich wunderschön und hat ein bisschen Erleichterung gebracht.

    Danke<3


    Ihr Lieben anderen,

    Euch auch ein liebes Dankeschön für Eure Antworten und Erfahrungen<3 Es tut mir gut zu wissen daß Aussortieren für fast niemanden einfach ist.

    Ich werde mir nun definitiv alle Zeit der Welt nehmen und erstmal einlagern was geht.

    Oh liebe Steffi, das war mir gar nicht bewusst dass die Bestattung noch gar nicht stattgefunden hat...


    Ich musste 3 Wochen warten, fand das auch schon zu lange. Durch die Obduktion verzögerte sich alles und seine Familie und ich hatten schon Angst dass es mit der gewünschten Erdbestattung nicht klappen kann da es in Bayern (?) für Erdbestattungen eine Frist von 8 oder 10 Tagen gibt...da wurde uns von Seiten des Bestattungsinstituts erst richtig Angst gemacht und letzten Endes, warum auch immer, waren die 3 Wochen dann doch ok...


    Wenn es Dir vielleicht ein bisschen hilft:

    Ich hatte auch unsägliche Panik vor dem Bestattungstag. Hatte Angst, komplett zusammenzubrechen.

    Wider Erwarten tat mir der ganze Tag dann aber "gut". Es kamen so viele Freunde, Kollegen und Familie, es tat gut, fast jeden zu drücken. Zu sehen, wie vielen Leuten er WICHTIG war. Es gab auch viele kurze, sehr liebevolle Gespräche. Es war so feierlich, so würdevoll.


    Ein Gespräch blieb mir bis heute im Gedächtnis:

    Eine sehr entfernte Verwandte hatte vor einigen Jahren ihre 20jährige Tochter durch Suizid verloren. Sie nahm mich am Grab in den Arm und erzählte mir, bei ihr hat sich nach einer gewissen Zeit ihre Trauer mehr und mehr in Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit verwandelt.

    Daran denke ich immer noch oft und hoffe dass es sich bei mir irgendwann auch so entwickelt.


    Und am Endes des Tages war der Gedanke dann beruhigend daß Andi nun endlich seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Daß man endlich einen konkreten Ort hat, wo man hingehen kann.


    Ich hoffe für Dich dass der Termin sehr bald feststeht und die ganze Zeremonie Dir vielleicht auch ein kleines bisschen Seelenruhe geben kann<3

    Liebe Ingrid,


    Danke für deine Erfahrungen. Ja, ich habe gestern einfach wohl auch auf mein Herz gehört, deswegen wohl auch diese Panikattacken als es daran ging die Sachen wegzugeben. Mein Herz hat wohl einfach massiv Einspruch eingelegt<3

    Obwohl es total irrational ist und es sicher auch in seinem Sinne wäre, die Sachen zu spenden. Und auch sonst bin ich eigentlich ganz "gut" im Aussortieren - war aber auch noch nie in dieser furchtbaren Situation die Sachen eines lieben verstorbenen Menschen wegzugeben.


    Muss zugeben, ich habe es selber immer belächelt wenn ich von anderen gehört habe, dass sie die Dinge eines Verstorbenen nicht weggeben können.

    Jetzt weiß ich es besser.

    Liebe Uschi,


    Danke Dir<3 Die Meditation werde ich auf jeden Fall suchen und ausprobieren.


    Ja, das wäre wohl wirklich der einzigste Trost, der mir helfen würde: zu wissen daß er noch da ist und dass wir uns irgendwann wiedersehen.

    Etwas "irdisches" kann mich nicht mehr trösten.


    Mir tut es immer so gut wenn ich von anderen Leuten höre dass sie auch daran glauben dass unserer Liebsten nach dem Tod nicht "weg" sind sondern in anderer Form weiterleben.

