Beiträge von Ines1111

    Danke Christine, ich hoffe, die Kur hilft ein bisschen. Auch ich bin sehr dünnhäutig, und nehme mir alles schnell zu Herzen. Vorallem in der Trauerphase bin ich sehr empfindlich was andere Menschen angeht. Dann habe ich wieder Momente, wo ich viel Wut in mir habe. Warum musste uns das passieren. Du hast Deinen Sohn wenigstens 60 Jahre gehabt uns waren nur 40 Jahre vergönnt. Ich mag nirgends mehr hingehen, überall sieht man junge Menschen die glücklich sind. Ich kann es manchmal einfach nicht ertragen. Man wird da so ungerecht. Ich muss jetzt einfach einmal daran arbeiten, das positive im Leben wieder zu sehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Sonne nicht mehr aufgeht, alles finster ist. Jedenfalls liebe Christine danke für Deine einfühlsame Antwort, ich melde mich nach meiner Kur, Mitte November wieder. Bis dahin wünsche ich Dir noch alles Gute GLG INES

    Danke Christine für Deine lieben Worte. Ja, man muss seinen Weg alleine gehen. Meine Tochter hatte auch Beziehungen, die nicht gut für sie waren. Gerade deswegen hat sie sich immer zu Hause gefühlt bei mir. Ich weiss, wenn sie den richtigen Partner gefunden hätte, wäre ich nicht mehr so wichtig für sie gewesen. Das war in den letzten 5 Monaten der Fall. Wir waren so glücklich, dass sie einen Partner gefunden hat. Denn Eltern können niemals einen Partner ersetzen. Ich wollte nie das wichtigste in ihrem Leben sein. Aber als Mutter glaubt man immer helfen zu müssen. Jetzt ist unser Glaube an die Zukunft einfach weg. Ich hätte mich so gefreut über Enkelkinder, die ich nie erleben durfte. Liebe Christine, Du siehst es gibt schwere Schicksale, freue Dich, dass Du Familie hast, die sich um Dich kümmern. Wir hören uns ok?


    Liebe Grüße Ines

    Liebe Christine, ich finde es super, dass Du beim Fußball schauen etwas Freude hast. Und 80 ist heutzutage kein Alter mehr. Ich möchte so optimistisch sein. Es heisst ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber wenn man sein Kind verloren hat, gibt es keine Hoffnung mehr. Man muss lernen, mit dem ungewollt neuen Leben auszukommen. Mir gelingt es einfach noch nicht. Meine Tochter war mein Lebensmensch, mit ihr habe ich viele Urlaube, viele schöne Wanderungen und viel mehr erleben dürfen. Mit meinem Mann kann ich das leider nicht. Er hat andere Interressen. Freizeitmässig passen wir leider nicht zusammen. Ich habe immer gesagt, das wirklich schöne an unserer Ehe, die jetzt trotz allem 46 Jahre hält, ist meine Tochter. Mein Sohn, 45 Jahre ist leider wenig bis gar nicht emphathiefähig, und sieht nicht wie schlecht es mir geht. Seine Frau, eine Münchnerin mag mich nicht, das ganze geht jetzt schon 10 Jahre so, und mein Sohn, für den ich immer da war, hält ausnahmslos zu ihr. Er hat einfach einen schwachen Charakter. Wir wohnen nur 4 Häuser, 5 Minuten auseinander. Aber so ist das Leben. Liebe Christine, werde wieder bald gesund und behalte Deine liebenswürdige Energie. Ich wäre glücklich, wenn ich etwas davon hätte. Es ist so schön, dass Du jemanden, wie Deinen Enkel in der Familie hast, der zu Dir hält. Ich wünschte, es gäbe auch bei mir jemanden. Meine Enkel sind noch zu klein, 8 und 11 Jahre alt, um zu verstehen um was es geht. Sollte ich noch erleben dass sie erwachsen sind werde ich ihnen erzählen, warum Oma und Opa keinen Kontakt haben durften. Wenn nicht, ist es auch okay. Schade Christine, dass Du so weit weg wohnst, ich kann mir vorstellen, dass wir uns gut verstehen könnten, denn nur jemand, der ein Kind verloren hat, kann mitfühlen.

