Liebe Babajaga,
das versteh ich sehr gut, Kinder sollten nicht vor den Eltern sterben. Das will ich mir gar nicht vorstellen.
Liebe Babajaga,
das versteh ich sehr gut, Kinder sollten nicht vor den Eltern sterben. Das will ich mir gar nicht vorstellen.
Ihr Lieben,
mal eine Frage an die "erfahreneren" von Euch. Wird man es jemals fassen können, dass der/die Partner/in , Elternteil oder Kind NIE WIEDER körperlich anwesend sein wird? Für immer weg. Diese Fassungslosigkeit macht mir sehr zu schaffen. Ich war ja dabei als Ursel 7 Tage lang starb, vom Bestattungsinstitut abgeholt wurde und trotzdem kann ich es nicht fassen. Kann man das jemals verinnerlichen dass der geliebte Mensch jetzt für immer in der anderen Welt ist?
Ganz gerührt sieht er aus, voller Freude.
Ja, das glaube ich. Irgendwo bei den Sternen treffen wir unsere Liebsten wieder.
Liebe Greteline,
Tavor kann in solch einer Situation ein Segen sein. Man darf allerdings das Suchtpotential nicht unterschätzen. Wenn Dein Arzt verantwortungsvoll ist, wird er Dir das Mittel sowieso nicht einfach so weiter
verschreiben.
Versuch mal nicht in Jahren voraus zu denken, sondern von Tag zu Tag. Das wird eine ganz schwere Zeit werden, jeder Tag muss überlebt werden.
Vielleicht gibt es an Deinem Wohnort Trauerhilfe oder ehrenamtliche Trauerbegleiter. Diese Menschen waren für so manchen von uns große Hilfen.
Liebe Greteline, ich wünsch' Dir dass Du gut über die nächste Zeit kommst.
Liebe Grüße von Dieter
Liebe Greteline,
zu Deinem schweren Verlust mein herzliches Beileid.
Gut dass Du Beistand von den Kindern hast. Hier im Forum kannst Du schreiben was Du vom Herzen haben willst.
Hier weiß jeder wie Du dich fühlst, jeder hier macht dasselbe durch wie Du.
Liebe Greteline, willkommen im Trauerforum.
Herzliche Grüße von Dieter
Ihr Lieben,
jetzt sind es genau 8 Monate her dass Ursel gegangen ist. Der Schock ist vorbei, die Verzweiflung kommt immer mal hoch und der Schmerz ist unverändert da.
Es gibt Tage da ist er etwas milder, was sich aber von einer Sekunde zur anderen ändern kann. Ich hab' mein alltägliches Leben im Griff, aber sie fehlt jede Stunde, jede Minute. Manchmal wird die Sehnsucht unerträglich, vor allem bei Radtouren in die Umgebung, wir waren in 20 Jahren nun mal überall.Ich kann nur mit Sonnenbrille raus, weil es mich jederzeit übermannen kann. Das Unfassbare ist immer noch unfassbar und wird es auch bleiben für den Rest meines Lebens.
Bittersüß ist der Großteil meiner Empfindungen wenn ich an sie denke, nicht mehr nur bitter. Ich kann mir wieder Bilder von ihr ansehen, hab' auch eins an ihre vorletzte Ruhestätte gestellt. Ich erzähle ihr jeden Tag was so passiert ist und wie es mir geht, ihr geliebtes Glas Rotkäppchen rosé trocken trinke ich nun in Stellvertretung. Mir ist aufgefallen dass ich die Wolken jetzt viel bewusster wahrnehme, mir ihre Schönheit stärker auffält. Nicht dass ich glaube Ursel sitzt auf einer, nein so naiv bin ich nicht. Eher irgendwo viel weiter oben.
Liebe Grüße von Dieter
Liebe Christine,
das tut mir leid mit Deiner Bekannten, das tut natürlich weh. Ja, solche Momente hatte ich schon viele.
Bis man die Bilder unter 1 MB bekommt. Das ist Eichhörnchen Angela.
Ihr Lieben,
das Leben hat auch noch schöne Momente auf Lager. Ich sitze gerade am Schreibtisch und esse eine Kleinigkeit. Währenddessen wirbeln zwei Eichhörnchendamen
durch's Zimmer und holen sich Nüsse aus einem Karton, die sie sogleich unten im Garten verbuddeln. Nuss ins Mäulchen, raus aus dem Fenster, den Baum runter, Nuss verstecken und wieder rauf. So geht das seit einer Stunde. Wildtiere haben ein feines Gespühr für die wechselden Jahreszeiten, sie merken es wird Herbst und Herbst ist die Zeit zum Anlegen der Wintervorräte. Zwischendurch kommt die Minimini - eine Enkelin der Trommlerin - zu mir auf den Schreibtisch und nimmt einen kleinen Snack. Das sind herzerwärmende Momente, die aber auch mit Wehmut verbunden sind, weil meine Liebste das nicht mehr erleben darf.
