Beiträge von Melinda25

    Hallo ihr Lieben!


    Ich schreibe im Auftrag meiner Freundin, sie hat mir die Erlaubnis dazu gegeben und da es nichts mit Trauer zu tun hat, schreib ich es hier unter Dies & Das. Wenn dieser Thread nicht erlaubt ist tut es mir sehr leid und ihr könnt ihn wieder löschen.




    Sie hofft, dass ihr ihr vielleicht bei ihrem Problem ein wenig helfen könnt. Sie würd einfach gerne mal andere Meinungen dazu hören, obwohl sie selbst oft nicht mehr sagen kann, ist sie ich verrückt oder normal?!


    Als sie 7 Jahre alt war, sah sie bei ihrem Onkel den Disney-Film über Robin Hood, der sie so begeisterte, dass sie sich immer mehr über Robin und seine wirkliche Biographie zu informieren begann und mit den Jahren sich tatsächlich in ihn verliebte! Und sie tut es noch. Sie ist nun kein Kind mehr, aber ihre Liebe zu diesem Mann ist unermesslich und sie wüsste nicht, wie man diese Gefühle sonst bezeichnen sollte, außer Liebe! Gut… das ist jedoch nur eine Randbemerkung zum eventuell besseren Verständnis für alles.


    Ihr Problem liegt nun darin: Mit etwa 13 Jahren sah sie den Film „Robin Hood – König der Diebe“, wo der Sheriff von Nottingham und Guy von Gisborne ziemlich grausam dargestellt werden. Der Sheriff versucht am Ende, Marian zu vergewaltigen. Dies war der Anfang ihrer Krise…
    Da in ihrer Familie nie über Sexualität gesprochen wurde, erfuhr sie so von diesem Thema. Das war ein großer Schock für sie und Sexualität ist bis heute ein großes Problem, da sie es immer nur mit negativen Gefühlen wie Scham, Schmerz, Unterlegenheit, Beschmutzt-Sein, Ausweglosigkeit und Todessehnsucht verbinden kann. Vom Verstand her weiß sie, dass es etwas Gutes sein muss, es kommt ja von Gott, sonst wären wir alle nicht da. Aber ihr Gefühl sagt was anderes: Sex ist für sie das totale Gegenteil von Liebe und bedeutet nur Schmerz. Bezüglich dieses Problems hat sie schon mit Psychologinnen gesprochen und der Verdacht von sexuellem Missbrauch kam auf, doch sie kann sich nicht erinnern. Sie vergisst aber überhaupt vieles schnell.


    Dieser Film hat in ihr als Kind eine große Krisenlawine ausgelöst. Sie begann, sich vor Vergewaltigungen zu fürchten und auch vor dem Sheriff und Gisborne, obwohl sie ja wusste, sie konnten ihr nichts tun, sie waren tot. Dennoch hatte sie immer mehr Angst und Phantasien kamen auf, sie würde von ihnen vergewaltigt werden. Mit 17 Jahren schrieb sie einen Roman, indem sie versuchte, diese Phantasien und Ängste zu verarbeiten, doch dadurch wurde es fast noch schlimmer, denn sie hatte das Gefühl, dadurch den Sheriff, aber vor allem Guy von Gisborne wirklich „kennen zu lernen“, ihren Charakter, wie sie wirklich waren: sadistische, grausame Satanisten. Mit der Zeit hatte sie das Gefühl, von ihnen als Geister verfolgt zu werden und Zeichen zu empfangen, mit denen sie ihr ihre Anwesenheit, ihre Überlegenheit und ihr „Interesse“ an ihr zeigen wollten. Diese Annahme entstand durch ein besonderes Erlebnis:
    Eines Tages begegnete ihr im Bus ein Fahrkartenkontrolleur, der sie vom Aussehen ein wenig an Guy von Gisborne erinnerte, mehr aber auch nicht. Doch als er mit ihr sprach, fühlte sie ganz deutlich die Gegenwart von Guy von Gisborne und hatte das Gefühl, er würde den Kontroller nur besessen machen, um ihr über die feinstoffliche Ebene zu zeigen, dass sie ihm nicht entkommen konnte und dass er sie begehrte und sie ihm unterlegen war. All das fühlte sie. Dennoch dachte sie: "Jetzt spinn dir nichts zusammen, er ist es nicht!" Aber ihre Gefühle sagten was anderes. Da war was in seinen Augen und sie hatte das Gefühl, als könnte sie seine Aura fühlen. Seither hatte sie öfters solche Erlebnisse.


