Die Bestatterin hat mir soeben mitgeteilt, daß die Urne jetzt in meinem Wohnort eingetroffen ist .Nun können wir ganz in Ruhe unsere kleine Beerdigung vorbereiten. Jetzt ist er in meiner Nähe. Das ist ein gutes Gefühl.
Beiträge von CHRISTINE B
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Liebe Sonnenente. Ich habe wirklich Corona. Meine Bestatterin hat mich angesteckt, da hatte sie aber noch keine Symptome.
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Ich möchte noch etwas sagen. Ich bin nun bald 80 Jahre. Da hat man erfahren, was das Leben alles bringen kann. Mein Mutti starb, da war ich 25.Da ich 3 Kinder hatte und arbeiten ging, lief mein Leben weiter. Eine andere Möglichkeit gab es gar nicht. Auch war ich sehr jung. Bestimmt hat das dazu beigetragen, daß ich den Verlust nicht so stark empfunden habe. Jetzt habe ich meinen Sohn verloren. Damit zu leben, fällt mir sehr schwer. Ich bin auch physisch nicht mehr so belastbar.Der Tod hat mir nun zum zweiten Mal einen geliebten Menschen genommen...Meine Ärztin sagte: "Frau Barth, ihnen bleibt auch nichts erspart "Ja, das stimmt. Aber das Leben hängt oft am seidenen Faden. Wir denken nur nicht an den Tod. Und doch gehört er zum Leben. Wer den Tod versteht, kann auch das Leben verstehen. Ich möchte noch ein paar Jahre leben. Ich habe ja noch 2Töchter und 3 Enkel.
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Liebe Sabine. Ich lese heute zum ersten Mal über dein Schicksal .Ich habe mal gelesen, daß das Leben an sich keinen Sinn hat. Es ist nicht so,dass wenn wir auf die Welt kommen ,sich das Leben so entwickelt, wie wir es uns wünschen. Der Sinn ergibt sich aus dem,was wir aus dem Leben machen. Es gibt Menschen, die können das nicht und beenden ihr Leben. Wir erfahren durch unser Schicksal, wie gnadenlos das Leben sein kann. Mein Sohn verstarb auf der Arbeit in der Nachtschicht. Wir hatten noch telefoniert. Am nächsten Morgen kamen meine Töchter mit der Nachricht.Ich weiß noch ,daß ich laut geschrien habe und " nein" gerufen habe. Das ist jetzt 18 Tage her. Was mache ich nun mit meinem Leben ohne ihn. Wir waren sehr viel zusammen. Es gibt soviel Hinweise , wie Trauerarbeit sein kann. Ich weiß, daß ich ohne ihn weiterleben werde. Alles Wunderbare mit ihm wird mich dabei begleiten. Anders geht es gar nicht.Dabei wird es sehr traurige ,aber auch sehr schöne Momente geben. Ich vertraue mir, weil ich noch ein paar Jahre leben möchte. Ich bin 79 Jahre alt .Alles Gute für dich .Liebe Grüße von Christine.
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Ich habe eine Frage. Kennt jemand das Gefühl, dass eine Last auf den Schultern liegt, die richtig wehtut.Ich habe auch Schmerzen in den Armen. Reagiert der Körper, was die Seele und der Geist nicht schaffen kann. Das macht mir Angst.
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Ich sehe gerade, dass du liebe Sverja, mir auch wieder geschrieben hast. Vielen Dank und liebe Grüße von Christine.
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Lieber Simon. Vielen Dank für deine Wünsche. Ich werde wieder gesund. Es haben tausende von Menschen Corona überstanden und ich werde dazugehören.Ich möchte doch meinen Sohn auf dem Friedhof besuchen und vorher beerdigen. Da kann ich gar nicht krank sein. Und all die lieben Wünsche hier im Forum werden mich begleiten auf dem Weg der Genesung.
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Ich habe heute nochmals einen Test gemacht. Ich habe doch Corona. Nun bin ich doch etwas verzweifelt. Damals bin ich immer davongekommen .Bestimmt hat das Immunsystem schlappgemacht.Ironie des Schicksals : Ich habe mich bei der Bestatterin für die Beerdigung angesteckt. Sie hat Corona und war bei mir zuhause .
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Liebes Linchen.Ich bin schon wach geworden. Um diese Zeit passiert das öfter. Das ist aber nicht schlimm. Ich kann doch wieder später schlafen. Auch von dir habe ich ein Lob bekommen. Das bedeutet mir viel ,denn dadurch bekomme ich Zuversicht und Ansporn für das,was noch vor mir liegt. Manchmal kann ich es selbst nicht glauben, dass ich schon 80 bin.Ich sage dann immer " zweimal 40 ".Das klingt nicht so alt,stimmts? Mein Silvio war immer stolz,wenn man uns manchmal für ein Ehepaar hielt.Er hat dann immer gesagt:"Sehe ich denn so alt aus,oder meine Mutti so jung"Mit dieser schönen Erinnerung versuche ich mal wieder jetzt einzuschlafen.
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Liebe Elster , wenn Silvio das von dir lesen würde, dann wäre er sehr dankbar, wie du mir hilfst und ich bin es auch.