    Wir hören uns ok? GLG INES

    Liebe Christine, danke für Deine liebe Antwort.Tut mir sehr leid, dass Du auf die Notaufnahme musstest. Es ist einfach so, dass, wenn die Seele leidet, auch körperliche Beschwerden dazukommen. Aber gottseidank geht es Dir jetzt wieder besser. Bei mir kommt zur leider schon phatologischen Trauer noch die Depression dazu, die ich vorher schon hatte und das verschlimmert das Heilen bei Trauer. Ich sehe dann nach der Kur ob ich irgendwas machen kann was es verbessert. Man braucht einfach Zeit. Ich erwarte einfach zu viel in zu kurzer Zeit. Ich war früher so vital, habe alles im Griff gehabt und jetzt fällt mir alles furchtbar schwer. Ob es Kochen ist oder die normale Hausarbeit. Wenn ich morgens in den Spiegel schaue, sehe ich keine Ähnlichkeit mehr mit früher. Für alles brauche ich Überwindung, ob es spazieren gehen ist oder irgendwelche Leute treffen. Ich bin so froh, dass ich Allerheiligen nicht zu Hause bin. Denn ich könnte nicht zur Ruhestätte meines Kindes gehen. Für mich liegt sie nicht dort, sie ist überall wo ich bin. Vielleicht wird das einmal besser.Trozdem ist es wichtig, dass dort ein Platz ist, wo jeder der vorbeikommt sich an meine Tochter erinnert. Sie darf nicht in Vergessenheit geraten.

    Liebe Christine ich bin nicht so der grosse Schreiber, aber ich melde mich gerne immer wieder. Dir noch alles erdenklich Gute. Und??Wir schaffen es, da bin ich sicher. In einem Jahr können wir vielleicht schon über schönere Momente berichten. Die Trauer wird bleiben, aber der Schmerz wird hoffentlich besser. Wir hören uns, GLG INES

    Liebe Christine, danke für Deine lieben Zeilen. Ja Du hast recht, man darf sich nicht aufgeben. Du hast ja schon viel hinter Dir, was die Gesundheit angeht. Eine psychotherapeutische Hilfe ist ganz wichtig. Leider habe ich noch keinen Therapeuten bewilligt bekommen, in Österreich wartet man da monatelang. Und dann kann es zu spät sein. Vielleicht hilft dir Kur etwas. Liebe Christine ich wünsche Dir ein erholsames WOende. Freue Dich, dass Du einen lieben Enkel hast. Das ist nicht selbstverständlich. Ich habe leider ausser meinem Mann niemanden in der Familie, der sich um mich kümmert. Mein Mann ist selbst Betroffener, und kann mir leider keinen Trost geben. Daher ist der Trauer Schmerz noch größer. Ich kämpfe jeden Tag, im Moment sehe ich noch kein Licht, alles scheint finster. Ich dachte, nach Monaten kann man mit der Trauer umgehen, leider ist das nicht so. Bei mir kommen noch schwere Depressionen dazu. Ich nehme auch Antidepressiva, aber die helfen nicht bei Trauer.

    Nächstes Jahr steht noch ein Umzug bevor, und ich habe jetzt schon Angst davor. Aber wir müssen unser Schicksal annehmen, es gibt keine Alternative. Auch wenn man manchmal glaubt, nimmer leben zu wollen. Nochmals viel Kraft und alles Gute LG INES

    Liebe Christine, jetzt hast Du die schwersten Stunden Deines Lebens geschafft. Irgendwie hat man die Kraft dazu. Unsere Kinder geben uns die Kraft, dass weiss ich. Sie wollten nicht vor uns gehen. Die Zeit, die jetzt vor Dir liegt, wird sicher schwer, aber Du bist sicher stark genug, alles zu schaffen. Ich lese das aus Deinen Zeilen.Ich gehe auf Erholungskur vorerst einmal. Wenn es nichts hilft, muss ich psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Leider sind die Therapieplätze schwer zu bekommen, mit langen Wartezeiten.

    Liebe Christine ich denke an Dich und wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate. LG INES

    Liebe Christine ich wünsche Dir viel Kraft für morgen. Ich weiss, wie schwer es ist den letzten Weg mit seinem Kind zu gehen. Ich weiss heute nimmer, wie ich es geschafft habe. Bei mir sind es jetzt 8 Monate her, dass meine geliebte Tochter gegangen ist. Aber ich will und kann es nicht wahrhaben und annehmen. Es schmerzt jeden Tag. Ich fahre jetzt für 3 Wochen auf Erholungskur. Vielleicht hilft es ein bisschen. Man muss einfach in die Zukunft schauen, denn es lässt sich nichts mehr ändern. Und das ist das schlimme, es gibt keine Hoffnung mehr. Das Neue Leben annehmen bedeutet unendlich viel Kraft. Und unsere Kinder sind es uns wert, dass wir um sie trauern. Sie würden wollen, dass es uns gut geht. Niemand kann nachfühlen, wie es ist ein Kind zu verlieren. Und nur Menschen, die dasselbe Schicksal erleiden mussten, können Trost spenden. Verwandte und Freunde sind da einfach überfordert. Liebe Christine alles alles Gute für morgen. LG INES