    In einer Nacht schließlich träumte sie vom Sheriff, dass er traurig war, so fern von Gott zu sein und sie bat, ihm zu helfen, Gott und der Liebe näher zu kommen. Als sie erwachte, war sie verwirrt, aber glücklich. Sie war sich sicher, dass es eine übersinnliche Botschaft vom Sheriff war und von dem Tag an hatte sie nicht mehr das Gefühl, dass er sie verfolgte. Sie versuchte immer, liebende und gute Gefühle an ihn weiterzugeben. Und jetzt hat sie keine Angst mehr vor ihm. Im Gegenteil: Sie hat ihn sehr gerne und freut sich so, dass er jetzt gut ist und endlich erlöst!


    Aber bei Gisborne hat sich nichts geändert. Er ist immer noch wie früher: sadistisch, süffisant, höhnisch, kalt, gleichzeitig gleichgültig und verächtlich. Sie kanns weder erklären, noch beweisen. Aber sie fühlt es, vor allem seine sexuelle Gier, sein Verlangen nach ihr. Und das ist ganz schlimm! Dann fühl sie oft so einen stechenden Schmerz, als ob er sie zwingen würde, mit ihr zu schlafen, und der Schmerz hört nicht auf, ehe sie geweint hat. Natürlich könnte all das auch Einbildung sein, aber sie fühlt seine Aura, seine Gegenwart oft ganz stark, sodass sie sich sicher ist, dass es keine Einbildung ist. Außerdem sind schon Dinge passiert, wie zB dass ein Glas (zwar wackeliger Untergrund, aber es hat den ganzen Tag ruhig dort gestanden), genau in dem Moment umgefallen ist, wo sie gedacht hat, ER kann ihr nichts tun, sonst hätte er es schon längst getan. Und genau da fällt das Glas um! Sie hatte so Angst! - Oder sie will sich einen netten Fernsehabend machen, schalt das TV ein und sieht diesen Schauspieler, der Gisborne dargestellt hat. Als sie ins TV-Heft guckt, steht bei dem Film unter den Schauspielern der Name Guy. – Oder sie schaltet den Fernseher ein und ständig wird in den Kanälen über Sex gesprochen. – Sogar eine Bekannte, die ihr, „Wesen“ wahrzunehmen, hat gesagt, sie fühlt bei mir ein negatives Wesen….


    Aus der Robin Hood – Biographie weiß sie wenig über den Charakter von Guy von Gisborne. Aber über SEINE Aura, die sie fühlt, nimmt sie ihn so war, wie sie ihn in ihrem Roman beschrieben hat und „erkennt seine Seele“ vor allem auch in den Rollen wieder, die derselbe Schauspieler, der Gisborne dargestellt hat, auch in verschiedenen anderen Filmen einnimmt und immer denselben Charakter und dieselbe widerliche Ausstrahlung besitzt. So hat sich das Bild von „IHM“ für sie geformt und sie empfindet ihn so, wenn sie seine Aura fühlt.
    Und das Schlimme für sie ist: Bei Gisborne ist es pure, sexuelle Lust. Und weil sie SEIN Verlangen nach ihr schon oft spüren konnte, kommen immer wieder Selbstmordgedanken auf, weil sie ihren Körper vernichten will, den ER so sehr begehrt. Sie will keinesfalls erotisch wirken, niemals irgendwen aufreizen! Doch durch das, was sie von IHM fühlt, „redet“ Gisborne ihr das ein, dass ihr Körper aber so ist und er daher das Recht hat, sie zu vergewaltigen. Und das tut ihr immer wieder so weh! Aber sie fühlt SEINE sexuelle Gier immer wieder und seine Aura! Sie kann ihm nicht entfliehen, sie kann ihn nicht vertreiben und fühlt sich dadurch nur noch mehr beschmutzt und alles scheint ausweglos…


    Was soll sie tun? Weiß jemand vielleicht einen Rat? Was haltet ihr von der ganzen Geschichte?


    Liebe Grüße
    Eure Melinda

    Hallo Kathrin!


    Danke, der Nachfrage, ich werde, wenn ich den Mut dazu habe morgen oder Freitag mal wegen einer neuen Therapeutin anrufen. Ich hab es mit meiner Therapeutin schon versucht und es bringt nichts.


    Lg Melinda

    Liebe Tresl!