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Ich bemerke etwas,woran ich immer jetzt denke, was ich machen muss in dieser schweren Zeit. Ich werde viel an ihn denken, an die Situationen, wo wir beide zusammen waren. Ich muss mir die Bilder vor Augen führen. Ich habe Videos von unseren Ausflügen,welche ich mir ansehe , ich rede mit ihm in Gedanken, manchmal auch laut. Etwas muß ich von mir fernhalten , nämlich den Gedanken, dass er nicht wiederkommt. Ich glaube ,das ist eine Frage der Zeit ,das kann man nicht so schnell verarbeiten. Man denkt immer , das er irgendwo ist und bald kommt. So geht mir das zur Zeit.
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Danke für die Nachrichten .Auch ein Lob ist dabei. Das tut auch gut.
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Test negativ.!!!!! Manchmal kommt ein kleines Glück vorbei.
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Liebe Kathie. Ich bin neu im Forum. Mein Sohn ist am 8.September gestorben. Ich sehe immer noch nicht durch im Internet, wie das aufgebaut ist. Aber ich habe schon viel geschrieben und viele Antworten bekommen. Mein Enkel wird mir das mal demnächst in Ruhe erklären. Ich schreibe aus zweierlei Gründen. Zum einen schreibe ich mir etwas von der Seele, weil ich weiß ,dass Schreiben etwas mit dem Menschen macht. Warum sonst schreiben Betroffene ganze Bücher. Zum anderen fühle ich mich nicht so einsam, wenn ich lese ,dass da jemand an mich denkt und mir manchmal mit einem Rat auch hilft. Ich stelle auch fest,wie oft im Leben, daß die Menschen sehr unterschiedlich sind.Ich bin noch ganz am Anfang mit meinem Verlust. Ich muß in der Zukunft lernen müssen , damit zu leben. Nichts bringt mir meinen Sohn zurück .Ich kann nicht sagen, was mit mir in der nächsten Zeit passiert. Ich wünsche mir,daß ich es kräftemässig schaffe. Ich bin schon 80.Da muss man aufpassen ,daß man nicht die Grenzen des Erträglichen überschreitet.Ich habe mir fest vorgenommen , daß ich das schaffe .Mein Sohn wäre sehr unglücklich, wenn sein Muddelchen nicht wieder auf die Beine kommt. Ich habe noch 2 Kinder und 3 Enkel. Dabei ist ein Enkel, der mich über alles liebt. Ich habe Verantwortung.Mein Sohn begleitet mich in Gedanken überall hin.Das gibt mir Kraft .Das hilft mir. Ich spreche jetzt schon mit ihm in Gedanken und manchmal laut.Das ist mein Weg ,mit seinem Tod zu leben.
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Lena ist ein schöner Name ,Der Name Silvio liebe Elster.entstand durch einen Sänger, dessen Musik ich damals mal gehört habe. Silvio Francesco. Die meisten damals hießen Frank und Klaus und Peter.....Silvio ist ein italienischer Name. Aber von einem Italiener hatte gar nichts, eher von einem Wikinger. Zwei Meter und 130 kg. Viele haben immer über den Namen gelächelt, weil er so ganz und gar nicht zu ihm passte. Aber für mich war er einfach nur Silvio. Liebe Sonnenente.Auch dir danke ich für deine Wünsche. Das Forum ist jetzt für mich ein treuer Begleiter. Ich bin so froh ,daß ich es gefunden habe. Hoffentlich ist der Test negativ. Ich melde mich heute Abend mit dem Ergebnis.
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Ich glaube, ich habe Corona. Mein Bestatterin hat es nämlich und sie war neulich ja bei mir. Da hat sie es nicht gewusst. Meine Apotheke bringt mir heute Teststreifen.Ich fühle mich elend .
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Liebe Swerja,liebe Elster.Danke für eure lieben Worte. Was ich auch schön finde ist, dass du liebe Elster ,den Namen meines Sohnes erwähnst.
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Heute kommt die Urne nach Berlin in meinen Wohnort. Die Beerdigung findet im Oktober statt. Heute ist wieder ein dunkler Tag.Aber ich habe etwas herausgefunden, was für mich sehr tröstlich ist.Mein Sohn ist ein Teil von mir. Deshalb wird er überall sein,wo ich auch hingehe,bis an mein Lebensende und im Tod sind wir wieder vereint.
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Ganz lieben Dank,Niobe..Ich werde in der nächsten Zeit mal mit meinem Enkel alles durchgehen. Er ist Profi.Ein bisschen sehe ich ja schon durch. Meine Beiträge erscheinen und meine Antwort auch.Liebe Grüße von Christine.
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Ich möchte noch etwas wichtiges sagen. Oft vergessen wir im Leben die schönen Dinge. So wie mein Sohn und ich uns verstanden haben, das ist etwas ganz Kostbares.Das ist ein Schatz, den ich immer in mir trage. So schmerzhaft der Abschied jetzt auch ist,ich habe 60 Jahre mit ihm zusammengelebt und das ist eine lange Zeit. Das Schicksal hat es so gewollt, daß wir beide alleinstehend waren. Und deshalb haben wir so viel zusammen gemacht ,vor allem immer über alles geredet, was uns bedrückte. Etwas ist mir nicht gelungen, ihn davon zu überzeugen, daß er öfter mal zum Arzt gehen sollte. Ich habe auch manchmal geschimpft. Mich hat er aufopferungsvoll unterstützt, wenn ich krank war.Nun ist es zu spät. Das Leben kann gnadenlos sein.