Liebe Bettinalein,
Haustiere sind Familienmitglieder, natürlich fehlen die, jedes einzelne ist ein eigenständiger Charakter mit einer Seele.
Mir fehlt Eichhörnchen Trommlerin auch sehr, sie ist am 23.12.2020 gestorben.
Liebe Grüße
In meinem Wohnzimmer ist jeder willkommen.
ihr Lieben,
eben bin ich beim Abspülen - per Hand, die Küche ist einfach zu klein für eine Spülmaschine - und da trifft mich der Niewieder-Hammer mit voller Wucht. Ich sehe Ursel wie sie am Spülbecken sitzt und abspült, das hat sie gern gemacht. Nie wieder wird sie da sitzen und versonnen das Geschirr abspülen. Meine Tränen kullern ins Wasser.
Liebe Gina,
mein herzliches Beileid zu Deinem schweren Verlust. Du bist in diesem Forum genau richtig, hier weiß jeder wie Du Dich fühlst. Keiner wollte hier sein, aber jeder ist froh dieses Forum gefunden zu haben.
In meinem Fall ist es meine geliebte Frau Ursel um die ich trauere. Auch ihr sind im Krankenhaus schlimme Dinge passiert und sie ist letztlich an Krankenhauskeimen gestorben.
Schreib Dir hier Deinen Kummer von der Seele, es versteht Dich jeder hier.
Liebe Grüße von Dieter
Liebe Herzschmerz,
wenn man nicht gerade Bestatter ist, muss das doch für jeden ein Trauma sein, wenn der geliebte Mensch die Wohnung für immer verlässt.
Autopilot ist ein guter Ausdruck für den Zustand in diesen Stunden. Trotz allem bin ich froh, dass sie nicht im Krankenhaus gestorben ist, sondern in ihrer Wohnung in der sie 20 Jahre lang glücklich gelebt hatte. Die Notärztin hatte mich noch gefragt ob sie Ursel mitnehmen sollen in die Klinik. Das hab' ich abgelehnt. Dafür hat mich die Notärztin umarmt, das käme ganz selten vor, die meisten Angehörigen wollen mit dem Tod nicht konfrontiert werden.
Liebe Babajaga,
die Kraft das alles mitzumachen hatte ich nicht mehr. Die 7 Monate vorher, die sie im Krankenhaus verbrachte, da war ich stark, da war ich jeden Tag von früh bis abends im Krankenhaus und sie seelisch unterstützt, hab' dafür meinen Job aufgegeben. Die Kraft war weg, als mir die Notärztin am 27.Dezember sagte dass Ursel im Sterben liegt, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, das hatte mir kein Arzt gesagt. Sie wurde Heilig Abend "stabil" entlassen.
Liebe Linchen,
da bin ich überhaupt nicht gefragt worden. Die hatten es auch eilig, es war Freitag Abend. Die Dame bat mich ihr Anziehsachen mitzugeben. Der Kleiderschrank steht ja auch im Schlafzimmer, das hab ich alles mitbekommen, wie sie Ursel in diesen Tragesack gepackt hatten. Ich war da wie in Trance.
Mir ist auch nicht gesagt worden wann sie verbrannt würde, das hätte ich auch gar nicht wissen wollen. Das wäre ganz übles Kopfkino gewesen.
Liebe Linchen,
Ursel ist morgens um 6:15 gestorben, bei uns zuhause in ihrem Bett. Der Arzt für den Totenschein kam gegen 17:00. Dann haben wir das Bestattungsinstitut benachrichtigt. Die kamen eine halbe Stunde später, legten Ursel in einen Tragesack und machten den Reißverschluss zu, da hab' ich sie das letzte Mal gesehen. Wie sie dieses Behältnis aus der Wohnung trugen kämpfte ich dann mit einer Ohnmacht, ich konnte auch nicht mit runter zum Leichenwagen, da wäre ich auf der Straße zusammengebrochen. Das war eine absolut traumatische Situation für mich.
Hallo Ihr Lieben,
Ursel musste gehen und ich muss bleiben. Da haben wir beide die A****karte gezogen.
Der schlimmste Moment meines Lebens war nicht die Sterbesekunde von Ursel, sondern als das Bestattungsunternehmen sie abholte.
Da hat es mir endgültig den Boden unter den Füßen weggezogen. Davon hab' ich immer wieder Flashbacks.
Nachdenkliche Grüße von Dieter
Dankeschön Lilifee,
und wenn uns der Hammer auf die Knie wirft, wir stehen wieder auf.
Unsere Vorausgegangenen sind stolz auf uns, das weiß ich. Auch wenn uns der Schmerz fast umbringt, wir leben unser Leben weiter - anders als wir uns das vorgestellt hatten als sie noch bei uns waren - aber dafür lieben sie uns in ihrer Welt und werden uns eines Tages mit dieser Liebe empfangen.
Mein Gott, jetzt laufen wieder die Tränen, ich bin einfach ganz nah am Wasser gebaut.
Ganz liebe Grüße