    Liebe Elster

    Auch bei uns wird es keine Weihnachten mehr geben. Das Fest ohne unser Kind ist keines. Diesen Schmerz würden wir nicht mehr aushalten. Auch ist es ein kirchliches Fest, aber für uns gibt es keinen Gott mehr. Denn er hätte nicht zugelassen, dass so ein junger Mensch, der noch so viel vorgehabt hat im Leben so früh gehen muss. Vielleicht fahren wir ein paar Tage weg. Ich glaube, dass es sonst zu schwer wird in diesen Tagen, wo andere glücklich und hoffnungsvoll sind.

    Alles Gute, Ines

    Christine, danke für Deine Antwort. Meine Tochter war eigentlich nicht krank. Sie hatte vor 22 Jahren Epilepsie, wurde operiert. Leider gab es einige Anfälle in den folgenden Jahren. Sie war eine tolle Frau. Hatte einen tollen Beruf, Justiz Wachebeamtin, hat ein Haus gebaut, konnte 6 Wochen darin wohnen, dann kam ein Anfall in der Nacht und sie ist erstickt. Leider war niemand da, der ihr helfen konnte. Wir, ihre Eltern sind in ein tiefes Loch gefallen. Wir wollen ihr Haus jetzt beziehen, damit ihr Engagement nicht umsonst war, und die paar Jahre, die wir noch haben, in ihrem Sinne leben. Auch wenn es unendlich schwer wird. Denn es war die Heimat unserer Tochter .

    Wir vermissen sie so sehr. Niemals wird diese Wunde heilen. Liebe Christine, jeder muss mit seinem Schmerz selbst umgehen, aber es ist beruhigend zu wissen, dass man nicht alleine damit ist.

    Fühle Dich verstanden GLG INES

    Ja Christine es stimmt, dass man mit den Tabletten sehr aufpassen muss. Sie machen leider abhängig. Ich versuche zumindest nur jeden 3. Tag eine zu nehmen, nur wenn es gar nicht anders geht. Denn sonst wirken sie nimmer und man muss immer mehr nehmen. Liebe Christine, ich kann verstehen, wenn Du es nicht schaffst zur Verabschiedung Deines Sohnes zu gehen. Wie Du schreibst, gibt es noch viele Momente, wo Du vielleicht etwas gestärkt zu ihm gehen kannst. Man muss auch an sich selber denken. Es bringt Deinem Sohn nichts, wenn Du zusammen brichst. Und das kann passieren. Mir hat es geholfen, dass ich mich betäubt habe, denn es waren viele Arbeitskollegen und Verwandte von Patricia da, und ich fühlte mich verpflichtet ihnen Dank für die Anteilnahme zu geben. Ich habe dann meinen Schmerz alleine zu Hause rausgelassen. Liebe Christine, schau auf Dich, werde gesund, und wie Du richtig schreibst, Dein geliebter Sohn würde nicht wollen, dass es Dir schlecht geht. Schade, dass Du so weit weg wohnst, ich würde Dich so gerne in den Arm nehmen und Dir sagen " Wir schaffen es" GLG INES

    Liebe Christine, ich lese aus Deinen Zeilen, dass Du sehr leidest. Das ist ganz normal. Es ist noch viel zu kurz die Zeit irgendetwas zu verstehen. Ich habe monatelang gebraucht um es zu realisieren. Jetzt kommt die Zeit der Leere. Und ich glaube es wird Jahre brauchen, bis wir vielleicht wieder einmal das Leben annehmen können und es irgendwie weitergeht. Wenn man schon etwas älter ist, wie wir es sind, ist es nochmal schwerer, wenn man seinen Lebensmenschen verliert. Ich habe einen Partner, was schön ist, aber ich will ihn nicht mit meiner Trauer belasten, da er selber auch schwer betroffen ist. Wir können uns leider gegenseitig keinen Trost geben. Ich treffe mich manchmal mit mitfühlenden fremden Menschen, oder besuche eine Trauergruppe. Das hilft ein bisschen und lenkt ab. Ich wünsche Dir viel Kraft, wenn die Beisetzung Deines Sohnes ist. Auch dieser schreckliche Tag geht vorbei. Ich weiss heute nicht mehr, wie ich es geschafft habe. Ich habe jede Erinnerung verdrängt, gehe auch ganz selten auf den Friedhof zu ihrer Urne. Weil ich es nicht annehmen kann, dass sie dort ist, wo sie nicht hingehört. Sie lebt in meinem Herzen weiter und begleitet mich jede Sekunde durch mein Leben. Liebe Christine ich musste mir medikamentös helfen bei der Verabschiedung meiner Tochter, vielleicht sprichst Du mit Deinem Arzt, der Dir sicher für die schweren Stunden etwas geben kann. Wir hören uns GLG Ines

