Beiträge von CHRISTINE B

    Liebe Elster. Daß du deiner Tochter rosa Blumen mitbringst ,weil rosa ihre Lieblingsfarbe war,ist ein Beispiel dafür,was es heißt, nicht zu vergessen. Und ich bemerke jetzt schon,daß ich bei vielen Anlässen immer an meinen Sohn denke.Er brachte mir zum Beispiel wenn er mich besucht hat,immer " Hasenbrot " mit .Das ist eine schöne dicke Stulle mit Salami,die er auf der Autobahnfahrt nicht geschafft hatte.,Hasenbrot "heißt die Stulle, weil sie nun schon durch die lange Fahrt ein bißchen harte Kruste hatte,was die Hasen ja gerne knabbern. Solche Erinnerungen beweisen , was es heißt, mit dem Verlust in der Erinnerung zu leben. Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag. CHRISTINE.

    Liebe Carmen. Deine Mama war ja ganz jung,als sie gestorben ist. Meine Mutti ist mit 59 gestorben. Da war ich 25 und selbst schon dreifache Mutti. Sehr glücklich war ich damals nicht,3Kinder und noch so jung.Es gab damals noch keine Pille. Meine Mutti hat meine Kinder nach der Geburt betreut, weil ich arbeiten ging.Sie hat das sehr gern gemacht. Kinder waren für sie ihr Lebensinhalt. Sie ist an Krebs gestorben. Damals war die Betreuung in der DDR im Krankenhaus auf niedrigem Niveau. Aus heutiger Sicht katastrophal. Als ich sie das letzte Mal im Krankenhaus sah, hat es mich erschüttert. Ganz alleine in einem hässlichen Zimmer.Ihren Anblick bin ich lange nicht losgeworden. Heute ist das anders. Ich hatte vor nunmehr 6Jahren auch Brustkrebs. Ich wurde operiert und sehr gut nachbetreut.Es ist bis heute nichts wieder aufgetaucht. Gott sei Dank. Ich denke auch noch sehr oft an meine Mutti.Ich habe das deshalb geschrieben, weil du heute auch ganz liebevoll an deine Mutti denkst. Das Gedenken an eine Mutter ist zeitlos und bleibt in uns ein Leben lang. Ohne sie wären wir nicht auf dieser Welt. Sie haben uns das Leben geschenkt. Ganz liebe Grüße von Christine.

    Guten Morgen. Ich hab mal kurz bei dir vorbeigeschaut und gesehen, daß du bestimmt wieder auf Arbeit bist .Aber dein wunderschönes Foto für den Geburtstag ist berührend. Ich bin heute etwas kaputt. Es war ja gestern auch ein schöner,aber anstrengender Tag.Nun bin bald wieder alleine. Aber die Ruhe tut mir gut. Ich wünsche dir einen angenehmen Tag. Chri

    Danke liebe Elster. Ich war heute zum ersten Mal nach der Beerdigung auf dem Friedhof und da haben wir es ihm etwas schön gemacht. Mir hat das gutgetan. Ich fühlte mich ihm nah.Die Sonne schien .Nun ist noch mein Enkel gekommen. So komme ich langsam zur Ruhe.

    Bin wieder zurück. Es war schön, aber auch anstrengend. Jetzt hat Silvio einen kleinen bemalten Stein. Das Laub ist überall. Aber der Gärtner macht demnächst alles sauber. Ich habe leider immer noch Probleme mit dem Rücken. Aber das wird alles besser. Jetzt zieht Ruhe ein.Meine Tochter fährt morgen wieder nach Hause. Ich muss nun wieder zu Kräften kommen. Deine Arbeit ist bestimmt interessant.Die alten Leutchen, sind die denn nett? Liebe Grüße von Christine.

    Guten Morgen. Ich möchte nur sagen, daß Tilda,Gustav,Vivien und Lucie wunderschöne Namen sind.Das sind bestimmt deine Enkel. Du gehst so früh arbeiten? Bestimmt bist du im Hotelgewerbe. Ich wünsche dir einen angenehmen Tag. Liebe Grüße von Christine.

    Liebe Bettinalein.Dass du Lehrerin bist, habe ich durch mein Stöbern in den Wohnzimmern schon mitbekommen. Ich war Deutsch - Russischlehrerin in der DDR. Nach der Wende nur noch Deutsch. Ich war gerne Lehrerin. Aber es ist ein anstrengender Beruf, was du ja auch weißt. Da gibt es eben wie überall im Leben Gutes und weniger Gutes. Einen angenehmen Abend wünsche ich dir.

    Liebe Bettinalein.Es ist eine gute Idee mit dem Wohnzimmer. Auf der Straße oder sonst irgendwo möchte man auch nicht reden. Im Wohnzimmer ist es gemütlich und man ist für sich.Ich möchte noch sagen.Im realen Leben habe ich im eigentlichen Sinne kein Wohnzimmer. Ich habe 2Zimmer eine Wohnküche und eine Loggia. Ein Zimmer ist für Besucher, das andere Zimmer nenne ich Kuschelzimmer. Da halte ich mich meistens auf.Ich habe eine große" Liegewiese", einen kleinen Fernseher für meine Fußballleidenschaft und viele Erinnerungsstücke aus meinem Leben. Ich schreibe das deshalb, weil ich etwas aus dem Rahmen falle,wie man sich eine 80jährge vorstellt. Ich trage auch noch einen Pferdeschwanz und am liebsten Jeans. Bei mir geht das alles noch,weil ich schlank bin.Ich habe mich nie in meinem Leben geschminkt, aber auf meine Figur geachtet. Warum schreibe ich das alles. Ich bin heute mal etwas besser gestimmt. Das Forum hat dazu auch beigetragen. Liebe Grüße von Christine.

