Beiträge von Trommlerin

    Liebe CHRISTINE B,


    lieben Dank für Dein Mitgefühl. Es ist schön sich hier mit Menschen auszutauschen die diese Gefühle kennen und ähnliches durchgemacht haben.

    Ja, Eichhörnchen sind ganz liebenswerte Geschöpfe.

    Liebe Babajaga912,


    danke für Deine lieben Zeilen, das war mir ganz wichtig, dass sie nicht in einem anonymen Krankenhaus sterben musste, da hat sie lange genug gelitten.

    Sie hat gelächelt beim letzten Atemzug.

    Liebe Elster,


    herzlichen Dank. Ja, das ist tiefe Liebe zwischen uns, die wird für immer bleiben, das ist mein großer Trost.

    Es gibt ein paar Menschen die mich sehr unterstützen, dafür bin ich sehr dankbar.

    Die Trommlerin war ein Eichhörnchen, das auf Grund eines Unfalls nicht mehr draußen leben konnte und ihren Lebensabend frei in unserer Wohnung verbrachte.

    Das ist sie auf dem Avatar.


    Hab lieben Dank für Deine wunderbaren Zeilen.

    Mein Name ist Dieter, ich bin 71 Jahre alt. Am 3. Januar ist meine geliebte Ursel gestorben. Ihr Leidensweg begann im Mai 2024 als sie ins Krankenhaus musste. Sie hatte sehr viel Wasser in den Beinen und der Lunge eingelagert und es dauerte 7 Wochen bis die Ärzte das in den Griff bekamen. Inzwischen hatte sie ein Krankenhaus-Delir bekommen. Bei so langen Klinikaufenthalten schaltet das Gehirn bei vielen älteren Menschen - Ursel war auch 71 - auf Notbetrieb und die Symptome ähneln einer Demenz. Ich hatte gleich zu Beginn des Klinikaufenthaltes meinen Minijob gekündigt und war jeden einzelnen Tag bei ihr, was sie sehr genoss. Leider lagerte sie immer wieder Wasser in die Lunge ein. Wieder unzählige Untersuchungen wie Bronchoskopie, MRT, Herzkatheter und, und, und. Nach inzwischen 6 Monaten Aufenthalt in verschiedenen Stationen war eine "interstitielle Lungenkrankheit unklarer Herkunft" medikamentös im Griff. Sie sollte jetzt noch ein paar Wochen in der Geriatrie zu Kräften kommen. Dies war ihr Todesurteil. Dort bekam sie eine Sepsis mit 5 verschiedenen Krankenhauskeimen. Wochenlang bekam sie Infusionen mit Antibiotika. Heilig Abend wurde sie dann "stabil", so stand es im Arztbrief, entlassen. Sie hatte keine Kraft mehr, keinen Appetit und trinken wollte sie auch kaum noch. In der dritten Nacht zuhause wachte ich auf, weil sie hektisch atmete. Sie hatte hohes Fieber und war nicht wach zu bekommen. Ich rief die 112 an. Die Notärztin nahm mich auf die Seite und teilte mir mit dass Ursel im Sterben liegt und noch 4-5 Stunden hätte. Sie war auch nicht mehr bei Bewusstsein. Ich war total schockiert. Dass es so um sie steht hatte mir kein Arzt gesagt. Sie wurde als "stabil" entlassen. Für mich kam eine neuerliche Einweisung nicht in Frage, sie sollte nach 7 Monaten Krankenhaus wenigstens zuhause sterben dürfen. Es dauerte noch 7 Tage. Ein Bereitschaftsarzt, der sie auf meine Bitte nochmal untersuchte, bestätigte die finale Sterbephase. Da er ihr Morphin-Tropfen verschrieb, konnte sie letztendlich schmerz- und angstlos sterben. In den letzten 2 Tagen und Nächten summte sie im Tiefschlaf stundenlang immer die gleiche Melodie, durch das Morphin war sie glücklich eingeschlafen. Zu meiner unendlichen Trauer kommt noch die Wut auf diese unsägliche Geriatrie-Abteilung, für die das Wort Hygiene ein Fremdwort ist. Dieser Tod hätte nicht sein müssen, ihre Grunderkrankung war mit Medikamenten gut im Griff, die Sepsis war nur leider nicht ausgeheilt. Wir hätten heuer unseren 20.Hochzeitstag, hatten im Krankenhaus Pläne gemacht für die Zeit wenn sie wieder bei Kräften wäre. Ich bin verzweifelt, die Zeit im Krankenhaus hatte uns noch enger zusammengeschweißt. Jetzt muss ich ohne meine Ursel leben. Was ich da durchmache muss ich hier niemand beschreiben. Die Tage sind jetzt doppelt so lang, ich sehne täglich den Abend herbei. Mit Hilfe der Pharmaindustrie kann ich ein paar Stunden schlafen bis der nächste traurige Tag beginnt. Ein wenig Sinn im Leben habe ich noch durch unsere gemeinsame Leidenschaft Eichhörnchen. Seit Jahren besuchen uns am Wohnzimmer wilde Eichhörnchen, die dort Futter und Wasser bekommen. Wenn ich Ursel eines Tages wiedersehe, hab ich dann einiges über unsere Lieblinge zu erzählen. Die Zeit bis dahin wird eine Qual, ich vermisse meine geliebte Ursel unendlich.