    Liebe Christine wenn ich Deine Zeilen so lese, fallen mir viele Parallelen auf. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du es nicht fassen kannst, die Urne Deines Sohnes zu sehen. Man hält es mental nicht aus, dass sein Kind nur mehr ein Häufchen Asche ist. Auch mir ist es so ergangen. Als die Urne von Patricia in die Kapelle gebracht wurde, war es mir nicht möglich dorthin hinzugehen. Das hat dann mein Mann mit unserem Sohn, der uns anfangs auch beigestanden ist, übernommen. Ich war nur bei der Urnenbeisetzung dabei. Ich weiss nicht mehr viel von diesem Tag. Ich weiss nimmer wer anwesend war und stand neben mir. Bis heute war ich nur einige Male beim Urnengrab, ich schaffe es nicht öfters dort hinzugehen. Für mich der Friedhof ein Ort, wo mein Kind nicht hingehört. Ich trage sie in meinem Herzen, und sie ist immer bei mir. Manchmal rede ich mit ihr und bitte sie, mir beizustehen, dass ich alles schaffe. Und irgendwann werden mein Mann und ich zu ihrer letzten Ruhestätte kommen, und dann sind wir alle 3 wieder vereint. Auch mein Kind hat keine eigene Familie gegründet, vielleicht war auch deswegen unsere Verbindung so eng. Wir waren immer füreinander da. Jetzt fühle ich mich einfach so alleingelassen. Zu niemandem kann ich mehr mit meinen Sorgen gehen, niemand ist mehr da mit dem ich Wanderungen unternehmen kann. Wir sind auch oft zusammen auf Urlaub gefahren. Mit meinem Mann ist das leider alles nicht möglich. Gerade jetzt im Alter hätte ich sie so gebraucht. Eines müssen unsere Kinder wenigstens nicht, hinter uns nachgehen. Patricia hat immer gesagt, sie wird das nicht schaffen. Sie war sehr sensibel. Aber diese schreckliche Trauer ist mir mein Kind wert. Das ist alles was ich noch für sie tun kann.

    Schade ist es auch, dass Deine Tochter den Kontakt abgebrochen hat, denn wenn man einmal keine Mutter mehr hat, weiss man was man verloren hat. Aber das ist manchen Kindern nicht bewusst. Es gibt ein Sprichwort, das sagt: Wer seine Eltern nicht ehrt, ist deren Liebe nicht wert.

    Aber liebe Christine wir werden die Kraft für unsere Kinder, die viel zu früh gegangen sind aufbringen und in ihrem Sinne weiterleben, so wie sie es sich gewünscht hätten.

    LGINES

    Liebe Christine

    Danke für Deine lieben Worte. Ich bin schon in Pension. Was es noch schlimmer macht. Man hat einfach keine Ablenkung mehr durch die Arbeit. Zuhause fällt es mir immer noch sehr schwer zu funktionieren. Den Haushalt führen, kochen ,alles erledigen. Alles ist eine Herausforderung. Ja es stimmt, viele Menschen, auch Familienmitglieder lernt man erst kennen, wenn es einem schlecht geht. Nicht mit jedem möchte ich in Zukunft wieder Kontakt haben. Aber es gibt auch wiederum fremde Menschen, die einem Trost geben. Ich habe noch einen Sohn, der leider nicht sehr emphatisch ist, vorallem dessen Frau zeigt kein Mitgefühl. Das ist schwer zu ertragen. Ich halte mich von den beiden jetzt fern, um nicht immer wieder verletzt zu werden. Und 2 Enkeln, die noch zu klein sind, das zu verstehen. Aber so ist das Leben. Ich hatte 2 Kinder, die so unterschiedlich waren. Meine Tochter war meine Familie. Ja, es ist eine Charaktersache wie man mit Menschen umgeht, die ein schweres Los zu tragen haben. Und Söhne sind leider sehr leicht von der Partnerin, die einen nicht mag, beeinflussbar. Ich habe meinen Sohn genauso liebevoll erzogen, wie seine Schwester. Trotzdem muss ich hinnehmen ,wie sehr er sich verändert hat, was unsere Familie betrifft.