    Liebe Pia .Du hast mir sehr nett geschrieben. Das tut mal richtig gut zwischen den ganzen Grübeleien und immer noch dunklen Gedanken. Ich habe heute schon einmal etwas Schönes erlebt. Heute ist doch Allerheiligen. Ein früherer Arbeitskollege meines Sohnes hat mir heute ein Gedicht geschickt aus diesem Anlass. Er ist sehr gläubig und wollte damit das Andenken an meinen Sohn ehren.Das habe ich in dieser Art noch nicht erlebt. Wenn es ein Jenseits gibt, dann macht das meinen Sohn heute auch glücklich. Ich bin zwar nicht so sehr gläubig, aber einen Traum von einer anderen Welt haben wohl viele Menschen. Der Glaube ist dazu da, die Welt ein bißchen besser zu machen, als sie ist .Das habe ich mal gelesen und das hat mir gefallen. Nachher kommt auch meine Tochter aus Warnemünde zu Besuch. Morgen gehen wir auf den Friedhof. So ist heute ein Tag ,von denen es bestimmt irgendwann wieder mehr geben wird. Dieses Vertrauen zum Leben habe ich mir erhalten. Die kleinen Dinge sind es doch oft, die den Menschen glücklich machen. Ich bekam auch gestern über Amazon von einer Freundin eine Lichterkette geschenkt. Sie schmückt jetzt eins meiner Fenster. Vielen Dank nochmal für deine sehr netten Zeilen. CHRISTINE.

    Für alle Mitglieder, die es betrifft. Ich möchte etwas klären. Ich habe nun endgültig verstanden, daß ich etwas falsch mache. Meine Beiträge habe ich manchmal an die falschen Stellen geschickt. Mein Wohnzimmer heißt: "Mein Sohn ist plötzlich verstorben." Am Anfang habe ich da noch alles richtig gemacht. Irgendwann bin ich wohl von meinem Weg abgekommen. Ich habe irgendwohin geschrieben , wo es nicht hingehört. Zum Beispiel bin ich in die Unterhaltung von Mitgliedern reingeschlittert und habe mich immer gewundert , worüber da geschrieben wird. Das hat nun ein Ende. Ich fasse mal zusammen. Wenn ich von mir etwas schreiben will,dann nur in meinem Wohnzimmer. Das betrifft alle Bereiche .Wenn ich aber etwas von jemandem wissen möchte ,muß ich dann in sein Wohnzimmer gehen oder kann ich das auch von meinem machen? Wie merkt denn derjenige, dass ich von ihm etwas wissen möchte?

    Liebe Niobe. Ich möchte auch noch etwas zu dem "Sich verändern " sagen. Erstens verändern wir uns im Leben doch immer irgendwie und irgendwann. Ich bin auch nicht mehr so wie mit 20.Das Leben an sich formt uns doch.Und wenn mann dann das eigene Kind durch den Tod verliert , so verändert das den Menschen in allen Bereichen. Ich merke das jetzt schon. Bei mir gibt es ein besonderes Merkmal des Verlustes.Mein Sohn war schon fast 60.Den Verlust spüre ich auch vor allem körperlich .Man steckt so einen Schicksalsschlag nicht mehr so einfach weg.Das hat was mit meinem Alter zu tun.Da erholt sich der Körper nicht mehr so gut. Liebe Grüße von Christine.

    Liebe Carmen. Das ist ein schöner Name. Danke für die Antwort. Ich wollte nur noch sagen, daß es viele Unterschiede in der Verarbeitung gibt und auch im Verlust. Mein Sohn war ja schon fast 60 Jahre. Meine Trauerbegleitung hat zu mir gesagt:"Frau Barth,das ist doch sehr schön, dass sie 60 Jahre mit ihm gelebt haben, das ist eine lange Zeit. "Daran denke ich immer,wenn der Schmerz kommt. Den Schmerz habe ich auch. Nur ist die Wunde nicht so groß und verheilt dadurch besser .Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. CHRISTINE.

    Liebe Babajaga. Wenn ich im Forum bei Benachrichtigungen eine Zahl sehe, schaue ich nach,wer da geschrieben hat. Ich dachte immer, das wäre für mich.So allmählich habe ich verstanden, daß das nichts mit mir zu tun hat. Und dann habe ich trotzdem gelesen. Ich bin gerührt, wie hier in deinem Falle das Forum dazu dient, die Zeit der Trauer und des Schmerzes etwas leichter zu machen. Linchen hat mir das neulich auch erklärt. Ich schreibe bisher immer ziemlich lange Texte. Das ist etwas Anderes. Das sind Beschreibungen meiner derzeitigen Stimmung und deren Ursachen. Heute kommt meine Tochter zu Besuch ,das erste Mal seit der Beerdigung. Wir werden auf den Friedhof fahren. Bei mir läuft mein Alltag ab wie immer. Leider habe ich körperlich noch Probleme. In meinen Gedanken spielt der Verlust meines Sohnes jeden Tag eine Rolle. Es werden nun bald 2 Monate , seit der Tod ihn mir genommen hat. Die Zeit ist so schnell vergangen, obwohl ich außer dem Nötigsten nichts gemacht habe. Die einzige Ablenkung war Fußball gucken. Das konnte ich, es hat eine Verbindung mit meinem Sohn hergestellt.Er war wie ich ein großer Fan dieses Sports.Ich habe aber viel gelesen, was mir in meiner Trauer hilft. Zur Zeit lese ich " Wege aus Schmerz und Verlust " von Jorge Bucay. Das gefällt mir sehr gut. Vielleicht entdecke ich so noch Wege, die ich gehen kann, damit ich irgendwann zur Ruhe finde in mein Leben ohne meinen Sohn. Ganz liebe Grüße von Christine.