    Ich glaube im Prinzip auch selber dran aber es tut einfach sooo gut wenn mir andere das immer wieder "bestätigen"<3


    Liebe Grüße

    Nora

    Liebe Steffi,


    ich verstehe das so gut daß Du erst alles Organisatorische regeln willst bevor Du richtig trauern möchtest bzw. kannst. Es geht mir ganz genauso. Bei mir ist es ja hauptsächlich die Wohnung die ausgeräumt werden muss, denn viel von den bürokratischen Sachen "darf" ich ja gar nicht machen, weil seine Mutter die Alleinerbin ist.

    Wobei man die Trauer sowieso nicht "verschieben" kann, die läuft von ganz alleine parallel in voller Wucht ab;(


    Aber das mit der Wohnung belastet mich zusätzlich schon sehr und solange das nicht komplett abgewickelt ist, geht es mir zusätzlich schlecht.

    Das ganze Chaos, nun bei mir in beiden Wohnungen...


    Wobei ich aber dann auch wieder Angst habe vor Tag X, an dem "alles erledigt" ist:

    Kann ich dann wirklich endlich richtig und in Ruhe trauern, oder falle ich dann in ein noch größeres Loch wenn nichts mehr zu erledigen ist...=O


    Ich denke an Dich Steffi und drück dich:24:

    "Das Leben geht weiter" ist wirklich der absolut unnötigste Spruch. Natürlich, im Grunde stimmt er, aber WAS ist denn das für ein Leben wenn einem das Liebste, Wichtigste fehlt?


    Und "Du bist ja noch jung" (ich bin 47), musste ich mir auch mehrmals anhören. Gerne in Kombination mit "Du findest doch garantiert nochmal eine große Liebe".

    Nein danke. Ich will keine "neue Liebe", ich will IHN. Als ob man einen Menschen einfach so ersetzen könnte?

    Aber ich glaube, es meint niemand böse. Sie wissen es einfach nicht besser.


    Fühl dich sanft gedrückt, liebe Andrea:24:

    Wenigstens virtuell wenn es im echten Leben nicht dazu kommt<3 Und ausweinen darfst du dich hier auch jederzeit<3

    Mir geht es gerade so furchtbar. Ich glaube ich habe annähernd 24 Stunden durchgeweint, nur unterbrochen durch Schlaf.


    Ich wollte gestern seinen Kleiderschrank ausräumen. Der Plan war: ich hebe mir ein paar ganz typische Kleidungsstücke auf, der Rest geht an eine soziale Einrichtung.

    Was soll ich sagen, ich hab's einfach nicht geschafft, hatte fast schon Panikattacken deswegen.

    Total irrationaler Gedanke: ich kann nicht alles weggeben, denn wenn er dann wiederkommt, hat er ja nichts mehr zum Anziehen?

    Dabei weiß mein Verstand natürlich, daß er NIEMALS wieder kommt, niemals wieder Kleidung braucht;(


    Die Gedanken zerreißen mir das Herz, es ist einfach sooo schlimm. Ich kann, ich WILL einfach nicht begreifen dass unserer gemeinsame Zeit hier zu Ende ist. Wie soll man sowas je überwinden? Warum muss man so Grausames durchmachen?

    Was hab ich Schlimmes verbrochen, dass ich so bestraft werde....


    Fast seine gesamte Kleidung ist jetzt in Umzugskartons in meinem Keller. Auch nicht der schönste Ort der Aufbewahrung ;(

    Aber ich bekomme die Kleidung beim besten Willen nicht in meinem kleinen Appartement mehr unter uns seine Wohnung muss ja leergeräumt werden;(


    Seit dem Aufwachen fließen schon wieder nur noch Tränen...

    Ich finde einfach keinen Trost.

    Liebe Steffi,

    überfordere Dich nicht, mach das Schritt für Schritt und so langsam, wie Du es brauchst<3

    Vielleicht ist es eine Überlegung für Dich, die Parfüms zu behalten und ab und zu in Luft zu sprühen? Wenn Dich das nicht evtl. traurig macht, die Düfte nochmal zu riechen, da ist ja jeder anders.

    War nur so ein Gedanke von mir<3

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    Danke Dir liebe Andrea<3

    So viele liebe Menschen hier, die immer etwas tröstendes schreiben...<3

    Es geht mir einfach nicht in den Kopf, daß gerade diesen lieben Seelen wie Euch solche schlimmen Verluste passiert sind;(

    Es ist so ungerecht, so sinnlos.