    Ich finde es auch sehr schön, dass deine Freunde dir zugehört haben und das du dein Tränen fließen lassen konntest. Ich würde auch sagen, dass deine Freunde dich sicher nicht als Spaßbremse behandeln. So wie Michi es beschrieben hat, es ist für deine Freunde sicher schwer und ich weiß dir fällt es vermutlich nicht leicht zu sagen, wie du dich fühlst. Man wünscht sich die Leute würden das wissen und sehen, wie sie reagieren sollen, aber es ist leider nicht so. Versuch mit deinen Freunden darüber zu reden. Ich wünsch dir ganz viel Kraft dazu. *umarm*


    Schön, dass du deinen Papa zwei Muscheln aus Lignano mitgebracht hast. Wir waren als Kinder auch viel in Lignano (mein Papa war nicht mit) und da haben wir auch Muscheln gesammelt.


    Ja, ich versteh dich sehr gut, auch mir ging es vor der Therapie so. Ich wollte auch nicht wirklich reden, hatte auch Angst davor, aber glaub mir, die sind dafür da um dir zu helfen, du brauchst dich nicht zu schämen. Wenn du willst kannst du ja versuchen mal online zu schreiben, vielleicht habt ihr so etwas auch. Das hab ich auch gemacht und das viel mir leichter.



    Lg Melinda

    Danke Christine und Chrisu für eure Kompliment. Das ehrt mich sehr. Ich glaub nciht, dass es etwas mit meiner Therapeutin zu tun hat, den mit ihr hab ich nicht über die Trauer geredet und mit meiner Psychologin auch nur ganz ganz selten. Ja, Chrisu ich hatte einen "erträglichen" Vatertag. War mit Maria unterwegs und am Abend mit meiner Schwester Friedhof.


    Alles Liebe!


    Melinda

    Hallo Claudia!


    Nachträglich auch von mir, mein herzlichest Beileid zum Verlust deiner Schwester! Mein Vater starb als ich 22 Jahre war, jetzt werde ich 26 und für mich war es auch das erste Mal, dass jemand gestorben ist. Als meine Oma starb war ich noch ganz klein, ich glaub 6 Jahre, da hab ich das noch nicht so mitbekommen. Leider konnte ich mich von meinem Papa nicht verabschieden.


    Es tut mir sehr leid, dass deine Schwester vorausgehen musste. *umarm*


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft!


    Liebe Grüße!


    Melinda

    Hallo ihr Lieben!


    Ich sag euch jetzt mal was für Schwerpunkte meine Therapeutin hat. Schwerer Traumatisierung durch Gewalt jeglicher Art, Ängst-u. Panikattacken, Depressionen, Beziehungsprobleme, Lebenskrisen-Trennungen-Verluste.
    Zusatzqualifikation: Lebens/Sozialberatung, EMDR


    Und sie geht auf mich überhaupt nicht ein. Sie sagt, zu erst ist es wichtig, dass ich Boden unter meinem Füßen hab und dann reden wir über das, was mich beschäftigt, dass kommt ganz zum Schluss. Und wenn sie etwas mit mir macht und ich sage, dass es mir jetzt nicht wirklich besser geht, meint sie, dann können wir so viel Stunden machen und das solls auch nicht sein. Und sie macht nie das fertig, was sie angefangen hat. z.B. haben wir gemacht, dass ich mir beim KB das Haus von außen anschaue, aber wir sind nicht hineingegangen und beim nächsten Termin auch nicht. Und sie weiß, dass ich über meine Gefühle nicht reden kann, d.h. sie auch nicht darauf ansprechen kann. Maria war auch mal bei ihr und sie hat ihr per Mail geschrieben, dass es für sie wichtig ist, dass sie auf ihre Sorgen eingeht und als sie bei ihr war, hat die Therapeutin nur über sich geredet. Und dann hat meine Freundin gesagt, entschuldigung haben Sie meine E-Mail gelesen? Und sie hat gesagt, ja hat sie, aber sie möchte nicht so darauf einegehen, wie Maria das möchte. Echt eine tolle Therapeutin.
    Und als wir mal das mitn EMDR gemacht haben, hat sie gemeint, dass ist jetzt weg, laut Erfahrung weiß sie, dass das jetzt nicht mehr kommt. Ich bin aber trotzdem noch traurig, wegen meiner Freundin und sauer auf meine Mutter, weil wir nicht so eine schöne Kindheit hatten. Aber sie hat gemeint, dass ist jetzt weg.


    Liebe Grüße!


    Melinda


    Ps: Kann man da auch über andere Themen schreiben oder allgemein nur über Trauer?

    Hallo Karla!


    Wir haben nie in der Familie über Probleme oder sonst irgendwas geredet und auch jetzt nicht. Wie alt sind deine Kinder? Ich bin am Sonntag bei meiner Freundin und am Abend geh ich mit meiner Schwester Kino.


    Lg Melinda

    Liebe Karla!