    Ich bin auch schon 70 Jahre alt. Und denke mir manchmal, dass es gut ist, dass ich nicht jünger bin, und daher alles nicht mehr so lange ertragen muss. Das tröstet mich. Liebe Christine, ich wünsche Dir noch viel Kraft für die nächsten Monate, die noch viel von Dir abverlangen werden. Ich habe immer geglaubt ,nach einem halben Jahr wird alles besser. Aber in den ersten Wochen hat man nur einen Schock und dann kommt die Leere. Man muss akzeptieren, dass es nimmer anders wird. Wir müssen daran arbeiten, dass wir keine Schuld tragen und unsere geliebten Kinder nicht wollten, dass es uns schlecht geht. Wir schaffen es Christine, GLG Ines

    Liebe Christine, ich kann gut nachfühlen wie es Dir geht. Ich habe meine geliebte Tochter vor 7 Monaten verloren. Sie war erst 39 Jahre alt. Ganz plötzlich, ohne Ankündigung war sie nimmer da. Ich will es bis heute nicht akzeptieren. Der plötzliche Tod hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Sie war meine Familie mein Lebensmensch, meine Vertraute. Es vergeht kein Tag, wo ich mir nichts mehr wünschen würde, als ich käme zu ihr. Ich habe noch einen Partner und 3 Katzen, für die ich weiterleben muss. Es gibt Tage wo ich total verzweifelt bin und nichts mehr schaffe, dann muss ich immer noch Tabletten nehmen zum funktionieren. In der Verwandtschaft habe ich keinen Rückhalt. Einzig,einige gute Bekannte besuchen mich manchmal. Da mein Mann selber betroffen ist, kann ich ihn mit meiner Trauer nicht auch noch belasten. Ich bin in einer Trauergruppe, das tut gut, weil es da Menschen gibt, die selber betroffen sind und mitfühlen können. War bei einer Psychologin, hat aber nix gebracht. Vielleicht war es auch die Falsche. Ja ich weiß, man muss die Trauer zulassen, aber das schlimmste ist, es gibt keine Hoffnung mehr. Kein Licht am Ende des Tunnels. Jeder Tag ist nur ein Überleben, kein Leben. Ich kann mich über nichts mehr freuen, und habe Angst, wenn ich in der Früh aufstehe, denn meine Gedanken sind immer bei meinem Kind. Ich fühle mich amputiert, 3 Viertel von mir sind mitgestorben. Das restliche Viertel versucht irgendwie zu überleben. Ich hoffe so sehr, dass ich einmal mit der normalen Trauer leben kann und der schreckliche Trauerschmerz leichter wird. Liebe Christine ich wünsche Dir alles Gute und ich bin sicher, wir schaffen es, aber es braucht Zeit. Je größer die Liebe, desto größer der Schmerz.

    LG INES

    Liebe Sabine, ich kann Deinen Schmerz so gut nachvollziehen. Meine Tochter ist mit 39 Jahren vor 7 Monaten plötzlich verstorben. Sie hatte keine Kinder. Ich denke oft, vielleicht hätte es mir Trost gegeben, wenn irgendetwas von ihr weitergelebt hätte. Aber dann wären die Kinder ohne Mama gewesen. Auch ich kenne Emphatielosigkeit in der Familie. Ich habe noch einen Sohn, aber dessen Frau ist sehr unemphatisch. Und mein Sohn zeigt mir auch nicht, dass er hinter mir steht. Das tut weh. Ja, auch ich habe schwerste Probleme mit der neuen Gesellschaftsordnung klarzukommen. Ich vermisse sie sosehr. Sie war nicht nur Tochter sondern mein Lebensmensch. Jeder Tag ist sinnlos für mich, immer wieder bin ich am verzweifeln. Möchte nimmer leben. Aber ich habe noch einen Mann und Haustiere. Immer wieder warte ich, dass es besser wird. Leider hat sich die Trauer bei mir verschlimmert. Aber was soll man machen? Es gibt nur 2 Möglichkeiten, sich umzubringen oder das Neue unfassbare zu akzeptieren. Auch für mich ist jede Tätigkeit Schwerstarbeit. Ob es Kochen ist oder die normale Hausarbeit. Und meinen Hobbys kann ich auch nimmer nachgehen. Nichts, was mir früher Spaß gemacht hat, hat noch einen Sinn. Der Besuch bei einer Psychologin hat nichts gebracht. Ich habe auch den Glauben verloren, denn warum holt sich Gott gute Menschen und die Verbrecher können weiterleben. Ich sehe da keinen Sinn mehr. Liebe Sabine, ich wünsche Dir viel Kraft, Du bist nicht alleine mit Deinem Schmerz, es geht vielen so. Wir alle hoffen, dass wir das nicht zu verstehende annehmen können irgendwann mal. Alles Gute Ines