    Ja, ich baue auch auf die Zeit - das ist das einzige, was mir bleibt. Ich wüsste nicht, was sich sonst ändern sollte außer der zeitliche Abstand.

    Mir kommt es hier sowieso nur noch wie ein elender Warteraum vor, bis man selber gehen "darf".

    Diese grauenvolle Sinnlosigkeit:13:


    Fühl dich sanft gedrückt, liebe Andrea:24:

    Ihr Lieben,


    ich wollte kurz berichten wie es mir noch ergangen ist. Hatte ja am Sonntag einen absoluten schlimmen Gefühls-Tiefpunkt, konnte wenigstens hier im Forum etwas schreiben und lesen (Danke nochmal dafür <3).

    Es war das eben auch erste "normale Routine-Wochenende" ohne Andi in meiner Wohnung.

    Eine komplett neue, traurige Welt für mich;(


    Erschöpft vom vielen Weinen konnte ich dann Sonntag Abend wenigstens schnell einschlafen.

    Montag bis jetzt "ging" es dann wieder.

    Natürlich waren auch diese Tage noch weit davon entfernt, "gute Tage" zu sein, aber dieses grauenvolle Verzweifeltsein, das untröstliche Weinen, das konnte ich ab Montag zumindest etwas hinter mir lassen.


    Ich dachte vielleicht liest jemand mit und hat dadurch einen kleinen Trost, daß nach den furchtbaren Tagen auch wieder weniger furchtbare kommen können...


    Seit Montag habe ich etwas "Struktur" durch meine Arbeit, war dann abends immer so erschöpft daß ich auch schnell einschlafe.

    Ich habe jetzt auch 3 Tage nichts mehr in seiner Wohnung herumgeräumt, es einfach mal gut sein lassen. Ich war auch zu erschöpft um abends nochmal in seine Wohnung (45min einfache Strecke) zu fahren.

    Liebe Steffi,


    ich kann Deine Gefühle nachempfinden, ich habe diesen schweren Gang zu Andi's Firma, um seine Sachen dort abzugeben, auch machen müssen.

    Die Firma war erst vor einigen Monaten dorthin umgezogen, ich kannte die Räume noch nicht.

    Ich wurde zwar sehr lieb von seinem Team betreut und sie zeigten mir seinen Sitzplatz etc. Wir haben dann noch seinen Garderobenschrank geöffnet und ich durfte seine persönlichen Sachen mitnehmen.

    Einerseits schön, diese "Einblicke" in seinen Arbeitsalltag noch bekommen zu haben, andererseits natürlich fürchterlich traurig;(

    Den Rest des Tages war ich dann zu nichts mehr fähig;(


    Meine Mutter sagte abends am Telefon dann noch voller Mitgefühl zu mir: Wie schlimm das sein muss wenn man sich als Hinterbliebene auch noch um den Arbeitsplatz kümmern muss...(Mein Vater ist ja im Rentenalter verstorben).


    Ja, erstens muss man bei einem so jungen Todesfall diesen schlimmen Anruf mit der "Todesmitteilung" beim Arbeitgeber auch noch zusätzlich machen, zweitens die Arbeitssachen abgeben, drittens ist man evtl. selber noch im Erwerbsleben und darf sich mit Krankschreibung und den ersten zermürbenden Arbeitstagen rumschlagen (wollte/musste Krankengeld vermeiden und bin daher nach 6 Wochen wieder arbeiten gegangen).


    Steffi, ich finde es toll dass Du Dich schon alleine ins Café setzt! Das schaffe ich noch nicht. Ich schaffe es höchstens zu McDonald's, nehme mir was mit und esse es dann im geparkten Auto, beobachte dabei den vorbeiziehenden Verkehr...bringt mich irgendwie ein bisschen "runter"


    Morgen habe ich einen Tag Urlaub, da geht es dann - wie bei Dir auch - weiter mit Sachen aussortieren und ordnen...;(