    Ich finde auch, dass deine Tochter sehr tapfer ist. Und ich finde es sehr schön, dass ihr so miteinander reden könnt. Bei mir in der Familie gab es das nie und wird es auch nie geben.
    Was machst du am Sonntag?


    Lg Melinda

    Hallo chrisu!


    Ich hab ja gar nicht viel von mir erzählt, ich komm ja nicht dazu. Als wenn die dann schon überfordert ist, frag ich mich, ob sie den richtigen Job hat. Tschuldigung das ich sag, aber ist ja wahr. Da hat mir meine Psychologin viel besser helfen können und das war nur Beratung. Ich hab meinem Job nur noch bis 24.Juni und da meint sie halt immer wo ich mich noch bewerben könnte. Da helfen mir eh die in der Firma und das AMS ist auch dafür da. Ich geh nicht zu ihr, weil ich bald keinen Job mehr hab. Ja, ich glaub es wäre echt besser, wenn ich nach einer Anderen schauen würde. Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben, sie nicht mal zeigen und die Therapeutin hilft mir dabei überhaupt nicht.


    Lg Melinda

    Liebe chrisu!


    Der Termin bei der Therapeutin war heut umsonst. Die hat die ganze Stunde nur über die Arbeit geredet, sie hat gar nicht gefragt, wie es mir geht. Ich kam gar nicht dazu, ihr etwas zu sagen. Ich glaub,es wäre echt besser, wenn ich zu einer anderen gehe.


    Lg Melinda

    Liebe K87!


    Ja, ich kenn das mit der Arbeit. Ich hab damals meine Stellvertreterin angerufen (meine Chefin hatte Urlaub) und hab ihr gesagt, dass ich jetzt nicht arbeiten kommen kann. Und sie hat gesagt, ja weißt eh, wie das ist. Hat mir dann aber doch eine Woche Urlaub gegeben. Und nach 2-3 Monat hat sie gesagt, sie weiß, dass etwas schlimmes passiert ist, aber ich soll wieder lachen. Mir kommen auch die Tränen, wenn ich das so lese, vorallem weils ja bei mir auch so war. Ich finde es gut, dass du weinen kannst, ich kann das nicht immer so. Ich glaube, dass es dir sicher gut tut, wenn du dir das von der Seele schreibst. Aber schreib nur das, was du möchtest.


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft!


    Lg Melinda

    Liebe TresL!


    Ich wünsch dir auch alles Gute in deiner Sportwoche!


    Und ich finde es auch toll, dass dir das Malen so gut gelingt und das sich daraus ein Gespräch entwickelt hat.


    Lg Melinda

    Liebe K 87!


    Mein aufrichtiges Beileid zum Verlust deines Vaters und herzlich Willkommen im Forum!


    Mein Papa starb am 28.7.2007 ebenfalls an einer Gehirnblutung. Und ich hab davon gar nichts gewusst. Ich zeig oft auch äußerlich das es mir gut geht, aber wie du beschreibst, geht es einen innerlich ganz anders. Leider wird von der Gesellschaft schnell erwartet, dass es einen gut geht. Du schreibst deine Familie redet nicht darüber. Genauso war es bei mir auch. Hast du sonst jemandem mit dem du dich austauschen kannst? Mit deinen Freundinnen? Kannst du mit deinem Freund darüber reden?


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft!


    Lg Melinda

    Liebe Chrisu!


    Ich hab heut um 18h wieder einen Termin bei ihr. Ich werd hingehen und ihr sagen, dass mir diese Art von Therapie nicht hilft und ob sie eine andere Methode hat. Ich weiß nicht, ob ich seit dem Tod meines Papas empfindlicher geworden und mich unverstandener fühle. Ich hab darüber noch nicht so nachgedacht. Die Therapeutin hat mir gesagt, dass das jetzt nicht mehr kommt, wenn wir das machen, mit Farben und so, denn sie weiß das von der Erfahrung her.


    Lg Melinda




    Liebe K 87!


    Mein aufrichtiges Beileid zum Verlust deines Vaters und herzlich Willkommen im Forum!


    Mein Papa starb am 28.7.2007 ebenfalls an einer Gehirnblutung. Und ich hab davon gar nichts gewusst. Ich zeig oft auch äußerlich das es mir gut geht, aber wie du beschreibst, geht es einen innerlich ganz anders. Leider wird von der Gesellschaft schnell erwartet, dass es einen gut geht. Du schreibst deine Familie redet nicht darüber. Genauso war es bei mir auch. Hast du sonst jemandem mit dem du dich austauschen kannst? Mit deinen Freundinnen? Kannst du mit deinem Freund darüber reden?


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft!


    Lg Melinda