    Liebe Karin

    Ich kann gut nachfühlen wie es Dir geht. Auch ich habe niemanden in der Familie, der sich um mich kümmert. Ich habe eine Schwester, die ich zwar kontaktieren kann, aber mit Kümmern hat das nix zutun. Und mein Bruder war nur ganz am Anfang da. Jetzt höre ich von ihm nichts mehr. Und mein Sohn hat eine Frau geheiratet, die emphatielos ist und fragt auch nie nach, wie es mir geht. Ja das ist traurig. Ich vermisse meine Tochter so sehr, sie war meine Familie. Auch wenn sie ihr eigenes Leben hatte. Und von sogenannten Freunden halte ich nicht viel. Meine Bekannten verhalten sich auch relativ reserviert. Sie können einfach nicht nachvollziehen wie es einem nach dem Verlust eines Kindes geht. Einzig die Trauergruppe zeigt Emphatie. Zu der gehe ich 1 mal im Monat. Vielleicht muss auch diesen Menschen, von denen man gedacht hat dass sie Familie sind, einmal etwas passieren, dass sie darüber nachdenken, wie es einem geht, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Karin, Du bist nicht alleine mit Deinem Kummer. Wünsche Dir alles alles Gute und möge die Zukunft trotz allem noch schöne Momente für uns bringen. LG INES

    Hallo Linchen, ja wenn die Mutter stirbt, weiss man, dass man alleine ist. Meine Mama ist 2018 gegangen. Sie war 85. Bis zum Schluss habe ich es nicht realisiert und einfach geglaubt, sie lebt ewig. Ich konnte immer mit jedem Problem zu ihr kommen. Und gerade jetzt, vermisse ich sie so sehr, denn sie hat ihre Enkelin sehr gerne gehabt. Ich vermisse ihr Mitgefühl ihr Verständnis, sie fehlt einfach. Ich habe in den Jahren 2 Lebensmenschen verloren. Eine Mutter und ein Kind kann niemand ersetzen.

    Fühle Dich umarmt Ines

    Hallo babajaga

    Schlimm, dass du deinen Partner verloren hast, aber noch viel schlimmer ist es ein kind zu verlieren. Ja, es tut scheisse weh. Bei dir ist es noch ganz frisch, Schlimm einfach. Ich habe die ersten Wochen nur existiert, konnte komischerweise mehr organisieren als jetzt nach 7 Monaten. Das war einfach der Schock am Anfang. Wichtig wären Familie oder gute Freunde. Ich habe auch keines von beiden. Darum schreibe ich auch in diesem Forum.

    Trotzdem müssen wir uns bewusst sein, dass es unseren Kindern jetzt gutgeht und wir aus Liebe zu unseren Kindern diesen Schmerz auch aushalten. Sie sind es uns wert.

    LGINES

    Hallo linchen, danke für Deine lieben Worte. Ja es ist, wie wenn man amputiert wurde. 1/3 von mir existiert noch. 2/3 hat mein Kind mitgenommen. Manchmal bin ich böse, dass sie nicht besser auf ihre Gesundheit geachtet hat. Und uns zurück gelassen hat. Dann denke ich wieder, sie war so eine tolle Frau und würde nicht wollen, dass wir so leiden. Und wenn ich total verzweifelt bin, denke ich, was hättest du getan, wenn ich, deine Mama gestorben wäre? Dir ist erspart geblieben, hinter unserer Urne irgendwann mal nachzugehen. Das hast Du immer gesagt, dass du das nicht schaffen könntest. Trotzdem hättest du es besser geschafft als deine Eltern.

    LG INES